Unwetterlage in Bayern und Europa
Hochwasser in Region nicht vorbei - nach Warnung vor „ökologischem Supergau“: So ist Lage in Bruckmühl
München/Landkreise – Ein Wochenende voller Regen hat die Region am Wochenende in Atem gehalten. Auch in der Nacht zum Dienstag (17. September) war es teils sehr nass in der Region. Wir haben erneut alles Wichtige zur Unwetterlage für Euch im Überblick:
Service:
- Warnungen: Deutscher Wetterdienst | WAS! Wetter Altbayern und Schwaben
- Niederschlag: Hochwassernachrichtendienst Bayern | Niederschlagsradar
- Bahnverkehr: Störungsmeldungen BRB | Südostbayernbahn
- Verkehr: Verkehrsmeldungen | www.bayerninfo.de
Update, 17.27 Uhr - Neue Informationen aus Bruckmühl
Durch den Regenstopp ist die Lage in Bruckmühl aktuell im Griff. Dennoch bleibt der Grundwasserpegel unvermindert hoch. Der Pegel an der Einlaufstelle zum Klärwerk liegt aktuell bei 250 (normal 90). Feuerwehren und Bauhof haben weiterhin ein wachsames Auge auf die Situation. Es gilt nach wie vor: Wasser unter KEINEN Umständen in den Kanal oder die Straßenentwässerung abpumpen. Nur in Privatgärten ableiten.
Entwarnung gibt es aber noch nicht. Wertvolle Gegenstände sind gegebenenfalls in Waldheim und Heufeld aus den Kellern zu bringen. Aber: Alle Maßnahmen, die den Kanal belasten, sind zeitlich auf den morgigen Vormittag zu legen, dann sollen sich - nach heutiger Sicht - die Pegelstände wieder normalisieren. Tipp zur weiteren Entlastung des Systems: Verzichten Sie vorerst auf den Betrieb von Waschmaschinen, Spülmaschinen sowie Vollbäder etc.
Das Bürgertelefon ist ab 18 Uhr deaktiviert. In Notfällen sind die Feuerwehren sowie die Bauhof-Bereitschaft erreichbar.
Wegen ansteigendem Grundwasser stellt die Feuerwehr Heufeld 2 bis 3 Gitterboxen im Bereich Spielplatz/Waldschlössl), gefüllt mit Sandsäcken, in Waldheim auf. Vom Hochwasser geschädigte oder gefährdete Haushalte sollen so (mehr) geschützt werden. Bürger dürfen sich die Sandsäcke nehmen und diese bitte nach der Gefahr wieder dorthin zurückbringen.
Durch die Wassermengen der letzten Tage und das steigende Grundwasser (und das zusätzliche Einpumpen in das Kanalsystem) sind die Kapazitäten der Kläranlage Bruckmühl ausgeschöpft. Es musste in den Kanal rückgestaut werden. In Waldheim und Heufeld kann es deshalb zu Wasser in den Häusern beziehungsweise Kellern durch den Kanal kommen. Insbesondere Haushalte ohne Rückschlagklappe sind betroffen. Bitte informierten Sie alle Nachbarn, die eventuell betroffen sein könnten.
Update, 17.04 Uhr - Hochwasser in Bayern noch nicht vorbei
Der Dauerregen in weiten Teilen Bayerns lässt nach. Ab Mittwoch soll es dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge zunehmend trocken, sonnig und herbstlich mild werden. Mancherorts dürfte das Thermometer bis zu 25 Grad anzeigen. Die Hochwasserlage im Süden und Osten Bayerns wird sich in der Folge entspannen - zunächst steigen die Wasserstände an einigen Flüssen aber noch leicht an, wie der Hochwassernachrichtendienst (HND) prognostiziert.
Auch deshalb bleiben die Hochwasserwarnungen vor Ausuferungen und Überschwemmungen in den Landkreisen Rosenheim, Traunstein und Berchtesgadener Land aktiv. Für den Kreis Rosenheim gilt die Warnung noch bis Mittwoch (18. September) 12 Uhr, für das Berchtesgadener Land bis Mittwoch, 13 Uhr, und für den Kreis Traunstein sogar bis Donnerstag (19. September) 7 Uhr.
