Europawahl 2024 im Kreis Altötting: Reaktionen auf das Ergebnis
„Irrglaube, dass mit Rassismus irgendwelche Probleme zu lösen wären“
Landkreis Altötting – Am Sonntag wurde in Deutschland über das neue Europa-Parlament entschieden. Wir haben Vertreter der angetretenen Parteien gefragt: Wie kam das Ergebnis im Landkreis Altöttting zu Stande? Hier findet Ihr erste Statements:
Update, 12.30 Uhr: Stellungnahme der „Die Linke“ im Kreis Altötting
„Offensichtlich hat sich eine große Mehrheit der Wähler*innen für eine Verschlechterung der persönlichen Verhältnisse also gegen die eigenen Interessen ausgesprochen. Vermutlich herrscht ein Irrglaube, dass mit Rassismus irgendwelche Probleme zu lösen wären. Die Linke in den Landkreisen Altötting und Mühldorf befindet sich nach den Turbulenzen der letzten Zeit im Wiederaufbau und konnte nur wenige Menschen mit Inhalten direkt ansprechen“. so Bernd Englmann-Stegner, Kreisvorstandsmitglied der „Die Linke“ Altötting.
Europawahl 2024 im Kreis Altötting: Erste Reaktionen auf das Ergebnis
Landkreis Altötting - „Für mich kam das, wie erwartet: Es ist vor allem eine deutliche Ohrfeige für die Ampelparteien. Insbesondere für die Grünen und ihre abgehobene und vom Volk entfernte idealistische Verbotspolitik“, erklärt Konrad Kammergruber, Kreisvorsitzender der FDP Altötting. „Das ist, meiner Ansicht nach, im Bund wie auch im Landkreis Altötting so. Zugleich wurden wir weniger abgestraft, worin ich wiederum eine Anerkennung dafür sehe, das wir im Bund Schlimmeres verhindertn haben.“
„Das wir sowohl auf Bundesebene als auch im Landkreis ein wenig verloren haben, enttäuscht mich schon ein wenig“, meint Martin Antwerpen, Kreisvorsitzender der ÖDP Altötting. „Aber: Wir konnten unser Mandat im Europarlament verteidigen. Das ist absolut positiv zu bewerten. Wir werden nun also zusehen müssen, das wir uns besser aufstellen und unter der Vielzahl anderer Parteien behaupten können.“
Europawahl 2024 im Kreis Altötting: Erste Reaktionen auf das Ergebnis
Der Kreisvorsitzende der Europa Union Mühldorf Walter Göbl, der auch stellvertretender Landesvorsitzender der des Verbandes ist, weist schließlich auf die positiven Aspekte hin: „Man muss auch sehen: Die Wahlbeteiligung ist in den letzten Jahren nun auf um die 60 Prozent gestiegen. Das waren zuletzt deutliche Verbesserungen. Auch muss man trotz aller Probleme sehen: 80 Prozent der Stimmen gingen an demokratische Parteien. Das ist bei allem, was an diesem Ergebnis bedenklich ist, dann doch ein Lichtblick!“
Die Europa-Union, ist die deutsche Sektion der Union Europäischer Föderalisten (UEF). Sie ist der größte pro-europäische Bürgerverein in Deutschland und versteht sich als überparteiliche, überkonfessionelle und unabhängige politische Nichtregierungsorganisation für ein föderales Europa. „Natürlich sehe ich aber den Rechtsruck als sehr bedenklich. Jede Stimme für rechte wie linke extreme Parteien ist eine zuviel.
Teils deutliche Verluste für Parteien bei der Europawahl 2024
Sieger bei der letzten Europawahl 2019 im Landkreis Altötting war die CSU mit 49,6 Prozent der Stimmen. Die Grünen erreichten als zweitstärkste Kraft 14,0 Prozent. SPD (7,8%), AfD (8,8%) Freie Wähler (4,9%), FDP (2,5%) und ÖDP (2,9%) konnten einstellige Ergebnisse erzielen. Auf andere Parteien entfielen 9,6 Prozent der Wählerstimmen. Demgegenüber hat sich das Bild bei der diesjährigen Europawahl teils drastisch gewandelt, während manche einigermaßen ihre Ergbenisse halten konnten.
2024 verlor die CSU, nach den ersten Hochrechnungen, 6,6 Prozent., Die Grünen mussten die deutlichsten Verluste mit fast der Hälfte ihres Ergebnis von 2019 mit nun 7,7 Prozent verzeichnen. Wie auch auf Bundesebene ist die AfD diesmal mit 15,5 Prozent deutlich zweitstärkste Kraft. Noch vor der Grünen können sich die Freien Wähler mit 8,5 Prozent platzieren. SPD (7,3), FDP (3,0) und ÖDP (2,2) mussten, verhältnismäßig, nur geringe Verluste hinnehmen.Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) erzielte im Landkreis Altötting ein vorläufiges Ergebnis von 4,3 Prozent..
innsalzach24.de hat auch von den anderen Parteien im Landkreis Stellungnahmen zum Ergebnis der Europawahl 2024 erbeten und wird diese voraussichtlich im Laufe des Montagvormittags ergänzen.
hs