Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Militärische Lage

Biden sichert Ukraine und Israel militärische Hilfe zu: „Wenn wir es nicht machen, wer dann?“

Trotz hoher Verluste: Russland will Awdijiwka zurückerobern – und reagiert mit Luftschlägen. Selenskyj warnt Angriffen auf Infrastruktur. Der Ukraine-Krieg im News-Ticker.

  • Russlands Verluste in den Gefechten: Moskau verliert mehr als 800 Soldaten an einem Tag
  • Unterstützung im Ukraine-Krieg: Wolodymyr Selenskyj pocht auf Militärhilfen
  • Gegenoffensive auf Krim: Schwarzmeerflotte von Wladimir Putin zieht sich zurück
  • Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien Russland, der Ukraine und ihren Verbündeten. Insbesondere die Angaben zu Verlusten der beteiligten Armeen im Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Hinweis der Redaktion: Dieser Ticker ist beendet. Über die aktuelle militärische Entwicklung im Ukraine-Krieg berichten wir in unserem neuen Newsticker.

Update vom 15. Oktober, 22.42 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat zugesichert, dass Amerika sowohl die Ukraine als auch Israel militärisch unterstützen kann. „Wir sind die Vereinigten Staaten von Amerika, um Gottes Willen, die mächtigste Nation (...) in der Geschichte der Welt“, sagte Biden in einem Interview mit dem Sender CBS. Seine Regierung könne beides leisten und gleichzeitig die Verteidigung des eigenen Landes aufrechterhalten.

Biden fügte hinzu: „Und wenn wir es nicht machen, wer dann?“ Das Gespräch wurde am Freitag aufgezeichnet und soll laut Angaben der Deutschen Presse-Agentur (dpa) am Sonntagabend (Ortszeit) vollständig ausgestrahlt werden. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin betonte zuletzt ebenfalls: „Wir werden fest an der Seite Israels stehen, während wir die Ukraine weiterhin unterstützen.“

Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland

Menschen in Kiews feiern die Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion
Alles begann mit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989. Die Öffnung der Grenzen zunächst in Ungarn leitete das Ende der Sowjetunion ein. Der riesige Vielvölkerstaat zerfiel in seine Einzelteile. Am 25. August 1991 erreichte der Prozess die Ukraine. In Kiew feierten die Menschen das Ergebnis eines Referendums, in dem sich die Bevölkerung mit der klaren Mehrheit von 90 Prozent für die Unabhängigkeit von Moskau ausgesprochen hatte. Im Dezember desselben Jahres erklärte sich die Ukraine zum unabhängigen Staat. Seitdem schwelt der Konflikt mit Russland. © Anatoly Sapronenkov/afp
Budapester Memorandum
Doch Anfang der 1990er Jahre sah es nicht danach aus, als ob sich die neuen Staaten Russland und Ukraine rund 30 Jahre später auf dem Schlachtfeld wiederfinden würden. Ganz im Gegenteil. Im Jahr 1994 unterzeichneten Russland, das Vereinigte Königreich und die USA in Ungarn das „Budapester Memorandum“ – eine Vereinbarung, in der sie den neu gegründeten Staaten Kasachstan, Belarus und der Ukraine Sicherheitsgarantien gaben.  © Aleksander V. Chernykh/Imago
Ukrainedemo, München
Als Gegenleistung traten die drei Staaten dem Atomwaffensperrvertrag bei und beseitigten alle Nuklearwaffen von ihrem Territorium. Es sah danach aus, als ob der Ostblock tatsächlich einen Übergang zu einer friedlichen Koexistenz vieler Staaten schaffen würde. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs erinnern auch heute noch viele Menschen an das Budapester Memorandum von 1994. Ein Beispiel: Die Demonstration im Februar 2025 in München.  © Imago
Orangene Revolution in der Ukraine
Bereits 2004 wurde deutlich, dass der Wandel nicht ohne Konflikte vonstattengehen würde. In der Ukraine lösten Vorwürfe des Wahlbetrugs gegen den Russland-treuen Präsidenten Wiktor Janukowytsch Proteste  © Mladen Antonov/afp
Ukraine proteste
Die Menschen der Ukraine erreichten vorübergehend ihr Ziel. Der Wahlsieg Janukowytschs wurde von einem Gericht für ungültig erklärt, bei der Wiederholung der Stichwahl setzte sich Wiktor Juschtschenko durch und wurde neuer Präsident der Ukraine. Die Revolution blieb friedlich und die Abspaltung von Russland schien endgültig gelungen. © Joe Klamar/AFP
Wiktor Juschtschenko ,Präsident der Ukraine
Als der Moskau kritisch gegenüberstehende Wiktor Juschtschenko im Januar 2005 Präsident der Ukraine wurde, hatte er bereits einen Giftanschlag mit einer Dioxinvariante überlebt, die nur in wenigen Ländern produziert wird – darunter Russland. Juschtschenko überlebte dank einer Behandlung in einem Wiener Krankenhaus.  © Mladen Antonov/afp
Tymoschenko Putin
In den folgenden Jahren nach der Amtsübernahme hatte Juschtschenko vor allem mit Konflikten innerhalb des politischen Bündnisses zu kämpfen, das zuvor die demokratische Wahl in dem Land erzwungen hatte. Seine Partei „Unsere Ukraine“ zerstritt sich mit dem von Julija Tymoschenko geführten Parteienblock. Als Ministerpräsidentin der Ukraine hatte sie auch viel mit Wladimir Putin zu tun, so auch im April 2009 in Moskau. © Imago
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowitsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance.
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowytsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance. Er gewann die Wahl mit knappem Vorsprung vor Julija Tymoschenko. Amtsinhaber Wiktor Juschtschenko erhielt gerade mal fünf Prozent der abgegebenen Stimmen.  © Yaroslav Debely/afp
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, Ukraine, 2014
Präsident Wiktor Janukowytsch wollte die Ukraine wieder näher an Russland führen – auch aufgrund des wirtschaftlichen Drucks, den Russlands Präsident Wladimir Putin auf das Nachbarland ausüben ließ. Um die Ukraine wieder in den Einflussbereich Moskaus zu führen, setzte Janukowytsch im November 2013 das ein Jahr zuvor verhandelte Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union aus.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Maidan-Proteste Ukraine
Es folgten monatelange Massenproteste in vielen Teilen des Landes, deren Zentrum der Maidan-Platz in Kiew war. Organisiert wurden die Proteste von einem breiten Oppositionsbündnis, an dem neben Julija Tymoschenko auch die Partei des ehemaligen Boxweltmeisters und späteren Bürgermeisters von Kiew, Vitali Klitschko, beteiligt waren. © Sandro Maddalena/AFP
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine
Die Forderung der Menschen war eindeutig: Rücktritt der Regierung Janukowiysch und vorgezogene Neuwahlen um das Präsidentenamt. „Heute ist die ganze Ukraine gegen die Regierung aufgestanden, und wir werden bis zum Ende stehen“, so Vitali Klitschko damals. Die Protestbewegung errichtete mitten auf dem Maidan-Platz in Kiew ihr Lager. Janukowytsch schickte die Polizei, unterstützt von der gefürchteten Berkut-Spezialeinheit. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, die über mehrere Monate andauerten. © Sergey Dolzhenko/dpa
Der Platz Euromaidan in Kiew, Hauptstadt der Ukraine, ist nach den Protesten verwüstet.
Die monatelangen Straßenkämpfe rund um den Maidan-Platz in Kiew forderten mehr als 100 Todesopfer. Etwa 300 weitere Personen wurden teils schwer verletzt. Berichte über den Einsatz von Scharfschützen machten die Runde, die sowohl auf die Protestierenden als auch auf die Polizei gefeuert haben sollen. Wer sie schickte, ist bis heute nicht geklärt. Petro Poroschenko, Präsident der Ukraine von 2014 bis 2019, vertrat die These, Russland habe die Scharfschützen entsendet, um die Lage im Nachbarland weiter zu destabilisieren. Spricht man heute in der Ukraine über die Opfer des Maidan-Protests, nennt man sie ehrfürchtig „die Himmlischen Hundert“. © Sergey Dolzhenko/dpa
Demonstranten posieren in der Villa von Viktor Janukowitsch, ehemaliger Präsident der Ukraine
Nach rund drei Monaten erbittert geführter Kämpfe gelang dem Widerstand das kaum für möglich Gehaltene: Die Amtsenthebung Wiktor Janukowytschs. Der verhasste Präsident hatte zu diesem Zeitpunkt die UKraine bereits verlassen und war nach Russland geflohen. Die Menschen nutzten die Gelegenheit, um in der prunkvollen Residenz des Präsidenten für Erinnerungsfotos zu posieren. Am 26. Februar 2014 einigte sich der „Maidan-Rat“ auf eigene Kandidaten für ein Regierungskabinett. Präsidentschaftswahlen wurden für den 25. Mai anberaumt. Die Ukraine habe es geschafft, eine Diktatur zu stürzen, beschrieb zu diesem Zeitpunkt aus der Haft entlassene Julija Tymoschenko die historischen Ereignisse.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Ein Mann stellt sich in Sewastopol, eine Stadt im Süden der Krim-Halbinsel, den Truppen Russlands entgegen.
