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Neue Details zu Skitouren-Drama in der Schweiz

So brutal war das Wetter in der Todesnacht – auch ein junger Gemeinderat (†30) ist tot

Skitour Unglück Zermatt Tête Blanche
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Nach dem Unglück auf dem Tête Blanche an der Grenze zwischen der Schweiz und Italien in den Walliser Alpen sind fünf von sechs vermissten Skitourengängern tot aufgefunden worden.

Zermatt – Es sollte ein traumhafter Ausflug werden und endete mit einer fürchterlichen Katastrophe: In den Schweizer Alpen sind fünf Skitourengänger tot aufgefunden worden. Nach einem sechsten wird noch gesucht – und viele Fragen im Zusammenhang mit dem Drama sind noch offen.

Haben die Alpinisten die Gefahr(en) am Berg unterschätzt? Wurden Wetterprognosen falsch eingeschätzt? Hätten die Bergsteiger die Tour womöglich gar nicht erst antreten dürfen? Darüber sind sich die Experten uneinig. Anjan Truffer, Profi-Bergsteiger und Rettungschef der Bergrettung Zermatt, sagte: „Trotz solcher Prognosen zu starten, war ein Fehler. Für Samstag wurde ein starker Sturm mit heftigen Niederschlägen angekündigt. Die meteorologischen Bedingungen mit Lawinenstufe 4 waren für eine solche Tour nicht geeignet. Es ist fahrlässig, bei diesem Wetterbericht solche Touren zu unternehmen.“

Selbst wenn die Wetterverhältnisse sich erst nach dem Start der Tour plötzlich änderten, ist es für Klaus Aufdenblatten, ein Bergführer aus dem Wallis, ein „Rätsel“, warum die Alpinisten nicht umdrehten: „Gegen die Verhältnisse hat man keine Chance in den Bergen, da hilft nur ein Rückzug.“ Zwei andere Bergführer, die jedoch anonym bleiben wollten, sagten der Schweizer Boulevard-Zeitung Blick, dass sie die Tour am Samstag (9. März) gemacht hätten. „Dass es um die 120 km/h auf dem Gipfel hat, ist kein Argument für mich, den Aufstieg nicht zu machen“, wird einer zitiert.

Tödliches Skitouren-Unglück am Tête Blanche bei Zermatt

Tödliches Skitouren-Unglück am Tête Blanche bei Zermatt
Tödliches Skitouren-Unglück am Tête Blanche bei Zermatt. © dpa/Valentin Flauraud
Tödliches Skitouren-Unglück am Tête Blanche bei Zermatt
Tödliches Skitouren-Unglück am Tête Blanche bei Zermatt. © dpa/Valentin Flauraud
Tödliches Skitouren-Unglück am Tête Blanche bei Zermatt
Tödliches Skitouren-Unglück am Tête Blanche bei Zermatt. © dpa/Valentin Flauraud
Tödliches Skitouren-Unglück am Tête Blanche bei Zermatt
Tödliches Skitouren-Unglück am Tête Blanche bei Zermatt. © dpa/Valentin Flauraud
Tödliches Skitouren-Unglück am Tête Blanche bei Zermatt
Tödliches Skitouren-Unglück am Tête Blanche bei Zermatt. © dpa/Valentin Flauraud
Tödliches Skitouren-Unglück am Tête Blanche bei Zermatt
Tödliches Skitouren-Unglück am Tête Blanche bei Zermatt. © dpa/Valentin Flauraud
Tödliches Skitouren-Unglück am Tête Blanche bei Zermatt
Tödliches Skitouren-Unglück am Tête Blanche bei Zermatt. © dpa/Valentin Flauraud
Tödliches Skitouren-Unglück am Tête Blanche bei Zermatt
Tödliches Skitouren-Unglück am Tête Blanche bei Zermatt. © dpa/Valentin Flauraud

Junger Gemeinderat (†30) stirbt bei Katastrophe

Auch Fragen zur Identität der Todesopfer sind noch längst nicht alle geklärt, zumal die Suche nach dem sechsten, noch vermissten Bergsteiger am Dienstag (12. März) fortgesetzt werden soll. Die Opfer sind im Alter zwischen 21 und 58 Jahren. Dies wurde von Seiten der Polizei bereits bestätigt. Fest scheint außerdem zu stehen, dass die fünf Toten größtenteils alle aus einer Familie aus dem Kanton Wallis stammten – drei Brüder, deren Onkel und ihr Cousin. Zudem soll die Freundin von einem der drei Brüder bei der Tour dabei gewesen sein, wie die Zeitung „Nouvelliste“, eine französischsprachige Tageszeitung aus dem Wallis, nun berichtet.

blick.ch berichtet nun zudem, dass es sich bei einem Todesopfer um Christophe B. (†30), einen Gemeinderat aus Vex VS (Wallis, einer kleinen Gemeinde südlich von Sion) handeln soll. Der junge Mann soll laut dem Bericht sein Amt erst vor rund zwei Wochen angetreten haben. Außerdem soll auch Antoine B. bei der Skitour dabei gewesen sein, ein Polizist und Cousin von Gemeinderat B. Ob er ebenfalls unter den Toten oder der (Noch-)Vermisste ist, ist unklar. Zudem tauchten Spekulationen auf, wonach sich die Familie womöglich auf die „Patrouille des Glaciers“, das größte Rennen im Skibergsteigen, das über rund 58 Kilometer von Zermatt nach Verbier führt, vorbereiten wollte.

Brutaler Sturm und eisige Temperaturen

Auch die Todesursache der fünf inzwischen aufgefundenen Tourengänger ist nach offiziellen Angaben bislang nicht klar. Damit bleibt vorerst offen, ob eine Lawine zum Tod geführt hat oder ob die fünf Menschen erfroren sind. Vermutlich jedoch eher zweiteres, denn laut Truffer dürfte der hereinbrechende Sturm (bis zu 120 km/h) den Tourengängern zum tödlichen Verhängnis geworden sein. Sie hätten noch verzweifelt versucht, eine Höhle zu bauen und sich vor dem Wind zu schützen. In der Nacht dürften auf dem Tête Blanche (3710 Meter) in etwa 3500 Metern Höhe Temperaturen von etwa minus 15 Grad, die sich aber wie minus 30 Grad anfühlten, geherrscht haben. Unklar blieb außerdem, wie erfahren die Skitourengänger waren und welche Ausrüstung sie bei sich hatten. Die Staatsanwaltschaft hat ensprechende Untersuchungen eingeleitet.

Die Gruppe war seit Samstagmorgen (9. März) auf der Skitourenroute zwischen Zermatt und Arolla unterwegs gewesen. Da sie nicht an ihrem Zielort ankam, schlug ein besorgter Angehöriger Alarm. rosenheim24.de hatte über das schreckliche Unglück bereits berichtet. Am späten Samstagnachmittag gelang es einem der Vermissten, die Polizei per Handy zu erreichen. Dadurch sei es immerhin gelungen, die Gruppe zu lokalisieren, teilten die Behörden am Montag (11. März) mit. An dem gigantischen Rettungseinsatz waren bis zu acht Hubschrauber beteiligt, darunter auch Helikopter der Schweizer Armee. Stürmisches Wetter und Lawinengefahr erschwerten den Einsatz teils erheblich, ehe am Sonntagabend fünf Leichen auf dem Berg entlang der berühmten Skiroute „Haute Route“ gefunden worden.

mw

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