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„Umweltpolitisch nicht zielführend“

Steuer auf Neuwagen: Finanzierung der E-Auto-Prämie durch Kampf gegen Verbrenner

Es gibt ständig Aufrufe nach Maßnahmen, die den Wechsel vom Verbrenner zum E-Auto erleichtern. Aktuell wird eine Zulassungssteuer für Verbrenner diskutiert.

Berlin – 2035 soll das Verbrenner-Aus in Europa kommen. Um den Umstieg auf Elektroautos zu erleichtern, werden jüngst Forderungen nach verschiedenen Fördermitteln lauter. So will die CSU bei einem Wahlsieg eine E-Auto-Kaufprämie von bis zu 3.600 Euro einführen. Zur Diskussion steht nun ebenfalls eine Steuer für Verbrenner.

Verbrenner-Aus naht – Zulassungssteuer auf Neuwagen könnte E-Auto-Kaufprämie finanzieren

Die Umweltorganisation Greenpeace fordert eine Zulassungssteuer auf Neuwagen mit Verbrennungsmotor, mit deren Einnahmen eine neue Kaufprämie für E-Autos finanziert werden könne. Neue Greenpeace-Berechnungen auf Basis der Neuzulassungszahlen aus dem Jahr 2023 ergäben eine tatsächliche Höhe der Einnahmen aus der Neuzulassungssteuer von etwa acht Milliarden Euro, berichteten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe am Montag (6. Januar 2025). Der Organisation zufolge würde die Summe ausreichen, um eine Kaufprämie von 4500 Euro für etwa 1,8 Millionen Elektroautos gegenfinanzieren, heißt es.

Die Umweltorganisation Greenpeace fordert eine Zulassungssteuer auf Neuwagen mit Verbrennungsmotor, mit deren Einnahmen eine neue Kaufprämie für E-Autos finanziert werden können.

In zahlreichen anderen EU-Ländern gibt es laut Greenpeace eine solche Abgabe bereits. „Wer in Ländern wie Schweden, den Niederlanden oder Dänemark einen neuen Verbrenner kauft, wird bei sparsamen Neuwagen gering, bei besonders klimaschädlichen Spritschluckern stark besteuert“, sagte Greenpeace-Mobilitätsexpertin Marion Tiemann den Funke-Zeitungen.

Umstieg auf E-Auto: Einnahmen aus Verbrenner-Steuer soll Förderung kleiner E-Autos gegenfinanzieren

Wer mitten in der Klimakrise unbedingt noch einen neuen Verbrenner-SUV mit ein paar Hundert PS kaufen wolle, sollte dafür auch deutlich mehr zahlen müssen. „Mit diesen Einnahmen könnte die nächste Bundesregierung eine Förderung von kleinen E-Autos komplett gegenfinanzieren und so den Umstieg vom Verbrenner aufs E-Auto beschleunigen“, fuhr Tiemann fort.

Nach dem Aus der Kaufprämie waren die Neuzulassungszahlen für Elektroautos im vergangenen Jahr eingebrochen. Die genauen Zahlen will das Kraftfahrtbundesamt zwar erst an diesem Montag veröffentlichen, aber schon jetzt ist laut Funke-Zeitungen klar, dass die alte Marke von 524.219 Stromern im Jahr 2023 deutlich verfehlt wird.

Verband der Automobilindustrie lehnt Zulassungssteuer für Verbrenner ab

Greenpeace rechnet damit, dass die Lenkungswirkung der Steuer hin zu emissionsfreien Pkw es auch den Autobauern VW, BMW und Mercedes erleichtern würde, die europäischen Flottengrenzwerte zu erreichen und dann auch dazu beitragen könnte, Strafzahlungen zu vermeiden. Wer dabei wie viel für einen neuen Verbrenner zahlen müsste, wäre abhängig vom Auto. Besonders klimaschädliche Fahrzeuge würden sehr stark besteuert, erklärte Greenpeace.

Demnach wäre ein Kleinwagen Toyota Yaris (87g CO2/km) wäre beim Kauf 740 Euro teurer, ein VW Tiguan mit 2-Liter-Diesel-Motor (145g CO2/km) 5.650 Euro. Für den SUV BMW X5 M mit 530 PS (263g CO2/km) wären bei der Neuzulassung Angaben der Umweltschützer zufolge 41.450 Euro extra zu zahlen.

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) lehnte eine solche Bonus-Malus-Regelung ab. „Eine Zulassungssteuer ist weder umweltpolitisch zielführend noch trägt sie dazu bei, die gesellschaftliche Akzeptanz für die klimaneutrale Mobilität zu stärken. Vielmehr droht sie Verbraucherinnen und Verbraucher zu belasten“, sagte eine Sprecherin. Letztlich würden über eine solche Steuer auch Autofahrerinnen und Autofahrer benachteiligt, für die aus finanziellen Gründen – oder weil es noch keine ausreichende Ladeinfrastruktur gibt – der Kauf eines Elektrofahrzeugs noch nicht infrage kommt. (bohy/reuters)

Rubriklistenbild: © Wolfgang Maria Weber/IMAGO

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