Zweiter Trainerwechsel in einer Woche in der Region
„Bedrücktheit und Enttäuschung“: SV Kirchanschöring und Coach Demmelbauer gehen getrennte Weg
Nächster Trainerwechsel in der Region binnen einer Woche: Der SV Kirchanschöring (Bayernliga Süd) trennt sich kurz nach Saisonstart überraschend von seinem langjährigen Coach Mario Demmelbauer.
Kirchanschöring – Nach nur drei unglücklichen Niederlagen in drei Spielen zum Saisonstart – darunter das Last-Minute-Drama zum Auftakt in der Bayernliga Süd – ist Schluss: Der SV Kirchanschöring und Trainer Mario Demmelbauer gehen nach drei Jahren getrennte Wege. „Wir sind gemeinsam zu der Entscheidung gekommen, dass es vielleicht das Beste ist, wenn man die Zusammenarbeit beendet und neue Wege geht“, so der Sportliche Leiter Sven Vetter zu Beginn des Gesprächs mit beinschuss.de.
SV Kirchanschöring: Aus für Trainer Demmelbauer in der Bayernliga
Die Gelb-Schwarzen hatten am Samstagnachmittag (3. August) eine 1:0-Führung aus der Hand gegeben und letzten Endes mit 1:3 das Nachsehen beim FC Deisenhofen. Daraufhin soll der A-Lizenzinhhaber in erster Linie, den Wunschs eines Gesprächs mit den Verantwortlichen geäußert haben. „Wir sind dem Wunsch natürlich nachgegangen. Am Sonntag (4. August) haben wir uns zusammengesetzt und das Gespräch über längere Zeit geführt. Wir haben gewisse Sachen durchgesprochen, analysiert – von der Rückrunde bis zu den ersten drei Spielen – woran es gelegen hat“, erklärt Vetter weiter.
Eine „gute Stunde“ später kam man dann auf einen gemeinsamen Nenner, verrät der Verantwortliche der Kirchanschöringer und hat mehr als lobende Worte für seinen scheidenden Übungsleiter parat: „Es ist immer traurig, wenn man so einen Trainer verliert. Und Mario Demmelbauer ist ein sehr guter Trainer. Das muss man halt schon auch mal sagen.“ Somit endet eine Ära beim Verein aus dem Rupertiwinkel. Demmelbauer hatte in den ersten beiden Spielzeiten – 2021/22 und 2022/23 – seiner Amtszeit einen potenziellen Aufstiegskandidaten aus den Anschöringern geformt.
Zweiter Trainerwechsel in einer Woche in der Region
Lediglich in der vergangenen Saison tat sich der 49-Jährige mit seinen Schützlingen schwer und musste sich zum Klassenerhalt lange zittern. Entsprechend auch nicht ganz einfach für Spieler und Vorstand, den überraschenden Abgang des früheren Coachs des SV Wacker Burghausen sofort verarbeiten zu können. „Ja, ich habe schon mit mehreren Spielern telefoniert, gestern und heute. Es war natürlich auch Bedrücktheit da und Enttäuschung – sowohl bei der Vorstandschaft als auch bei den Spielern. Auch Selbstreflexion, ob man alles gegeben hat und ob es vielleicht doch ein bisschen an ihnen liegt. Natürlich ist es für die Jungs auch traurig, weil sie in den drei Jahren gute Arbeit geleistet haben.“
Wie geht es aber jetzt weiter bei den Gelb-Schwarzen-Trikots? In den kommenden drei Spielen werden die Co-Trainer Christoph Dinkelbach und Thomas Leberfinger das Team betreuen. Ob sie dauerhaft als Trainer eingesetzt werden, bleibt vorerst abzuwarten. „Vielleicht machen die beiden das so gut“, fügt Vetter, der seit Anfang des Jahres die sportlichen Geschicke beim SV Kirchanschöring leitet, hinzu, der diese Idee grundsätzlich nicht ausschließt. Parallel wird aber der Trainermarkt sondiert, um alle Optionen offenzuhalten.
„Wir lassen und da definitiv nicht stressen und unter Druck setzen. Das machen wir jetzt alles in Ruhe“, stellt der 51-jährige Ex-Coach klar, der zuvor unter anderem beim TSV Kastl von 2015 bis 2018 in dieser Rolle tätig war. Apropos TSV Kastl: Erst eine Woche zuvor gab es beim Verein aus dem Landkreis Altötting bereits das erste Trainer-Aus in der Region. Slaven Jokic hatte nur kurz nach Saisonbeginn in der Fußball-Landesliga Südost das Handtuch geworfen und alle geschockt. (mck)