„Tut mir im Nachhinein natürlich leid“
Zwei Tore – und ein Blick ins Publikum: Mark Kremers großer Relegations-Abend für Traunstein
Vor über 1000 Fans im Jakob Schaumeier Sportpark wird SB Chiemgau Traunsteins Mark Kremer zum Matchwinner gegen den TSV Dorfen. Mit einem Doppelpack schießt er seinen SBC in die nächste Landesliga-Relegationsrunde – und sorgt mit einer Geste für Gesprächsstoff im Gästeblock.
Traunstein – Der SB Chiemgau Traunstein ist im Rückspiel der ersten Relegationsrunde zum Verbleib in der Fußball-Landesliga Südost seiner Favoritenrolle gerecht geworden und hat den TSV Dorfen nach dem 1:1 im Hinspiel mit 3:0 vor sage und schreibe 1069 Zuschauern deutlich besiegt. Die Majdancevic-Elf ließ die Gäste dabei über 90 Minuten kaum zur Entfaltung kommen.
Schon nach drei Minuten verzeichneten die Hausherren die zweite Ecke. Kapitän Hannes Kraus kam zum Nachschuss an den Ball, verfehlte das Ziel aber knapp links. Der TSV kam erstmals in Minute neun zaghaft vor den Traunsteiner Kasten. Einen Freistoß aus dem linken Halbfeld von Alexander Linner köpfte Timo Lorant jedoch zu schwach, so dass Issa Ndiaye problemlos zugreifen konnte.
Traunstein: Kremers Abend in der Landesliga-Relegation gegen Dorfen
Vier Minuten später schon der erste Dämpfer für die Hoffnungen der zahlreich mitgereisten Dorfener Fans. Die SBC-Offensive attackierte die Gästeabwehr forsch, ein eklatanter Querpass landete bei Mark Kremer, der TSV-Keeper Mierschke im Torwarteck alt aussehen ließ – 1:0 (13.). „Wir haben heute ein gutes Spiel gemacht. Das fühlt sich natürlich super an, dass ich der Mannschaft mit zwei Toren helfen konnte“ freute sich Kremer nach dem Schlusspfiff am beinschuss.de-Mikrofon.
Der SBC vergab in der Folge mehrere Chancen, den Halbzeitstand zu erhöhen. Zweimal parierte Mierschke glänzend, andermal ging das Leder am Kasten vorbei. Insbesondere gegen das Pressing von Dennis Hrovic, Sascha Marinkovic und eben Kremer hatte die Defensive des Bezirksliga-Ost-Vizemeisters große Mühe. Dorfen verzeichnete lediglich noch einen Vorstoß in Durchgang eins. Alois Eberle hatte Kapitän Alexander Heilmeier von links bedient, der Abschluss aus 14 Metern strich jedoch über die Latte.
„Die Pflichtaufgabe heute haben wir absolut erfüllt. Wir haben wenig zugelassen, so wie wir uns das vorgenommen haben. Unterm Strich haben wir uns viele Chancen erarbeitet und uns auch dafür belohnt“ betonte der SBC-Coach Danijel Majdancevic mit Blick auf das Hinspiel vier Tage zuvor, als man zu viele „Hundertprozentige“ liegen gelassen hatte.
SB Chiemgau Traunstein bekommt es jetzt mit dem FC Künzing zu tun
Auch nach der Pause blieb die Traunsteiner Taktung für die Gäste zu hoch. Erst verschätzte sich Keeper Mierschke nach einer Ecke von Alexander Dreßl, die Kugel klatschte vom Querbalken zurück ins Feld (46.). Drei Minuten später brach Hrvoic rechts außen bis zur Auslinie durch und zirkelte einen feinen Querpass auf Marinkovic, der ohne lange zu fackeln auf 2:0 stellte (49.). Nur noch einmal sollte der TSV gefährlich vor Ndiaye aufkreuzen, der Abschluss von Heilmeier war jedoch erneut zu unplatziert (60.). Sieben Zeigerumdrehungen später machte Kremer mit seinem zweiten Treffer den Deckel drauf – 3:0 (67.).
SB Chiemgau Traunstein lässt vor über 1000 Fans gegen TSV Dorfen nichts anbrennen




Für seinen provokanten Jubel in die Dorfener Fankurve kassierte er vom souverän leitenden Schiedsrichter Ilirjan Morina (FSV Landau/Isar) die gelbe Karte. „Ja, die Jungs haben mich bei einer Aktion davor an der Eckfahne provoziert. Aus der Emotion heraus hab‘ ich mich dann zu der Geste hinreißen lassen. Tut mir im Nachhinein natürlich leid“, zeigte sich Kremer am Mikrofon kleinlaut. Danach war die Messe gelesen. Die Auswechselspieler auf beiden Seiten bekamen ihre Einsatzzeiten. Am Ende hätte das Ergebnis auch noch höher ausfallen können.
Am kommenden Mittwoch (28. Mai) wartet der FC Künzing aus einem Vorort von Vilshofen auf den SBC in Relegationsversion 2.1, welches beinschuss.de vor Ort begleiten wird. „Mit diesem Gegner haben wir uns bisher nur am Rande auseinandergesetzt. Wir mussten erstmal die Aufgabe heute erledigen“ ließ Danijel Majdancevic wissen. Der Kader sei soweit komplett, mit dem einen oder anderen Rückkehrer aus Verletzungen wird eventuell noch gerechnet. Der Vizemeister der Bezirksliga Niederbayern-Ost hatten sich in zwei Spielen gegen den TV Schierling (4:1, 1:2) durchgesetzt. Das Rückspiel findet dann am darauffolgenden Samstag (31. Mai) erneut im Jakob-Schaumaier-Sportpark statt. (mem)