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Krise bei VW und Co.

Kaufprämie, Abwrackprämie, Leasing: Wie Habeck der Autobranche neues Leben einhauchen will

Heute Nachmittag veranstaltet Wirtschaftsminister Robert Habeck einen Autogipfel. Neue Subventionen könnten kommen - darunter eine Abwrackprämie 2.0.

Update vom 24. September, 08.13 Uhr: Nach digitalen Beratungen mit Vertretern der Autoindustrie stellte Habeck staatliche Unterstützung in Aussicht. Er betonte aber, es solle keine Schnellschüsse und keine „Strohfeuermaßnahmen“ geben. 

„Strohfeuer“ hätten nur den Effekt, dass der Markt kurzfristig hochgepumpt werde und danach möglicherweise wieder zusammensacke, sagte Habeck. Es gehe aber um langfristige Planbarkeit. Dazu habe es Übereinstimmung in der Runde gegeben. „Unter der Bedingung haben wir über verschiedene Möglichkeiten gesprochen.“ 

Kommt hier sogar heimliche Kritik am Koalitionspartner durch? Die Aussagen des Grünen-Politikers zu „Strohfeuern“ dürften nämlich auf Vorschläge zum Beispiel aus der SPD zielen. SPD-Wirtschaftspolitiker schlagen eine neue „Abwrackprämie 2.0“ vor. Wer seinen Verbrenner „abwrackt“ und ein neues E-Auto kauft, soll einen Bonus von 6000 Euro bekommen. Für den Kauf eines gebrauchten E-Autos soll es dann 3000 Euro geben. 

Nach seinem Autogipfel sprach Habeck auf einer Pressekonferenz über die Autoindustrie.

Keine Ergebnisse beim Autogipfel: Habeck dämpft Erwartungen

Update vom 23. September, 19:00 Uhr: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat der kriselnden deutschen Autoindustrie Unterstützung in Aussicht gestellt. Habeck sagte nach Beratungen mit Vertreten der Branche, es solle keine Schnellschüsse und keine „Strohfeuermaßnahmen“ geben. Es gehe um langfristige Planbarkeit. Dazu habe es Übereinstimmung in der Runde gegeben. „Unter der Bedingung haben wir über verschiedene Möglichkeiten gesprochen.“

Die Maßnahmen, die vielleicht kämen, sollten immer rückwirkend gelten. Die Bundesregierung werde nun beraten. Konkrete mögliche Fördermaßnahmen nannte Habeck nicht. Der ohnehin stattfindende regelmäßige Dialog mit der Branche werde fortgesetzt. 

Der Minister sagte der Autoindustrie zudem Unterstützung auf EU-Ebene zu. Dabei geht es um sogenannte Flottengrenzwerte, das sind Vorgaben zum CO2-Ausstoß. Diese sollen schrittweise verschärft werden. Habeck sagte, die Grenzwerte sollten im Jahr 2026 einer Revision unterzogen werden. Es sei der Wunsch der Runde gewesen, sich dafür einzusetzen, dass das schon im kommenden Jahr passiere. „Dem will ich gerne folgen.“ 

Habeck dämpfe zugleich die Erwartungen. Es handle sich um ein europäisches Programm. Viele andere Länder hätten nicht die Herausforderungen Deutschlands. Zudem habe sich Deutschland in der Verkehrspolitik in der Vergangenheit nicht gerade mit Ruhm bekleckert, sagte Habeck mit Blick auf das umstrittene Vorgehen beim Thema E-Fuels.

Von Umweltbonus bis Abwrackprämie: Wie Habeck, VW und Co. beim Autogipfel die Branche retten wollen

Erstmeldung vom 23. September 2024:

Berlin/München - Die Autoindustrie ist seit mehreren Jahrzehnten Deutschlands Schlüsselbranche. Aktuell befindet sich dieser Sektor jedoch auf dem absteigenden Ast: Zu groß scheinen die wirtschaftlichen Herausforderungen, als dass Volkswagen, Mercedes-Benz und mit Abstrichen auch BMW unbeschadet aus der jetzigen Krise herauskommen. Geht es nach den Großkonzernen im Automobilbereich, sind weitere staatliche Eingriffe nötig, um den schwindenden Absatz anzukurbeln und das Überleben auf dem harten Weltmarkt zu sichern.

