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Kritik am Tailpipe-Ansatz

Verbrenner-Aus ab 2035 illegal? CO₂-Flottenregulierung der EU laut Gutachten rechtswidrig

Ab 2035 sollen Neuwagen in der EU kein CO₂ mehr ausstoßen. Doch ist das Verbrenner-Aus gar nicht rechtens? Ein Gutachten zur Flottenregulierung wirft Zweifel auf.

Der Absatz von Elektroautos stockt: Seit Beginn des Jahres verkaufen sich die Stromer nur schleppend – auch im Juni blieb die Zahl der E-Auto-Neuzulassungen unter Vorjahresniveau. Hauptgrund für die Zurückhaltung der Käufer sind die hohen Preise nach der Streichung der Förderung durch den Umweltbonus im Dezember 2023. Auch diese aktuelle Situation führt zu wachsender Kritik am von der EU geplanten „Verbrenner-Verbot“ ab 2035. Nun behauptet ein Rechtsgutachten: Die CO₂-Flottenregulierung der EU verstößt gegen Unionsrecht – eine Aussage, die viel verändern könnte.

Gutachten: Ausgestaltung der EU-Flottenregulierung „aus mehreren Gründen unionsrechtwidrig“

Genau genommen werden Verbrennungsmotoren ab 2035 nicht verboten: Neuwagen dürfen aber ab diesem Datum kein CO₂ mehr ausstoßen – was praktisch einem Verbot gleichkommt. Theoretisch wäre beispielsweise ein Betrieb mit E-Fuels möglich. Ob bis zu diesem Datum jedoch entsprechend viel synthetischer Kraftstoff zu einem bezahlbaren Preis produziert werden kann und alle Motoren auch E-Fuels vertragen, steht momentan noch in den Sternen. Nun besagt ein Gutachten von Professor Martin Kment vom Institut für Umweltrecht der Universität Augsburg: Die Ausgestaltung der EU-Flottenregulierung ist „aus mehreren Gründen unionsrechtwidrig“. Seit 2020 liegt der Flottengrenzwert von neu zugelassenen Fahrzeugen bei 95 g CO₂ pro Kilometer – stoßen die Fahrzeuge eines Autobauers in Summe mehr aus, drohen hohe Strafzahlungen.

Emissionen nur am Auspuff messen? Laut einem Rechtsgutachten verstößt die EU-Flottenregelung gegen Unionsrecht. (Symbolbild)

In Auftrag gegeben wurde das Gutachten vom Bundesverband EnergieMittelstand (UNITI), der laut eigenen Angaben in Deutschland rund 90 Prozent des mittelständischen Energiehandels repräsentiert. Unter anderem sind in dem Verband auch knapp 70 Prozent der freien Tankstellen in Deutschland organisiert – rund 3.700.

Tailpipe-Ansatz schadet laut Gutachten einem „effektiven Umweltschutz“!

Hauptkritikpunkt im Gutachten ist die der Flottenregulierung zugrundeliegende Messmethodik: Die CO₂-Emissionen werden nur am Auspuff gemessen, was als Tailpipe-Ansatz bezeichnet wird. Heißt: Es wird bei E-Autos beispielsweise weder die Herstellung der Batterien, noch die Art und Weise der Stromerzeugung berücksichtigt. Laut Kment ist diese Messmethodik europarechtswidrig und schade einem effektiven Umweltschutz. Hersteller von Verbrenner-Fahrzeugen wie auch Produzenten von alternativen Kraftstoffen würden benachteiligt. Seiner Ansicht nach, sollte der Tailpipe-Ansatz durch eine „zeitgemäße Messmethodik“ ersetzt werden, die CO₂-Emissionen über den kompletten Lebenszyklus bilanziert.

