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Vor US-Wahl
Barack Obama als Strippenzieher? Darum schweigt er zu Kamala Harris als Biden-Nachfolgerin
Kamala Harris sichert sich kurz nach dem Rückzug von Biden die Unterstützung prominenter Demokraten. Obama aber schweigt. Dahinter steckt wohl Kalkül.
Washington, D.C. – Ein einfaches Statement auf X hat über Nacht die politischen Verhältnisse vor der US-Wahl auf den Kopf gestellt: US-Präsident Joe Biden hat sich dem Druck gebeugt und seinen Rücktritt als Präsidentschaftskandidat der Demokraten bekannt gegeben. Ex-Präsident Donald Trump wird nun bei der US-Wahl gegen einen anderen Kandidaten ins Feld ziehen.
Wer ist die Alternative zu Biden? Bisher sieht alles danach aus, als ob Vize-Präsidentin Kamala Harris von nun an als Kandidatin den Wahlkampf der Demokraten bestreiten wird.
Kamala Harris ist die Wunsch-Nachfolge-Kandidatin von Joe Biden und erklärte schon wenige Stunden nach Bidens Rückzug, sie sei bereit, als Kandidatin gegen Trump anzutreten. Auch prominente Demokraten sicherten ihr sofort Unterstützung zu. Ein Vertreter ersten Ranges in der Partei hält sich jedoch auffallend zurück: Ex-Präsident Barack Obama sprach Kamala Harris bisher nicht seine Unterstützung für die Kandidatur aus.
Ex-Präsident Barack Obama hat nach dem Rücktritt von Biden als Präsidentschafts-Kandidat noch keine Empfehlung für Kamala Harris als Nachfolgerin ausgesprochen.
Obama hält sich bei Kamala Harris nach Rückzug von Joe Biden zurück
Barack Obama, ehemaliger US-Präsident, würdigte die Entscheidung von Biden, bei der US-Wahl nicht mehr anzutreten, stellte sich aber nicht öffentlich hinter Harris. Obama schrieb stattdessen in seinem Beitrag, den Medium veröffentlichte, er habe „außerordentliches Vertrauen, dass die Anführer unserer Partei in der Lage sein werden, einen Prozess zu schaffen, aus dem ein herausragender Kandidat hervorgeht.“
Es kann davon ausgegangen werden, dass Barack Obama nicht versehentlich vergaß, Kamala Harris seine Unterstützung als neue Kandidatin der Demokraten auszusprechen. Es dürfte ein bewusster Schritt sein, dass er die 59-Jährige nicht erwähnte.
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Obama äußert sich nicht zu Harris nach Biden-Rücktritt – Insider nennen mehrere Gründe
Was aber steckt dahinter? Kann das Nicht-Erwähnen von Kamala Harris durch Obama als Brüskierung gewertet werden, wie es die gegnerischen Republikaner als eine ihrer Reaktionen auf den Biden-Rückzug sogleich unterstellten? Oder hat Barack Obama eine Alternative zu Harris als Biden-Nachfolger im Sinn?
Beide Vermutungen treffen nicht zu – zumindest laut einem Bericht der New York Times, der auf Äußerungen mehrerer Quellen aus dem Umfeld von Barack Obama basiert. Obama wolle sich vorerst schlicht zurückhalten. Der als vorsichtig geltende Ex-Präsident wolle nicht den Eindruck erwecken, die Nominierung von Harris sei so etwas wie eine Ad-hoc-Krönung, anstatt dass der bestmögliche Konsens in der demokratischen Partei gefunden werde.
Obama sehe sich nicht als jemand, der vorschnell Kandidaten ausruft, sondern als jemand, der die Partei der Demokraten einen wolle, sagte ein Vertrauter zur New York Times.
Obama würdigt Biden als US-Präsident – er sieht jetzt nicht die Stunde von Kamala Harris
Noch einen anderen Grund nennen die anonymen Quellen für Obamas Zurückhaltung gegenüber Harris: Obama habe gewollt, dass der Tag, an dem Biden seinen Rücktritt als Kandidat gegen Trump bekannt gab, allein dessen Tag bleibe. Deshalb habe er in seinem Statement ausschließlich Biden gewürdigt, anstatt sogleich schon einen möglichen Nachfolger oder eine Nachfolgerin zu nennen.
Hintergrund von Obamas vorsichtigem Agieren sei laut dem Bericht auch, dass das Verhältnis von Biden und Obama schon länger angespannt sei. Zum einen, weil nach dem vergeigten TV-Duell gegen Trump auch Barack Obama einer derjenigen war, die Biden den Rückzug aus dem US-Wahlkampf nahelegten. Zum anderen, weil Biden es Obama nie ganz verziehen haben soll, dass er bei den US-Wahlen 2016 stillschweigend Hillary Clinton unterstützt habe.
Obama habe daher beschlossen, dass in den verbleibenden dreieinhalb Monaten bis zur US-Wahl noch genügend Zeit bleibe, Kamala Harris die Unterstützung auszusprechen.
Auch Michelle Obama wurde als mögliche Präsidentin und Biden-Nachfolgerin gehandelt
Ein anderer möglichen Faktor für Obamas Zurückhaltung kommt in der Analyse der New York Times zu Obama und Harris nicht zur Sprache: Die Tatsache, dass auch Obamas Ehefrau Michelle Obama als mögliche Präsidentschaftskandidatin der Demokraten gehandelt wurde.
Dass Obama einen Groll hegt, weil nun wohl Kamala Harris als erste schwarze Präsidentschafts-Kandidatin in den USA zum Zug kommt, wäre theoretisch möglich, praktisch aber abwegig: Schließlich bestritt Michelle Obama stets vehement, dass sie den Wunsch hege, die erste Präsidentin der USA zu werden.
Kamala Harris sichert sich schnell nach Biden-Rückzug Unterstützung der Demokraten
Anders als Obama haben sich andere führende Demokraten schnell für Harris als Biden-Nachfolgerin ausgesprochen. Kamala Harris habe sich bereits die Unterstützung aller 50 Parteivorsitzenden der Demokraten in den US-Bundesstaaten gesichert, berichtet der Nachrichtensender Ntv unter Berufung auf Insider-Kreise.
Binnen weniger Stunden liefen auch schon Wahlkampfspenden in Millionenhöhe für die derzeitige Vize-Präsidentin ein. Parteiinterne Konkurrenten um die Kandidatur wie Gavin Newsom haben sich währenddessen bereits aus dem Kampf um die Kandidatur zurückgezogen. (smu)