Doch der mutmaßliche Frieden hielt nicht lange. Vor allem im Osten der Ukraine blieb der Jubel über die Absetzung Janukowytschs aus. Gouverneure und Regionalabgeordnete im Donbass stellten die Autorität des Nationalparlaments in Kiew infrage. Wladimir Putin nannte den Umsturz „gut vorbereitet aus dem Ausland“. Am 1. März schickte Russlands Präsident dann seine Truppen in den Nachbarstaat. Wie Putin behauptete, um die russischstämmige Bevölkerung wie die auf der Krim stationierten eigenen Truppen zu schützen. In Sewastopol, ganz im Süden der Halbinsel gelegen, stellte sich ein unbewaffneter Mann den russischen Truppen entgegen. Aufhalten konnte er sie nicht. © Viktor Drachev/afp
Bürgerkrieg in Donezk, eine Stadt im Donbas, dem Osten der Ukraine
Am 18. März 2014 annektierte Russland die Halbinsel Krim. Kurz darauf brach im Donbass der Bürgerkrieg aus. Mit Russland verbündete und von Moskau ausgerüstete Separatisten kämpften gegen die Armee und Nationalgarde Kiews. Schauplatz der Schlachten waren vor allem die Großstädte im Osten der Ukraine wie Donezk (im Bild), Mariupol und Luhansk. © Chernyshev Aleksey/apf
Prorussische Separatisten kämpfen im Donbas gegen Einheiten der Ukraine
Der Bürgerkrieg erfasste nach und nach immer mehr Gebiete im Osten der Ukraine. Keine der Parteien konnte einen nachhaltigen Sieg erringen. Prorussische Separatisten errichteten Schützengräben, zum Beispiel nahe der Stadt Slawjansk. Bis November 2015 fielen den Kämpfen laut Zahlen der Vereinten Nationen 9100 Menschen zum Opfer, mehr als 20.000 wurden verletzt. Von 2016 an kamen internationalen Schätzungen zufolge jährlich bis zu 600 weitere Todesopfer dazu. © Michael Bunel/Imago
Trümmer von Flug 17 Malaysian Airlines nach dem Abschuss nahe Donezk im Osten der Ukraine
Aufmerksam auf den Bürgerkrieg im Osten der Ukraine wurde die internationale Staatengemeinschaft vor allem am 17. Juli 2014, als ein ziviles Passagierflugzeug über einem Dorf nahe Donezk abstürzte. Alle 298 Insassen kamen ums Leben. Die Maschine der Fluggesellschaft Malaysian Airlines war von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden. Abgefeuert hatte die Rakete laut internationalen Untersuchungen die 53. Flugabwehrbrigade der Russischen Föderation. In den Tagen zuvor waren bereits zwei Flugzeuge der ukrainischen Luftwaffe in der Region abgeschossen worden. © ITAR-TASS/Imago
Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident Francois Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk
Die Ukraine wollte den Osten des eigenen Landes ebenso wenig aufgeben wie Russland seine Ansprüche darauf. Im September 2014 kamen deshalb auf internationalen Druck Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident François Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk zusammen. In der belarussischen Hauptstadt unterzeichneten sie das „Minsker Abkommen“, das einen sofortigen Waffenstillstand und eine schrittweise Demilitarisierung des Donbass vorsah. Die OSZE sollte die Umsetzung überwachen, zudem sollten humanitäre Korridore errichtet werden. Der Waffenstillstand hielt jedoch nicht lange und schon im Januar 2015 wurden aus zahlreichen Gebieten wieder Kämpfe gemeldet. © Mykola Lazarenko/afp
Wolodymyr Selenskyj feiert seinen Sieg bei der Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2019
Während die Ukraine im Osten zu zerfallen drohte, ereignete sich in Kiew ein historischer Machtwechsel. Wolodymyr Selenskyj gewann 2019 die Präsidentschaftswahl und löste Petro Poroschenko an der Spitze des Staates ab.  © Genya Savilov/afp
Wolodymyr Selenskyj
Selenskyj hatte sich bis dahin als Schauspieler und Komiker einen Namen gemacht. In der Comedy-Serie „Diener des Volkes“ spielte Selenskyj von 2015 bis 2017 bereits einen Lehrer, der zunächst Youtube-Star und schließlich Präsident der Ukraine wird. Zwei Jahre später wurde die Geschichte real. Selenskyj wurde am 20. Mai 2019 ins Amt eingeführt. Kurz darauf löste der bis dato parteilose Präsident das Parlament auf und kündigte Neuwahlen an. Seine neu gegründete Partei, die er nach seiner Fernsehserie benannte, erzielte die absolute Mehrheit.  © Sergii Kharchenko/Imago
Russische Separatisten in der Ost-Ukraine
Selenskyj wollte nach seinem Wahlsieg die zahlreichen innenpolitischen Probleme der Ukraine angehen: vor allem die Bekämpfung der Korruption und die Entmachtung der Oligarchen. Doch den neuen, russland-kritischen Präsidenten der Ukraine holten die außenpolitischen Konflikte mit dem Nachbarn ein. © Alexander Ryumin/Imago
Ukraine Militär
Im Herbst 2021 begann Russland, seine Truppen in den von Separatisten kontrollierte Regionen in der Ost-Ukraine zu verstärken. Auch an der Grenze im Norden zog Putin immer mehr Militär zusammen. Selenskyj warnte im November 2021 vor einem Staatsstreich, den Moskau in der Ukraine plane. Auch die Nato schätzte die Lage an der Grenze als höchst kritisch ein. In der Ukraine wurden die Militärübungen forciert. © Sergei Supinsky/AFP
Putin
Noch drei Tage bis zum Krieg: Am 21. Februar 2022 unterzeichnet der russische Präsident Wladimir Putin verschiedene Dekrete zur Anerkennung der Unabhängigkeit der Volksrepubliken Donezk und Lugansk. © Alexey Nikolsky/AFP
Explosion in Kiew nach Beginn des Ukraine-Kriegs mit Russland
Am 24. Februar 2022 wurde der Ukraine-Konflikt endgültig zum Krieg. Russische Truppen überfielen das Land entlang der gesamten Grenze. Putins Plan sah eine kurze „militärische Spezialoperation“, wie die Invasion in Russland genannt wurde, vor. Die ukrainischen Streitkräfte sollten mit einem Blitzkrieg in die Knie gezwungen werden. Moskau konzentrierte die Attacken auf Kiew. Innerhalb weniger Tage sollte die Hauptstadt eingenommen und die Regierung Selenskyjs gestürzt werden. Doch der Plan scheiterte und nach Wochen intensiver Kämpfe und hoher Verluste in den eigenen Reihen musste sich die russische Armee aus dem Norden des Landes zurückziehen. Putin konzentrierte die eigene Streitmacht nun auf den Osten der Ukraine. © Ukrainian President‘s Office/Imago
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, bei einer Fernsehansprache aus Kiew
Seit Februar 2022 tobt nun der Ukraine-Krieg. Gesicht des Widerstands gegen Russland wurde Präsident Wolodymyr Selenskyj, der sich zu Beginn des Konflikts weigerte, das Angebot der USA anzunehmen und das Land zu verlassen. „Ich brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit“, sagte Selenskyj. Die sollte er bekommen. Zahlreiche westliche Staaten lieferten Ausrüstung, Waffen und Kriegsgerät in die Ukraine. Hunderttausende Soldaten aus beiden Ländern sollen bereits gefallen sein, ebenso mehr als 10.000 Zivilpersonen. Ein Ende des Kriegs ist nach wie vor nicht in Sicht. © Ukraine Presidency/afp

