Erneute Rettung per Relegation?
Letzter Platz, Abstiegsangst – doch FC Mühldorf überrascht mit unerwarteter Entscheidung
Zwei Spieltage vor Schluss steht der FC Mühldorf mit dem Rücken zur Wand – der erstmalige Abstieg in die A-Klasse droht. Doch statt Chaos oder Rückzug folgt ein klares Signal aus dem Lager der „Rothosen“: Der Klub überrascht mit einer Entscheidung, die kaum jemand erwartet hätte.
Mühldorf am Inn – Die Luft wird dünn. Zwei Spieltage vor Saisonende steht der FC Mühldorf mit dem Rücken zur Wand. Letzter Platz in der Kreisklasse 3, zwei Punkte Rückstand auf den rettenden drittletzten Rang, dazu der direkte Vergleich gegen FC Töging II verloren – die Kreisstadt wackelt bedenklich. Nach dem jüngsten Töginger Sieg gegen Burgkirchen ist klar: Mühldorf droht der erste Abstieg in die A-Klasse seit Vereinsgründung.
Doch jetzt das Zeichen, das viele nicht erwartet hatten: Es geht weiter – mit demselben Trainerteam. Andreas Pettinger und Mario Gollnick bleiben auch in der kommenden Saison die sportlich Verantwortlichen der „Rothosen“. Eine Entscheidung, die im Umfeld für Aufhorchen sorgt. Denn gerade in Krisenzeiten ist Kontinuität im Amateurfußball keine Selbstverständlichkeit. Beim FC Mühldorf aber scheint man bewusst auf Ruhe und Vertrauen zu setzen – auch dann, wenn es im Sommer tatsächlich in die A-Klasse gehen sollte.
Mühldorf überrascht mit Trainer-Entscheidung um Pettinger/Gollnick
Dabei hatte das Duo erst in der vergangenen Saison das Kommando von Ex-Coach Timm Schwedes übernommen – als Feuerwehrmänner, drei Spieltage vor Schluss. Der Job: das drohende Aus per Relegation abwenden. Die Mission: erfüllt. In einem Nervenkrimi mit Verlängerung retteten Pettinger und Gollnick gegen den TSV Traunwalchen den Klassenerhalt (beinschuss.de berichtete exklusiv). Doch von Durchatmen war nie die Rede. Denn schon vor dem neuen Spieljahr war klar, dass es nicht leichter wird.
Vier absolute Leistungsträger verließen den Verein. Weitere Spieler beendeten aus Altersgründen die Karriere, darunter auch Mario Gollnick selbst, Timm Schwedes, Paul Meyer und Marius Hutterer (beide zum FC Töging) und Benjamin Utzinger (SG Tüßling/Teising). Zurück blieb ein verjüngtes Team mit einem Altersdurchschnitt von nur 23,3 Jahren. Ein mutiges Projekt, das sich im Laufe der Saison nicht immer in Punkten widerspiegelte – aber in Ansätzen. Zwei Remis gegen Meister SV Oberbergkirchen sprechen für sich. Kämpferisch, unbequem, mit Mut – Mühldorf ließ sich nie hängen.
FC Mühldorf droht erstmaliger Abstieg in die A-Klasse
Und genau das hat Eindruck hinterlassen. Sowohl beim Vorstand als auch beim Trainerduo war schnell klar: Wir machen weiter. „Wir wissen, was wir aneinander haben – und wohin wir wollen“, so der Tenor im Verein. Ob Kreisklasse oder A-Klasse, der Weg soll derselbe bleiben: Mit jungen Spielern, ehrlicher Arbeit und dem klaren Ziel, zurückzukommen.
Auch auf Marcel Laggerbauer können die Verantwortlichen weiterhin zählen. Der Spielertrainer der Zweiten bleibt an Bord. Seine Rolle wird noch zentraler: Er soll als Bindeglied zwischen Herren- und Jugendbereich fungieren, die A-Jugendspieler an den Männerfußball heranführen – und damit langfristig die Basis verbreitern.
Ein Abstieg wäre ein Tiefschlag. Aber keiner, der die Vereinsseele erschüttert. In Mühldorf geht man den Weg weiter. Und sendet damit ein starkes Signal: Hier wird nicht gewackelt, sondern gearbeitet. Mit klarer Linie, ehrlichem Fußball – und einem Plan. (mck mit Material von FC Mühldorf)