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Durch die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG)

BRB bekommt in Service-Ranking gute Noten: Wo und warum es trotzdem noch hapert

Ein Zug der BRB im Rosenheimer Bahnhof.
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In einem Ranking zur Servicequalität bei Regionalzügen hat die BRB, die in unserer Region die Netze Chiemgau-Inntal und Berchtesgaden-Ruhpolding betreibt, gute oder zumindest gleichbleibende Wertungen erhalten. Wir haben uns bei Fahrgast-Vertretern und dem Betreiber erkundigt, wo und warum es trotzdem noch hapert.

In einem Ranking zur Servicequalität bei Regionalzügen hat die BRB, die in unserer Region die Netze Chiemgau-Inntal und Berchtesgaden-Ruhpolding betreibt, gute oder zumindest gleichbleibende Wertungen erhalten. Wir haben uns bei Fahrgast-Vertretern und dem Betreiber erkundigt, wo und warum es trotzdem noch hapert.

BGL/Rosenheim/Traunstein - „Da alle Netzbetreiber noch im positiven Bereich sind, sehen wir keine große Besorgnis in diesen Ergebnissen. Natürlich gibt es immer den Wunsch nach einem noch besseren Service. Dieser hängt aber vor allem im Eisenbahnbereich immer wieder auch von äußeren Einflüssen ab“, bemerkt Marco Kragulji vom Fahrgastverband „PRO BAHN“ e.V., „So ist der Grund für viele schlechte Informationen gegenüber der Fahrgäste, auch die Kurzfristigkeit der Bereitstellung von Informationen von Infrastrukturbesitzern, wie DB InfraGo, ein Problem. Wenn Baustellen sehr kurzfristig angekündigt werden, kann natürlich ein jedes Eisenbahnunternehmen versuchen was es will, die Informationen werden dann auch nur sehr spärlich beim Fahrgast ankommen.“

In einem Ranking zur Servicequalität bei Regionalzügen hat die BRB, die in unserer Region die Netze Chiemgau-Inntal und Berchtesgaden-Ruhpolding betreibt, gute oder zumindest gleichbleibende Wertungen erhalten. Wir haben uns bei Fahrgast-Vertretern und dem Betreiber erkundigt, wo und warum es trotzdem noch hapert.

„Auch trägt der andauernde Personalmangel dazu bei, dass die Servicequalität immer wieder schwankt. Fehlendes Personal in den Werkstätten lässt zum Beispiel Toiletten länger kaputt sein auch fehlende Reinigungskräfte sorgen dafür dass Züge während ihrer Reise seltener gereinigt werden. Hier versuchen Eisenbahnunternehmen schon seit längerer Zeit Personal zu finden, was sich jedoch wie wir sehen sehr schwer gestaltet“, so Kragulji weiter, „Auch das Schneechaos im Dezember 2023 hat dazu beigetragen dass die Service Qualität deutlich zurückging. Zu sehen war dies vor allem in den lange ausfallenden Toiletten. Während dem Schneechaos wurden Züge abgestellt und durch die lange Abstellung und unzureichende Stromversorgung durch zum Beispiel herabfallende Oberleitungen kam es zu gefrorenen Leitungen und dadurch auch zu Schäden an den Toilettenanlagen.

BRB bekommt durch die Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) in Service-Ranking gute Noten: Wo und warum es trotzdem noch hapert

„Da es nicht nur ein Eisenbahnunternehmen getroffen hat kam es hier auch für längere Zeit zu Lieferschwierigkeiten von Ersatzteilen. Ohne ausreichende Ersatzteile konnten natürlich die Toiletten nicht annähernd schnell repariert werden“, so der „PRO BAHN“-Sprecher abschließend, „Zu einer schlechteren Servicequalität führt natürlich auch die Überbelastung Personals. Der Personalmangel in der Eisenbahnbranche ist keine Neuerung des letzten Jahres, sondern eher eine Entwicklung des letzten Jahrzehnts. Es gibt Bestrebungen den Personalmangel durch bundesweite und landesweite Kampagnen zu lindern bis diese Maßnahmen jedoch Früchte tragen wird es noch längere Zeit dauern. Solange jedoch die Eisenbahnnetze im Service und Qualitäts Ranking überhalb der 0,0 Punkte liegen, sieht PRO BAHN keinen grundsätzlichen Handlungsbedarf, da gezeigt wird, dass mehr geboten wird als von der BEG gefordert ist.“

So funktioniert das Ranking und hier findet Ihr alle Ergebnisse:

„Das vollständige Ranking zur Servicequalität 2023 hat die BEG auf der Webseite beg-ranking-servicequalitaet.de veröffentlicht. Die BEG plant, finanziert und kontrolliert im Auftrag des Bayerischen Verkehrsministeriums den Regional- und S-Bahn-Verkehr in Bayern. Sie überprüft regelmäßig die Leistungen der bayerischen Eisenbahnverkehrsunternehmen in Sachen Sauberkeit, Komfort und Kundenorientierung mit Hilfe von externen Testern und Fahrgastbefragungen. Pünktlichkeitswerte und Zugausfälle fließen nicht in das Ranking zur Servicequalität ein. Sie werden in einem eigenen Messsystem ermittelt und separat veröffentlicht.“

