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Tragödie in 3500 Metern Höhe

Plötzlich brach wohl Panik aus: Brüder und Onkel versuchten, dem Tod zu entkommen

Suchaktion am Tete Blanche
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Bergretter und Hubschrauber bereiten sich auf den Abflug zum Berg Tête Blanche in den Schweizer Alpen vor.

Zermatt - Im Laufe des Samstags (9. März) wurden in den Schweizer Alpen sechs Ski-Tourengänger vermisst, im Laufe des Sonntags konnte die Polizei fünf der Männer tot auffinden, von einem Wintersportler fehlt weiterhin jede Spur.

Update, 14.54 Uhr - Auf 3500 Metern Höhe in Panik geraten

In den Schweizer Alpen sind fünf von sechs vermissten Skitourengängern tot aufgefunden worden. Rettungskräfte hätten ihre Leichen am Sonntagabend im Gebiet des 3706 Meter hohen Tête Blanche entdeckt, teilte die Kantonspolizei Wallis am Montag mit. „Der sechste Skitourengänger konnte noch nicht gefunden werden. Die Suche nach ihm ist noch im Gange“, hieß es.

Die Gruppe war seit Samstagmorgen auf der Skitourenroute zwischen Zermatt und Arolla unterwegs gewesen. Da sie nicht an ihrem Zielort ankam, schlug ein besorgter Angehöriger Alarm. Stürmisches Wetter und Lawinengefahr erschwerten den Einsatz der Rettungskräfte. Das Alter der sechs Skitourengänger wurde mit 21 bis 58 Jahren angegeben. Alle Toten sollen nach Informationen der Zeitung „Le Nouvelliste“ zu einer Familie aus dem Schweizer Kanton Wallis gehören. Es soll sich um drei Brüder, ihren Onkel und ihren Cousin handeln. 

Die Opfer hätten „alles unternommen, um zu überleben“, sagte ein Polizeisprecher. Aber die Temperaturen seien extrem niedrig gewesen. Unklar blieb, wie erfahren die Skitourengänger waren und welche Ausrüstung sie bei sich hatten. 

Anjan Truffer, Rettungs-Chef bei Air Zermatt, sagte einer ortsansässigen Zeitung: „Wir haben gesehen, dass die Skitourengänger versucht hatten, eine Höhle zu bauen und sich vor dem Wind zu schützen.“ Der Höhlen-Versuch scheiterte, es brach offenbar Panik aus. Die Männer versuchten voller Angst, irgendwo unterkriechen zu können – und verloren sich offenbar aus den Augen: Die Toten lagen „verstreut“ am Berg.

Es sei alles versucht worden, um die Vermissten lebend zu finden, hieß es. Insgesamt waren laut Polizei acht Hubschrauber und Dutzende Bergretter im Einsatz. „Die Zusammenarbeit der einzelnen Organisationen hat gut funktioniert“, so der Polizeisprecher.

Die Cyber- und IT-Spezialisten der Behörden hätten die Daten der Mobiltelefone der Vermissten ausgewertet. „Durch diese Analysen konnte der wahrscheinliche Aufenthaltsort der Bergsteiger im Berg bestätigt werden“, teilte die Polizei am Montag mit. 

Die Todesursache der fünf inzwischen aufgefundenen Tourengänger ist bislang nicht klar. Damit bleibt vorerst offen, ob eine Lawine zum Tod der fünf Menschen geführt hat oder ob sie erfroren sind. Die Staatsanwaltschaft habe eine Untersuchung zu den genauen Umständen der Ereignisse eingeleitet, sagte Generalstaatsanwältin Béatrice Pilloud.

Erstmeldung:

Am Samstagmorgen verließ eine Gruppe von sechs Skitourengängern Zermatt, mit dem Ziel, noch am selben Tag nach Arolla zu gelangen. Gegen 16 Uhr kontaktierte dann ein besorgtes Familienmitglied die Kantonspolizei, nachdem die Gruppe nicht wie vereinbart in Arolla eingetroffen war. Um kurz vor 17.30 Uhr gelang es dann einem Mitglied der Gruppe noch, die Rettungskräfte zu erreichen. Dieser Anruf führte zu einer Lokalisierung im Bereich des etwa 3700 Meter hohen Berg Tête Blanche, der auf halbem Weg der Strecke Zermatt-Arolla liegt.

Schlechte Wetterbedingungen erschweren Rettung

Schlechte Wetterbedingungen - Sturm auf der Alpensüdseite und akute Lawinengefahr - hatten die Suche erschwert, aber schließlich habe ein Team aus Rettungskräften am Sonntagabend, gegen 21.20 Uhr, die fünf Leichen entdeckt, erklärte die Kantonspolizei Wallis am Montag. Der sechste Vermisste werde weiterhin gesucht.

Fünf der sechs Ski-Tourengänger im Alter von 21 bis 58 Jahren waren Mitglieder derselben Familie aus Wallis. Zur Identität der tot aufgefundenen Menschen hat die Polizei noch keine Angaben gemacht. 

Großeinsatz ohne Erfolg

Nach Polizeiangaben waren alle Rettungsteams auf beiden Seiten der Route alarmiert. Zudem wurden technische Mittel zur Lokalisierung der Ski-Tourengänger eingesetzt. Am Sonntag standen, neben den Rettungskräften der KWRO und der Luftwaffe der Armee, auch die verschiedenen Spezialeinheiten der Kantonspolizei, insbesondere die Agenten der Berggruppe und der Technik und Telekommunikation im Einsatz. Die Polizei sucht weiterhin nach dem letzten vermissten Skitourengeher.

mz

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