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Paukenschlag bei US-Wahl

Biden-Nachfolge nach Rückzug: Diese Kandidaten könnten eine Alternative sein

Nach seinem Rückzug hat Joe Biden seine Vizepräsidentin Kamala Harris als Alternative vorgeschlagen. Doch die Nachfolge ist offen. Im Rennen sind mehrere Kandidaten.

Update vom 22. Juli, 21.27 Uhr: Dass Kamala Harris als Kandidatin für die Demokraten bei der US-Wahl gegen den Republikaner Donald Trump antreten wird, wird immer wahrscheinlicher. Die ehemalige Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, hat Harris ihre Unterstützung für eine Präsidentschaftskandidatur zugesichert. „Mit großem Stolz und grenzenloser Zuversicht für die Zukunft unseres Landes unterstütze ich die Kandidatur der Vizepräsidentin Kamala Harris für die Präsidentschaft der Vereinigten Staaten“, erklärte Pelosi am Montag.

Die Erklärung der immer noch einflussreichen Politikerin der Demokratischen Partei erfolgte, nachdem zuvor bereits zahlreiche weitere Parteikollegen Harris ihre Unterstützung zugesagt hatten. Pelosi war die erste gewesen, die angesichts der Schwäche von US-Präsident Joe Biden öffentlich erklärt hatte, es sei „legitim“, sich über dessen Gesundheitszustand Gedanken zu machen.

Erste Rede von Harris nach Rückzug von Biden

Update vom 22. Juli, 17.58 Uhr: Zum ersten Mal seit dem Kandidaturrückzug von Joe Biden hat sich Kamala Harris in einer Rede an die Öffentlichkeit gewandt. Darin lobte sie den amtierenden US-Präsidenten und hob dessen Arbeit in den vergangenen vier Jahren hervor. Zu ihrer eigenen Kandidatur hat sich Harris jedoch nicht geäußert – ebenso wenig wie zu möglichen Vizekandidaten. Offiziell handelt es sich hierbei nämlich um eine Feier für die Meisterschaftsmannschaften der National Collegiate Athletic Association auf dem Gelände des Weißen Hauses.

Update vom 22. Juli, 16.44 Uhr: Während die Karten bei den Demokraten neu gemischt werden, kursiert der Name Pete Buttigieg bei den Spekulationen rund um einen möglichen Vizekandidaten von Kamala Harris besonders häufig. Das Magazin Politico räumt dem amtierenden Verkehrsminister ebenfalls gute Chancen auf den Posten ein und beruft sich dabei auf Beamte des Weißen Hauses, die anonym bleiben wollen. Der offen homosexuelle 42-Jährige steht für eine progressive Politik und plädierte in der Vergangenheit gegen die Todesstrafe sowie für das Recht auf Abtreibung.

Mögliche Nachfolger von Joe Biden als Präsidentschaftskandidat der Demokraten? Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom (l), Vizepräsidentin Kamala Harris (m) und Verkehrsminister Pete Buttigieg.

Immer mehr Namen im Spiel: Kentucky-Gouverneur stünde ebenfalls für Harris als Vize bereits

Update vom 22. Juli, 15.27 Uhr: Andy Beshear, der Gouverneur von Kentucky, hat signalisiert, dass er als potenzieller Vizekandidat der Demokraten bereitstehen würde. Zudem unterstützte er Vizepräsidentin Kamala Harris als Präsidentschaftskandidatin seiner Partei und erklärte, er sei offen dafür, mit ihr anzutreten. Auf die Frage im Sender MSNBC, ob er „zumindest offen für die Möglichkeit sei, Vizepräsidentschaftskandidat von Vizepräsidentin Harris zu werden“, antwortete Beshear: „Ich denke, wenn jemand Sie darauf anspricht, sollten Sie zumindest zuhören.“

Umfrage sieht Harris auf Augenhöhe mit Trump: Wende vor US-Wahl 2024 steht an

Update vom 22. Juli, 11.46 Uhr: Mit dem offiziellen Rückzug von Joe Biden ist die US-Politik in eine Phase der Unruhe eingetreten. Kurz nach seiner Ankündigung hat der amtierende US-Präsident Kamala Harris, seine Vize-Präsidentin, als Kandidatin vorgeschlagen.

