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„Handelsdefizite sind den USA ein Dorn im Auge“

Kostenfaktor Trump-Zölle: Das ist die Rechnung für EU-Unternehmen

Trump spielt mit dem Gedanken, die Zölle zu erhöhen. Dies könnte für die Handelspartner der USA finanzielle Belastungen mit sich bringen. Wie hoch werden die Kosten sein?

Washington – Mit Mexiko und Kanada fing es an, jetzt will US-Präsident Donald Trump auch die EU mit höheren Zöllen belegen. Mitte Februar kündigte er an, bis zu 25 Prozent höhere Zölle auf Automobile legen zu wollen. Das würde Deutschland als Exportnation klar treffen. Eine neue Analyse zeigt die möglichen Auswirkungen der Trump-Zölle.

USA wollen Handelsdefizit ausgleichen – „Reziproke“ Zölle sollen dabei helfen

Sollten Trumps reziproke Zölle in Kraft treten, könnten auf Unternehmen in der EU einer Berechnung zufolge durchschnittlich um 13 Prozentpunkte höhere Zölle zukommen. Das geht aus einer Analyse des Kreditversicherers Allianz Trade hervor, über die die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet hatte. Es steht bislang nicht fest, dass die USA tatsächlich Zölle in solcher Höhe erheben werden.

Donald Trump in Washington (Symbolfoto). Trump droht mit höheren Zöllen. Für die Handelspartner der USA könnte das Kostensteigerungen bedeuten. Wie teuer wird das Ganze?

US-Präsident Donald Trump hatte die sogenannten reziproken Zölle Mitte Februar angekündigt und eine entsprechende Anordnung unterschrieben. Reziproke Zölle bedeuten im Prinzip, dass die USA überall dort Zölle anheben, wo sie derzeit weniger verlangen als ihre Handelspartner. Trump hatte in der Vergangenheit gesagt, mit diesen Zöllen das Handelsungleichgewicht der USA korrigieren zu wollen.

USA drohen der Welt mit höheren Zöllen – und verletzten WHO-Regeln

Am stärksten träfen die Zölle nach den Berechnungen von Allianz Trade Argentinien, Indien, Brasilien, Chile und Kenia. Möglich seien Zollerhöhungen um 23 bis zu 34 Prozentpunkte, sagte Allianz Trade dazu. Für chinesische Unternehmen könnten Zollerhöhungen um bis zu zwölf Prozentpunkte auf dem Programm stehen. „Die Handelsdefizite mit diversen Ländern sind den USA ein Dorn im Auge“, sagte Allianz-Trade-Volkswirtin, Françoise Huang. Allerdings ist Trump eher kreativ damit, wenn es darum geht zu definieren, wie diese Defizite aussehen.

In der Analyse hat Allianz Trade nicht allein direkte Zölle auf US-Exporte ausgewertet, sondern auch Steuern wie die Mehrwertsteuer, Einfuhrquoten und weitere Vorgaben. Laut dem Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) in Köln würden die USA mit solch reziproken Zöllen das Recht der Welthandelsorganisation WTO „mit Füßen treten“. In der WTO haben sich alle Länder für jede Warengruppe auf Höchstzollgrenzen geeinigt (sogenannte gebundene WTO-Zölle). In den USA und der EU sind diese Grenzen angeblich so gut wie ausgeschöpft – sollte Trump Zollerhöhungen durchführen, könnte er die verbindlichen Obergrenzen durchbrechen.

Trump-Zölle versetzen Welt in Aufruhr – „Zwingt Regierungen zu einer Entscheidung“

Regierungen in Europa und im Rest der Welt suchen derzeit nach Lösungen für den scheinbar irrational handelnden US-Präsidenten. Laut René Petri, Senior Vice President beim Beratungsunternehmen Proxima, können sich die Gegenzölle im Rahmen zwischen 20 Prozent und 30 Prozent der Exportkosten aus den meisten europäischen Ländern bewegen. „Das zwingt die Regierungen zu einer Entscheidung: Dagegenhalten oder klein beigeben?“

Petri zufolge verbirgt sich hinter den Zoll-Drohnungen des Präsidenten noch viel mehr. „Er hat deutlich signalisiert, dass er schnell und rücksichtslos handelt. Ein starkes Amerika braucht keine Freunde, es sei denn, diese Freunde verfügen über bedeutende Rohstoffe. Das klingt fast nach Wirtschaftskolonien.“

Unternehmen müssten jetzt „ernsthaft“ über ihre Standortstrategien nachdenken. Jedes Unternehmen, das mit üblichen Margen auf dem US-Markt tätig ist oder dorthin expandieren will, müsse mit „drastischen“ Kostenauswirkungen der Zölle rechnen. (Laernie mit dpa)

Rubriklistenbild: © IMAGO / NurPhoto

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