Unglaubliches vom „kleinen Mann“
Taupert sorgt für zwei Premieren: Starbulls ringen DEL2-Vizemeister Ravensburg 3:1 nieder
Die Starbulls Rosenheim haben den DEL2-Vizemeister Ravensburg an der Mangfall mit 3:1 leer ausgehen lassen. Jordan Taupert sorgte dabei für gleich zwei Rosenheimer Premieren.
Rosenheim – Es geht doch: Die Starbulls Rosenheim besiegen die Ravensburg Towerstars mit 3:1 vor heimischer Kulisse und sichern sich damit zu Hause erstmals in dieser DEL2-Eishockey-Saison die volle Ausbeute von drei Punkten.
Erster Starbulls-Heimdreier: Jordan Taupert trifft gegen Ravensburg zweimal




Zehn Überzahl-Minuten im ersten Drittel ungenutzt
Der Spielfilm: Zwar sind die Rosenheimer die Mannschaft mit der schlechtesten Powerplay-Bilanz der Liga, doch gegen die Oberschwaben fielen fast alle drei Tore in Überzahl. Zunächst konnten die Starbulls trotz zahlreicher Gelegenheiten, bei Ravensburgs zehn Strafminuten im Auftaktdrittel kein einziges Powerplay nutzen. Auch wenn das 1:0 durch Lewis Zerter-Gossage in einer Überzahl entstand, der Treffer selbst fiel wenige Sekunden, nachdem Towerstars-Stürmer Mark Rassell die Kühlbox bereits verlassen hatte. Luigi Calce bediente den Deutsch-Kanadier quer durch den Slot, Zerter-Gossage musste nur noch einschieben.
Dass die Grün-Weißen zu diesem Zeitpunkt nicht bereits in Rückstand lagen, war Goalie Oskar Autio zu verdanken. Die beste Gelegenheit für Ravensburg im ersten Spielabschnitt hatte Louis Latta, der nach einem Fehler von Shane Hanna an der eigenen blauen Linie plötzlich frei vor dem Rosenheimer Tor auftauchte. Autio blieb jedoch cool und parierte Lattas Rückhandschuss spektakulär mit dem linken Schoner.
Zwei Rosenheimer Premieren
Im zweiten Durchgang hatte der Starbulls-Goalie im Vergleich zu Ilya Sharipov im Kasten der Gäste wenig zu tun. Die Starbulls gaben doppelt so viele Schüsse ab wie ihre Gäste. Und in Sachen Specialteams konnten die Rosenheimer ihre Offensivbilanz zumindest etwas aufpolieren. In der zweiten von drei Überzahlsituationen im Mittelabschnitt klingelte es dann erstmals in dieser Saison auf heimischem Eis im Powerplay. Jordan Taupert stand vor dem Ravensburger Kasten goldrichtig und fälschte Joel Keussens Schuss von der blauen Linie entscheidend zum 2:0 ab. Kurz vor der Pause kochten die Gemüter über: Bei sechs Ravensburgern gegen fünf Rosenheimer flogen vor der Gästebank die Fäuste. Das Schiedsrichtergespann schickte Lukas Jung und Erik Jinesjö Karlsson auf Seiten der Towerstars sowie Lukas Laub und Dominik Tiffels bei den Gastgebern auf die Strafbank.
Taupert macht den Deckel drauf
Im Schlussdrittel verkürzte die Auswärtsmannschaft auf 1:2. Calce beförderte den Puck bei einem Klärungsversuch über die Plexiglasscheibe auf die Tribüne und brachte seine Mannen dadurch in Unterzahl. Die Towerstars fackelten in Überzahl nicht lange: Nick Latta hatte vor dem Tor freie Bahn und kam per Rückhand zum Abschluss. Autio rutschte die Scheibe unglücklich zwischen Pfosten und Schoner über die Linie. Der Anschlusstreffer gab Ravensburg spürbar Auftrieb, die Partie wurde nun deutlich ausgeglichener. Doch für die Entscheidung sorgte erneut Taupert in der 58. Minute: Mit seinem zweiten Powerplay-Treffer des Abends machte der Deutsch-Kanadier alles klar und besiegelte den 3:1-Heimsieg der Starbulls.
Unglaubliches vom „kleinen Mann“
Die Schlüsselszene: Jordan Tauperts Tor zum 3:1. Er stellte kurz vor Schluss mit seinem zweiten Treffer den ursprünglichen Zwei-Tore-Vorsprung für die Starbulls wieder her und sorgte so für den Sieg.
Zum Lachen: Die Starbulls feierten im sechsten Heimspiel der Saison den ersten Dreier und so den Heim-Bann gebrochen.
Zum Weinen: In Überzahl tun sich die Eishockeyspieler von der Mangfall nach wie vor schwer. Nur zwei von zehn Überzahlsituationen münzten die Starbulls in ein Tor um. „Wir haben die Scheibe gut bewegt, die Pässe sind im Überzahlspiel heute besser angekommen“, kommentierte Starbulls-Trainer Jari Pasanen.
Der Spieler des Spiels: Jordan Taupert zeichnete sich mit seinen beiden Toren eindeutig zum Matchwinner aus. „Jordi war verletzt und hat gespielt. Er hat zwei Tore geschossen, unglaubliche Leistung wieder von diesem kleinen Mann“, lobt Pasanen.
Strafzeit bremst Rosenheimer Momentum
Das sagen die Trainer: Jari Pasanen, Starbulls Rosenheim: „Es war ein verdienter Sieg. Wir haben das Momentum aufgegeben, als wir die Scheibe auf die Tribüne geschossen haben und in Unterzahl das Gegentor bekommen haben. Da mussten wir richtig auf den Fußspitzen sein, dass das 2:2 nicht fällt.“
Bo Subr, Ravensburg Towerstars: „Im bin enttäuscht, wie das Spiel gelaufen ist, vor allem mit den vielen Strafzeiten. Wir haben viel Energie dafür verwendet in Unterzahl zu verteidigen. Zum Ende hin haben wir noch einmal auf den Ausgleich gedrückt, mussten dann aber wieder zwei Mal auf die Strafbank.“
Die Spielstatistik: Starbulls Rosenheim – Ravensburg Towerstars 3:1 (1:0, 1:0, 1:1). Starbulls: Autio (Kolarz) – Hanna, Tiffels; Adam, Vollmayer; Plouffe, Keussen; Bosecker – Laub, Stretch, Järveläinen; Feser, Calce, Taupert; Zwickl, Sarault, Zerter-Gossage; Musin, Kolb, Achatz.
Tore: 1:0 (15.) Zerter-Gossage/Calce, Hanna; 2:0 (32.) Taupert/Keussen – PP1; Stretch, 2:1 (49.) Nickolas Latta/Voyer – PP1; 3:1 (58.) Taupert/Järveläinen, Stretch – PP1.
Schiedsrichter: Wölzmüller und Altmann; Strafminuten: Rosenheim 14, Ravensburg 24; Zuschauer: 3408.
Das nächste Spiel: Am Freitag um 19.30 Uhr erwarten die Starbulls die Kassel Huskies an der Mangfall.