Erste Umfragen zeigen, dass Harris in der Lage ist, mit dem Republikaner Donald Trump zu konkurrieren. Bidens schlechte Umfragewerte könnten einer der Gründe für seinen plötzlichen Rückzug aus dem Rennen gewesen sein. Laut Berichten der Nachrichtenagentur Reuters hat sich Biden in letzter Zeit intensiv mit den neuesten Umfragen auseinandergesetzt, so Quellen aus der Regierung.

Nachfolger von Biden gesucht: Harris in der Favoritenrolle – Obama äußerte sich nicht

Update vom 22. Juli, 10.53 Uhr: Ein einfaches Statement auf X hat die politischen Verhältnisse vor der US-Wahl auf den Kopf gestellt: US-Präsident Joe Biden hat sich dem Druck gebeugt und seinen Rückzug aus dem Rennen um den Sitz im Weißen Haus angekündigt. Die Debatte um eine Nachfolge von Biden entbrannte sofort, der US-Präsident selbst brachte seine Vize Kamala Harris mit Nachdruck ins Gespräch. Auch der ehemalige US-Präsident Obama meldete sich wenig später zu Wort und dankte Biden für seinen Einsatz für die USA.

Doch bei der Frage nach einem Nachfolger von Biden schwieg Obama auffällig und vermied es, seine Unterstützung für Kamala Harris zum Ausdruck zu bringen. Laut New York Times steckt dahinter ein einfacher Grund: Obama wolle sich vorerst schlicht zurückhalten. Der als vorsichtig geltende Ex-Präsident wolle nicht den Eindruck erwecken, die Nominierung von Harris sei so etwas wie eine Ad-hoc-Krönung, anstatt dass der bestmögliche Konsens in der demokratischen Partei gefunden werde.

Suche nach Bidens Nachfolger: Harris bringt sich in Stellung – Unterstützung von Demokraten folgt

Update vom 22. Juli, 10.03 Uhr: Nach Bidens Rückzug aus dem Rennen steht die Frage nach seiner Nachfolge im Raum. Während weiterhin unklar ist, wer die Nachfolge von Biden am Ende antreten wird, kann Vizepräsidentin Kamala Harris rasch an Unterstützung gewinnen. Der amtierende US-Präsident hatte ihr kurz nach seinem Rücktritt aus dem Wahlkampf seine vollste Zustimmung ausgesprochen. Zahlreiche hochrangige Mitglieder der Demokraten schlossen sich daraufhin der Empfehlung an.

Wie die New York Times berichtet, formierten sich wenige Stunden nach Bidens Rückzug mächtige Vertreterinnen und Vertreter der demokratischen Partei, um der Vizepräsidentin die volle Unterstützung auszusprechen. Mutmaßlicher Grund: Eine reibungslose Regelung der Biden-Nachfolge könnte den Demokraten im Wahlkampf gegen Donald Trump helfen. Harris reagierte am Sonntag bereits und kontaktierte die demokratischen Führer im Kongress und in den Landtagen, um sie um ihre Unterstützung zu bitten. Die Biden-Kampagne benannte sich formell in „Harris for President“ um.

Nachfolger von Biden nach Rückzug: Harris könnte Demokraten bei US-Wahl anführen

Erstmeldung vom 21. Juli, 22.38 Uhr: Washington – Die Clintons wollen sie, die Obamas schweigen: Nach dem Rückzug von Joe Biden aus dem US-Wahlkampf gilt Vizepräsidentin Kamala Harris als erste Anwärterin auf die Nachfolge. Doch ihre Nominierung ist umstritten. Denn bei den Demokraten sind weitere Alternativen im Rennen. Insgesamt sechs Kandidatinnen und Kandidaten werden Ambitionen auf den Top-Posten im Weißen Haus nachgesagt. Doch alle haben eines gemeinsam: Sie müssen erst einmal an dem republikanischen Herausforderer Donald Trump vorbei.