Autogipfel in der Krise: Habeck versammelt Autobauer zum Treffen

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) veranstaltet am Montag (23. September) einen digitalen „Autogipfel“ mit den Spitzen der Autohersteller sowie Vertretern der Zulieferindustrie und des Verbandes der Automobilhersteller (VDA).

Gemeinsam soll nach Auswegen gesucht werden und vor dem wichtigen Termin kamen von mehreren Seiten Forderungen, um die eingebrochene Nachfrage - vor allem nach Elektroautos der deutschen Hersteller - wieder anzukurbeln. Ob bei dem virtuellen Treffen tatsächlich konkrete Maßnahmen auf den Weg gebracht werden, ist indes offen, schildert die Deutsche Presse-Agentur (dpa).

Ein Teilnehmer sticht beim Autogipfel von Habeck heraus

Interessant ist die Teilnehmerliste, aus welcher der Name eines Teilnehmers hervorsticht: Eingeladen ist neben Vertretern des Branchenverbands VDA, der Gewerkschaft IG Metall, den drei Autokonzernen Volkswagen, BMW und Mercedes Benz auch Tesla Deutschland. Der US-Hersteller vollzog auch in Deutschland einen Aufstieg zu einem der dominierenden Hersteller und gilt als Paradestück für erfolgreiche E-Auto-Entwicklung. Komplettiert wird das Teilnehmerfeld nach Angaben der dpa von den Zulieferergrößen Bosch, Continental und ZF.

Warum befindet sich die deutsche Autoindustrie in der Krise?

Krise ist relativ: Deutsche Hersteller kämpfen mit gesunkenen Absatzzahlen und hohen Kosten für den Umstieg auf Elektromobilität. Mercedes musste wegen eines stotternden Laufs in China sowie weiteren Problemen seine Gewinnprognose 2024 kappen. Premiumrivale BMW hatte ebenfalls seine Absatz- und Gewinnerwartungen für das laufende Jahr gesenkt. Allerdings gelten die Münchner jener deutscher Premiumhersteller, der die Antriebswende hin zu Elektroautos derzeit am besten meistert.

Will die Autokonjunktur wieder ankurbeln: Wirtschaftsminister Habeck (Archivbild)

Die Alarmglocken schrillen derweil bei Deutschlands Autogigant: Die seit Jahrzehnten geltende Beschäftigungssicherung mit den Gewerkschaften wurde von Volkswagen aufgekündigt und Werksschließungen sowie betriebsbedingte Entlassungen sollen geplant sein. Die Rendite besonders der Kernmarke VW Pkw macht den Wolfsburger Managern zu schaffen, weil die internationale Konkurrenz diesbezüglich mehr Erfolg hat. Auch Konzerntöchter wie Porsche und Audi sind ins Schlingern gekommen.

Zwangsläufig hat die Krise auch die Zuliefererbranche erfasst. Auch dort werden massenhaft Stellen abgebaut und auch die Zahl der Insolvenzen bei den Autozulieferern ist auffällig hoch.

VW und Co. in der Krise: Hausgemachte Probleme und externe Faktoren

Die Gründe für den schleichenden Niedergang der deutschen Autoindustrie sind vielfältig: Neue Wettbewerber wie Tesla dräng(t)en auf den Markt, mittlerweile sind auch Hersteller aus China ein ernstzunehmender Konkurrent - insbesondere auf Märkten, die für Volkswagen und Co. äußerst lukrativ sind. Dazu gehört auch die Volksrepublik selbst, wo heimische Anbieter ausländischen Marken den Rang ablaufen.

Auch die Umstellung hinsichtlich Energie infolge des Ukraine-Kriegs spielt eine wesentliche Rolle: Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft schrumpft die Produktion in Deutschland seit Jahren - und liegt ein Viertel unter dem Wert von 2018. Insbesondere gerate der Standort Deutschland durch hohe Energiekosten unter Druck.

SPD-Wirtschaftspolitiker sprechen derweil von einer nicht ausreichenden Modellpalette, die untauglich für den Massenmarkt ist. Das zielt insbesondere auf Volkswagen ab und das fehlende Angebot an bezahlbaren VW-Neuwagen. Mercedes-Benz und BMW sind ohnehin längst in den Premium- und Luxusbereich abgedriftet. Auch die mangelnde Ladeinfrastruktur ist ein ausschlaggebender Faktor.

