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„Verkaufe deinen Tesla“
Neue Rückschläge für Musk: Aktionen treffen nun direkt das Kerngeschäft von Tesla
Die Proteste gegen Tesla setzen sich weiter fort. Immer mehr Menschen gehen gegen den Kurs von Elon Musk auf die Straße. 28 Bundesstaaten sind betroffen.
Im Detail sieht das so aus: Um ihren Unmut mit dem Chef des Elektroauto-Herstellers kundzutun, ziehen in den USA aktuell immer mehr Menschen direkt vor die Tesla-Läden. Am Samstag (22. März) waren etwa 90 Autohäuser Ziel von Demonstranten. Von einer Demonstration im New Yorker Stadtteil Manhattan berichtete das US-Nachrichtenportal NBC News, die Protestler hätten unter anderem Schilder mit der Aufschrift „Stop Elon and DOGE“ (DOGE ist ein Akronym für Musks inoffizielle Behörde Department of Government Efficiency) mit sich geführt. Der Nachrichtensender CNN berichtete in diesem Rahmen von Schildern mit „Werde deine Aktien los“ und „Verkaufe deinen Tesla“.
Die Proteste gegen Tesla setzen sich weiter fort. Immer mehr Menschen gehen gegen den Kurs von Elon Musk auf die Straße. 28 Staaten sind betroffen. (Symbolfoto)
„Wenn wir unsere Proteste fortsetzen und der Welt zeigen können, dass es eine toxische Marke ist, die ihn (Musk, Anm. d. Red.) antreibt, dann können wir den Druck auf ihn erhöhen“, zitierte NBC einen der Protestler. „Wenn du sein Geld kontrollierst, kontrollierst du ihn.“ Die Proteste finden mittlerweile in 28 Bundesstaaten statt. Angeheizt hatten diese der Hollywood-Schauspieler Alex Winter und Joan Donovan, eine Professorin aus Boston.
„Es gibt keinen Lebensbereich, den DOGE nicht berührt“, zitierte CNN Joan Donovan. „Die Vielfalt der Personen, die zu diesen Protesten kommen, belegt das.“
US-Bürger wollen ihren Tesla loswerden – Deutsche Fuhrparks überdenken Anschaffung
Außerdem wollen Immer mehr US-Bürger ihren Tesla loswerden. Laut einer Statistik von Edmunds, einem US-Online-Portal für Autokäufer, machten Tesla-Modelle ab dem Jahr 2017 bis zum 15. März 1,4 Prozent aller eingetauschten Fahrzeuge bei Händlern aus. Im März des Vorjahres lag dieser Wert bei nur 0,4 Prozent. Analysten erwarten, dass dieser Anteil in der zweiten Monatshälfte weiter steigen könnte.
Die Auswirkungen sind auch in Deutschland spürbar: Laut einer aktuellen Erhebung des Marktbeobachters Deutsche Automobil Treuhand (DAT) geben 35 Prozent der befragten Chefs der deutschen Firmenfuhrparks an, dass sie aufgrund aktueller Entwicklungen grundsätzlich die Anschaffung von Tesla-Fahrzeugen überdenken. Weitere acht Prozent berichten, dass es Mitarbeiter mit Dienstwagenberechtigung gibt, die ihren Tesla zurückgeben möchten. Dennoch betonen 58 Prozent der Befragten, dass ihre Entscheidungen unabhängig von der Person Elon Musk getroffen werden.
Schwere Rufschädigung für Elon Musk – Wahl-Einmischung und DOGE-Aktionen stoßen übel auf
Innerhalb der letzten Monate hatte Musks Ruf schwere Schläge eingesteckt. Das ging bereits mit seiner Ankündigung vom letzten Jahr los, als er erklärte, er würde im US-Wahlkampf Donald Trump unterstützen. Nachdem er gewaltige Summen in Trumps Wahlkampf gesteckt hatte, bekam er nach Trumps Sieg nicht nur einen Beraterposten an Trumps Seite, sondern auch eine inoffizielle Behörde. DOGE soll den Regierungsapparat in den USA verkleinern und für mehr Effizienz im Alltagsbetrieb sorgen.
Elon Musk: Erst US-Schattenpräsident – und jetzt Trump-Gegenspieler?
Allerdings hatte die Behörde sowohl mit teils unlauteren Methoden von sich Reden gemacht als auch für massenhafte Entlassungen gesorgt. Abseits davon ist auch der Unmut gegenüber Musk selbst um ein erhebliches Maß gewachsen. Der in Südafrika geborene Tesla-Chef hatte sich nämlich neben dem Engagement im US-Wahlkampf auch in verschiedene Wahlkämpfe anderer Länder eingemischt. Wiederholt hatte er sich weit rechts stehenden Parteien angenähert, der AfD-Chefin Alice Weidel die Plattform für ein Interview geliefert und – direkt nach Trumps Amtsantritt – mit einer Geste Aufmerksamkeit erregt, die Kritiker als nationalsozialistisch eingestuft hatten.
Tesla-Niedergang als Basis für Profit – Leerverkäufer verdienen Milliarden an Musk-Hass
All das hatte sich über die vergangenen Monate addiert – jetzt zeigen sich immer deutlicher die Konsequenzen. Der Aktienkurs von Tesla war zuletzt drastisch eingebrochen. Davon hatten die Leerverkäufer an der Börse am meisten profitiert – durch Wetten gegen Tesla hatten sie zwischen Dezember und März rund 16,2 Milliarden US-Dollar verdient. Das hatte der Datenanbieter S3 Partners Mitte März berichtet. Der Wert von Tesla-Aktien hatte sich im selben Zeitraum knapp halbiert. Sowohl der Tesla-Marktwert (minus 700 Milliarden Dollar) als auch Musks Nettovermögen (minus mehr als 100 Milliarden Dollar) nahmen erhebliche Schläge hin.
„Tesla hatte einen sehr hohen Markenwert, und Elon hat es geschafft, ihn völlig zu zerstören“, hatte die Financial Times Per Lekander, den geschäftsführenden Gesellschafter des 1,5-Milliarden-Dollar-Hedgefonds Clean Energy Transition, zitiert. JPMorgan hatte darüber hinaus das Tesla-Kursziel zum Jahresende von 135 auf 120 US-Dollar gesenkt. In einer Mitteilung schrieb die Bank: „Wir können uns in der Geschichte der Automobilindustrie kaum etwas Vergleichbares vorstellen, wo eine Marke so schnell so viel Wert verloren hat.“
Zuletzt hatte auch Trump einen Interessenskonflikt bei Elon Musk in Verbindung mit China-Geschäften zugegeben.