Nach schrecklicher Bergsteiger-Tragödie in der Schweiz
Große Trauer um die Toten vom Tête Blanche: „Davids Liebe ist immer noch am Berg…“
Zermatt/Vex/Sion – Die Bergtragödie am Tête Blanche bei Zermatt mit fünf Toten, die allesamt aus einer Familie stammten, sorgt in der Schweiz und darüber hinaus weiterhin für Bestürzung. Die Angehörigen haben sich nun mit rührenden Traueranzeigen von ihren Liebsten verabschiedet.
„Liebe ist die einzig wirklich echte und dauerhafte menschliche Erfahrung. Sie ist das Gegenteil von Angst. Sie ist die Essenz jeder Beziehung, das Herz der Kreativität, die Kraft der Kräfte. Sie ist das Komplexeste im Menschen, sie ist die Quelle des Glücks, die Energie, die uns miteinander verbindet und in uns lebt“, so beginnt die Traueranzeige für Polizist Antoine (†44)* (Anm. der Red.: Namen von der Redaktion geändert), die jetzt in Schweizer Medien erschienen ist.
Trotz des fürchterlichen Verlustes sprach die Familie einer Vielzahl von Helfern und Rettungskräften ausdrücklich ihren Dank aus. Namentlich genannt wurden unter anderem Kommandant Christian Varone, Oberstleutnant Bertrand Vuigner (Leiter der Gebirgsgruppe der Kantonspolizei Wallis), Pascal Gaspoz (Direktor OCVS), Einsatzleiter Alexandre Briguet, Rettungskolonnen, Piloten und „alle an den Suchmanövern beteiligte Personen“. „Durch ihre Professionalität, ihre Verfügbarkeit, ihr Zuhören und ihr Einfühlungsvermögen haben sie uns allen in diesen schwierigen Momenten des Wartens ein wenig Licht und Trost gebracht“, schrieb die Familie.
Tödliches Skitouren-Unglück am Tête Blanche bei Zermatt




„Davids Liebe ist immer noch am Berg...“
„Am Wochenende des 9. und 10. März schliefen sie gemeinsam für ihre Reise in die Ewigkeit ein, als sie ihre große Leidenschaft ausübten. Christine*, Davids Liebe, die sie begleitete, ist immer noch am Berg“, so beginnt die Traueranzeige für die Brüder Christophe* (†30), David (†27) und Laurent (†21), die bei der tragischen Katastrophe ebenfalls ums Leben kamen und auf über 3500 Metern Höhe in der Nacht auf Sonntag bei gefühlten Temperaturen von minus 30 Grad grausam erfroren. rosenheim24.de hatte über die brutalen Wetterverhältnisse in der Todesnacht bereits berichtet. Am Donnerstagabend (14. März) können sich Angehörige und Freunde von den Brüdern in der Kirche von Vex verabschieden, die offizielle Abschiedsmesse soll dann am kommenden Montag (18. März) stattfinden.
Auch für Pierre (†58), das älteste Mitglied der Bergsteigergruppe, wurden inzwischen Traueranzeigen im Internet veröffentlicht. Über den Onkel der drei Brüder und des Polizisten hieß es unter anderem: „Voller Begeisterung ging er mit seinen lieben Klettergefährten zu seiner letzten Besteigung.“ Die Suchmaßnahmen nach Davids Freundin Christine waren dagegen auch am Mittwoch erfolglos. Die junge Juristin war zuletzt als wissenschaftlich-technische Sachbearbeiterin bei einer Behörde des Kantons Bern beschäftigt. Vermutet wird, dass die 28-Jährige in eine Gletscherspalte gefallen sein könnte.
„Unsägliche Tragödie für die Familie der Opfer“
Die Menschen in Vex VS, der Heimatgemeinde der Verstorbenen, waren bereits Anfang der Woche zusammengekommen, um gemeinsam zu trauern. Dabei war davon die Rede, dass das 1700-Seelen-Dorf in der Nähe von Sion „völlig unter Schock“ stehen würde. Auch darüber hatte rosenheim24.de berichtet. Der Chef der örtlichen Musikgesellschaft „Echo des Glaciers“ hatte es treffend zusammengefasst: „Es ist eine unsägliche Tragödie, die die Familien der Opfer getroffen hat.“
Diese hatte sich am Samstag (9. März) am Tête Blanche, an der Grenze zwischen der Schweiz und Italien, ereignet. Dabei wurden den Alpinisten vermutlich die schlechten Wetterbedingungen zum tödlichen Verhängnis. rosenheim24.de hatte berichtet. Sie erfroren in der Nacht auf Sonntag (10. März) bei dichtem Nebel, schwerem Sturm und Temperaturen von gefühlten minus 30 Grad auf dem Berg. Der gigantische Rettungseinsatz, an dem auch acht Hubschrauber beteiligt waren, wurde durch die widrigen Bedinungen zunächst behindert. Am Sonntag wurden dann die Leichen verstreut am Berg entdeckt.
mw