Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Der freie Fall des Rosenheimer Fußballs - Teil 3

Die neue Sechziger-Führungsriege im Interview: „Sechste Liga ist nicht 1860-Rosenheim-like“

Neue Führung von 1860 Rosenheim (von links): Peter Wimmer (Sportchef), Wolfgang Schellenberg (Cheftrainer), Richard Meisinger (Finanzchef)
+
Neue Führung von 1860 Rosenheim (von links): Peter Wimmer (Sportchef), Wolfgang Schellenberg (Cheftrainer), Richard Meisinger (Finanzchef)

Der Rosenheimer Fußball steckt in der Krise. Die einstigen Top-Clubs TSV 1860 und SB/DJK sind in den letzten beiden Jahren jeweils zweimal abgestiegen. Die OVB-Sportredaktion beleuchtet den freien Fall. Teil drei der Serie: die neue Führungsriege der Sechziger im Gespräch. So soll es wieder nach oben gehen.

Rosenheim – Für die Fußballer des TSV 1860 Rosenheim beginnt am Montagabend eine neue Zeitrechnung. Dann steht der neue Kader der Sechziger erstmals wieder auf dem Rasen: Trainingsauftakt für die Landesliga Südost, ein Neubeginn nach dem zweiten Abstieg hintereinander. Dann wird der erste Arbeitsnachweis der neuen Führung, die erst seit zwei Wochen offiziell ans Werk gehen konnte, sichtbar. Bevor erstmals der Ball rollt, hat sich die OVB-Sportredaktion mit den neuen Machern Richard Meisinger (Finanzchef), Peter Wimmer (Sportchef) und Wolfgang Schellenberg (Cheftrainer) unterhalten.

Herr Meisinger, Herr Wimmer: Wie oft sind Sie schon gefragt worden, warum Sie sich das Ganze antun?

Meisinger: Seitdem mein Name im OVB erwähnt wurde, bin ich von vielen Leuten angerufen worden. Ich muss sagen, dass sehr viel Anerkennung dabei war, weil jeder weiß, dass das kein Zuckerlecken ist. Es brennt, das ist bekannt. Die Resonanz war sehr positiv, die Leute freuen sich, dass ich es mache, und sie haben Vertrauen zu mir. Einmal bin ich gefragt worden, ob ich jetzt der Uli Hoeneß von Rosenheim bin (lacht).

Wimmer: Diese Frage ist mir jeden Tag gestellt worden. Unabhängig davon, ob die Leute Anerkennung zeigen: Es ist notwendig für den Traditionsverein 1860 Rosenheim und es ist notwendig für den Fußball in der Stadt und in der Region. Und es war nur möglich mit dem Einstieg von Richard Meisinger. Er ist für mich der entscheidende Mann. Sportlich kann man in der Konstellation über kurz oder lang wieder gestalten, aber das geht nur, wenn die Wirtschaftlichkeit auch vorausgesetzt werden kann. Deshalb habe ich trotz aller Nackenschläge gesagt, dass ich mit aller Leidenschaft dabei bin – und mittlerweile macht es auch richtig Spaß.

Peter Wimmer: „Wir sind jetzt die Gejagten. Und das ist ein großes Kompliment.“

Herr Schellenberg, Sie haben den Absturz aus der Ferne erlebt. Was waren Ihre Gedanken?

Schellenberg: In meiner Zeit bei 1860 München war ich ja noch sehr nah dran, auch als Trainer in Burghausen haben wir gegeneinander gespielt. In Österreich war ich dann etwas weiter weg. Die Kooperation mit Unterhaching habe ich mit viel Verwunderung vernommen, weil ich mir nicht vorstellen konnte, wie so etwas funktionieren kann. Grundsätzlich war es sehr schade, wie die letzten beiden Jahre – vor allem aber die letzte Saison – gelaufen sind.

Wolfgang Schellenberg: „Wenn wir mit Kontinuität arbeiten wollen, werden wir Ausdauer brauchen.“

Ist das ganze Ausmaß schon bekannt?