„Bei Service und Komfort knüpften die Eisenbahnverkehrsunternehmen, die im Freistaat die Regionalzüge betreiben, im vergangenen Jahr an ihre Leistungen aus den Vor-Corona-Jahren an“, Zu diesem Ergebnis kommt das jährliche Ranking Servicequalität der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG), „Auf einer Skala von -100 bis +100 Punkten erreichten die 32 bewerteten Regionalverkehrsnetze im bayernweiten Durchschnitt 32,68 Punkte. Im Vergleich zum Vorjahr 2022 (46,92 Punkte) fiel der Wert um gut 14 Punkte. Er liegt jedoch leicht über dem Wert von 2019 (30,25 Punkte), als noch ähnlich viele Fahrgäste mit den Regionalzügen unterwegs waren wie im Jahr 2023. Er reiht sich somit in die grundsätzlich positive Entwicklung aus den Jahren vor der Corona-Pandemie ein.“

Verbessert oder gleichgeblieben

„Wir haben uns in allen Netzen im Vergleich zum Jahr 2022 verbessert oder sind annähernd gleichgeblieben. Positiv sticht dabei besonders unser Netz Ammersee-Altmühltal heraus, das einen Qualitätssprung von Platz 12 (2022) auf Platz 2 (2023) geschafft hat. Das Oberland konnte sich von Platz 11 (2022) auf Platz 5 (2023) vorarbeiten. Berchtesgaden-Ruhpolding büßte nur einen Platz ein, es ging von Platz 5 in 2022 auf Platz 6 in 2023. Das Netz Ostallgäu-Lechfeld blieb gleich auf Platz 10 in beiden Jahren und das Netz Chiemgau-Inntal erreichte nach Platz 22 (2022) Platz 13 in 2023“, kommentiert die Ergebnisse BRB-Pressesprecherin Annette Luckner.

„Das sind allesamt sehr gute Werte. Von insgesamt 32 Regionalverkehrsnetzen sind wir mit unseren fünf BRB-Netzen unter den ersten 13. Das schlechteste Netz, wenn man es überhaupt so nennen kann, liegt immer noch ganz klar über den geforderten Mindestleistungen der BEG. Und das in einem Netz mit sehr vielen Fahrgästen und häufig zu knappen Kapazitäten, nämlich Chiemgau-Inntal“, so Luckner weiter.

BRB stimmt „PRO BAHN“ vollumfänglich zu

„Das Deutschlandticket hat auf vielen Strecken zu einem deutlich erhöhten Fahrgastaufkommen geführt, was eine Mehrbelastung unseres Zugmaterials bedeutet. Sitze, Toiletten, Böden, Klimaanlagen usw. werden stärker genutzt und abgenutzt. Um gegenzusteuern haben wir einen höheren Material – und Personaleinsatz, also auch höhere Kosten. Hohe Fahrgastzahlen führen zum Beispiel dazu, dass Toiletten überlastet sind, was wir mit sogenannten ‚Unterwegsreinigungen‘ versuchen in den Griff zu bekommen. Doch es gibt leider auch Fahrgäste, die mutwillig Toiletten verstopfen und zwar mit roher Gewalt und eine Reparatur kann dann nur im Bahnbetriebswerk erfolgen“, so die BRB-Sprecherin, „Doch solchen Mehraufwand bekommen wir nicht bezahlt. Unsere Einnahmen erhöhen sich seit Einführung des Deutschlandtickets ebenfalls nicht, wenn wir mehr Fahrgäste in unseren Zügen haben.“

„Wenn man sich die 32 Netze im Vergleich anschaut, ist auch zu beachten, dass hier stark ausgelastete Strecken mit Nebenstrecken verglichen werden. Dies verzerrt das Bild etwas. Da, wo viele Fahrgäste unterwegs sind, steigt die Nutzung und es kommt zu mehr Störungen und Verschmutzungen. Auf den Strecken mit hoher Belastung fallen Baumaßnahmen mit ihren Auswirkungen wie Verspätungen oder Schienenersatzverkehr mit Bussen auch mehr ins Gewicht, was sich in der Fahrgastinformation und dem Beschwerdemanagement niederschlägt. Doch wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden, wenngleich wir stets versuchen, besser zu werden und nachzusteuern.“

„Wir stimmen den Ausführungen von Pro Bahn vollumfänglich zu. Um unseren Fahrgästen gleichbleibend hohe Servicequalität anbieten zu können, ist unser Personal, angefangen vom Fahrpersonal über unser Personal in den Betriebswerken bis hin zu den Reinigungskräften an diversen Bahnhöfen ein wichtiger Faktor“, meint BRB-Sprecherin Luckner abschließend, „Wir tun alles, um unsere Mitarbeitenden zu halten und neue zu gewinnen, was aber nicht ganz einfach ist, unter anderem auch wegen der Schichtarbeit.“ (hs)

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