Die USA haben der Ukraine seit Beginn des Krieges rund 42 Milliarden Euro an Unterstützung zugesagt. Auch Israel unterstützen die USA als wichtigster Verbündeter mit Milliardensummen. Präsident Biden hatte vor einigen Tagen angekündigt, den US-Kongress um zusätzliches Geld für Israel zu bitten. Für die Ukraine hatte das Weiße Haus bereits weitere Mittel beim Parlament beantragt. Die dortige Gesetzgebung liegt derzeit allerdings auf Eis, da sich die Republikaner nicht auf einen Vorsitzenden für das Repräsentantenhaus einigen können.

Wladimir Putin kündigt im Ukraine-Krieg neue „Offensiveinsätze“ an

Ukraine-Krieg: Schwere Verluste für Russland – Selenskyj warnt vor Angriffen im Winter

Update vom 15. Oktober, 21.23 Uhr: Auch im zweiten Winter des Ukraine-Kriegs rechnet das Land mit neuen, groß angelegten Angriffen auf die Energie-Infrastruktur des Landes. Davor warnte nun auch Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner allabendlichen Videoansprache an die Bürgerinnen und Bürger des Landes. Als Hinweis darauf, dass Angriffe dieser Art mit dem nahenden Winter wieder häufiger werden könnten, sieht Selenskyj jüngste Beschüsse durch die russische Armee. In Cherson etwa waren am Sonntag für eine Weile weder Strom noch Trinkwasser verfügbar.

Bereits im vergangenen Winter hatten die russischen Streitkräfte wiederholt versucht, mit gezielten Angriffen auf die Energieversorgung des Landes Moral und Widerstand der ukrainischen Bevölkerung zu brechen. Bilder von massiven Stromausfällen, etwa in Kiew, gingen um die Welt. Doch obwohl die wiederholten Stromausfälle in vielen Landesteilen die Bevölkerung unter Druck setzten, fanden die Menschen auch Lösungen und kamen so ohne gebrochenen Widerstandsgeist gegen Russland durch den Winter.

Ukraine-Krieg: Angriffe auf Cherson bedrohen erneut Infrastruktur und Zivilbevölkerung

Update vom 15. Oktober, 16.42 Uhr: Die südukrainische Stadt Cherson ist heute wiederholt von russischen Kampfflugzeugen und Artillerie angegriffen worden. Die Stadt am Ufer des Dnipro werde von immer neuen Explosionen erschüttert, berichtete der Leiter der regionalen Militärverwaltung, Roman Mrotschko. „Durch den feindlichen Beschuss wurden Elektrizitätsleitungen beschädigt und Häuser zerstört“, schrieb er auf Telegram. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

Update vom 15. Oktober, 14.25 Uhr: Die Kämpfe um Awdijiwka verschärfen sich – jetzt wird schon von einer neuen russischen Offensive im Ukraine-Krieg gesprochen. Zum Beispiel in den USA. Kremlchef Wladimir Putin erklärte die ukrainische Gegenoffensive jetzt für „komplett gescheitert“, wie aus einer von Pawel Sarubin verbreiteten Videobotschaft hervorgeht.

Ukraine-News: Putin bejubelt „neue aktive Offensiveinsätze“

„Die Gegenseite bereitet neue aktive Offensiveinsätze vor. Wir sehen es, und wir wissen es“, sagte Putin laut Reuters in Bezug auf Awdijiwka. Mit „Gegenseite“ meint Putin Russland.

Tatsächlich ist es den russischen Angreifern wohl gelungen, in der Region binnen Tagen rund 4,5 Quadratkilometer zu besetzen, teilte das US-amerikanische Institut für Kriegsstudien (ISW) diese Woche mit. „Sie verfügen über erhebliche Reserven an Personal und Ausrüstung“, teilte die ukrainische Militärverwaltung von Awdijiwka gestern mit. „Awdijiwka steht völlig in Flammen.“ 

Ukraine-Krieg: Kampfjet-Einsatz wegen US-Drohne in Grenznähe zu Russland

Update vom 15. Oktober, 13.48 Uhr: Russland hat laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax eine US-Aufklärungsdrohne ausgemacht, die sich über dem Schwarzen Meer der russischen Grenze genähert habe. Daraufhin habe das Militär ein Kampfflugzeug vom Typ Su-27 aufsteigen lassen, meldet die Agentur unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium.