Zerbrochenes VW-Logo: Die deutsche Autoindustrie hat ihre glorreichen Zeiten hinter sich - Einbußen sind die Folge.

Digitaler Autogipfel mit Habeck: Neue Kaufprämie für Elektroautos?

Vorab kursieren mehrere Lösungsansätze, wie die hiesige Autoindustrie wieder an Fahrt aufnimmt. Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) fällt mit der Forderung auf: „Wir müssen jetzt aus dem großen Topf möglicher Maßnahmen mit der großen Kelle schöpfen“. Kaufanreize für Privatkäufer und subventioniertes Leasing seien die geeigneten Ansätze.

Aus der Industrie und Teilen der Politik kommen Rufe nach weiterer staatlicher Förderung - denn der überraschende Stopp der E-Auto-Prämie Ende 2023 hat die Neuzulassungen in Deutschland stagnieren lassen.

Volkswagen setzt sich laut Spiegel für eine Neuauflage der Elektroauto-Prämie ein und plädiert dafür, dass der Staat zukünftig 4000 Euro beim Kauf eines batterieelektrischen Modells (BEV) beisteuert - und der Hersteller selbst zusätzlich einen Rabatt von 2000 Euro gewährt.

Autoindustrie in der Krise: Auch eine Abwrackprämie wird gefordert

Ein weiterer Vorschlag aus Wolfsburg soll offenbar die heimische Autoproduktion retten: Reuters berichtet über einen Vorstoß von VW, dass bei der Vergabe von Subventionen der CO₂-Fußabdruck eines Fahrzeugs berücksichtigt wird. In Frankreich erhalten Käufer von Elektroautos nur dann eine staatliche Förderung von 5000 bis 7000 Euro, wenn die Herstellung des Fahrzeugs weniger als 14,75 Tonnen CO₂ verursacht.

Hierbei handelt es sich um eine Einschränkung, die besonders in China gefertigte Modelle treffen könnte. Weitere geeignete Mittel könnte eine neue Abwrackprämie sein, die aus Kreisen der SPD hervorgebracht wird. „Das ist ein Vorschlag, den wir jetzt in die Debatte mit einbringen“, erklärte Kühnert in der ARD.

Darüber hinaus wird über ein weiteres Modell nach französischem Vorbild nachgedacht: Menschen mit niedrigen bis mittleren Einkommen könnten einen staatlichen Zuschuss für das Leasing eines mittelpreisigen Elektroautos erhalten.

Abwrackprämie für Kauf eines E-Autos? Dann werden „Werte zerstört“

Der Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Achim Wambach, sieht eine mögliche Abwrackprämie für den Kauf eines Elektroautos skeptisch: Laut dem ZEW-Chef könne dies zwar die Umstellung erleichtern. „Eine Abwrackprämie ist allerdings – abhängig von ihrer Ausgestaltung - problematisch. Wenn funktionsfähige Fahrzeuge stillgelegt werden, werden Werte zerstört“, wird Wambach von Reuters zitiert.

Einen direkten ökologischen Beitrag durch eine Abwrackprämie sieht Wambach nicht, der auch im Wissenschaftlichen Beirat des Bundeswirtschaftsministeriums sitzt. Priorität sollte seiner Ansicht nach der Ausbau der Ladesäulen haben und hier der Wettbewerb gefördert, sagte ZEW-Chef Wambach: „Die derzeit zu beobachtenden regionalen Monopole bei Ladesäulen führen zu hohen Ladepreisen, was Elektrofahrzeuge unattraktiv macht.“