Die zehn seltensten Autos der Welt – und was sie kosten

Das wertvollste Auto der Welt: Mercedes-Benz 300 SLR Uhlenhaut Coupé.
Uhlenhaut-Coupé: Teurer als der Mercedes 300 SLR Coupé, benannt nach dem Ingenieur und Daimler-Benz-Vorstand Rudolf Uhlenhaut, ist kein anderes Auto auf der Welt. Es erzielte bei einer Versteigerung 135 Millionen Euro. Ein weiteres Exemplar des für Autorennen konzipierten, aber nie eingesetzten 302-PS-Wagens von 1955 steht (ohne Motor) im Stuttgarter Mercedes-Museum. © Mercedes-Benz AG – Communicati
Ferrari 250 GTO
Ferrari 250 GTO: Gerade mal 39 dieser Rennwagen wurden von 1962 bis 1964 produziert. Damals kostete das Coupe mit 301 PS starkem V12-Motor 18.000 US-Dollar – vor einigen Jahren erzielte ein von Stirling Moss pilotiertes Exemplar bei einer Auktion über 38 Millionen Dollar. Ein anderer Wagen soll sogar für 70 Millionen Dollar privat verkauft worden sein. © Simon West/Imago
Aston Martin DB4 GT Zagato
Aston Martin DB4 GT Zagato: 20 Exemplare der leichteren und verbesserten Version des normalen DB4 wurden Anfang produzierte Aston Martin Anfang der 60er-Jahre. Eines der 314 PS starken Coupés mit viel Alu-Teilen wurde vor Kurzem für 14,3 Millionen Dollar versteigert. © Ingo Wagner
Mercedes 300 SL Flügeltürer
Mercedes 300 SL Flügeltürer: 1.400 Coupés und 1.858 Roadster baute Mercedes von 1954 bis 1963 – die frühere, geschlossene Version mit den charakteristischen, nach oben schwingenden Türen ist also die rarere und auch höher gehandelte. Der bisherige Auktions-Höchstpreis des bis zu 240 PS starken Sechszylinder-Sportlers liegt bei 4,62 Millionen Dollar. © Oscar Gonzalez/Imago
Lamborghini Veneno
Lamborghini Veneno: Der (wie bei der VW-Tochter üblich) nach einem Kampfstier benannte Extremsportler wurde ab 2013 nur fünf mal gebaut. Die Leistung des V12-Motors ist mit 740 PS gar nicht mal besonders spektakulär, trotzdem fand der Roadster für die aufgerufenen 4,5 Millionen Dollar problemlos seine Käufer. © Lamborghini
Maybach Exelero
Maybach Exelero: 2005 war so einiges anders. Die Mercedes-Benz Group hieß noch DaimlerChrysler, Maybach agierte als eigenständige Marke – und baute für den Reifenhersteller Fulda diese Version der Luxus-Limousine mit 700 PS starkem V12-Motor. Gerüchten zufolge kaufte ein US-Rapper das Einzelstück, das immer mal in TV-Serien und Musik-Videos zu sehen war, für acht Millionen US-Dollar. © Mercedes-Benz
Jaguar XKSS
Jaguar XKSS: Nur 16 Exemplare dieses 237 PS leistenden Roadsters bauten die Briten 1956 und 1957. Hollywood-Star Steve McQueen erstand einen für vergleichsweise lächerliche 5.000 Dollar, der Wert dieses speziellen Exemplars wird heute auf 30 Millionen Dollar geschätzt. Schnäppchenjäger können den „Jag“ aber schon für 1,5 Millionen schießen. © Daniel Prest/Imago
Ferrari Testa Rossa
Ferrari 250 Testa Rossa: Der Rennwagen wurde 1957 bis 1961 in verschiedenen Varianten und mit bis zu 390 PS 34 mal gebaut. Der mittlerweile legendäre Name steht für die roten Zylinderköpfe. Das bislang teuerste Exemplar wurde für 39,8 Millionen US-Dollar versteigert. © epa ansa Benvenuti/Ho
BMW 507
BMW 507: Der ikonische Roadster von Designer Albrecht Graf von Goertz wurde 1956 bis 1959 nur 252 mal gefertigt. Mit 150 PS war er seinem direkten Konkurrenten, dem offenen Mercedes SL 300, zwar leistungsmäßig unterlegen, US-Stars wie Elvis Presley griffen trotzdem zu – sein Exemplar ist heute wieder in BMW-Besitz. Der Marktwert für gut gepflegte 507 liegt bei etwa zwei Millionen Dollar. © Imago
W Motors Lykan HyperSport
W Motors Lykan HyperSport: Der durch den Film „Furious 7“ bekannte, 792 PS starke Supersportler ist das einzige nicht europäische Auto dieser Liste – er stammt nämlich aus dem Libanon. Seit 2012 wurde er sieben mal gebaut, im Preis von 3,4 Millionen Dollar sind 420 Diamanten an den Scheinwerfern inbegriffen. © Ali Haider

Strafzahlungen der Hersteller für Verstöße gegen EU-Flottenziele ohne rechtliche Grundlage?

„Daraus folgt unsere dringende Handlungsaufforderung an die Politik, die gegenwärtige Flottenregulierung für Pkw-Neufahrzeuge unverzüglich zu überarbeiten“, sagt UNITI-Hauptgeschäftsführer Elmar Kühn. „Es gilt, sämtliche rechtswidrigen Regulierungsinhalte, die beispielsweise im Jahr 2035 zu einem vollständigen Neuzulassungsverbot für Verbrenner führen, weil die Klimawirkung von regenerativen Kraftstoffen nicht anrechenbar ist, zu ändern.“

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Darüber hinaus haben laut dem Augsburger Gutachten auch die Strafzahlungen, die Hersteller leisten müssen, wenn sie gegen die EU-CO₂-Flottenziele verstoßen, keine rechtliche Grundlage: Kment zufolge sei die EU-Kommission „für die Erhebung und Vereinnahmung von Strafzahlungen bzw. der Emissionsüberschreitungsabgabe“ gar nicht zuständig.

Im Jahr 2026 soll das Verbrenner-Aus in der EU noch einmal überprüft werden. Dann wird sich zeigen, in welcher Form das „Verbrenner-Aus“ umgesetzt wird oder ob es vielleicht noch komplett kippt. Im vergangenen Jahr hatte ein deutsches Unternehmen mit einer Klage gegen das geplante Verbrenner Verbot gedroht: Der EU-Plan sei von „Ideologie getrieben, nicht von Fakten.“

Rubriklistenbild: © Sven Simon/Imago

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