Bunt, fröhlich und mit viel Humor
Pride-Hiking und Drag-Shows: Erstes Queer-Weekend in Berchtesgaden
Bunt, fröhlich und mit viel Humor ging es am vergangenen Wochenende in Berchtesgaden zu. Die Queersteiger luden nämlich zum ersten Queer-Weekend. Mit dabei: jede Menge Dragqueens.
Berchtesgaden – Los ging es am Samstag (13. Juli) um neun Uhr an der Wimbachbrücke mit einer Wanderung zum Wimbachschloss, wo die Gruppe einkehrte. Wichtig dabei: das passende Schuhwerk. „No Highheels, more Fummel“, lautete daher die Devise beim Pride-Hiking. Mit dabei waren auch einige neue Gesichter, darunter Menschen, die sich in der Region auf Reha befinden, oder auch Touristen.
Am Nachmittag gab es beim Kleinen Kuckuck Infostände der Heublumen und des CSD Traunstein zum Thema Awareness. „Der Garten war voll. Es waren viele mit ihren Kindern da und dazwischen die ganzen Dragqueens“, erklärt Melanie Dommenz von den Queersteigern.
Dragqueen-Shows am Samstagabend und am Sonntag
Um 20 Uhr begann dann die Party inklusive Dragqueen-Show im Kuckucksnest. Für das leibliche Wohl sorgte eine Würstelspende des Grillstüberls sowie der Foodtruck von „Auf‘d Hand“. Gefeiert wurde bis spät in die Nacht. „Es war proppenvoll mit einer Megastimmung“, freut sich Melanie Dommenz über die erfolgreiche Veranstaltung. Den Abschluss fand das Queer-Weekend am Sonntag mit einem Lunch bei L´Osteria al Parco, wo es eine weitere Show der „Mädels“ gab.
Bereits vor einem Jahr stand der Termin für das Queer-Weekend fest. Mit dem Organisieren selbst habe es etwa einen Monat gedauert, bis alles auf die Beine gestellt war, erklärt Melanie Dommenz. Die Köpfe hinter der Veranstaltung waren Jakob Palm, Mo (alias Morita Maschinella) und Daniel Morche. Sie haben den Ablauf organisiert, das Weekend über Social Media publik gemacht, Plakate gedruckt und Lokalitäten gesucht.
Großes Interesse trotz Ablehnung
Unterstützt wurde das Projekt vom Künstlerverein Hut, Berchtesgaden gegen Rechts und dem Kollektiv frei:händig. „Das Schöne ist: Alle helfen zusammen und halten zusammen“, freut sich die Schönauerin. Vor allem die Suche nach der passenden Location sei schwierig gewesen. „Wir sind auf sehr viel Ablehnung gestoßen“, bedauert sie.
Auch über die sozialen Medien gebe es immer wieder abwertende oder diskriminierende Kommentare. Daran erkenne man aber auch, dass Berchtesgaden solche Veranstaltungen braucht. „Das hat man auch daran gesehen, dass das Weekend stark frequentiert war und die Leute an Aufklärung interessiert sind. Das Wochenende war eine ganz tolle, friedliche Geschichte mit einem ganz bunt gemischten Publikum.“ Weitere Veranstaltungen dieser Art sollen folgen. (mf)