Von der Bildfläche verschwunden: Zehn große Automarken, die es nicht mehr gibt

Ein Simca 1100 GLS Baujahr 1972 auf einer Oldtimermesse
Simca – Die Geschichte von Simca (Société Industrielle de Mécanique et Carrosserie Automobile) begann 1934 als Lizenzfertiger von Fiat-Fahrzeugen in Frankreich. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden auch eigene Modelle produziert. Im Jahr 1978 wurde der Autobauer von Peugeot übernommen und die Marke Simca aufgegeben. Die noch existierenden Modellreihen wurden bis 1986 unter dem Markennamen Talbot verkauft. © Sebastian Geisler/Imago
Ein Oldsmobile Vista Cruiser
Oldsmobile – Hierzulande weitgehend unbekannt, gehörte Oldsmobile in den USA vor allem in den 1960er- und 1970er-Jahren zu den erfolgreichsten Marken. Ein bekanntes Modell war beispielsweise der Vista Cruiser (Foto): Ein markant gestalteter Kombi, von dem zwischen 1964 bis 1977 mehr als 360.000 Exemplare gebaut wurden. Anfang der 2000er-Jahre gingen die Verkäufe stark zurück, sodass die Mutter General Motors im Jahr 2004 die Produktion von Fahrzeugen der Marke komplett einstellte. © Pond5 Images/Imago
Ein NSU Prinz auf einem Oldtimer-Treffen
NSU Motorenwerke – Die Geschichte des Unternehmens begann in den 1870er-Jahren als Hersteller von Strickmaschinen. Später produzierte das Unternehmen Fahr- und Motorräder. Erst Ende 1958 kam mit dem Prinz das erste Automodell des Herstellers auf den Markt – es wurde in mehreren Generationen bis 1973 produziert. Bereits 1969 fusionierten NSU und Auto Union zur Audi NSU Auto Union AG, die 1985 wiederum in Audi umfirmierte – mit diesem Schritt verschwand auch der Name NSU. © CEPix/Imago
Ein Plymouth Superbird in einem Museum
Plymouth – Einst gehörte Plymouth zu den erfolgreichsten Automobilmarken der USA und war in den 1940er-Jahren sogar der zweitgrößte US-Hersteller – noch vor Ford. Anfang der 1960er-Jahre verlor die Marke jedoch rapide Marktanteile, bevor man ab 1965 mit Muscle-Car-Modellen wie dem Barracuda oder Road Runner kurzfristig wieder Boden gut machen konnte. Eines der bis heute legendärsten Modelle war der Plymouth Superbird (Foto): eine stark modifizierte Version des Road Runner. Das Modell mit dem gigantischen Spoiler fand jedoch Anfang der 1970er-Jahre kaum Kunden, weshalb weniger als 2.000 Exemplare gebaut wurden. Nach und nach verlor die Marke immer mehr ihre Identität. 2001 entschied die Mutter DaimlerChrysler schließlich, die Marke Plymouth einzustellen. © Pond5 Images/Imago
Eine Borgward Isabella auf einer Messe
Borgward – Zu den größten Verkaufserfolgen des Bremer Autobauers Borgward zählte die von 1954 bis 1962 gebaute Isabella (Foto). Doch bereits ab Mitte der 1950er-Jahren ging es mit dem Unternehmen wirtschaftlich bergab. Anfang der 1960er-Jahre führten die Probleme schließlich zum Untergang. Mitte der 2010er-Jahre wurden die Markenrechte nach China verkauft. Mit SUV-Modellen wurde schließlich ein Comeback-Versuch gestartet, der aber nach kurzer Zeit im Sande verlief. © Pond5 Images/Imago
Ein Daewoo Matiz auf einer Automesse
Daewoo – Mitte der 1990er-Jahre versuchte sich in Europa die koreanische Marke Daewoo zu etablieren – unter anderem mit dem Kleinstwagen Matiz (Foto). Allerdings war dem Hersteller kein Erfolg beschieden: Nachdem das Unternehm in finanzielle Schwierigkeiten geraten war, wurde die Pkw-Sparte von einem Konsortium um General Motors übernommen. Ab 2005 wurden die Daewoo-Modelle (auch der Matiz) dann unter dem Namen Chevrolet verkauft.  © Papsch/Imago
Der 1.000.000 Trabant im Museum
Trabant – Obwohl der Trabant bereits in den 1960er-Jahren als veraltet galt, war er ein echter Verkaufsschlager – allerdings gab es in der ehemaligen DDR auch kaum Alternativen zu dem von Sachsenring produzierten Zweitakter. Geduld war nicht nur aufgrund der geringen Motorleistung, sondern auch wegen der durchschnittlichen Wartezeiten auf ein Fahrzeug von mehreren Jahren gefragt. Dennoch: Mehr als drei Millionen „Trabis“ liefen zwischen 1958 und 1991 vom Band. Das Foto zeigt das 1.000.000-ste Exemplar, das im November 1973 gebaut wurde. Mit dem Ende der DDR endete auch bald die Produktion des Trabis. © Eberhard Thonfeld/Imago
Ein Pontiac Firebird Trans Am, Baujahr 1984
Pontiac – Die US-Marke Pontiac war vor allem in den 1960er-Jahren sehr erfolgreich. Hierzulande kennen viele den Hersteller vor allem aus Serien und Filmen. Der schwarze Pontiac Firebird Trans Am (zweite Generation) mit dem riesigen Adler auf der Haube faszinierte die Zuschauer in „Smokey and the Bandit“ (1977). Die dritte Generation des Firebird (Foto) wurde in den 1980er-Jahren als Basis des Serien-Wunderautos K.I.T.T bekannt. Der große Erfolg früherer Jahre stellte sich dennoch nicht mehr ein: 2010 legte der General-Motors-Konzern die Marke Pontiac auf Eis. © Pond5 Images/Imago
Ein Saab 900 Cabrio Baujahr 1991
Saab – Das erste Pkw-Modell des Herstellers ging 1949 als Saab 92 in Serie. Wirklich große Stückzahlen produzierte der schwedische Autobauer zwar nie, dennoch gelten einige Baureihen wie der 900 (Foto zeigt die Cabrio-Version) als legendär. 1998 ging Saab eine Kooperation mit General Motors ein. Fortan wurden viele Gleichteile aus dem Konzernverbund eingesetzt, dennoch stellte sich auf lange Sicht kein wirtschaftlicher Erfolg ein. 2011 meldete Saab Insolvenz an.  © Sebastian Geisler/Imago
Ein Rover 75
Rover – Die Geschichte des englischen Automobilherstellers Rover geht bis ins Jahr 1896 zurück. Über viele Jahrzehnte konnten sich die Briten im Automobilgeschäft behaupten, bis das Unternehmen 1967 Teil der British Leyland Motor Cooperation wurde. Durch eklatante Fertigungs- und Qualitätsmängel ruinierte die Marke ihren Ruf – bis es Anfang der 1980er-Jahre durch eine Kooperation mit Honda wieder etwas bergauf ging. 1994 übernahm schließlich BMW die britische Marke – und versenkte dadurch Milliarden. 2000 zog der bayerische Autobauer die Reißleine und gliederte Rover wieder aus. 2005 folgte die Insolvenz. © Heritage Images/Imago