Die Drohne sei abgedreht, als sich der Jet ihr genähert habe. Bereits im Herbst 2022 gab es einen ähnlichen Vorfall: Ein russischer Jet wollte wohl einen britischen Aufklärer abschießen. Bei einem Treffer hätte dies für deren Besatzung tödlich enden können.

Ukraine-Krieg: Partisanen legen Nachschub für Russlands Armee lahm

Update vom 15. Oktober, 13.13 Uhr: Russland baut eine neue Bahnstrecke zur Versorgung seiner Truppen in der Südukraine – aber Partisanen sabotieren russische Züge in großem Stil. Das Militär von Wladimir Putin versucht, die Angriffe zu verschleiern.

Ukraine-Krieg: Putin spricht von verbesserter Position für Russland

Update vom 15. Oktober, 12.33 Uhr: Russlands Truppen in der Ukraine ist es nach Angaben von Präsident Wladimir Putin gelungen, sich entlang der Front besser aufzustellen. „Was jetzt entlang der gesamten Kontaktlinie geschieht, wird als ‚aktive Verteidigung‘ bezeichnet“, erklärt Putin. „Und unsere Truppen verbessern ihre Position fast im gesamten Gebiet. Ein ziemlich großes Gebiet.“ Die Äußerungen stammen aus Videomitschnitten, die der Kreml-Journalist Pawel Sarubin in den sozialen Medien veröffentlicht. 

Umfrage zu Lieferung von Taurus-Raketen im Ukraine-Krieg

Update vom 15. Oktober, 11.08 Uhr: Unterstützung für den Regierungskurs: Die Weigerung von Olaf Scholz (SPD), der Ukraine Taurus-Marschflugkörper zu schicken, stößt in Deutschland auf Zustimmung. Für die Lieferung gebe es keine breite Unterstützung, sagte der Sozialpsychologe Johannes Ullrich in der Frankfurter Rundschau. Eine YouGov-Umfrage stützt dabei diese Meinung: In der Erhebung im Auftrag der Nachrichtenagentur dpa stellten sich 55 Prozent der Befragten in Deutschland hinter das Nein vom Kanzler – zum Verdruss der Grünen. So nannte Anton Hofreiter das Abwarten bereits ein „verheerendes Signal“.

Ukraine-Krieg: Kiew veröffentlicht neue Zahlen zu Russlands Verlusten

Update vom 15. Oktober, 10.56 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat neue Zahlen zu Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg veröffentlicht. Demnach wurden in den Gefechten binnen eines Tages 880 russische Soldaten entweder getötet oder verletzt. Unabhängig prüfen lassen sich die Angaben nicht. Hier die Übersicht (in Klammern die Verluste vom Vortag):

  • Soldaten: 287.770 (+880 zum Vortag)
  • Panzer: 4948 (+8)
  • Gepanzerte Kampffahrzeuge: 9362 (+25)
  • Artilleriesysteme: 6866 (+33)
  • Mehrfachraketenwerfer: 813 (+2)
  • Luftabwehrsysteme: 547
  • Flugzeuge: 317
  • Hubschrauber: 316
  • Drohnen: 5269 (+4)
  • Langstrecken-Raketen: 1531
  • Schiffe und Boote: 20
  • U-Boote: 1
  • Fahrzeuge und Tanklastzüge: 9249 (+24)
  • Spezialfahrzeuge: 976 (+5)
  • Quelle: Ukrainischer Generalstab vom 15. Oktober 2023. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.

Update vom 15. Oktober, 10.45 Uhr: An diesem Sonntag dürfte man auch in der Ukraine die Polen-Wahl beobachten. Für die regierende PiS wäre ein Bündnis mit der rechtsextremen Konföderationspartei denkbar – die aber ein Ende der Ukraine-Hilfen fordert. Somit steht für die Ukraine viel auf dem Spiel, bislang war Warschau einer der wichtigsten Verbündeten bei ihrer Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg.

Ukraine-Krieg: General meldet „erheblich verschärfte“ Kämpfe an der Ostfront

Update vom 15. Oktober, 9.19 Uhr: Die Kämpfe an der Ostfront haben sich „erheblich verschärft“. Das sagte laut Reuters der ukrainische General Olexander Syrskji am Vortag. Die russischen Truppen hätten sich nach den erlittenen Verlusten neu formiert und griffen nun rund um das Dorf Makijiwka und in Richtung der Stadt Kupjansk an.

„Das Hauptziel des Feindes ist die Niederlage einer Gruppe unserer Truppen, die Einkreisung von Kupjansk und das Erreichen des Flusses Oskil“, sagte Syrskji auf einer offiziellen Militärplattform. Jeden Tag führten die russischen Truppen Dutzende Angriffe aus. Die eigenen Einheiten seien jedoch vorbereitet und hielten Stand.

Ukraine-Krieg: Selenskyj pocht auf Militärhilfen

Update vom 15. Oktober, 6.42 Uhr: Angesichts zunehmender internationaler Krisen hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf weitere Unterstützung für sein von Russland angegriffenes Land gepocht. „Da sich der Terror weltweit ausbreitet, ist es wichtig, dass die Welt ein klares Signal sendet, dass die Terrorbekämpfung nirgends ins Wanken gerät“, sagte Selenskyj in seiner Videoansprache am Samstagabend. Er dankte mehreren westlichen Partnern, die in der vergangenen Woche Militärhilfe angekündigt hatten - darunter Belgien, das Kampfflugzeuge vom Typ F-16 zusagte.