In Passau hat die Donau schon Meldestufe 3 erreicht. In diesem Bereich soll der Wasserstand noch leicht steigen, ehe in der Nacht zum Mittwoch ein deutliches Absinken erwartet wird. Im Einzugsgebiet des Inn seien die Scheitel weitgehend erreicht. Es komme noch stellenweise zu Ausuferungen innerhalb der Meldestufe 1. Der Schneefall der vergangenen Tage wirkt sich weiterhin aus. Die Berghütten der DAV-Sektion Berchtesgaden bleiben - mit Ausnahme der Blaueishütte - ebenfalls vorerst geschlossen.
Die Nullgradgrenze soll bis Mittwoch auf über 3.000 Meter steigen. Der Hochwassernachrichtendienst rechnet dadurch mit einer moderaten Schneeschmelze aus dem Hochgebirge. Diese dürfte einige Tage anhalten.
Update, 15.50 Uhr – Alz erreicht bei Seebruck Meldestufe 2
Wie bereits gegen Mittag vom Hochwassernachrichtendienst Bayern (HND) angekündigt, hat die Alz bei Seebruck nun gegen 15.45 Uhr mit einem Wasserstand von 180 cm die Meldestufe 2 erreicht (Siehe Update 13.15 Uhr). Der Hochwasserscheitel soll mit circa 188 cm am Mittwoch erreicht werden.
Update, 15.30 Uhr – Polizisten und Feldjäger sollen Plünderer in Polen fassen
Nach Berichten über Plünderungen schickt Polen zusätzliche Polizisten sowie Feldjäger der Armee in die Überschwemmungsgebiete. Es werden 500 Polizeibeamte und 500 Militärpolizisten in die Woiwodschaften Niederschlesien und Oppeln entsandt, wie Innenminister Tomasz Siemoniak und Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz bei einer gemeinsamen Pressekonferenz ankündigte. Es seien bereits mehrere Fälle von Plünderungen in den Katastrophengebieten angezeigt worden, sagte Siemoniak. Die Polizisten würden mit aller Härte gegen die Plünderer vorgehen.
Die Polizei schrieb in sozialen Medien: „Wir warnen potenzielle Diebe! Jeder, der sich an menschlichem Leid bereichern will, anstatt den Flutopfern zu helfen, wird mit einer unbarmherzigen Reaktion der Strafverfolgungsbehörden rechnen müssen“, hieß es auf X.
Update, 14.30 Uhr – Feuerwehr rettet Fahrerin in Eiselfing
Weiterer Schreckmoment in der Hochwasser-Nacht (16. auf 17. September) im Gemeindegebiet Eiselfing. Die Fahrerin eines Pkw hatte gegen 21.30 Uhr vermutlich die bereits seit dem Wochenende installierte Warnbeschilderung übersehen und war mit ihrem Fahrzeug in den überfluteten Bereich der Osenahamer Straße bei Alteiselfing gefahren.
Durch den dortigen hohen Wasserstand blieb der Wagen stecken und der Motor ging aus. Einsatzkräfte der Feuerwehr Aham retteten die unterkühlte Frau aus der akuten Gefahrensituation und betreuten sie mit Decken und einem warmen Getränk. Im Anschluss konnte sie von Angehörigen abgeholt und nach Hause gebracht werden. Das Auto war nicht mehr fahrbereit und konnte erst am Dienstagvormittag nach dem deutlichen Rückgang des Wasserstands durch einen Abschleppdienst geborgen werden.