Meisinger: Ja, das ist es. Unter diesen Voraussetzungen haben wir uns auch mit dem Hauptverein geeinigt. Das ist ja über die Fußballabteilung hinausgegangen. Es wurde alles im Vereinsausschuss besprochen und wir haben dann auch das Mandat bekommen, weil man gesehen hat: So kann es nicht weitergehen. Ich will aber noch eines sagen: Es waren vorher schon Dinge, die mir nicht gefallen haben. Es fehlte der Respekt für unsere Spieler. Es wurde Leuten die Anerkennung verweigert, die über Jahre einen guten Job gemacht haben. Ich nenne da nur die Namen Lenz, Linner, Heiß, die Sache mit Majdancevic hat dann das Fass zum Überlaufen gebracht. Das waren ja Persönlichkeiten! Solche Leute einfach gehen zu lassen, das hat mir nicht gefallen. Ich setze auch auf die Jugend, aber man braucht schon die Strategen im Team, die führen und so den Rahmen für eine Mannschaft ergeben.

Wimmer: Auch wenn es eine Kooperation gibt: Die Fehler wurden zuerst einmal bei 1860 Rosenheim gemacht. Man hat in der Aufsichtspflicht ganz klar versäumt, 1860 Rosenheim zu bleiben. Man hat sich nur angelehnt und dem Verein somit die komplette Identität entzogen – das hätte fast bis zum Exitus geführt!

Möglicherweise waren nicht die richtigen Leute am Ruder

Meisinger: Solche Kooperationen sind grundsätzlich nichts Verkehrtes. Nur: Sie müssen passend gemacht werden. Man muss das immer beobachten und schauen, dass es besser wird. Das wurde versäumt, möglicherweise waren auch bei 1860 Rosenheim nicht die richtigen Leute am Ruder.

Richard Meisinger: „Wenn wir die richtigen Weichen gestellt haben, kann es nur aufwärts gehen.“

Wimmer: Unterhaching hat sich ja weiterentwickelt, aber 1860 Rosenheim ist in dieser Zeit als Verein nicht stabil geblieben. Eine Partnerschaft kann nur gut sein, wenn eine Win-Win-Situation für beide entsteht. Weil die Partnerschaft aber nicht verändert worden ist und Unterhaching dann – gut gemeint – angekündigt hat, finanzielle Probleme auszugleichen, hat das dazu verführt, dass man selbst nichts tut.

Meisinger: Man hat sich zurückgelehnt – und dann ist die Lawine hereingebrochen. Man muss ja dazu sagen, dass Herbert Borrmann als Vorsitzender des Hauptvereins schon frühzeitig eingegriffen hat. Ansonsten wäre das Dilemma noch viel größer geworden.

Wie wollen Sie die Fußballabteilung nun finanziell wieder auf die eigenen Beine stellen?

Meisinger: Wir brauchen wieder Sponsoren aus unserer Umgebung. Dafür brauchen wir aber auch wieder positive Schlagzeilen. Wir sind drei Jahre lang abgewatscht worden. Mit so einem Verein will sich ja kein Sponsor verbünden, der möchte einen erfolgreichen Verein. Wenn uns diese positiven Schlagzeilen im sportlichen Bereich gelingen, dann werden wir dieses finanzielle Desaster in den Griff bekommen.

Das Bild soll der Vergangenheit angehören: 1860 Rosenheim am Boden und der Gegner obenauf.

Eine Investition in die Zukunft

Erfolgreicher Sport basiert oft auf gutes Sponsoring. 1860 ist also in einem Teufelskreis!

Meisinger: Das ist richtig. Wir müssen mit einem gewissen finanziellen Vorschuss beginnen, das ist jetzt eine Investition in die Zukunft. Dem müssen Erfolge im sportlichen Bereich folgen. Und man braucht ein gewisses Konzept, wie man sich in der Öffentlichkeit präsentiert und wie man Sponsoren betreut – was ja im Grunde in den letzten drei Jahren zum Erliegen gekommen ist.

Wie wollen Sie Vertrauen bei Sponsoren gewinnen?

Meisinger: Das hat in erster Linie mit Köpfen zu tun. Für mich ist Peter Wimmer eine absolute Muss-Personalie, weil er einfach die sportliche Kompetenz hat. Mit einem renommierten Trainer und Personen, die in der Öffentlichkeit einen gewissen Vorschuss haben, muss es uns gelingen, das Schiff wieder auf den richtigen Kurs zu bringen. Das Projekt, das wir vor uns haben ist nicht auf zwei oder drei Jahre ausgelegt, es ist ein längeres Projekt. Übrigens: Auch für die Spieler sind die Köpfe vorne dran wichtig.

