Dennoch Freude über historische Saison
Oberteisendorf schlägt Meister Aschau – doch Horrorverletzung trübt Spiel um die goldene Ananas
Im letzten Heimspiel der Kreisliga 2-Saison setzte sich der SV Oberteisendorf mit 4:3 gegen Meister SV Aschau am Inn durch – doch die Freude über den Sieg im sportlich bedeutungslosen Duell wurde durch eine schwere Verletzung eines Aschauer Spielers jäh getrübt.
Oberteisendorf – Der letzte Heimspieltag des SV Oberteisendorf in der diesjährigen Kreisliga-Saison wurde von einer schlimmen Verletzung von Aschaus Stefan Oberbauer in der 77. Minute überschattet. Bis dahin boten die Akteure auf dem Rasen den 150 Zuschauern trotz des Umstandes, dass es für beide Teams eigentlich nur noch um die „goldene Ananas“ ging, einen unterhaltsamen Fußballnachmittag mit sieben Toren.
Nach dem direkt gesicherten Klassenerhalt in der Vorwoche (Anm.d.Red. 3:1 beim TSV Bad Reichenhall) konnte die junge Truppe von Oberteisendorfs Trainer Sebastian Schallinger ohne Druck und gegen den bereits feststehenden Meister aus dem Landkreis Mühldorf antreten. Insofern stand einem entspannten Fußballnachmittag im Stadion an der Jahnstraße eigentlich nichts mehr Wege. Beide Mannschaften zeigten attraktiven Angriffsfußball, wobei der SVO nach 25 Minuten mit 2:0 in Führung lag.
Oberteisendorf schlägt Meister Aschau/Inn – trotz Horrorverletzung
Zunächst hatte Thomas Prantler Mittelstürmer Robin Mayer über rechts außen in die Box geschickt. Dessen perfekten Rückpass von der Grundlinie donnerte Julian Greim aus zehn Metern Torentfernung unhaltbar, für Aschaus Keeper Philip Rohrbacher zum 1:0 in die Maschen (10. Minute). Eine Viertelstunde später erlief jener Mayer einen langen Ball an der linken Eckfahne und konnte nahezu ungehindert in den Fünfmeterraum flanken, wo diesmal Thomas Prantler gegen die Defensive am höchsten stieg und zum 2:0 einköpfte (25.).
Der Meister aus Aschau drehte den Spielstand bis kurz vor der Pause. Der Anschlusstreffer sorgte für kurzzeitige Verwirrung. Nach einem Steckpass aus dem Mittelfeld verlud Christoph Scheitzeneder Torwart Daniel Berger. Zuvor irritierte ein aus dem Abseits zurücklaufender Angreifer der „Veilchen“ die SVO-Abwehr, weshalb Linienrichter Johann Kammerer die Fahne hob. Schiedsrichter Sebastian Ehgartner überstimmte jedoch seinen Assistenten und erkannte kein aktives Abseits. Eine Minute später bereits der Ausgleich. Einem Rückpass per Kopf auf seinen Keeper konnte Oberteisendorfs Verteidiger Christian Spiegelsberger zu wenig Druck verleihen. Aschaus Daniel Neumeier spritzte dazwischen und überlupfte Berger zum 2:2 (31.).
In der 44. Minute narrte die Aschauer Offensive mit einer blitzsauberen Kombination die Abwehr der Hausherren. Erneut behielt Scheitzeneder nach einem Doppelpass im Eins-gegen-Eins gegen den machtlosen Berger die Oberhand – 2:3. Der SVO antwortete noch vor der Pause fulminant. Kapitän Markus Rechenauer nahm einen Querpass 18 Meter vor dem Tor volley. Gegen den Strich ins lange Eck konnte Rohrbacher nicht mehr eingreifen (3:3, 45.).
Horrorverletzung mit Sanka-Einsatz bei Oberteisendorf gegen Aschau
Auch nach der Pause ging es flott weiter. Einen Freistoß von Rechenauer aus dem linken Halbfeld konnte die Aschauer Defensive nicht entscheidend klären. Der Nachschuss von Greim aus 20 Metern prallte im Strafraum Spiegelsberger vor die Füße, der nervenstark zur 4:3-Führung einschob (50.). Vierzehn Zeigerumdrehungen später verschätzte sich SVO-Verteidiger Andreas Willberger bei einem hohen Ball aus der Aschauer Defensive. Das Leder rutschte ihm über den Kopf genau in den Lauf von Jan Vetter, der jedoch an einer Glanztat von Torwart Berger scheiterte. Auf der Gegenseite hielt nach einer Ecke die Latte die „Veilchen“ im Spiel, nachdem Stefan Helminger akrobatisch mit dem Außenrist einschieben wollte.
Und dann folgte das, was beim Sport niemand braucht. Ein Freistoß segelte von links in Richtung langer Pfosten des Aschauer Tores. Beim Klärungsversuch prallte Verteidiger Stefan Oberbauer unglücklich gegen das Gebälk und zog sich eine schlimme Verletzung am Unterschenkel zu. Nach 45-minütiger Behandlung musste er vom verständigten Notarzt und Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht werden.
Im Anschluss hatten beide Teams verständlicherweise keine große Lust mehr auf Fußballspielen. Um einen Abbruch mit Neuansetzung zu verhindern, einigten sich die Teams für die restliche Spielzeit auf einen passiven Verlauf und ließen den Ball bis zum Schlusspfiff von Schiedsrichter Ehgartner nur noch durch die Reihen gleiten. Vor dem letzten Spieltag steht bereits fest, dass der Aufsteiger aus dem Rupertiwinkel die beste Saison in der Vereinsgeschichte gespielt hat und die Tabelle mit nun 40 Punkten mindestens auf Tabellenplatz acht abschließen wird. (mem)