Joe Biden zieht sich zurück – Suche nach Nachfolger: Kamala Harris als Alternative vorgeschlagen

Vor diesem Hintergrund stehen für die Demokraten vor der US-Wahl unruhige Zeiten bevor. Nach einer tagelangen Debatte um seine Gesundheit hat US-Präsident Joe Biden die Reißleine gezogen und seinen Rückzug aus dem Wahlkampf gegen den republikanischen Kandidaten Donald Trump angekündigt – und zugleich seine Vizepräsidentin Kamala Harris als Alternative benannt.

Zwar zeigte sich Harris gerührt und entschlossen, die Herausforderung anzunehmen. So sagte sie in einer schriftlichen Stellungnahme: „Ich fühle mich geehrt, die Unterstützung des Präsidenten zu haben, und ich habe die Absicht, diese Nominierung zu verdienen und zu gewinnen.“ Doch parteiintern löste die Empfehlung von Biden für die Nachfolge gemischte Reaktionen aus. Während der frühere US-Präsident Bill Clinton zusammen mit seiner Ehefrau Hillary die Entscheidung für gut befand, schwieg Ex-Präsident Barack Obama demonstrativ zu der Personalie. Er beschränkte sich lediglich darauf, seinem alten Weggefährten für dessen Verdienste zu danken.

Debatte um Biden-Nachfolger: Harris, Obama, Buttigieg – Liste mit möglichen Kandidaten

Doch ist der Weg nun frei für Harris? Die Parteiführung hielt sich ebenfalls noch bedeckt. Die Arbeit, die man jetzt leisten müsse, sei „beispiellos“, aber klar, teilte die Parteispitze lediglich laut der Nachrichtenagentur dpa mit. Man werde in den kommenden Tagen „einen transparenten und geordneten Prozess in Gang“ setzen, um als geeinte Partei einen Kandidaten oder eine Kandidatin zu bestimmen, der oder die den Republikaner Donald Trump im November schlagen könne. Die Delegierten seien sich ihrer Verantwortung bewusst, dem amerikanischen Volk rasch einen Kandidaten oder eine Kandidatin zu präsentieren.

Doch wer kommt neben Harris als Alternative für die Biden-Nachfolge infrage. Bereits vor dem Rückzug des US-Präsidenten aus dem US-Wahlkampf tauchten immer wieder Namen hinter den Kulissen auf. Das US-amerikanische Forbes-Magazin hatte unlängst eine Liste zusammengestellt.

  • Kamala Harris
  • Bernie Sanders
  • Michelle Obama
  • Gavin Newsom
  • J.B. Pritzker
  • Gretchen Whitmer
  • Jared Polis
  • Josh Shapiro
  • Pete Buttigieg

Harris statt Biden: Vizepräsidentin muss sich gegen Alternativen behaupten

Doch was spricht für oder gegen die Kandidaten? Bei Kamala Harris ist der Fall klar. Als aktuelle Vizepräsidentin unter Biden kann sie schnell in die Rolle springen. Allerdings kann die 59-Jährige laut Umfragen nicht mit der Beliebtheit des derzeitigen Präsidenten mithalten. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage von USA Today und der Suffolk University zeigt, dass nur 36 Prozent der Befragten mit ihrer Arbeit zufrieden sind, während 52 Prozent sie kritisch betrachten.

Besser scheinen auch nicht die Chancen von Bernie Sanders zu sein, der Biden bereits vor fast einem Jahr seine Unterstützung zugesichert hatte. Die Partei stört sich vor allem an seinen Aussagen, sich am demokratischen Sozialismus zu orientieren. Eine solche politische Ausrichtung scheint in den USA kaum mehrheitsfähig zu sein.

Dauerthema Michelle Obama – doch die frühere First Lady lehnt Biden-Nachfolge ab

Deswegen tauchte in letzter Zeit auch immer wieder Michelle Obama als mögliche Biden-Alternative auf. Denn die ehemalige First Lady hat ausgezeichnete Umfragewerte. Bei einer Befragung für das US-Portal Newsweek erhielt sie 46 Prozent Zustimmung und würde von jedem fünften Trump-Wähler unterstützt werden. Das Problem ist nur: Sie lehnt eine Kandidatur bisher strikt ab.

