Trendwende der Elektromobilität?
Neue E-Autos: Diese preiswerten Modelle stehen vor ihrem Markteintritt
Potenzielle E-Auto-Käufer sehnen günstigere Preise hierzulande schon lange herbei. Bisher haben hohe Kosten die Kaufwilligkeit gedämpft. Doch 2025 könnte sich das ändern.
München – Für die Elektromobilität in Deutschland war das anhaltende Jahr ein schwieriges. Nachdem die Umweltprämie Ende 2023 ausgelaufen war, brachen die Verkaufszahlen ein. Die Misere auf dem deutschen E-Auto-Absatzmarkt ist ein nun schon lange anhaltender Trend, der sich auch im Oktober mit einem Rückgang neuzugelassener E-Autos um 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat fortsetzte, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) vergangene Woche per Pressemitteilung erklärte. Das im Koalitionsvertrag vereinbarte Ziel, bis 2030 15 Millionen E-Autos in den PKW-Bestand des Landes zu bringen, scheint mit den aktuellen monatlichen Neuzulassungen, wie den 35.000 aus dem Oktober, jedenfalls nicht erreichbar.
Bisherige Preise auf dem deutschen Elektroauto-Markt dämpfen die Kaufbereitschaft
Ganz anders dagegen sieht die Situation in China aus: Dort erfreuen sich die E-Autos schon seit längerem einer großen Beliebtheit. Allein in den ersten neun Monaten 2024 wurden in China 7,13 Millionen E-Autos und Plug-in-Hybride zugelassen – insgesamt kommen sie auf einen Marktanteil von 52,8 Prozent. Zum Vergleich: Hierzulande liegt der E-Auto-Marktanteil bei 23,7 Prozent.
Ein wichtiges Argument für den E-Auto-Boom in China dürfte der günstige Verkaufspreis dortiger Hersteller sein, die mit Einstiegsmodellen ab umgerechnet 10.000 Euro werben. Auf solche Preise warten potenzielle Käufer in Deutschland schon lange. 2025 jedoch könnte sich das ändern.
Günstige Elektroautos sollen 2025 kommen: Volkswagen erst gegen Ende des Jahres
Es sind größtenteils hohe Preise, mit denen es potenzielle Interessenten auf dem Markt europäischer E-Auto-Hersteller zu tun haben. Sichtbar wurde dies unter anderem in einem E-Auto-Vergleich, den der Automobilclub ADAC im August vorgestellt hatte. Demnach sind die allermeisten E-Autos europäischer Fabrikanten im niedrigsten Preissegment von Kleinst- und Kleinwagen bereits weit über der 20.000-Euro-Marke anzutreffen. Etwa der Opel Corsa Electric: Ihn gibt es mit einem 50-kWh-Akku (Li-Ionen) ab 29.990 Euro. Mit einer neuen 54-kWh-Batterie (LFP) beläuft er sich auf 38.045 Euro.
Der Mini Aceman dagegen stammt zwar grundsätzlich aus britischem Hause, produziert wird er allerdings in China. Für einen Akku von 42 kWh und eine Reichweite von 306 Kilometern beläuft er sich aber auf einen immer noch stolzen Preis: Er ist ab 34.900 Euro zu haben. Das aktuell günstigste Elektroauto ist der Dacia Spring Electric, der ab 16.990 Euro erhältlich ist. Sein Antrieb kann mit der Konkurrenz aber nicht mithalten. Die Motoren bieten 44 oder 65 PS, die Reichweiten kommen über 200 Kilometer kaum hinaus.
Im E-Auto-Aufgebot deutscher Autobauer sind Fahrzeuge mit ähnlichen Preisen bislang nicht vertreten. Das günstigste E-Auto vom Wolfsburger Produzenten Volkswagen, der ID.3, ist aktuell ab 36.900 Euro zu haben. Seinen ID.2 mit einem Einstiegspreis von rund 25.000 Euro will VW Ende 2025 vorstellen, wobei es jedoch bis ins Jahr 2026 dauern könnte, bis er bedeutende Werte an Neuzulassungen erreicht. Dafür aber bringen einige Hersteller schon früher im neuen Jahr das ein oder andere günstigere E-Auto auf den Markt.
