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Robert Berg (3.v.r.n.l) feiert den wichtigen zwischenzeitlichen 2:0-Treffer gegen Sportbund Rosenheim mit der Bank – doch sein ernster Blick verrät: Die Reise ist noch lange nicht zu Ende.
Nach dem überraschenden Sprung von Regionalliga bei Wacker Burghausen zu Bezirksliga beim FC Töging spricht Coach Robert Berg im Interview mit beinschuss.de offen über den anspruchsvollen Neustart, die Herausforderungen und seine Pläne für die Zukunft.
Töging am Inn – Es war ein Paukenschlag zu Weihnachten: Als im Dezember 2024 bekannt wurde, dass Robert Berg zur neuen Saison 2025/26 das Traineramt beim FC Töging übernimmt, rieben sich viele in der regionalen Fußballszene verwundert die Augen (beinschuss.de berichtete). Noch wenige Wochen zuvor hatte sich der 50-Jährige vom Regionalligisten Wacker Burghausen getrennt – und nun also der Sprung in die Fußball-Bezirksliga Ost, zu einem Klub, der in der Vorsaison bis zum letzten Spieltag Mitte Mai um den Klassenerhalt kämpfen musste, um nicht sogar in der Kreisliga zu landen.
Töging: Bezirksliga-Coach Robert Berg im Exklusiv-Interview
Nach dem souveränen 4:1-Heimsieg gegen Aufsteiger Sportbund Rosenheim(zum exklusiven Spielbericht mit Stimmen und Reaktionen gehts hier entlang) stand Berg im Stadion am Wasserschloss beinschuss.de Rede und Antwort – über den erfolgreichen Saisonstart, die Außendarstellung seiner jungen Mannschaft, seine Motivation für das neue Projekt Töging, die Herausforderungen der Liga und den vielversprechenden Spättransfer von Karlo Jolic.
Servus Robert, wie würdest du den 4:1-Sieg gegen am 2. Spieltag der Fußball-Bezirksliga Ost gegen den Aufsteiger Sportbund Rosenheim bewerten?
Robert Berg: „Beim Vorbericht war das ein bisschen komisch für mich, dass es da heißt, die ‚Star-Truppe‘. Wir haben ja einen, der über 30 ist – das ist Romuald Lacazette, mit Profi-Erfahrung. Wenn ich jetzt bei Rosenheim schaue: Da sind zwei ehemalige Erstligaspieler drinnen, die in der bosnischen Liga gespielt haben. Darum habe ich das ein bisschen kritisch gesehen. Wir haben wirklich eine Mannschaft mit einem Altersdurchschnitt von 23. Das hat man in einigen Phasen auch gesehen, besonders hinten raus, wenn es knapp ist – dann wird’s ein schwieriges Spiel. Rosenheim, finde ich, hat das am Anfang auch sehr gut gemacht. Sie haben nur die 1:1-Situationen nicht kontrolliert. Dann haben wir ein paar Umschaltmomente sehr gut ausgespielt, Tore sehr gut vorbereitet – und nach dem 2:0 oder 3:0 waren sie ein bisschen geschockt. Aber hinten raus haben sie gezeigt, dass sie konkurrenzfähig sind. Ich glaube, dass das keine schlechte Mannschaft ist und dass sie ihre Punkte holen werden. Für uns war es wichtig, dass wir heute die drei Punkte geholt haben – und nicht nur gelobt werden, dass wir ganz gut spielen. Natürlich wird erstmal beäugt, ob das alles passt, aber die Jungs machen Spaß. Und dafür, dass mit den zwei Langzeitverletzten acht Spieler gefehlt haben – nicht alle wären in der Startelf gestanden, aber einige Kandidaten – ist das heute umso höher zu bewerten. Wenn wir jetzt die nächsten zwei, drei Wochen überbrücken und vielleicht Flo Huber und Julian Scherer zurückkommen, dann können wir positiv nach vorne schauen – auch wenn wir ein extrem schweres Programm haben. Umso wichtiger war es, dass wir heute die Punkte geholt haben.“
Von der Regionalliga Bayer bei Wacker Burghausen zur Bezirksliga Ost beim FC Töging – wie groß war die Umstellung für dich, und was genau hat dich an der Aufgabe am Wasserschloss gereizt?
