Nach dramatischem Saisonfinale
Biathlon: Jeanmonnot über Preuß - „Wäre sie eine blöde Kuh, hätte ich Einspruch eingelegt“
Der Kampf um den Biathlon-Gesamtweltcup beschäftigt Lou Jeanmonnot noch immer. In einem bemerkenswerten Interview spricht die Französin über Franziska Preuß, den Kampf um Gelb und die dramatischen letzten Meter von Oslo.
Paris - Bis zur Schlussrunde lieferten sich Franziska Preuß und Lou Jeanmonnot einen packenden Zweikampf um den Gesamtweltcup in der Biathlon-Saison 2024/25. Die Französin hatte das Nachsehen und denkt noch heute an die spektakuläre Schlussrunde beim Weltcupfinale in Oslo.
Im Interview mit ‚Eurosport‘ gab die 26-Jährige Einblicke in ihre Gefühlswelt. „Dann komme ich mit dem Gelben Trikot zum letzten Rennen, wo ich hätte komplett einbrechen können. Und wir beide leisten uns beim letzten Schießen keinen Fehler. Bis 500 Meter vor dem Ziel liefen wir zusammen.“
Biathlon: Jeanmonnot schildert die Schlussrunde gegen Preuß
Dann kam es zu den dramatischen Szenen, die vielen Biathlonfans noch lange im Gedächtnis bleiben werden. Jeanmonnot nahm in einer Linkskurve die Innenbahn, kam zu Fall und musste zusehen, wie Preuß zum Tages- und Gesamtweltcupsieg lief.
„Das Schlimmste, wovon ich geträumt hatte, ist eingetreten“, schilderte die Athletin aus dem Juragebirge. Noch im Ziel nahmen sich die Konkurrentinnen in den Arm. Kurzzeitig legte das Team von Jeanmonnot Protest ein, der auf Wunsch der Französin aber wieder zurückgezogen wurde.
Biathlon: „Franziska eine total blöde Kuh wäre, hätte ich Einspruch eingelegt“
„Ehrlich gesagt: Wenn ich sie nicht ausstehen könnte, wenn Franziska eine total blöde Kuh wäre, dann wäre ich unausstehlich gewesen und hätte Einspruch eingelegt“, erklärte Jeanmonnot und gab Einblicke in ihr Verhältnis zu Preuß.
„Tatsächlich ist sie so ein lieber Mensch, sie hat es verdient. Es hätte 50 Prozent der Leute, die Biathlon schauen, das Herz gebrochen. Franziska hatte schon viel länger zu kämpfen als ich, war sehr oft krank, sie ist unglaublich nett. Im Rennen war sie noch nie unfair, deshalb war es einfach normal, so zu reagieren“, sagte die achtfache Saisonsiegerin und Weltmeisterin mit der Staffel.
Abschließend gestand sie im Interview mit ‚Eurosport‘ erneut ihren Fehler auf der Schlussrunde ein. „Ich weiß, dass sie umgekehrt genauso reagiert hätte. Da musste ich nicht einmal überlegen, das war einfach so. Es war mein Fehler - basta. Ich kann nur auf mich selbst sauer sein.“ (Quelle: chiemgau24.de, truf)