Auch der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, hält den Griff in den Topf der Steuergelder für einen Irrweg. „Diese helfen nur einzelnen Unternehmen und nicht der gesamten Wirtschaft“. Die Hauptverantwortung für die schwierige Lage in der Automobilbranche liege bei den Unternehmen selbst, nicht bei der Politik, sagte Fratzscher der Funke Mediengruppe.

Greenpeace fordert Kaufprämie für günstige E-Autos

Der Umweltverband Greenpeace ist für eine neue Elektroauto-Prämie: Die solle sich aber auf sparsame Stromer bis maximal 30.000 Euro beziehen und mit einer Neuzulassungssteuer für schwere Verbrenner gegenfinanziert werden. Auch die strengeren CO₂-Regeln auf EU-Ebene sind ein Thema:

Mercedes-Chef Ola Källenius fordert vor dem Auto-Gipfel im Wirtschaftsministerium in der Klimapolitik ein Entgegenkommen der Politik. „Die Schätzungen der EU-Kommission waren zu optimistisch, wie sich jetzt zeigt“, sagt der Deutsch-Schwede laut Reuters. „Wir können die Kundenwünsche nicht ignorieren.“

Der CEO des Stuttgarter Autoriesen fordert eine Erleichterung bei den ab 2025 greifenden Klimavorgaben der EU für die Neuwagenflotten: Weil die meisten europäischen Hersteller zu wenig E-Modelle verkaufen, drohen milliardenschwere Strafzahlungen. (PF mit Material von dpa und Reuters)

Rubriklistenbild: © Kay Nietfeld / dpa

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