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Kehrtwende in Stuttgart

„Läuft besonders gut auf dem deutschen Markt“: Mercedes arbeitet weiter am Dieselmotor

Als Folge der E-Auto-Krise will Mercedes bestimmte Verbrenner-Baureihen länger produzieren als geplant. Nun ist klar: Auch der Diesel wird weiterentwickelt.

Die Elektromobilität steckt aktuell in der Krise. Große Autovermieter wie Hertz und Sixt haben ihre Pläne bezüglich der Erweiterung ihrer Stromer-Flotte deutlich zurückgeschraubt – Hertz verkauft sogar ein Drittel seines E-Auto-Fuhrparks. Den Unternehmen zufolge ist die Nachfrage nach Elektroautos wesentlich geringer als angenommen. Doch auch hohe Reparaturkosten und vor allem ein enormer Wertverlust von E-Autos sind ein Problem. Im Handel sieht es ebenfalls düster aus: 91 Prozent der deutschen Autohäuser erwarten laut einer Umfrage im Jahr 2024 einen „schlechten“ oder „sehr schlechten“ Auftragseingang bei Elektroautos. Auch bei Mercedes spürt man offenbar die aktuelle Lage – und leitet eine Kehrtwende ein.

Krise bei Elektroautos: Premium-Hersteller reagieren unterschiedlich

Die Premium-Hersteller reagieren unterschiedlich auf die aktuelle Situation: Audi-Chef Gernot Döllner hatte kürzlich in einem Interview verkündet, man dürfe sich durch die aktuellen Diskussionen „nicht verunsichern lassen“. Bei Audi hält man am Plan fest, ab 2033 nur noch Elektroautos zu verkaufen – bereits 2026 sollen die letzten großen Weltpremieren neuer Modellreihen mit konventionellen Antrieben stattfinden. Mercedes-Boss Ola Källenius hingegen erklärte zuletzt im Hinblick auf die Zukunft der E-Mobilität, dass es wohl „ein bisschen zu viel Optimismus“ gegeben habe. Der Stuttgarter Autobauer steuert um: Einige Mercedes-Verbrenner-Baureihen sollen länger gebaut werden als geplant.

Bei Mercedes wird auch der Dieselmotor weiterentwickelt – das betonte und Unternehmenschef Ola Källenius. (Symbolbild)

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Diesel werden weiter modernisiert – „Und dann entscheidet der Kunde, was er möchte“

Wie Källenius nun der Zeitschrift Auto, Motor und Sport in einem Interview sagte, sollen aber nicht nur Benziner im Angebot bleiben und modernisiert werden, sondern auch Dieselmodelle. Man habe sich entschlossen, alle relevanten Antriebskombinationen fit zu halten. „Und dann entscheidet der Kunde, was er möchte“, so Källenius. Auch der Dieselhybrid werde weiter modernisiert. „Der läuft besonders gut auf dem deutschen Markt und bleibt auch so lange im Angebot, wie es diese Nachfrage gibt.“

Lieblingsautos der Deutschen in 2023: An Volkswagen führt kein Weg vorbei

Der Škoda Octavia RS als Limousine und Combi.
Platz 10 – Škoda Octavia: Der Kompaktwagen der Tschechen ist neu in den Top-10 und zeitgleich der erste Vertreter der Volkswagen Gruppe. Insgesamt wurde der Octavia vierten Generation 2023 41.819 Mal verkauft. Im Frühjahr 2024 erhält das 2019 vorgestellte Fahrzeug von Škoda ein Update. © Škoda
Mercedes-AMG C 63 S E PERFORMANCE als Coupe und T-Modell.
Platz 9 – Mercedes-Benz C-Klasse: Ebenfalls neu dabei ist die C-Klasse von Mercedes-Benz. Die fünfte Generation des Bestsellera aus Stuttgart kam 2021 auf den Markt. 2023 setzte Mercedes-Benz 44.257 Fahrzeuge ab. © Mercedes-Benz AG
Tesla Model Y.
Platz 8 – Tesla Model Y: Weltweit ist das Elektroauto aus den USA eines der am meist vekauftesten Autos überhaupt. Auch in Deutschland ist das SUV sehr beleibt. Tesla verkaufte in 2023 45.818 Exemplare. Im Vergleich zu 2022 verbesserte sich das Model Y um drei Positionen. © Roland Weihrauch/dpa
Mini Cooper
Platz 7 – Mini Cooper: Das Kultauto der BMW-Tochter kommt auch bei den Deutschen gut an – auch als Stromer. Allerdings nicht mehr so gut, wie noch 2022. Mit 45.938 Neuzulassungen rutscht der Mini im Ranking auf Platz sieben. © Bernhard Filser/BMW Group
Fiat 500 vor rotem Hintergrund.
Platz 6 – Fiat 500: Klein, aber oho. Die Knutschkugel aus Italien lässt auch hierzulande die Herzen schmelzen. 2023 verkaufte sich der Fiat 500 ganze 47.166-mal. © Max Sarotto/Stellantis
VW Passat
Platz 5 – VW Passat: Wer viel Platz sucht, der kommt kaum um den Allrounder aus Wolfsburg herum. Das zeigt sich auch bei den Verkaufszahlen: 47,494 Abnehmer fand der VW Passat. Seit 1973 leistet der Passat nicht nur Familien treue Dienste. 2023 ging die inzwischen neunte Generation an den Start, die es nur noch als Kombi gibt. © Volkswagen
Opel Corsa
Platz 4 – Opel Corsa: Mit 53.669 Exemplaren erfreut sich der Kleinwagen aus Rüsselsheim großer Beliebtheit. Fürs Podium reicht es aber leider nicht. Dennoch konnte sich der Opel Corsa um einen Platz verbessern. © Stellantis
VW Tiguan
Platz 3 – VW Tiguan: Der erste Podiumsplatz geht nach Wolfsburg. Der Tiguan verkaufte sich in 2023 63.958-mal. Besonders beliebt war der SUV bei Unternehmen, auf die drei Viertel der Zulassungen entfielen. © Volkswagen
VW T-Roc.
Platz 2 – VW T-Roc: Noch beliebter als der Tiguan war der T-Roc. VW verkaufte von dem Mini-SUV insgesamt 68.678 Exemplare. Das sind 17 Prozent mehr als 2022. Entsprechend verbesserte sich der T-Roc auf Platz zwei. © Uli Sonntag/VW
VW Golf
Platz 1 – VW Golf: Es kann nur einen geben! Und das ist – wie sollte es auch anders sein – der VW Golf. Der Dauerbrenner aus Wolfsburg war auch 2023 wieder das Lieblingsauto der Deutschen. 81.117 Fahrzeuge setzte Volkswagen ab. Vier Prozent weniger als noch 2022. Aber auch hier steht bekanntlich 2024 ein Facelift ins Haus. © Ingo Barenschee/Volkswagen

Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.

Der Münchner Premium-Hersteller BMW setzt weiter auf Technologie-Offenheit – der Autobauer hält am Mix aus Verbrenner- und Elektroauto fest. Und auch beim Thema Wasserstoff bleibt man dran, denn BMW-Chef Oliver Zipse sieht in Wasserstoff den nächsten Trend. Welche Strategie sich in der Automobilindustrie durchsetzen wird, ist aktuell völlig offen. Zuletzt gab es auch Anzeichen, dass das für 2035 geplante Verbrenner-Aus kippen könnte.

Rubriklistenbild: © Chromorange/Imago

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