Umfrage des ZDK
Dunkle Wolken über der E-Mobilität: Autohändler mit pessimistischer Prognose für 2024
Händler blicken wenig optimistisch auf ihre Elektroauto-Verkäufe: Laut einer Umfrage erwarten 91 Prozent für 2024 einen „schlechten“ oder „sehr schlechten“ Auftragseingang.
Der Boom der Elektromobilität in Deutschland scheint vorerst beendet. Nachdem die Bundesregierung im Dezember überraschend das Ende der Förderung durch den Umweltbonus beschlossen hatte, wurden von Experten bereits drastische Absatzrückgänge bei Elektroautos prophezeit. Tatsächlich gingen die Neuzulassungen von E-Autos im Januar 2024 im Vergleich zum Dezember deutlich zurück. Nun hat der Zentralverband des deutschen Kraftfahrzeuggewerbes (ZDK) Autohäuser zu den erwarteten Auftragseingängen bei Elektroautos befragt – heraus kam eine eher düstere Prognose.
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Autohäuser laut Umfrage im Januar mit niedrigerem Bestelleingang bei E-Autos
Der ZDK vereint mehr als 36.000 Autohäuser und Kfz-Werkstätten in Deutschland. Vom Umweltbonus-Aus für Stromer zeigt man sich bei dem Verband alles andere als begeistert: Man werde die dadurch ausgelösten „Schockwellen“ im Bereich der Elektromobilität deutlich spüren. Wie eine Umfrage unter Autohäusern ergab, lag im Januar 2024 die Zahl der Bestellungen von Elektroautos sowohl bei den privaten als auch den gewerblichen Kunden im Schnitt um jeweils rund 50 Prozent unter dem Vorjahreswert.
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Erwartete Auftragslage bei Elektroautos: 55 Prozent der Händler stufen sie als „sehr schlecht“ ein
Wie die Befragung des ZDK weiter zeigt, sind die Autohändler in Sachen E-Autos für 2024 äußerst pessimistisch gestimmt: Bei den privaten Auftragseingängen für E-Autos stufen 36 Prozent die erwartete Lage als „schlecht“ und 55 Prozent sogar als „sehr schlecht“ ein. Was gewerbliche Kunden angeht, ist man kaum optimistischer: 42 Prozent der Autohäuser stufen die erwartete Auftragslage als „schlecht“, 41 Prozent als „sehr schlecht“ ein. Dabei hat sich beim Elektroauto in den vergangenen Jahren einiges getan: So steigen die Reichweiten der Stromer immer weiter – und auch beim Thema Laden soll sich einiges tun: Bis 2026 sollen entlang der Autobahnen 1.000 neue Schnellladepunkte entstehen.
Sorgenkind Elektroautos: ZDK-Verband richtet Appell an die Politik
Ganz anders dagegen sind die Erwartungen bei den Verkäufen von Benzinern und Dieseln: Hier rechnen im Privatkundenbereich 30 Prozent der Händler mit einer „guten“ Auftragslage, 46 Prozent mit einer neutralen beziehungsweise gleichbleibenden Lage. Der Verband richtet einen deutlichen Appell an die Politik: „Wir brauchen einen klaren Plan für den weiteren Hochlauf der E-Mobilität, mit stabilen und berechenbaren Rahmenbedingungen, gerade auch bei den Steuern“, erklärt ZDK-Präsident Arne Joswig. „Sonst wird das Ziel von 15 Millionen E-Fahrzeugen bis 2030 nicht zu erreichen sein.“
Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.
Laut einer Studie der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) kann sich aktuell mehr als ein Drittel der Deutschen nicht vorstellen, auf ein Elektroauto umzusteigen. Knapp 40 Prozent gaben an, zumindest theoretisch bereit für einen Umstieg zu sein – die meisten davon aber nicht sofort. Fast die Hälfte dachte an einen Umsteig in mehr als fünf Jahren, ein Drittel an einen Zeitraum zwischen drei und fünf Jahren.
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