Update, 14.01 Uhr - Tausende Bürger retten ihre Stadt vor Deichbruch
Mit vereinten Kräften haben die Bewohner einer von Hochwasser bedrohten Stadt in Polen mitgeholfen, einen Deichbruch zu verhindern. „Nysa wurde vor dem Schlimmsten bewahrt“, sagte die Chefin der Gebietsadministration, Monika Jurek, nach Angaben der Nachrichtenagentur PAP. Mittlerweile gehe der Wasserstand in der Glatzer Neiße zurück. „Wenn das so bleibt, können wir sagen, dass Nysa sicher ist.“
In der Kleinstadt rund 90 Kilometer südlich von Breslau (Wroclaw) hatten sich in der Nacht auf Dienstag dramatische Szenen abgespielt. Die angeschwollenen Wassermassen der Glatzer Neiße, eines Nebenflusses der Oder, drohten einen Deich zu durchbrechen, der die Innenstadt schützt. Rund 60 Feuerwehrleute und 200 Soldaten des Heimatschutzes waren im Einsatz, um den Deich zu verstärken. Von Hubschraubern wurden große Säcke mit Füllmaterial abgeworfen.
Auch die Bürger packten tatkräftig mit an. „Auf dem Deich waren etwa 2000 Menschen: Frauen, Männer, Kinder und Senioren“, sagte Bürgermeister Kordian Kolbiarz in der Nacht dem Radiosender Rmf.fm. Diese hätten eine Menschenkette gebildet, um die Sandsäcke zu transportieren. Obwohl sich später noch eine weitere dünne Stelle bildete, hielt der Deich am Ende den Wassermassen stand.
Update, 13.30 Uhr – Sur wird Meldestufe erst am Mittwoch unterschreiten
Auch im Landkreis Berchtesgadener Land haben die Niederschläge nachgelassen. Deshalb sinken auch hier die Flusspegel, wie das Wasserwirtschaftsamt Traunstein mitteilt. An allen Pegeln wurden die Meldestufen bereits unterschritten. Einzige Ausnahme ist hier der Pegel in Brodhausen an der Sur. Dort wird der Wasserstand aktuell vom Kraftwerk Surspeicher gesteuert und befindet sich im Moment noch in der Meldestufe 1. Es wird aber erwartet, dass diese aber im Laufe des Mittwochs (18. September) unterschritten wird. Die Hochwasserwarnung ist noch bis Mittwoch um 13 Uhr gültig.
Update, 13.15 Uhr - Hochwasserwarnung im Landkreis Traunstein verlängert
Nachdem die Niederschläge im Landkreis Traunstein aufgehört haben, sinken die Pegelstände der Flüsse im Landkreis. Das teilt das zuständige Wasserwirtschaftsamt mit. Bis auf den Pegel Seebruck/Alz wurde mittlerweile alle Flusspegel im Kreis Traunstein unterschritten.
An der Pegelmessstelle bei Seebruck steigt die Alz am Auslauf des Chiemsees dagegen noch weiter an und soll heute in den frühen Nachmittagsstunden die Meldestufe 2 erreichen, so das Wasserwirtschaftsamt weiter. Laut aktuellen Vorhersagen soll dort der Hochwasserscheitel von circa 188 cm am Mittwoch erreicht werden. Die Hochwasserwarnung bleibt deshalb bis Donnerstag (19. September) um 7 Uhr bestehen.
Update, 13 Uhr – Nach Dauerregen-Entwarnung: Hochwasser in Bayern noch nicht vorbei
Der Dauerregen in weiten Teilen Bayern lässt nach. Ab Mittwoch soll es dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge zunehmend trocken und sonnig werden. Die Hochwasserlage im Süden und Osten Bayerns dürfte sich in der Folge entspannen.
Zunächst steigen die Wasserstände an einigen Flüssen aber noch leicht an, wie der Hochwassernachrichtendienst (HND) prognostiziert. In Passau hat die Donau ohnehin schon Meldestufe 3 erreicht. In diesem Bereich soll der Wasserstand noch leicht steigen, ehe in der Nacht zum Mittwoch ein deutliches Absinken erwartet wird.
Die zweithöchste Meldestufe 3 bedeutet, dass das Wasser einzelne bebaute Grundstücke oder Keller fluten kann und Sperrungen überörtlicher Verkehrsverbindungen möglich sind.