Herr Schellenberg, wie konnten Sie bislang in die Kaderplanung eingreifen?

Schellenberg: Ich konnte natürlich Namen ins Gespräch bringen. Und ich habe die Mannschaft auch in der Bayernliga gesehen und konnte mir ein gewisses Bild machen. Am Anfang wird es darum gehen, den Abwärtstrend so schnell wie möglich zu stoppen. Es wird sich zeigen, ob wir das in zwei Wochen, in zwei Monaten oder erst bis zur Winterpause hinkriegen. Es bleiben einige Leistungsträger in einem guten Alter, die noch entwicklungsfähig sind auch den Ehrgeiz haben. Um die herum brauchen wir eine Truppe, die Lust auf Fußball hat, die Lust hat zu arbeiten, sich mit der Sache zu identifizieren und voran zu marschieren – auch im Bewusstsein, dass es anfangs Wellenbewegungen geben wird. Wir schauen auch, wen wir aus der Jugend heranführen kann. Da sind Talente da. Auch da ist entscheidend: Wer ist bereit? Und wer bringt den Ehrgeiz mit, dafür zu arbeiten? Die werden den Weg mitmachen und werden viel Spaß haben. Und mit denen werden wir dann auch viel Spaß haben.

Meisinger: Man hat ja am Sportbund gesehen, dass die Landesliga nicht die Endstation sein muss und es noch weiter nach unten gehen kann. Das wollen wir aufhalten. Für 1860 Rosenheim behaupte ich aber: Wenn wir die richtigen Weichen gestellt haben, dann kann es nur aufwärts gehen!

Die wichtigste Person ist der Trainer

Wolfgang Schellenberg hat gerade von der Identifikation gesprochen. Ist das das Schlagwort, das in allen Bereichen über Allem steht?

Schellenberg: Meiner Meinung nach schon. Nur um das geht es. Am Ende des Tages muss die Mannschaft im Mittelpunkt stehen, denn die Zuschauer kommen nur wegen der Mannschaft ins Stadion. Und deshalb muss die wissen, wofür sie auf dem Platz steht. Ohne jetzt die anderen Vereine abzuwerten: Wenn man von Rosenheim und von Fußball redet, dann fällt als erstes der Name 1860. Das war ja auch bis vor zwei, drei Jahren noch bayernweit so. Und das muss man den Jungs klar machen, dass sie sich damit identifizieren. Der erste Schwerpunkt wird sein, diejenigen heraus zu filtern, die den Weg mitgehen wollen.

Meisinger: Die wichtigste Person in einem Fußballverein ist der Trainer. Er ist die Visitenkarte. Wie tritt er vor seinen Spielern auf? Was ist er für ein Vorbild? Wie agiert er an der Seitenlinie? Wie nehmen ihn die Zuschauer wahr? Deshalb bin ich glücklich, dass Wolfgang Schellenberg bei uns ist.

Wimmer: Die Fußballabteilung von 1860 hat nicht mehr gelebt. Wir müssen uns selbst wieder identifizieren: Was sind wir? Und wo wollen wir wieder hin? Dann müssen wir uns mit der jetzigen Lage identifizieren. Wir spielen sechste Liga – und das ist nicht 1860-Rosenheim-like. Wir sind jetzt die Gejagten. Und das ist ein großes Kompliment, denn das bedeutet, dass wir noch einen Namen haben. Aber nun müssen wir die Liga annehmen. Das große Glück ist, dass wir mit Richard Meisinger und Wolfgang Schellenberg schon zwei Identifikationsfiguren haben. Wir haben einen Trainer, der sich mit 1860 Rosenheim identifiziert, weil er in diesem Verein als Trainer groß geworden ist.

Was zeichnet ihn in dieser Situation aus?