Alternativen zu Harris und Biden: Mehrere Gouverneure im Wartestand

Andere würden sich der Herausforderungen wohl stellen. So sollen die Gouverneure Gavin Newsom (Kalifornien), J.B. Pritzker (Illinois), Gretchen Whitmer (Michigan), Jared Polis (Colorado) und Josh Shapiro (Pennsylvania) durchaus Ambitionen haben. Bislang wollten sie sich aber nicht öffentlich gegen Biden stellen. Unklar ist, ob sie sich jetzt offen aus der Deckung trauen, nachdem der US-Präsident bereits Harris als Nachfolgerin vorgeschlagen hat.

Joe Biden: Leben und Karriere des 46. US-Präsidenten in Bildern

Joe Biden gehört seit vielen Jahren zum Establishment der Demokratischen Partei und blickt auf eine lange politische Karriere zurück. Bei der US-Wahl 2020 ist es ihm im dritten Anlauf endlich gelungen, sein großes Ziel zu erreichen: Biden ist zum 46. Präsidenten der USA gewählt worden. Es war die Krönung eines jahrzehntelangen Politikerlebens, in dem er auch schwere Schicksalsschläge zu verkraften hatte.
Joe Biden gehört seit vielen Jahren zum Establishment der Demokratischen Partei und blickt auf eine lange politische Karriere zurück. Bei der US-Wahl 2020 ist es ihm im dritten Anlauf endlich gelungen, sein großes Ziel zu erreichen: Biden ist zum 46. Präsidenten der USA gewählt worden. Es war die Krönung eines jahrzehntelangen Politikerlebens, in dem er auch schwere Schicksalsschläge zu verkraften hatte.  © Angela Weiss/afp
Joseph „Joe“ Robinette Biden, Jr. wurde am 20. November 1942 in Scranton (Pennsylvania) geboren. Nach einem Studium der Rechtswissenschaften begann der Jurist Ende der 60er-Jahre, sich politisch zu engagieren. Zunächst ließ er sich im US-Bundesstaat Delaware als Unabhängiger registrieren – weil er weder den republikanischen Präsidenten Richard Nixon noch den demokratischen Gouverneur Charles Terry ausstehen konnte. Um die Lage nach der Ermordung von Martin Luther King im April 1968 zu beruhigen, hatte Terry die Nationalgrade zu Hilfe gerufen. Für Biden wurde die Bürgerrechtsbewegung zum Auslöser seiner Politisierung.
Joseph „Joe“ Robinette Biden, Jr. wurde am 20. November 1942 in Scranton (Pennsylvania) geboren. Nach einem Studium der Rechtswissenschaften begann der Jurist Ende der 60er-Jahre, sich politisch zu engagieren. Zunächst ließ er sich im US-Bundesstaat Delaware als Unabhängiger registrieren – weil er weder den republikanischen Präsidenten Richard Nixon noch den demokratischen Gouverneur Charles Terry ausstehen konnte. Um die Lage nach der Ermordung von Martin Luther King im April 1968 zu beruhigen, hatte Terry die Nationalgrade zu Hilfe gerufen. Für Biden wurde die Bürgerrechtsbewegung zum Auslöser seiner Politisierung. © afp
Im Jahr 1972 trat Biden im Alter von nur 29 Jahren bei der Wahl zum US-Senat an. Er besiegte den langjährigen republikanischen Vertreter Cale Boggs und zog als einer der jüngsten Senatoren in den Kongress ein. Der Triumph wurde allerdings von einem schweren Autounfall am 18. Dezember 1972 überschattet, bei dem seine erste Ehefrau Neilia und Tochter Naomi ums Leben kamen. Die Söhne Beau und Hunter überlebten verletzt. Seinen Eid legte Biden im Januar 1973 am Krankenbett von Beau ab, dessen Bein immer noch im Streckverband war. 1977 heiratete Biden die Lehrerin Jill Tracy Jacobs. Aus dieser Ehe stammt Tochter Ashley.