Wasserstände an Isar steigen weiter leicht
In Vilshofen soll der Donauscheitel innerhalb der Meldestufe 2 am Donnerstag erreicht sein. Im Einzugsgebiet der Isar hat sich laut HND eine neue Welle aufgebaut, die die Isar in München im Bereich der Meldestufe 2 ansteigen lassen soll. Der Scheitel wird in München am Dienstagmittag erwartet, in Plattling erst am Mittwoch. Dort und auch in Landshut könnte Meldestufe 3 erreicht werden.
Im Einzugsgebiet des Inn seien die Scheitel weitgehend erreicht. Es komme noch stellenweise zu Ausuferungen innerhalb der Meldestufe 1.
Update, 12.48 Uhr – Angespannte Lage in Bruckmühl
Der Regen der vergangenen Tage führt nicht nur im Bruckmühler Klärwerk zu einer angespannten Lage. Derzeit drohen zahlreiche Keller weiter vollzulaufen. Ein Bürgertelefon ist eingerichtet. Weitere Informationen über den Vorfall gibt es in einem Plus-Artikel.
Update, 12.28 Uhr - Wikingerschiff im Chiemsee gesunken
Das Wikingerschiff „Freya“ ist am Chiemsee gesunken und musste geborgen werden. Eine umfangreiche Bergungsaktion wurde durchgeführt, um Gefahrstoffe zu sichern. Die Ursache des Untergangs wird noch ermittelt. Mehr erfahrt Ihr in einem Extra-Artikel zum Thema.
Update, 11.52 Uhr - Fünftes Todesopfer in Österreich – Frau (81) stirbt in geflutetem Haus
Wie unter anderem salzburg24.at berichtet, hat es wegen des Hochwassers in Niederösterreich ein fünftes Todesopfer gegeben. Dabei handle es sich um eine 81 Jahre alte Frau aus Würmla im Bezirk Tulln. Die Frau starb nach Polizeiangaben in einem gefluteten Haus, ihre Leiche sei am Dienstagfrüh von Einsatzkräften entdeckt worden.
Update, 11.38 Uhr – Kehlsteinhaus wegen Lawinengefahr geschlossen
Wegen der aktuellen Lawinengefahr in den Berchtesgadener Alpen bleibt das Kehlsteinhaus vorerst geschlossen. Das teilte der Markt Berchtesgaden auf Facebook mit. Auch die Fußwege seien im Moment gesperrt, Sicherheit gehe vor.
In den vergangenen Tagen hatte es in den Hochlagen der Berge bis zu einen Meter Neuschnee gegeben. Sobald das Kehlsteinhaus wieder sicher erreichbar sei, würde man die Bevölkerung informieren, hieß es in dem Post der Kommune weiter.
Update, 11.08 Uhr – Hochwasserwarnung im Kreis Mühldorf aufgehoben
Auch im Landkreis Mühldorf ist die Hochwasserwarnung vor Ausuferungen und Überschwemmungen aufgehoben worden. Das teilte das Wasserwirtschaftsamt Rosenheim mit.
Update, 10.37 Uhr - Wasserrückstau im Kanal bedroht Haushalte in Waldheim und Heufeld
Wie der Markt Bruckmühl im Landkreis Rosenheim in einer Pressemeldung mitteilte, sind die Kapazitäten der Kläranlage in Bruckmühl durch den Dauerregen und die damit verbundenen Wassermengen ausgeschöpft. Diese mussten im Kanal zurückgestaut werden. In Waldheim und in Heufeld könne es deswegen zu Wasser in Häusern beziehungsweise in Kellern durch den Kanal kommen. Vor allem Haushalte ohne Rückschlagklappe seien betroffen, so die Gemeinde weiter. Wasser dürfe deshalb unter keinen Umständen in den Kanal oder die Straßenentwässerung abgepumpt werden. Die Kommune bittet darum, das Wasser nur in Privatgärten abzuleiten. Unter 08062/59-252 ist ab sofort ein Bürgertelefon eingerichtet. Tipp zur weiteren Entlastung des Systems: Verzichten Sie vorerst auf den Betrieb von Waschmaschinen, Spülmaschinen etc..