Nach den Angriffen der Islamistenorganisation Hamas auf Israel ist in Kiew zuletzt die Sorge gewachsen, dass die internationale Unterstützung für die ukrainische Armee nachlassen könnte. Unterstützung kommt dagegen von Deutschlands Grünen. Deren Chef Omid Nouripour mahnte, der Beistand für die Ukraine dürfe angesichts des Hamas-Angriffs auf Israel nicht vergessen werden.

Ukraine-Krieg: Russlands Schwarzmeerflotte gerät nach Krim-Offensive in die Defensive

Update vom 15. Oktober, 6.14 Uhr: Die russische Schwarzmeerflotte setzt laut britischen Erkenntnissen nach schweren Schlägen vornehmlich auf Defensive. „Sie hat viele ihrer prestigeträchtigen Bestandteile - darunter marschflugkörperfähige Schiffe und U-Boote - von Sewastopol in weiter östlich gelegene Operations- und Stützpunktgebiete wie Noworossijsk verlagert“, teilte das britische Verteidigungsministerium mit. Sewastopol auf der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim ist eigentlich der Hafen der russischen Schwarzmeerflotte. Zuletzt war das Hauptquartier von ukrainischen Raketen getroffen worden, auch russische Kriegsschiffe in Sewastopol wurden immer wieder attackiert.

Ukraine-Krieg: Russland attackiert Awdijiwka mit Luftschlägen

Update vom 14. Oktober, 22.30 Uhr: Ein russischer Luftangriff auf die seit Tagen hart umkämpfte ostukrainische Stadt Awdijiwka nahe Donezk traf laut Bericht des Kyiv Independent ein fünfstöckiges Wohngebäude. Das Haus stürzte demnach in der Folge teilweise ein und soll einen 59-jährigen Mann unter sich begraben haben. Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs sind die russischen Streitkräfte mit bis zu drei Bataillonen, also über 2000 Soldaten, samt Panzern und sonstigen bewaffneten Fahrzeugen, an den Angriffen auf Awdijiwka beteiligt.

In der ukrainischen Oblast Cherson in der Stadt Beryslaw haben die russischen Streitkräfte laut Gouverneur Oleksandr Prokudin am heutigen Tag ebenfalls bei ihren Angriffen Zivilpersonen getötet. Sowohl eine 42-jährige, als auch eine 60-jährige Frau seien dabei getötet worden.

Russland setzt im Ukraine-Krieg auf Quantität: USA kritisieren Kreml-Strategie

Update vom 14. Oktober, 16.44 Uhr: Das russische Militär setzt erneut auf Quantität: Wie der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, berichtete, wählt Russland gegen die Ukraine aktuell wieder die Taktik der „menschlichen Wellen“. Kirby: „Wie schon während der gescheiterten russischen Winteroffensive im vergangenen Jahr scheint das russische Militär die Taktik der menschlichen Welle anzuwenden, bei der sie Massen von schlecht ausgebildeten Soldaten ohne angemessene Ausrüstung und ohne angemessene Ausbildung und Vorbereitung auf das Schlachtfeld werfen.“

Auf diese Art würden russische Soldaten für den Angriff auf die ostukrainische Stadt Awdijiwka nahe Donezk eingesetzt, berichtet das ukrainische Medium Kyiv Independent. Dort versucht Russland seit mehreren Tagen mit aller Macht, die Stadt unter seine Kontrolle zu bringen.

Militärstratege aus Österreich: Ukrainische Gegenoffensive „gescheitert“

Update vom 14. Oktober, 14 Uhr: Der österreichische Militärstratege Markus Reisner sieht die ukrainische Gegenoffensive als „gescheitert“ an. Das operative Ziel sei es gewesen, in kurzer Zeit das Asowsche Meer zu erreichen. „Das hätte im Erfolgsfall dazu geführt, dass die russisch besetzten Gebiete in zwei Räume geteilt worden wäre“, erklärte er im Interview mit welt.de. Diesen Durchbruch habe es jedoch zunächst nicht gegeben, analysierte er. Als Dilemma für die Ukraine nannte er den Faktor Zeit. Denn die Offensive würde durch die beginnende „Regen- und Schlammperiode“ in den nächsten Wochen ausgebremst.

„Das, was wir aktuell erleben, ist ein elendes Fegefeuer, das zu Tausenden Toten führt – ohne wirkliche Fortschritte“, fasste er zusammen. Es gebe zwar nicht die „goldene Lösung“, wie Reisner es nannte. Ihm zufolge gebe es allerdings nur zwei Möglichkeiten: Europa und die USA müssten der Ukraine aus militärischer Sicht all das zur Verfügung stellen, sodass diese den Krieg für sich entscheiden kann. Die andere Lösung sei, in Verhandlungen auf einen Waffenstillstand zu drängen. „Ziel könnte eine ähnliche Situation wie zwischen Nord- und Südkorea sein“, führte er aus.

