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Nach nur drei Spielen: Mühldorfs Trainer Pettinger tritt überraschend zurück

Coach Andreas „Petti“ Pettinger wirft nach nur drei Spieltagen das Handtuch beim FC Mühldorf.
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Coach Andreas „Petti“ Pettinger wirft nach nur drei Spieltagen das Handtuch beim FC Mühldorf.

Der FC Mühldorf muss plötzlich ohne seinen Erfolgscoach auskommen. Andreas „Petti“ Pettinger legte nach dem 0:4 gegen Winhöring völlig überraschend sein Amt nieder. Damit endet die Ära eines Trainers, der den Verein vom Doppelaufstieg bis zum Relegationshelden prägte – und nun eine große Lücke hinterlässt.

Mühldorf am Inn – Es gibt Abschiede, die kommen mit Ansage. Und es gibt jene, die eine ganze Fußballstadt kalt erwischen. Der Rücktritt von Andreas „Petti“ Pettinger gehört eindeutig zur zweiten Kategorie. Am Samstag (13. September), direkt nach der 0:4-Niederlage gegen den TSV Winhöring, legte der Erfolgscoach des FC Mühldorf sein Amt nieder. Für viele im Verein ein Schock – schließlich gilt Pettinger nicht nur als Taktiker, sondern auch als Relegationsheld und Architekt eines kleinen Fußballmärchens.

Der Instagram-Post des Vereins am Samstag (20. September) sprach Bände: „Relegationsheld, Doppelaufsteiger und vor allem, geiler Trainer! Merci Andi Pettinger.“ Dazu ein Herz-Emoji und die Worte „Einfach: Danke!“ Selten hat ein Verein so deutlich gezeigt, wie sehr er eine Persönlichkeit vermissen wird.

FC Mühldorf-Trainer Andreas Pettinger tritt überraschend zurück

Denn Pettinger hat beim FC Mühldorf Spuren hinterlassen. Zunächst übernahm er die zweite Mannschaft, die unter ihm in nur zwei Jahren von der C-Klasse in die A-Klasse durchmarschierte – ein Doppelaufstieg, wie man ihn nur selten im Amateurfußball sieht. Danach sprang er als Interimscoach bei der „Ersten“ ein, führte sie in einer dramatischen Relegation gegen Traunwalchen zum Klassenerhalt und sorgte so für eine der emotionalsten Nächte in der jüngeren Vereinsgeschichte.

Dass ausgerechnet er nun das Handtuch wirft, nachdem man vor dem Abstieg noch ein klares Signal gesendet hatte, ist ein bitterer Moment für den FCM. Sportleiter Denis Michel fand klare Worte: „Die Mannschaft, der Verein und alle Beteiligten danken dir, Petti, für die investierte Zeit und den unermüdlichen Einsatz. Wir wünschen dir und deiner Familie alles erdenklich Gute für die Zukunft.“ Die Trennung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Stimmung ohnehin angespannt ist. Der FC Mühldorf, in der Vorsaison schon mit Abstiegsangst und Tabellenkeller konfrontiert, steckt sportlich erneut fest. Trotz namhafter Zugänge aus der Bezirksliga bleibt die erhoffte Wende bislang aus. Statt Euphorie herrscht Ernüchterung – der Rücktritt des Trainers ist nun die nächste Zäsur.

Dabei hatte der Klub in den vergangenen Monaten viel getan, um sich neu zu positionieren. Nicht nur sportlich, sondern auch im Marketing machte man auf sich aufmerksam. Mit einem eigens gestalteten Volksfesttrikot – eine Reminiszenz an Bayern München und 1860 München – sorgte der Verein über die Stadtgrenzen hinaus für Schlagzeilen. Auch bei Transfers zeigte sich der FCM ambitioniert und holte Qualität aus höheren Ligen. Alles wirkte auf einen Neustart ausgelegt. Doch nun klafft auf der wichtigsten Position eine große Lücke.

Mühldorf am Inn: Wie geht es nun weiter beim FC in der A-Klasse 4?

Warum Pettinger ging, bleibt offiziell unausgesprochen. Aus Vereinskreisen ist zu hören, dass die Entwicklung der Mannschaft stagnierte. Das 0:4 gegen Winhöring sei ein Knackpunkt gewesen. Für Pettinger, der selbst für Leidenschaft und Energie steht, offenbar ein Moment der Erkenntnis: So geht es nicht weiter. Kurios wirkt, dass dieser Rücktritt so plötzlich kam – mitten in einer Saison, in der die Mühldorfer eigentlich Ruhe und Stabilität gebraucht hätten. Stattdessen herrscht nun Ungewissheit vor dem Spiel gegen den SV Schwindegg am Sonntagnachmittag (21. September). Wer übernimmt das Traineramt? Setzt der Verein auf eine interne Lösung, wie er es schon bei Pettingers Interimsstart tat, oder wird nach außen geschaut? Offiziell heißt es: Alles offen, aber vorerst wird es sicherlich mit Mario Gollnick, dem Co-Trainer von Pettinger weitergehen.

Klar ist nur: An Pettinger werden sich die Fans noch lange erinnern. Nicht nur wegen seiner sportlichen Erfolge, sondern auch wegen seiner Art. Direkt, emotional, nahbar – einer, der im Amateurfußball den Unterschied machte. Dass er beim FC Mühldorf ein Kulttrainer geworden ist, zeigt sich nicht zuletzt daran, wie viel Zuspruch er auch nach dem Rücktritt erfährt. Wie es weitergeht, liegt nun an der Vereinsführung. Die Jungs vom Inn brauchen Orientierung, die Fans Antworten. Fest steht: Der nächste Coach tritt in große Fußstapfen. Und die Erinnerung an Pettinger wird noch lange wie ein Banner über dem Platz hängen. Am Ende bleibt ein Fazit, das im Amateurfußball selten so zutrifft wie hier: Trainer kommen und gehen, Legenden bleiben. Für den FC Mühldorf war Andreas Pettinger beides. (mck)

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