Update, 10.15 Uhr – Hochwasserwarnung im Kreis Altötting aufgehoben
Laut Hochwassernachrichtendienst Bayern (HND) ist die Hochwasserwarnung vor Ausuferungen und Überschwemmungen im Landkreis Altötting aufgehoben worden. Das geht aus einer Karte auf der Website des HND hervor.
Update, 10.09 Uhr – DWD hebt Unwetterwarnung für die Region auf
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat die Unwetterwarnung vor ergiebigem Dauerregen in allen Landkreisen der Region aufgehoben. Das teilten die Wetterexperten am Dienstagvormittag mit.
Update, 9.45 Uhr - Verkehrsbehinderungen auf der B20 bei Laufen wegen Überflutungen
Auf der B20 Burghausen Richtung Berchtesgaden kommt es wegen Überflutungen zwischen Mayerhofen und Aich bei Laufen zu Verkehrsbehinderungen. Nach wie vor ist die B307 Richtung Marquartstein zwischen Achentalstraße und Marquartstein wegen der durch den Dauerregen verursachten Überflutungen gesperrt.
Wegen schneebedeckter Fahrbahn und umgestürzten Bäumen ist die B305 zwischen Reit im Winkl und Laubau in Richtung Berchtesgaden im Moment ebenfalls gesperrt. Währenddessen konnte die St2096 Grassau in Richtung Traunreut wieder für den Verkehr freigegeben werden. (Siehe Update 7.40 Uhr)
Update, 9.15 Uhr – Hochwasser in Bayern: Lage scheint sich langsam zu entspannen
Nach dem Dauerregen könnte sich die Hochwasserlage im Süden und Osten Bayerns langsam entspannen. Bis zum Mittag soll der Regen laut Prognose des Deutschen Wetterdienstes (DWD) nachlassen. Bis dahin sei weiterhin mit Anstiegen der Pegelstände an der unteren Donau und in den Einzugsgebieten von Isar, Inn und Regen zu rechnen.
In Passau überschritt der Pegelstand der Donau am frühen Morgen die Warnstufe 3, wie der Hochwassernachrichtendienst Bayern meldete. Auch am Pegel Berg nahe der Gemeinde Wörth (Landkreis Erding) wurde Warnstufe 3 nach einer zwischenzeitlichen Absenkung erneut erreicht.
Überflutete Straßen und Parkplätze
Die zweithöchste Meldestufe 3 bedeutet, dass das Wasser einzelne bebaute Grundstücke oder Keller fluten kann und Sperrungen überörtlicher Verkehrsverbindungen möglich sind. In der Nacht gab es Berichte von überschwemmten Straßen, Fußwegen und Parkplätzen in den betroffenen Gebieten.
Das Wasserwirtschaftsamt München warnte für den Landkreis Erding vor einem weiteren Anstieg der Pegelstände. Die Scheitelwerte sollten voraussichtlich am frühen Morgen erreicht werden.
Am Mittwoch rechnen die Meteorologen mit Sonne und Wolken in Bayern. Im Umfeld der Donau könne es zu vereinzelten Regenschauern kommen. Der Donnerstag kann laut der DWD-Prognose in Teilen Schwabens und Oberbayerns mit Hochnebel starten. Während es dort tagsüber aufklaren soll, werden in der Donauregion erneut Wolken und einzelne Schauer erwartet.
Update, 8.37 Uhr – In Österreich herrscht weiter Sorge vor Dammbrüchen
Im österreichischen Katastrophengebiet Niederösterreich regnet es nach einer nächtlichen Pause wieder heftig. „Es ist nicht vorbei, es bleibt kritisch, es bleibt dramatisch“, sagte die Ministerpräsidentin Niederösterreichs, Johanna Mikl-Leitner. Im Osten Österreichs herrscht große Sorge vor weiteren Dammbrüchen. „Es besteht höchste Dammbruchgefahr“, hieß es von den Behörden. Mehr als 200 Straßen in Niederösterreich waren gesperrt, 1800 Gebäude geräumt worden. Es gab auch Stromausfälle. In Niederösterreich waren in den vergangenen Tagen regional bis zu 370 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen - ein Mehrfaches der üblichen Monatsmenge.