Der Hyundai Inster – Elektro-Kleinwagen unter 25.000 Euro lässt sich schnell laden
Ein interessanter Kleinwagen im Preissegment von unter 25.000 Euro kommt für potenzielle E-Auto-Kunden in Deutschland schon bald auf den Markt: der Hyundai Inster. Mit dem Kleinwagen, der unternehmenseigenen Angaben im Rahmen einer Pressemitteilung zufolge Ende des laufenden Jahres bei Hyundai-Händlern in Deutschland erhältlich sein wird, runden die Koreaner ihre elektrische Modellpalette im A-Segment nach unten hin ab.
Zum Marktstart bietet Hyundai seinen kleinen Stromer mit zwei verschiedenen Motorisierungen und zwei Akku-Größen an. Die Basisvariante des Inster leistet 71 kW (97 PS) und verfügt über eine 42 kWh große Batterie, mit der der Inster laut Hersteller auf eine Reichweite von 300 Kilometern kommen soll. Der Akku soll in etwa 30 Minuten von 10 auf 80 Prozent geladen werden. Mit wie viel Kilowatt Leistung das E-Auto tatsächlich Gleichstrom laden kann, ist allerdings noch nicht bekannt. Fest steht dagegen, dass er über eine sogenannte Vehicle to Load-Funktion verfügt, durch die externe Verbraucher mit 220 Volt versorgt werden können.
Viel Platz im Innenraum und schon ab 20.000 Euro erhältlich – das ist der Citroën e-C3
Entgegen der wenig illustren Gesamtsituation unter europäischen E-Auto-Herstellern warten einige von ihnen im neuen Jahr mit neuen, preisgünstigeren E-Auto-Modellen auf dem deutschen Markt auf. Mit dem Citroën e-C3 bietet der französische Autobauer dabei ein höchst interessantes Modell im niedrigen Preissegment an, das schon allein durch sein auffälliges, kantiges Design besticht. Darüber hinaus verspricht der Citroën e-C3 auch im Innenraum viel Platz, was ihm gegenüber Konkurrenzherstellern in dieser Preisklasse einen Vorteil verschafft.
Für den Antrieb des Citroën e-C3 sorgt ein 83 kWh, beziehungsweise 113 PS starker Elektromotor. Auch lässt sich die Basisausstattung des batteriebetriebenen e-C3 um Sitz- und Lenkradheizung sowie ein farbiges Kontrastdach erweitern. Besonders interessant für potenzielle E-Auto-Käufer mit einem niedrigeren Preislimit könnte sein, dass Anfang 2025 eine abgespeckte Einsteigerversion mit rund 200 Kilometern Reichweite und ohne Schnellladefunktion zu einem Einstiegspreis von unter 20.000 Euro auf dem Markt kommen soll.
Fiat bringt schon bald den Grande Pande auf den Markt – als Elektro-Variante und als Verbrenner-Hybrid
Gute Neuigkeiten für all diejenigen, die zeitnah auf Elektromobilität umsteigen wollen, kamen zum Jahresbeginn 2024 vom italienischen Autobauer Fiat. Bis zum 31. März boten die Turiner ihren Fiat 500 Elektro im Zuge eines Umweltbonus für 5000 Euro weniger an, womit sein Preis vorübergehend auf 24.490 Euro fiel. Inzwischen kostet der Fiat 500e mit einem 24-kWh-Akku wieder ab 30.000 Euro, mit 42 kWh ist er ab 35.000 Euro zu haben.
Hoffen können Fiat-Fans jedoch auf einen baldigen Marktstart des neuen Grande Panda, dessen Marktstart der Hersteller noch nicht offiziell verkünden wollte. Der neue Grande Panda soll sowohl in einer E-Version als auch als Hybrid-Modell kommen. Den Grande Panda Elektro will Fiat dem ADAC zufolge für „unter 25.000 Euro“ anbieten, womit der Panda zu den günstigsten E-Autos auf dem Markt gehören würde. Für den Verbrenner-Hybrid soll es gar schon ab 15.000 Euro losgehen. (fh)
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