Im Jahr 1972 trat Biden im Alter von nur 29 Jahren bei der Wahl zum US-Senat an. Er besiegte den langjährigen republikanischen Vertreter Cale Boggs und zog als einer der jüngsten Senatoren in den Kongress ein. Der Triumph wurde allerdings von einem schweren Autounfall am 18. Dezember 1972 überschattet, bei dem seine erste Ehefrau Neilia und Tochter Naomi ums Leben kamen. Die Söhne Beau (links) und Hunter überlebten verletzt. Seinen Eid legte Biden im Januar 1973 am Krankenbett von Beau ab, dessen Bein immer noch im Streckverband war. 1977 heiratete Biden die Lehrerin Jill Tracy Jacobs (rechts). Aus dieser Ehe stammt Tochter Ashley. © afp
Von 1973 bis 2009 saß Biden 36 Jahre lang als Vertreter des Bundesstaates Delaware im Senat. Er wohnte allerdings weiterhin in Wilmington (Delaware) und pendelte jeden Tag per Bahn nach Washington, D.C. 1994 war er maßgeblich an einem heute kontrovers diskutierten Gesetz zur Reform des Strafrechts und der Inneren Sicherheit beteiligt. Mitte der 90er sprach er sich für die Nato-Intervention in Bosnien-Herzegowina und die Bombardierung Serbiens im Kosovo-Krieg 1999 aus. Im Jahr 2002 stimmte er für die Irak-Resolution.
Von 1973 bis 2009 saß Biden 36 Jahre lang als Vertreter des Bundesstaates Delaware im Senat. Er wohnte allerdings weiterhin in Wilmington (Delaware) und pendelte jeden Tag per Bahn nach Washington, D.C. 1994 war er maßgeblich an einem heute kontrovers diskutierten Gesetz zur Reform des Strafrechts und der inneren Sicherheit beteiligt. Mitte der 90er sprach er sich für die Nato-Intervention in Bosnien-Herzegowina und die Bombardierung Serbiens im Kosovo-Krieg 1999 aus. Im Jahr 2002 stimmte er für die Irak-Resolution.  © Jerome Delay/afp
Im Juni 1987 erklärte Biden seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl 1988. Nur sechs Wochen später war er aber wieder raus aus dem Rennen, noch ehe es richtig begonnen hatte. Der Grund war eine peinliche Plagiatsaffäre. Biden hatte eine Rede des britischen Labour-Vorsitzenden Neil Kinnock teilweise kopiert. Die darin enthaltenen Details passten allerdings nur zu Kinnocks Leben, nicht zu Bidens. „Ich habe einige dumme Dinge getan und ich werde wieder dumme Dinge tun“, verteidigte er sich noch, bevor er kurz danach seine Kandidatur zurückzog.
Im Juni 1987 erklärte Biden seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl 1988. Nur sechs Wochen später war er aber wieder raus aus dem Rennen, noch ehe es richtig begonnen hatte. Der Grund war eine peinliche Plagiatsaffäre. Biden hatte eine Rede des britischen Labour-Vorsitzenden Neil Kinnock teilweise kopiert. Die darin enthaltenen Details passten allerdings nur zu Kinnocks Leben, nicht zu Bidens. „Ich habe einige dumme Dinge getan und ich werde wieder dumme Dinge tun“, verteidigte er sich noch, bevor er kurz danach seine Kandidatur zurückzog. © Imago
20 Jahre später versuchte es Biden ein zweites Mal. Doch erneut ging seine Kandidatur fürs Präsidentenamt schief. Diesmal war die Konkurrenz von Barack Obama und Hillary Clinton einfach zu stark für ihn. Nachdem Biden bei der ersten Vorwahl im Bundesstaat Iowa gerade einmal ein Prozent der Stimmen erhalten hatte, gab Biden das Rennen auf. Noch 2019 verhöhnte ihn Donald Trump aufgrund dieses Ergebnisses und bezeichnete Biden als „1% Joe“.