In Wien gibt es noch Probleme im öffentlichen Verkehr. Am Wienfluss, der sonst als Rinnsal, seit Sonntag aber als reißender Fluss mitten durch die Stadt geht, gab es leichte Entspannung.
Update, 8.15 Uhr – Polen: Tausende Bürger kämpfen in Nysa um ihren Deich
Mit vereinten Kräften kämpfen Menschen im Südwesten Polens gegen das Hochwasser. In der Kleinstadt Nysa rund 90 Kilometer südlich von Breslau (Wroclaw) drohen die Wassermassen der Glatzer Neiße einen Deich zu durchbrechen, der das Stadtzentrum schützt. In der Nacht halfen viele Bewohner der Stadt den Einsatzkräften von Armee und Feuerwehr, die angegriffene Stelle im Deich mit Sandsäcken zu verstärken. „Auf dem Deich waren etwa 2000 Menschen: Frauen, Männer, Kinder und Senioren“, sagte Bürgermeister Kordian Kolbiarz dem Radiosender Rmf.fm. Diese hätten eine Menschenkette gebildet, um die Sandsäcke zu transportieren.
In Breslau kam erneut der Krisenstab mit Regierungschef Donald Tusk zusammen. Die Regierung in Warschau hat für die Hochwassergebiete den Katastrophenzustand ausgerufen. Dies erleichtert es den Behörden, Anweisungen durchzusetzen. Tusk sagte, es gebe derzeit sehr widersprüchliche Prognosen der Meteorologen dazu, wann das Hochwasser die Stadt Breslau erreichen könne. Zunächst hatte es geheißen, dass die Flutwelle in der Oder am Mittwoch auf Höhe der Stadt ankommt. Mittlerweile ist von Freitag die Rede. Dies müsse noch genau analysiert werden, forderte Tusk. Beim Oderhochwasser 1997 stand Breslau zu einem Drittel unter Wasser.
Update, 7.40 Uhr – B307 und B305 teils gesperrt
Wegen Hochwasser und Überflutungen ist die B307 zwischen Raiten und Marquartstein seit den frühen Morgenstunden gesperrt. Aber auch die St2096 Grassau in Richtung Traunreut ist auf einer Länge von 2,4 Kilometern wegen Überflutung gesperrt.
Die B305 Bernau - Berchtesgaden ist ab Höhe Reit im Winkl bis Höhe Laubau wegen Schnee und umgestürzter Bäume auf einer Länge von rund 20 Kilometern für den Verkehr komplett gesperrt. Es sind Umleitungen eingerichtet.
Update, 7.17 Uhr – Amtliche Warnung vor Dauerregen bis 15 Uhr
Der Deutsche Wetterdienst warnt weiter vor anhaltendem Dauerregen in Bayern. Bis 15 Uhr sind weitere Regenmengen zwischen 5-15 Liter/Quadratmeter zu erwarten, lokal an den Alpen sogar bis zu Liter/Quadratmeter. Besonders betroffen sind Regionen von den Alpen bis zum Bayerischen Wald. Gegen Mittag soll der Dauerregen dann ein Ende haben. Die Warnung des DWD bleibt bis zum frühen Nachmittag bestehen.
Der Tiefdruckeinfluss schwächt sich ab, und eine Hochdruckzone aus Südskandinavien bringt ab dem Nachmittag allmählich trockeneres und wärmeres Wetter. Heute Früh und am Vormittag nur noch etwa oberhalb 1800-2000 Meter etwa 5-10 cm Neuschnee. Mit dem Ansteigen der Nullgradgrenze auf rund 2500 Meter in den nächsten Tagen erfolge lediglich eine moderate Schneeschmelze aus dem Hochgebirge.
