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Dauerregen und Schnee haben die Feuerwehren im Landkreis Traunstein über 100 mal auf den Plan gerufen. Überflutungen, voll gelaufene Keller oder umgestürzte Bäume waren die Haupteinsätze.
Dauerregen und Schnee in der Region: Am vergangenen Wochenende (14./15. September) rief das mehrmals die Feuerwehren im Chiemgau auf den Plan. Die Unwetterwarnung ist aber noch nicht aufgehoben. Über die Einsätze und welche Folgen die Niederschläge noch haben.
Prien/Bernau/Landkreis Traunstein – Vollgelaufene Keller, überflutete Straßen, umgestürzte Bäume. Der anhaltende Dauerregen hält auch die Feuerwehren in der Region auf Trapp. Wie das Rosenheimer Landratsamt mitteilt, mussten die Einsatzkräfte im Landkreis am vergangenen Wochenende zu rund 100 Einsätzen ausrücken.
In Ruhpolding musste die Feuerwehr Samstagabend zum Beispiel auch zum Kurhaus ausrücken. Dort war der Keller vollgelaufen. Mittels Pumpen und Wassersaugern wurde das Wasser beseitigt. Sonntagmorgen wurde die Feuerwehr dann zu einer Erkundung wegen eines drohenden Hangrutsches im Ortsteil Bacherwinkl alarmiert. Hinter den Gebäuden hatte sich eine Abrisskante im Hang gebildet. Bei den Gebäuden handelt es sich um ein Wohnhaus sowie um den als Museum genutzten „Schnauferlstall“. Wie der Kreisfeuerwehrverband mitteilt, wurden die Gebäude mit großen Betonteilen gesichert.
Bis Montagnachmittag kamen noch vier weitere Einsätze im Landkreis Traunstein hinzu, erklärt Hubert Hobmaier, Fach-Kreisbrandmeister für Presse- und Medienarbeit im Kreisfeuerwehrverband Traunstein. Dabei auch vollgelaufene Keller und ein umgestürzter Baum.
Doch nicht nur die Folgen der Regenmassen haben die Feuerwehren auf den Plan gerufen. Auch Schneefall. Im Bereich Seehaus bis Seegatterl bei Reit im Winkl musste am Samstag die B 305 gesperrt werden. Dort blockierten gut 30 umgestürzte Bäume die Fahrbahn. Zunächst hatten die Einsatzkräfte damit begonnen, die Hindernisse zu beseitigen. Unterstützung leistete dann der Räumdienst. Wie das Staatliche Bauamt Traunstein mitteilt, soll die Sperrung mindestens bis Ende der Woche halten.
Lebensgefahr durch brechende Bäume im Chiemgau
Ganz anders sah das Wochenende bei der Freiwilligen Feuerwehr in Bernau aus. „Wir hatten keinen einzigen Einsatz“, sagt ein Feuerwehrsprecher auf Nachfrage. Lediglich die Hittenkirchner Wehr musste einmal zu einem vollgelaufenen Keller ausrücken. Auch die Feuerwehr Prien wurde nicht aufgrund des Dauerregens alarmiert und musste auch nirgendwo unterstützen, sagt Zweiter Kommandant Johannes Herzinger.
Jedoch gibt es andere Folgen für Bernau. Die Gemeinde teilte am Montag mit, dass die Anlegestellen der Chiemsee-Schiffahrt Bernau/Felden und Übersee/Feldwies aufgrund der Pegelstände nicht angefahren werden können. Ein Blick auf die Karte des Hochwassernachrichtendienstes Bayern zeigte am Montag (16. September) zudem, dass die erste Hochwasser-Meldestufe der Alz bei Seebruck überschritten wurde. Sie hatte einen Pegel von 152 Zentimeter (Stand: 14 Uhr). Die erste Meldestufe beginnt bei 150 Zentimeter.
Die Bayerischen Staatsforsten Ruhpolding warnen aufgrund der starken Regen- und Schneefälle der letzten Tage vor Waldbesuchen. „Teilweise besteht Lebensgefahr durch brechende Bäume“, heißt es in der Mitteilung. Einige Forst- und Wanderwege seien außerdem ausgewaschen. Betroffen sind vor allem das südliche Trauntal, die Region Reit im Winkl, das südliche Achental und das südliche Priental.
Das Landratsamt Traunstein rät auch von Bergtouren ab. Weiter sollten tieferliegende Straßen und Brücken sowie auch Wanderwege an Flüssen oder Seen gemieden werden, die wegen des anhaltenden Regens stark angestiegen sind und besonders von Überflutungen betroffen sind. „Die Behörden haben mehrere Straßenabschnitte vorsorglich gesperrt, insbesondere in den stark betroffenen Gebieten“, erklärt ein Sprecher. Bürger sollten sich vor Fahrten über aktuelle Straßensperrungen und Warnungen informieren und gefährdete Gebiete möglichst umfahren.
Einsätze der Feuerwehren im Landkreis Traunstein am 14. September
Die Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdiensts für ergiebigen Dauerregen besteht bis Dienstagmittag, 17. September. Dabei werden Niederschlagsmengen zwischen 50 und 70 Liter pro Quadratmeter erwartet. Hubert Hobmaier rechnet aber nicht damit, dass es noch zu größeren Einsatzlagen kommen werde. Trotzdem ist dann für die Feuerwehren noch nicht Schluss. Denn sie müssen ihr Equipment trocknen, Tauchpumpen wieder warten, oft auch Sandsäcke entfernen, wenn diese nicht mehr gebraucht werden.