20 Jahre später versuchte es Biden ein zweites Mal. Doch erneut ging seine Kandidatur fürs Präsidentenamt schief. Diesmal war die Konkurrenz von Barack Obama und Hillary Clinton einfach zu stark für ihn. Nachdem Biden bei der ersten Vorwahl im Bundesstaat Iowa gerade einmal ein Prozent der Stimmen erhalten hatte, gab Biden das Rennen auf. Noch 2019 verhöhnte ihn Donald Trump aufgrund dieses Ergebnisses und bezeichnete Biden als „1% Joe“.  © Imago
Am Ende wurde die US-Wahl 2008 doch noch zu einem Erfolg für Biden. Als Vizepräsident unter Barack Obama konnte er die Politik in den nächsten Jahren maßgeblich mitbestimmen. So war Biden in der ersten Amtszeit ein lautstarker Förderer der 2010 verabschiedeten Gesundheitsreform, die unter dem Namen „Obamacare“ bekannt wurde. Im Mai 2012 sorgte Biden für Schlagzeilen, als er sich dafür aussprach, in den gesamten USA gleichgeschlechtliche Ehen zu ermöglichen. 2015 wurde sie durch ein Urteil des Obersten Gerichtshofs landesweit legalisiert.
Am Ende wurde die US-Wahl 2008 doch noch zu einem Erfolg für Biden. Als Vizepräsident unter Barack Obama konnte er die Politik in den nächsten Jahren maßgeblich mitbestimmen. So war Biden in der ersten Amtszeit ein lautstarker Förderer der 2010 verabschiedeten Gesundheitsreform, die unter dem Namen „Obamacare“ bekannt wurde. Im Mai 2012 sorgte Biden für Schlagzeilen, als er sich dafür aussprach, in den gesamten USA gleichgeschlechtliche Ehen zu ermöglichen. 2015 wurde sie durch ein Urteil des Obersten Gerichtshofs landesweit legalisiert. © Emmanuel Dunand/afp
Bei der US-Wahl 2012 sicherten sich Obama und Biden eine zweite gemeinsame Amtszeit. Im Wahlkampf konnte Biden mit einem griffigen Slogan punkten: „Bin Laden ist tot und General Motors lebt“. Biden spielte damit auf Erfolge der Regierung in der ersten Amtszeit an. So war Al-Kaida-Gründer Osama bin Laden im Mai 2011 vom US-Militär in Pakistan getötet worden. Für die Rettung des verstaatlichten Autoherstellers General Motors gab die US-Regierung insgesamt 51 Milliarden Dollar aus.
Bei der US-Wahl 2012 sicherten sich Obama und Biden eine zweite gemeinsame Amtszeit. Im Wahlkampf konnte Biden mit einem griffigen Slogan punkten: „Bin Laden ist tot und General Motors lebt“. Biden spielte damit auf Erfolge der Regierung in der ersten Amtszeit an. So war Al-Kaida-Gründer Osama bin Laden im Mai 2011 vom US-Militär in Pakistan getötet worden. Für die Rettung des verstaatlichten Autoherstellers General Motors gab die US-Regierung insgesamt 51 Milliarden Dollar aus. © Pete Souza/afp
Nach dem Amoklauf an der Sandy Hook Elementary School im Dezember 2012 übernahm Biden den Vorsitz einer Arbeitsgruppe für eine Änderung des Waffenrechts. Eine Verschärfung auf Bundesebene fand aber keine Mehrheit im Kongress. Kurz vor Ende der zweiten Amtsperiode verlieh Obama seinem Vize unangekündigt die Freiheitsmedaille, die höchste zivile Auszeichnung in den USA. Biden sei der „beste Vizepräsident, den wir je hatten“, sagte Obama damals.
Nach dem Amoklauf an der Sandy Hook Elementary School im Dezember 2012 übernahm Biden den Vorsitz einer Arbeitsgruppe für eine Änderung des Waffenrechts. Eine Verschärfung auf Bundesebene fand aber keine Mehrheit im Kongress. Kurz vor Ende der zweiten Amtsperiode verlieh Obama seinem Vize unangekündigt die Freiheitsmedaille, die höchste zivile Auszeichnung in den USA. Biden sei der „beste Vizepräsident, den wir je hatten“, sagte Obama damals. © Nicholas Kamm/afp
