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Gestrichener Umweltbonus macht sie beliebt

Gebrauchte E-Autos: Schneller Wertverlust wird zum Problem für Produzenten

Schon ein Jahr nach der Zulassung verlieren Elektroautos oft deutlich an Wert, gerade Luxusmodelle. Während es den Gebrauchtwagenmarkt belebt, sorgen sich Hersteller.

München – Gründe für den Umstieg von einem Auto mit Verbrennermotor auf ein Elektroauto gibt es reichlich: Eine bessere Ökobilanz, leiseres Fahren und der stetige technische Fortschritt, der zum Beispiel größere Reichweiten ermöglicht. Doch natürlich spielen auch die Kosten für Anschaffung und Unterhalt eines E-Autos eine tragende Rolle dabei, sich eines zuzulegen oder beim klassischen Verbrenner zu bleiben. Eine weitere Frage, die potenzielle Käufer von E-Autos beschäftigt, ist die nach dem Wiederverkaufswert der Fahrzeuge: Denn wie sich zeigt, verlieren E-Autos – vor allem aus dem Luxus-Segment – rasant an Wert. Während sich potenzielle Käufer über niedrige Gebrauchtwagenpreise freuen, stellt der rasche Wertverlust Besitzer und Hersteller jedoch vor reichlich Probleme.

E-Auto-Hersteller mussten die Erwartungen von Restwerten zuletzt deutlich korrigieren

Besonders für E-Autohersteller, die bezüglich ihres Absatzes zu größeren Teilen auf Leasingflotten vertrauen, birgt der Wertverlust Gefahren. Und das vor allem bei E-Autos aus dem Oberklasse- oder Luxus-Segment. Denn diese werden von Erstbesitzern nämlich oftmals nur geleast, sodass das Restwertrisiko auf der Seite der Hersteller verbleibt. Grundlegend wird unter dem Restwertrisiko die Tatsache verstanden, dass sich der Restwert eines geleasten Fahrzeugs immer nur schätzen, niemals jedoch konkret festlegen lässt. 

Zwei Elektroautos stehen nebeneinander (Symbolfoto)

Und weil die Hersteller bei ursprünglichen Schätzungen deutlich daneben lagen, müssen sie diese nun korrigieren. Wie der Focus berichtet, meldete die Volkswagen Leasing GmbH für 2024 Restwertrisiken von insgesamt 1,86 Milliarden Euro. Und auch BMW berichtete im Konzernabschluss 2024 von Wertminderungen in Höhe von 533 Millionen Euro aufgrund der deutlich veränderten Restwerterwartungen.

Gebrauchte E-Autos sind vor allem nach dem gestrichenen Umweltbonus gefragter denn je

Wie gravierend der Wertverlust gebrauchter E-Autos ist, wird auch anhand von Vergleichsdaten der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) und Autoscout sichtbar, über die das Handelsblatt berichtete. Ihnen zufolge sank der Restwert drei Jahre alter Luxus-E-Autos von knapp 70 Prozent Anfang 2023 auf nur noch 49 Prozent zum Ende des Jahres 2024. Was aber sind die konkreten Gründe für den so raschen Wertverlust von E-Autos?

Ähnlich wie bei Verbrennern spielt das Baujahr, der Kilometerstand und die Ausstattung des Wagens eine Rolle. Aber auch der Zustand des Akkus ist für den Weiterverkaufswert von E-Autos ganz entscheidend. Darüber hinaus spielt aber auch die Ende 2023 ausgelaufene staatliche E-Auto-Förderung eine gewichtige Rolle für den so schnellen Wertverlust von E-Autos. Zunächst senkte der sogenannte Umweltbonus die Anschaffungskosten für E-Autos und verringerte damit den Abstand zwischen Neu- und Gebrauchtwagenpreisen. Als er entfiel, fiel damit auch die Nachfrage nach neuen Elektroautos rasant ab. Währenddessen reagierte der Markt für gebrauchte E-Autos mit einem deutlichen Preisabfall, um Gebrauchtwagen wieder attraktiver zu machen.

Diese Luxus-E-Autos sind gebraucht zu einem Bruchteil ihres Neupreises zu haben

In der Praxis zeigt sich auf dem Markt gebrauchter E-Autos aktuell also folgende Tendenz: Vor allem Karossen aus der Ober- und Luxusklasse erleiden schon im ersten Jahr nach ihrer Neuzulassung Wertverluste von bis zu 50 Prozent, wie das Branchenblatt Elektroauto News berichtet. Um potenziellen Käufern etwas an die Hand zu geben, lohnt es sich einmal einen Blick auf einige der Luxus-E-Autos zu werfen, die aktuell besonders erschwinglich auf dem Gebrauchtwagenmarkt gehandelt werden.

Als Neuwagen ist der Audi e-tron GT ab 126.000 Euro zu haben. Schauen sich Interessierte dagegen auf Gebrauchtwagenportalen um, ist der e-tron GT dort nach einem bis anderthalb Jahren und einem Kilometerstand von 5000 bis 10.000 Kilometern schon für einen Preis im Rahmen von 68.000 bis 90.000 Euro zu haben. Ähnliches gilt für den Luxus-SUV BMW iX: Sein Listenpreis beträgt zwischen 83.500 Euro und 105.700 Euro, jedoch wird er Elektroauto News zufolge bereits ein Jahr nach seiner Erstzulassung und mit einem Kilometerstand von rund 5000 Kilometern oftmals schon für unter 50.000 Euro angeboten.

Von einem ähnlichen Wertverlust ist auch der Porsche Taycan nicht ausgenommen. Erhältlich ist er als Basisvariante zu einem Neupreis ab 102.000 Euro, doch besonders leistungsstarke Versionen reichen schnell über die 150.000 Euro und gar bis an die 200.000-Euro-Marke. Doch gerade die exzellent ausgestatteten Taycans erleben einen besonders hohen Wertverlust: Gerade einmal ein Jahr nach Erstzulassung werden sie mit 10.000 bis 20.000 Kilometern schon für rund 100.000 Euro, und damit nur zu rund 50 Prozent ihres einstigen Neupreises auf dem Gebrauchtwagenmarkt angeboten. (fh)

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