Kämpfte um Stadt Awdijiwka setzen sich fort – „Heftig und ununterbrochen“

Update vom 14. Oktober, 13.35 Uhr: Die Kämpfe in der im Osten gelegenen Stadt Awdijiwka setzen sich auch am fünften Tag in Folge fort. Witalij Barabasch, der Leiter der Militärverwaltung der Kleinstadt, gab am Freitag und Samstag einen Überblick über die Lage. Es werde „heftig und ununterbrochen“ gekämpft, dabei komme es neben Schlachten mit Kleinwaffen auch zu Artillerieduellen, zitiert ihn CNN unter Bezug auf das ukrainische Nationalfernsehen.

Die russischen Truppen würden über viele Fahrzeuge und Personal verfügen. Sie würden neue, frische Soldaten einsetzen. Wie die private ukrainische Nachrichtenagentur Unian berichtete, strebe Russland laut Barabasch weiter an, die Kleinstadt zu umzingeln. Drohnen würden über der Stadt kreisen und Menschenmengen angreifen. Aufgrund der heftigen Kämpfe um die Stadt äußerte eine Journalistin vom TV-Sender ntv Befürchtungen eines „zweiten Bachmut“. Informationen der US-Einrichtung Institute for the Study of War (ISW) zufolge, konnten russische Einheiten nördlich und südlich der Stadt vorrücken.

Mit Drohnen-Angriff: Ukraine soll Sotschi attackiert haben

Update vom 14. Oktober, 11.54 Uhr: Russland hat eigenen Angaben zufolge zwei Drohnen über der Küstenstadt Sotschi am Schwarzen Meer abgewehrt. Am Samstagmorgen sei die Luftabwehr in dem bei Touristen beliebten Badeort aktiv geworden, teilte Sotschis Bürgermeister Alexej Kopajgorodski auf Telegram mit. Die unbemannten Flugkörper seien noch über dem Meer abgeschossen worden, es gebe weder Verletzte noch Schäden. Unabhängig ließ sich dies zunächst nicht überprüfen. Der Flughafen in Sotschi sei weiter in Betrieb, fügte Kopajgorodski hinzu.

Russland führt seit knapp 20 Monaten einen Angriffskrieg gegen die benachbarte Ukraine. Immer wieder kam es vor diesem Hintergrund in den vergangenen Monaten auch zu mutmaßlich ukrainischen Drohnenangriffen etwa auf russische Militärinfrastruktur. Auch Sotschi, das etwa 800 Kilometer von ukrainisch kontrolliertem Gebiet entfernt liegt, war bereits betroffen. So attackierten russischen Angaben zufolge etwa vor wenigen Wochen bereits Kampfdrohnen einen wichtigen Flughafen der Stadt.

Verluste für Russlands Armee: Ukrainische Streitkräfte wehren Attacke bei Liman-Kupjansk ab

Update vom 14. Oktober, 10.12 Uhr: Schwere Verluste für Russlands Armee: Die ukrainischen Streitkräfte haben offenbar eine Attacke von Putins Soldaten bei Liman-Kupjansk gestoppt. Innerhalb von 24 Stunden habe man 206 Soldaten sowie 15 Ausrüstungsgegenstände und Waffen eliminiert, teilte Ilja Jewlasch, Sprecher der Ostgruppe der Streitkräfte der Ukraine, mit. Insbesondere zwei T-72-Panzer, fünf gepanzerte Kampffahrzeuge, mehrere Kanonen und ein Mörser seien vernichtet worden. Insgesamt erhöht sich dadurch die Verlustrate Russlands im Ukraine-Krieg. Zuletzt sorgten auch Berichte für Aufsehen, wonach sich viele russische Soldaten gegenseitig erschießen – und das offenbar aus Versehen.

Ukraine-Krieg: Niederländer schicken Patriot-Systeme

Update vom 14. Oktober, 6.45 Uhr: „Es gibt eine Entscheidung bezüglich der Patriots - die Niederlande geben weitere Raketen“, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Freitag in seiner täglichen Videobotschaft. Für die Stärkung der Flugabwehr bedankte er sich. Er habe mit dem niederländischen Regierungschef Mark Rutte bei dessen Besuch in der von russischen Drohnen- und Raketenangriffen stark betroffenen Hafenstadt Odessa auch weitere Militärhilfe besprochen. Dabei sei es speziell um den Schutz der Südukraine und der Getreidelieferungen über das Schwarze Meer gegangen, teilte er mit.

Indes bezeichnete Präsident Putin Spekulationen über eine Beteiligung Russlands an der Beschädigung einer Gas-Pipeline zwischen Finnland und Estland als Ablenkungsmanöver. „Diese Erklärungen werden nur getätigt, um den Terroranschlag, der vom Westen auf Nord Stream verübt wurde, zu vertuschen“, sagte er auf einer Pressekonferenz in Bischkek am Rande des Gipfels der Gemeinschaft unabhängiger Staaten (GUS).

Ukraine-Krieg: Kleinstadt im Osten im Fokus Russlands - „Heftige Kämpfe“

Zu einem neuen Zentrum der Kämpfte hat sich die ukrainische Kleinstadt Awdijiwka entwickelt. Mittels massiven Angriffen und Unterstützung der Luftwaffe im Süden und Nordwesten versuchen russische Truppen seit mehreren Tagen vorzustoßen. Sie wollen die zur Festung ausgebaute Stadt von den Nachschubrouten abschneiden und die dort stationierten ukrainischen Soldaten einkesseln. „Die Russen haben eine Menge Kräfte in diese Richtung geschickt. Unsere Armee hält Stellungen in heftigen Kämpfen. Der Krieg setzt sich fort“, schrieb Andrij Jermak, Chef des Präsidialamtes in Kiew, auf X (ehemals Twitter) am Freitag.