Biden wurde seit Obamas Wiederwahl immer wieder als möglicher Nachfolger genannt. Am 21. Oktober 2015 gab Biden allerdings bekannt, 2016 nicht für die Präsidentschaft kandidieren zu wollen. Grund war der Tod seines Sohnes Beau, der im Mai 2015 an einem Gehirntumor gestorben war. Später bedauerte er, auf eine Kandidatur verzichtet zu haben. Für die Demokraten trat dafür Hillary Clinton an, die die Wahl gegen Donald Trump überraschend verlor.
Biden wurde seit Obamas Wiederwahl immer wieder als möglicher Nachfolger genannt. Am 21. Oktober 2015 gab Biden allerdings bekannt, 2016 nicht für die Präsidentschaft kandidieren zu wollen. Grund war der Tod seines Sohnes Beau, der im Mai 2015 an einem Gehirntumor gestorben war. Später bedauerte er, auf eine Kandidatur verzichtet zu haben. Für die Demokraten trat dafür Hillary Clinton an, die die Wahl gegen Donald Trump überraschend verlor. © Kevin Lamarque/afp
Über seinen Sohn Beau lernte Biden die Juristin Kamala Harris kennen, die er bei der US-Wahl 2020 dann zu seiner Vize-Kandidatin machte. Harris war 2003 zur ersten Bezirksstaatsanwältin in San Francisco gewählt worden, bevor sie im Januar 2011 als Attorney General von Kalifornien vereidigt wurde. Dieses Amt stellt eine Kombination aus Justizministerin und Generalstaatsanwältin dar. 2017 zog sie als zweite „Person of Colour“ in den US-Senat ein.
Über seinen Sohn Beau lernte Biden die Juristin Kamala Harris kennen, die er bei der US-Wahl 2020 dann zu seiner Vize-Kandidatin machte. Harris war 2003 zur ersten Bezirksstaatsanwältin in San Francisco gewählt worden, bevor sie im Januar 2011 als Attorney General von Kalifornien vereidigt wurde. Dieses Amt stellt eine Kombination aus Justizministerin und Generalstaatsanwältin dar. 2017 zog sie als zweite „Person of Colour“ in den US-Senat ein. © Mandel Ngan/afp
Im Wahlkampf spielte aber vor allem Bidens anderer Sohn eine Rolle. Hunter Biden war 2014 in den Verwaltungsrat des ukrainischen Gaskonzerns Burisma aufgenommen worden – just zu einer Zeit, da sein Vater als Vizepräsident für die Ukraine zuständig war. Bidens Widersacher Donald Trump sprach von Korruption und setzte die ukrainische Regierung unter Druck, entsprechende Untersuchungen einzuleiten.
Im Wahlkampf spielte aber vor allem Bidens anderer Sohn eine Rolle. Hunter Biden war 2014 in den Verwaltungsrat des ukrainischen Gaskonzerns Burisma aufgenommen worden – just zu einer Zeit, da sein Vater als Vizepräsident für die Ukraine zuständig war. Bidens Widersacher Donald Trump sprach von Korruption und setzte die ukrainische Regierung unter Druck, entsprechende Untersuchungen einzuleiten. Eine private Besonderheit: Nur sechs Tage nachdem er sie kennengelernt hatte, wurde Melissa Cohen 2019 seine zweite Ehefrau. © Roberto Schmidt/afp
Trotz der Vorwürfe gewann Joe Biden die Wahl. Am 6. Januar 2021 kamen der Senat und das Repräsentantenhaus zusammen, um das Ergebnis offiziell zu zertifizieren. Als ein aufgebrachter Trump-Mob das Kapitol stürmte, hielt die Welt für mehrere Stunden den Atem an. Einen Tag später konnte der Kongress seine Arbeit dann aber wieder aufnehmen. Am 20. Januar 2021 wurde Joe Biden schließlich zum 46. Präsidenten der Vereinigten Staaten vereidigt.