Wimmer: Was er in den letzten 25 Jahren aus sich gemacht hat, dass er an drei Bundesliga-Nachwuchsleistungszentren gearbeitet hat, im Nachwuchsbereich selbst Trainer war, im U17-Bereich Deutscher Meister geworden ist, dass er auch schon Herrenmannschaften trainiert hat, dass er im Organisationsbereich tätig war, dass er sich weiter ausgebildet hat und dazu schon zweimal in Rosenheim war, ist ein Glücksgriff. Seine Qualität ist, dass er nicht nur Fußballlehrer und der ideale Trainer für uns ist, sondern auch in den Schnittstellen, die wir zugleich mit aufbauen müssen, der Maßstab für uns ist.

Meisinger: Wolfgang Schellenberg ist zudem ein charakterliches Vorbild. Wir setzen auf die Jugend, und da ist ein Mann, der Werte hat und Bildung hat, ein ganz wichtiger Punkt. Darauf lege ich sehr großen Wert. Und: Es ist immer schön, wenn man auf den Jugendbereich Wert legt. Dieses Eisen werden wir auch schmieden. Es haben sich ja mit Wasserburg, Traunstein oder Bruckmühl Vereine aufgebaut, die in der kommenden Saison Konkurrenten sind – was zugleich schön und spannend ist. Wo wir dagegen noch im Vorteil sind, ist im Jugendbereich. Und auch da ist Wolfgang Schellenberg als Trainer der Senioren sowie als Taktgeber unglaublich wertvoll.

Sie werden als Cheftrainer fungieren. Wie wird die tägliche Arbeit ausschauen?

Schellenberg : Wir werden versuchen, unsere Jugendtrainer mit einzubinden und zu entwickeln. Wir haben zwei verschiedene Stufen: Zum einen ganz klassisch die Landesliga-Mannschaft und das Training mit dieser Mannschaft. Da werden wir mit dem Trainerteam, das dafür verantwortlich ist, arbeiten. Und dann haben wir Fördereinheiten und Förderspiele, wozu wir die ganze Struktur an Trainern mit einbinden wollen. Wenn in dem Übergangsbereich ein Spieler gut ist, dann wollen wir ihn da weiterentwickeln. Und wenn einer noch nicht so gut ist, dann wollen wir so lange mit ihm arbeiten, um ihn dorthin bringen.

„Wir werden Ausdauer brauchen“

Wie sind die Abläufe im Trainerteam?

Schellenberg: Letztendlich wird es innerhalb des Teams verschiedene Aufgaben neben dem klassischen Training geben. Wer verantwortet den Athletikbereich, wer macht die Videoanalysen, sei es individuell oder mannschaftstaktisch, wer ist für das Techniktraining zuständig, wer koordiniert den Offensiv- und Defensivbereich, wer kriegt welche Aufgaben am Spieltag, wer schaut sich die Gegner im Vorfeld an, wer kümmert sich um die angeschlagenen Spieler, wer hält den Kontakt zur U19 und U17? Das sind alles Aufgaben, die innerhalb des Teams abgesprochen und verteilt werden. Die Fäden werden dann bei mir zusammenlaufen und werden koordiniert.

Wie legen Sie die Vorbereitung an?

Schellenberg: Wir haben Spieler im Kader, die aufgrund von Verletzungen langsam herangeführt werden müssen. Und wir haben bis zur Winterpause 20 Spieltage. Es hilft uns nichts, wenn diese Spieler nach den ersten vier, fünf Spieltagen wegbrechen. Die klassische Vorbereitung wird sicherlich nicht am ersten Spieltag beendet sein.

Es kann also sein, dass 1860 wieder am Tabellenende hängt?

Schellenberg: Das hoffe ich natürlich nicht. Aber klar ist auch: Wenn wir mit Kontinuität arbeiten wollen, dann werden wir Ausdauer brauchen. Und damit meine ich nicht nur die körperliche Ausdauer, sondern die im Kopf und die der Inhalte im taktischen Bereich. Da ist die Zeitspanne von fünf Wochen Vorbereitung zu kurz. Wir müssen da schauen, wie weit wir sind und ob wir die fehlenden Dinge mit Mentalität, Einstellung und Biss kompensieren können.

Wie sieht der Kader zum Trainingsauftakt aus?

