Überraschender Tabellenführer

Im Lager des TuS Traunreut dürfte die Stimmung aktuell bestens sein, denn der Klub führt mit 25 Punkten die Tabelle an und konnte zudem am vergangenen Wochenende im Spitzenspiel gegen die DJK-SV Pleiskirchen einen späten 2:1-Erfolg einfahren.

Noch in der vergangenen Spielzeit waren die Traunreuter in der Kreisklasse 2 beheimatet und beendeten die Saison auf einem soliden fünften Tabellenplatz. Trotzdem galt der TuS nicht unbedingt als Favorit auf die Meisterschaft, schaffte es jedoch immer wieder enge Spiele auf seine Seite zu ziehen.

Acht Siege in zwölf Partien, nur dreimal musste die Traunreuter das Feld als Verlierer verlassen. Kurios aber, dass man ausgerechnet gegen das Schlusslicht aus Tittmoning nur Remis spielen konnte.

Mit 26 Treffern stellt der Tabellenführer die drittbeste Offensive der Liga, davon konnte Top-Torjäger Julian Lang sechs Tore beisteuern. Wie auch im vergangenen Jahr zeichnet sich ein extrem spannender Kampf um den Aufstieg ab, wobei man sich kaum Fehler erlauben darf. Eines ist aber sicher: die Traunreuter haben es in der eigenen Hand.

Die direkten Verfolger

Doch hinter dem TuS Traunreut lauern gleich vier Mannschaften, die allesamt noch oben mitmischen wollen und auch können. Der TSV Neuötting beendete die Hinrunde mit 24 Punkten, dicht gefolgt von der DJK-SV Pleiskirchen (22 Punkte), TSV Heiligkreuz (22 Punkte) und dem SV Unterneukirchen (21 Punkte).

Der TSV Neuötting setzte am vergangenen Spieltag ein dickes Ausrufezeichen und besiegte den FC Kirchweidach mit 12:1 (!). Damit hievte man sich nicht nur zur zweitbesten Offensive der Liga, sondern schob sich auf den zweiten Tabellenplatz vor. Dabei ist auf Stürmer Daniel Kagerer Verlass, der bereits neun Saisontore erzielen konnte. Doch auch der Neuöttinger Höhenflug kommt durchaus überraschend, beendete man die letzte Saison ja noch im Tabellenmittelfeld.

Weniger überraschend kommt dafür der Tabellendritte aus Pleiskirchen daher, der bereits in vergangenen Spielzeit lange im Kampf um den Aufstieg mitmischen konnte, sich aber am Ende mit Rang drei zufrieden gegen musste. Am letzten Spieltag der Saison wurde man noch von dem FC Töging II überholt. In der bisherigen Hinrunde kassierte die DJK zwar schon eine Niederlage mehr als in der kompletten Spielzeit 2022/23, dafür ist man aber weiterhin in Tuchfühlung mit der Tabellenspitze.

Der TSV Heiligkreuz konnte sich im Sommer diesen Jahres in der Relegation gegen den TV Altötting auf beeindruckende Art und Weise durchsetzen und ist seit dieser Saison wieder in der Kreisklasse beheimatet. Und der Aufsteiger spielte eine famose Hinrunde und mischt zurecht oben mit. Denn der TSV musste erst zweimal eine Pleite hinnehmen. Zudem hat man mit Martin Volzwinkler einen echten Bomber in seinen Reihen, der bereits elfmal einnetzen konnte. Man darf gespannt sein, wo die Reise der Heiligkreuzer noch hingeht.

Auf dem fünften Platz lauert der SV Unterneukirchen, der sich nach einem schwachen Saisonstart inzwischen gefunden hat und regelmäßig punktet. Am vergangenen Spieltag feierte man beispielsweise einen ungefährdeten 2:0-Erfolg gegen Schwindegg. Dabei ist der SVU mehr als nur minimalistisch unterwegs: mit 15 erzielten Treffern stellt man die schwächste Offensive der Liga, mit gerade einmal zehn kassierten Toren die beste Defensive.

Alle drei Teams schielen auf den zweiten Tabellenplatz, der zur Relegation berechtigen würde. Zudem hoffen alle Mannschaften auf einen Ausrutscher des TuS Traunreut, um diesen ausnutzen zu können.

Was bringt die Rückrunde für vier Mannschaften?

Den SV Haiming und den FC Töging II darf man ebenfalls nicht abschreiben. Beide Teams haben 19 Zähler auf dem Konto und damit durchaus Kontakt zu den Aufstiegsrängen. Dafür muss aber in der Rückrunde in Sachen Ergebnissen mehr Konstanz kommen.

Spannend wird auch zu sehen sein, wo die Reise für den zweiten Aufsteiger aus Oberbergkirchen (16 Punkte) und den FC Kirchweidach (16 Punkte) hingeht. Während der SVO bislang mit der Hinrunde durchaus zufrieden sein dürfte, blamierte sich der FCK gegen den TSV Neuötting mit 1:12. Daraufhin trat auch Trainer Christoph Fleißner zurück. Am vergangenen Wochenende siegten die Kirchweidacher dann aber im direkten Duell gegen den SVO mit 2:1.

Mit guten Ergebnissen bis zur Winterpause könnten beide Teams in Sachen Klassenerhalt schnell Fakten schaffen und einer sorgenfreien Saison entgegensehen.

Enger Tabellenkeller

Noch steht der TSV Neumarkt St. Veit (11 Punkte) auf einem direkten Nichtabstiegsplatz, der Abstand auf einen Relegationsrang ist aber gering.

Während an in der vergangenen Spielzeit noch eben mitmischen konnte und am Ende der Saison den fünften Platz inne hatte, heißt die Realität nun Abstiegskampf Pur. Aus den letzten beiden Partien konnte man immerhin vier Punkte holen und sich so etwas Luft im Tabellenkeller verschaffen.

Dass davon allerdings nicht viel vorhanden ist, sollte jedem bewusst sein. Denn nur einen Zähler dahinter lauern der FC Mühldorf und der SV Schwindegg. Beide Mannschaften kämpften bereits in der Saison 2022/23 gegen den direkten Abstieg und sind nun wieder mittendrin. Es scheint, als würde es auf einen Dreikampf um den letzten Nicht-Relegationsplatz hinauslaufen.

Abgeschlagenes Tabellenschlusslicht

Der TSV Tittmoning krönte sich im Frühjahr diesen Jahres in einem packenden Herzschlagfinale vor dem TSV Heiligkreuz zum Meister der A-Klasse 3 und feierte damit den Sprung in die Kreisklasse.

In dieser angekommen tut sich der TSV extrem schwer und hat nach zwölf Spielen gerade einmal einen mickrigen Zähler auf dem Konto. Dieser konnte ausgerechnet in der Partie gegen den aktuellen Spitzenreiter aus Traunreut ergattert werden. Selbst erzielte man auch erst 13 Tore und kassierte bereits 35 Treffer, beides absoluter Negativwert in der Kreisklasse 3.

Das rettende Ufer ist zudem bereits zehn Punkte entfernt. Damit sind die Tittmoninger bereits abgeschlagen und die letzte Hoffnung für die anstehende Rückrunde dürfte nur noch der Einzug in die Relegation sein.

Die Tabelle nach der Hinrunde im Überblick

gz