Trotz der Vorwürfe gewann Joe Biden die Wahl. Am 6. Januar 2021 kamen der Senat und das Repräsentantenhaus zusammen, um das Ergebnis offiziell zu zertifizieren. Als ein aufgebrachter Trump-Mob das Kapitol stürmte, hielt die Welt für mehrere Stunden den Atem an. Einen Tag später konnte der Kongress seine Arbeit dann aber wieder aufnehmen. Am 20. Januar 2021 wurde Joe Biden schließlich zum 46. Präsidenten der Vereinigten Staaten vereidigt. © afp
Bidens Amtszeit wird überschattet vom Ukraine-Krieg. Nach dem Einmarsch russischer Truppen in das Nachbarland am 24. Februar 2022 verhängte Biden Sanktionen gegen Russland, stockte die US-Truppen in Europa auf und unterstützt die Ukraine mit finanziellen Hilfen und Lieferung von Militärtechnik. Im März 2022 bezeichnete Biden den russischen Präsidenten Wladimir Putin als „Kriegsverbrecher“ und „mörderischen Diktator“.
Bidens Amtszeit wird überschattet vom Ukraine-Krieg. Nach dem Einmarsch russischer Truppen in das Nachbarland am 24. Februar 2022 verhängte Biden Sanktionen gegen Russland, stockte die US-Truppen in Europa auf und unterstützt die Ukraine und ihren Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit finanziellen Hilfen und Lieferung von Militärtechnik. Im März 2022 bezeichnete Biden den russischen Präsidenten Wladimir Putin als „Kriegsverbrecher“ und „mörderischen Diktator“. © Oliver Douliery/afp
Kurz vor der US-Wahl 2024 machten sich allerdings zunehmend die Strapazen des Amtes bei Joe Biden bemerkbar. Sein TV-Duell gegen Donald Trump wurde zum Debakel. Nach wochenlangen Debatten über seine Gesundheit zog Biden am 21. Juli seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl. „Es war die größte Ehre meines Lebens, als Ihr Präsident zu dienen“, erklärte Biden. Er ist der erste Präsident in der Geschichte der USA, der seine Kandidatur aufgrund von Bedenken bezüglich seiner geistigen und körperlichen Fitness aufgibt.
Kurz vor der US-Wahl 2024 machten sich allerdings zunehmend die Strapazen des Amtes bei Joe Biden bemerkbar. Sein TV-Duell gegen Donald Trump wurde zum Debakel. Nach wochenlangen Debatten über seine Gesundheit zog Biden am 21. Juli seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl. „Es war die größte Ehre meines Lebens, als Ihr Präsident zu dienen“, erklärte Biden. Er ist der erste Präsident in der Geschichte der USA, der seine Kandidatur aufgrund von Bedenken bezüglich seiner geistigen und körperlichen Fitness aufgibt. © Chris Delmas/AFP

Gleiches gilt auch für Pete Buttigieg. Der 42-Jährige war 2020 in den Vorwahlen früh ausgestiegen und dient aktuell als Verkehrsminister in Bidens Kabinett. Im vergangenen Jahr machte er sich jedoch durch das Zugunglück von East Palestine im Bundesstaat Ohio angreifbar, bei dem giftige Chemikalien freigesetzt wurden. Nicht nur die Republikaner kritisierten seine fehlende Reaktion. In einem Gespräch mit CNN räumte Buttigieg Fehler ein und gab zu, die politischen Folgen des Unfalls unterschätzt zu haben. Er hätte sich früher am Unglücksort zeigen müssen, was seiner Meinung nach den Bürgern geholfen hätte. Vorläufig scheint Buttigieg sich damit aus der Diskussion um das Präsidentenamt verabschiedet zu haben. Doch es ist gut möglich, dass es in späteren Jahren einen neuen Anlauf nehmen wird. Anders als bei Biden und Trump spielt ihm sein Alter in die Hände. (jkf)

Rubriklistenbild: © Montage: Ng Han Guan/Carlos Osorio/dpa/Barbara Gaunt/imago-images

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