Schellenberg: Ich möchte, dass alle Spieler da sind, die mir von den Jugendtrainern genannt werden. Ich gehe aber nicht davon aus, dass zum Trainingsstart schon der finale Kader da sein wird. Es wird in der Vorbereitung auch Überraschungen geben. Vielleicht macht einer der jungen Spieler groß auf sich aufmerksam?

Wie schnell können Sie die jungen Spieler auf Erwachsenenfußball trimmen?

Schellenberg: Ich glaube, dass es relativ einfach ist, einer Mannschaft in Sachen Defensivstruktur und Kompaktheit eine Handschrift aufzudrücken. Das sollte ein Prozess sein, den man in der Vorbereitung hinbekommt. Dafür gibt es klare Vorgaben und daran muss sich eine Mannschaft halten, wenn sie erfolgreich sein möchte. Da gibt es auch nichts zu diskutieren. Das Interessantere ist, dann wie man vorne zu Abschlussmöglichkeiten kommen möchte. Das ist ein Prozess, der langwieriger ist. Da bist auch mehr auf die Qualität eines einzelnen Spielers angewiesen.

Im Oktober ist die nächste Jahreshauptversammlung der Fußballabteilung, diesmal mit Wahlen. Wie soll die Abteilung dann ausschauen?

Meisinger: Wir werden bis dahin auf dem Prüfstand stehen. Wir wollen das Konzept weiterführen, das ist klar. Ziel ist, dass bei diesen Wahlen Leute gewählt werden, die für dieses Konzept stehen. Wir haben ja auch eine Verantwortung gegenüber Leuten, die wir jetzt akquirieren. Und dieser Verantwortung wollen wir ja auch gerecht werden. Mein Ziel ist, dass nicht wir gewählt werden, sondern dass unser Konzept gewählt wird. Und dass die Leute, die jetzt mit angetreten sind, auch dabei bleiben.

Frage an alle drei Personen: Nennen Sie bitte ein kurzfristiges und ein langfristiges Ziel für Ihren Bereich!

Meisinger: Liquidität vor Rentabilität ist ein wichtiges Kennwort. Wir brauchen kurzfristig Liquidität. Langfristig ist das Ziel, dass wir einen Kreis von Sponsoren brauchen, die diese Fußballabteilung unterstützen, damit das Ganze auf sicheren Füßen steht.

Wimmer: Die souveräne Struktur mit einer deutlichen Ausführung der Konzeption, die kurzfristig zur Stabilität und langfristig zum Leistungsbereich bditrägt. Diese Struktur dann ausnützen und wieder mit Leben füllen.

Schellenberg: Kurzfristig wird es darum gehen, die Welle zu drehen, dass es wieder nach oben geht. Ich glaube nicht, dass Rosenheim über Jahre hinweg in der Landesliga spielen will.

Abschlussfrage: Wie soll 1860 Rosenheim in einem Jahr und in drei Jahren dastehen?

Meisinger: In einem Jahr wollen wir eine Saison hinlegen, in dem kein Defizit entsteht. Das haben wir dem Hauptverein versprochen. Und wir brauchen den sportlichen Erfolg. Da will ich nicht vom Aufstieg reden, aber wir müssen wieder ernst genommen werden. Wir wollen auf alle Fälle jedes Jahr besser werden – wenn uns das gelingt, dann spielen wir in drei Jahren wieder um den Aufstieg in die Bayernliga.

Wimmer: In einem Jahr soll das Konzept angenommen worden sein, dass der Verein lebt und die Spieler wieder sagen: Wir sind stolz, dass wir für 1860 Rosenheim spielen. Wenn wir das schaffen, dann, glaube ich, dass wir in drei Jahren wieder eine Liga höher spielen.

Schellenberg: Es soll eine stabile Mannschaft auf den Platz gebracht worden sein, die mit Herz und Begeisterung gespielt hat. Mal besser, mal schlechter – aber den Zuschauern soll es Spaß gemacht haben, das Spiel anzuschauen. Immer mit dem maximal möglichen Erfolg – was das ist, kann man heute noch nicht sagen. Mittelfristig ist das Ziel, dass ein großer Stamm von den Spielern, die den Weg jetzt beginnen, in drei Jahren noch immer dabei sind – aber eben dann nicht mehr in der Landesliga!

Kommentare