Update, 6.54 Uhr – Zweithöchste Hochwasser-Warnstufe in Passau
Die Menschen in Passau müssen sich auf erneut steigende Wasserstände der Donau einstellen. Nachdem der Pegelstand zunächst gesunken war, stieg er erneut an und überschritt in der Nacht den Richtwert der Warnstufe 3, wie der Hochwassernachrichtendienst Bayern meldete. Am Pegel Passau Ilzstadt wurden demnach 8,14 Meter erreicht (Stand 6.30 Uhr), das Wasser sollte laut Vorhersage weiter steigen.
Mehrere Straßen, Fußwege und Parkplätze seien gesperrt, teilte die Stadt Passau in der Nacht mit. Auch der Busverkehr werde teilweise umgeleitet. Das Hochwasser werde seinen Scheitelpunkt voraussichtlich am Dienstagmittag erreichen. Laut Prognose soll es knapp unter der höchsten Warnstufe 4 bleiben.
Update, 6.24 Uhr – Meldestufen 1 und 2 in der Region
Bereits Montagabend bzw. in der Nacht haben mehrere Flüsse in der Region Meldestufe 1 oder höher erreicht. Meldestufe 2 haben die Tiroler Achen am Messpunkt Staudach. Hier steht das Wasser 4,01 Meter hoch.
Folgende Flüsse in der Region haben Meldestufe 1:
- Salzach/Burghausen: Wasserstand 5,06 Meter
- Inn/Wasserburg: Wasserstand 4,34 Meter
- Mangfall/Feldolling: Wasserstand 1,73 Meter
- Mangfall/Rosenheim: Wasserstand 2,95 Meter
- Alz/Seebruck: Wasserstand 171 - Meldestufe 2 im Laufe des Tages erwartet
- Saalach/Sienzenheim: Wasserstand 4,02 Meter
Update, 6.01 Uhr – Hochwasser-Warnstufe 3 im Landkreis Erding
Auch der Fluss Sempt in Oberbayern steigt wegen kräftiger Regenfälle wieder an. In der Nacht wurde am Pegel Berg nahe der Gemeinde Wörth ein Wasserstand von 1,57 Metern erreicht (Stand 3 Uhr). Damit wurde der Richtwert für die Warnstufe 3 überschritten, der an diesem Pegel bei 1,50 Metern liegt. Das teilte der Hochwassernachrichtendienst Bayern mit.
Am späten Samstagabend war dieser Richtwert hier schon einmal überschritten worden, danach war das Wasser der Sempt zunächst gesunken. Das Wasserwirtschaftsamt München warnte für den Landkreis Erding vor einem weiteren Anstieg der Pegelstände. Die Scheitelwerte sollten voraussichtlich am frühen Morgen erreicht werden. Der ergiebige Regen im Süden und Osten von Bayern soll laut Prognose des Deutschen Wetterdienstes (DWD) bis zum Mittag nachlassen.
Mindestens 18 Tote in Europa durch Hochwasser
Das Bangen in den Hochwassergebieten geht weiter: In weiten Teilen des riesigen Katastrophengebietes von Rumänien, Polen über Tschechien bis Österreich herrscht Land unter. Straßen und Felder sind überschwemmt, Keller und Häuser vollgelaufen, Dämme und Deiche teils zerstört. In Deutschland müssen sich die Menschen an Oder und Elbe auf die Wasserwalze aus Zuflüssen in angrenzenden Ländern einstellen. An diesem Dienstag wird in einigen der betroffenen Gebiete mit nachlassenden Niederschlägen gerechnet.
Bisher kamen mindestens 18 Menschen beim verheerenden, tagelangen Regen ums Leben. In Österreich wurde am Montagabend ein weiterer Toter in den Fluten entdeckt. Ob der etwa 40- bis 50-jährige Mann auch ein Hochwasser-Opfer ist, blieb zunächst unklar. Zahlreiche weitere Menschen werden vermisst. (mh)