Robert Berg: „Für mich war die Mannschaft grundsätzlich schon immer interessant. Meistens waren es Konkurrenten – ich war mit SV Kirchanschöring oder SV Erlbach oft als Gegner hier. Leider ist es in den letzten Jahren ein bisschen nach unten gegangen, und genau das hat mich gereizt. Es ist wieder ein Projekt möglich. Natürlich geht das nicht von heute auf morgen, aber ich glaube, dass wir eine interessante Mannschaft zusammengestellt haben. Trotz der kurzen Zeit spüren wir wieder eine gewisse Euphorie. Klar muss man Abstriche machen: Urlaube, Arbeit, kleine Probleme – das gehört dazu. Aber ich habe von der Kreisklasse bis zur Regionalliga jede Liga trainiert. Ich weiß, was auf mich zukommt – und ich bin nicht weniger motiviert oder nervös als damals in der Regionalliga. Es macht mir sehr viel Spaß. Natürlich wären ein paar mehr Leute im Training gut – nicht neue, sondern einfach die, die aktuell noch fehlen. Dann wäre es noch besser.“
Töging setzt ein deutliches Ausrufezeichen gegen Sportbund Rosenheim
FC Töging-Coach Robert Berg: „Es herrscht wieder Aufbruchsstimmung“
Können wir dann aber schon davon sprechen, dass der Blick eher nach oben geht – nachdem es in der abgelaufenen Saison lange um den Klassenerhalt ging?
Robert Berg: „Letztes Jahr war’s am letzten Spieltag – und dann sind elf Spieler gegangen. Darunter richtig gute, die jetzt Stammspieler in Erlbach, Kastl oder Ampfing sind. Das wird oft vergessen, wenn man sagt, es kamen viele Neue. Hätten wir keine geholt, hätten wir gar keine Mannschaft stellen können. Im ersten Spiel in Aschheim sind wir deshalb schon an unsere Grenzen gestoßen und haben mit Glück einen Punkt geholt. Ich glaube, es gibt vielleicht ein, zwei Ausreißer in der Liga – wie Ampfing oder Forstinning, die reifer wirken. Hinten werden auch ein, zwei Teams abfallen, aber sonst ist das Feld eng. Wer clever ist, sammelt von Anfang an Punkte. Dazu zählen auch wir, weil personell darf bei uns nicht viel passieren. Langfristig ist das Ziel natürlich, weiter nach oben zu kommen. Ich will nicht zehnter werden – aber das muss Schritt für Schritt gehen. Wichtig ist jetzt erstmal: Es herrscht wieder Aufbruchstimmung. Es ist eine Mannschaft, bei der es Spaß macht, zuzusehen. Das ist für das Umfeld entscheidend. Und wir wollen auch zeigen, dass man in Töging junge, entwicklungsfähige Spieler sieht – nicht nur ausrangierte Routiniers. Ich glaube, wir sind auf einem guten Weg. Aber es war erst der erste Sieg.“
Vielleicht noch ein paar Worte zum Spättransfer von Karlo Jolic: Können wir von einem Glücksgriff sprechen?
Robert Berg: „Karlo haben wir ja schon vor ein paar Wochen eigentlich da ein Interesse gehabt und da hat es dann eigentlich noch nicht geklappt und jetzt sind wir doch noch zusammengekommen, kurzfristig. Und ja, ich sehe halt viel Potenzial in ihm, das, was er in Traunstein, finde ich, nicht so abgerufen hat und wenn man da richtig einsetzt, wenn er Spaß hat und das hat er, glaube ich, so den Eindruck habe ich, dann hat er natürlich viele Möglichkeiten und ist für uns jetzt natürlich ein sehr wichtiger Spieler. Wenn er dann eben auch so für die Mannschaft spielt, wie er es jetzt auch gemacht hat, dass wir das so hinbekommen, dauerhaft, dann ist er ein Top-Spieler.“ (mck)