US-Regierung: Nordkorea lieferte Waffen an Russland für Krieg gegen Ukraine

Update vom 13. Oktober, 19:05 Uhr: Nordkorea hat nach Angaben der US-Regierung Waffen an Russland für den Angriffskrieg gegen die Ukraine geliefert. Es handle sich dabei um mehr als 1000 Container mit militärischer Ausrüstung, hieß es am Freitag aus dem Weißen Haus.

Russische Rakete trifft ziviles Gebäude in Pokrowsk

Update vom 13. Oktober, 17.22 Uhr: Am Freitagmorgen hat nach ukrainischen Angaben eine von mehreren abgefeuerten russischen Raketen ein ziviles Gebäude in der Stadt Pokrowsk im ostukrainischen Donezk getroffen. Ein Mensch erlag seinen Verletzungen im Krankenhaus, 13 weitere wurden verletzt. „Heute haben die Russen in Pokrowsk Objekte der sozialen Infrastruktur attackiert. Eine der Raketen traf mitten am Arbeitstag das Gebäude der städtischen Sozialschutzbehörde“, heißt es in einer Mitteilung auf Telegram. Es sollen sich zu diesem Zeitpunkt angeblich mehr als 50 Angestellte und Besucher in dem Gebäude befunden haben.

Ukrainer zerstören offenbar russischen Zug im besetzten Melitopol

Update vom 13. Oktober, 15.35 Uhr: Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben am Morgen des 13. Oktober einen Zug im russisch besetzten Melitopol in die Luft gesprengt und die Besatzer damit von der Versorgung mit Munition und Benzin an der wichtigen Saporischschja-Front abgeschnitten. „Dank der Sabotageaktionen unserer Soldaten wurde um 07:30 Uhr eine Eisenbahnlinie gesprengt. Die Explosion beschädigte die Bahnstrecke und einen Zug, der Munition und Treibstoff für die russische Armee lieferte“, heißt es in einer Erklärung der für die Aktion verantwortlichen Special Operations Forces (SOF) der ukrainischen Streitkräfte.

Parallel behauptet das Zentrum des Nationalen Widerstandes, dass „Melitopoler Partisanen“ den fraglichen Zug, der täglich Munition und Benzin von der Krim nach Melitopol und Dniprorudne transportierte, in die Luft gesprengt hätten. Bei der kontrollierten Explosion sollen 150 Meter Schienen und eine Lokomotive beschädigt worden sein. „Die Partisanen sind bereits in Sicherheit und versprechen weitere derartige Explosionen in naher Zukunft“, so das Zentrum. Es handele sich bereits um die zehnte erfolgreiche Sabotageakt von Partisanen in der Region Saporischschja im Jahr 2023, so das Zentrum weiter.

Ukraine-Krieg: Kiew will zwei russische Kriegsschiffe nahe der Krim beschädigt haben

Update vom 13. Oktober, 13.15 Uhr: Die Ukraine will Medienberichten zufolge nahe der annektierten Halbinsel Krim zwei weitere Schiffe der russischen Schwarzmeerflotte beschädigt haben. Ukrainische Medien meldeten am Freitag unter Berufung auf Quellen beim Geheimdienst SBU erfolgreiche Angriffe bei der Hafenstadt Sewastopol. Ein Raketenschiff des Typs Bujan und das Patrouillenschiff „Pawel Derschawin“ sollen mit neuen „experimentellen Waffen“ von ukrainischen Seedrohnen attackiert worden sein, hieß es. Ziel sei ebenfalls das U-Boot „Alrossa“ gewesen.

Auch Medien auf der Krim meldeten Explosionen im Hafen von Sewastopol. Der von Moskau eingesetzte Gouverneur der Hafenstadt, Michael Raswoschajew, behauptete auf Telegram, Hintergrund der Explosionsgeräusche seien Übungen gegen Unterwassersabotagetrupps. Auch die Schwarzmeerflotte informierte über ein Manöver, an dem angeblich auch die „Pawel Derschawin“ wie geplant teilnehme. Die ukrainische Flotte hingegen hatte bereits am Donnerstag über Schäden an der „Pawel Derschawin“ berichtet. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben zunächst nicht.

Schwere Kämpfe rund um Awdijiwka: Russland beschießt ukrainische Stellungen

Update vom 13. Oktober, 11.30 Uhr: Durch russischen Beschuss sind in der ostukrainischen Stadt Pokrowsk laut Behörden mindestens ein Mensch getötet und 13 weitere verletzt worden. Die russische Armee habe am Freitag zwei Raketen vom Typ Iskander eingesetzt und so zwei Gebäude im Stadtzentrum beschädigt, teilte die städtische Militärverwaltung mit. Unter den Trümmern der beiden Häuser holten Rettungskräfte am Vormittag mindestens drei Personen lebend hervor, wie der ukrainische Zivilschutz auf Telegram berichtete. Pokrowsk liegt in der ostukrainischen Region Donezk – rund 50 Kilometer nordwestlich von der derzeit besonders umkämpften Stadt Awdijiwka.

Update vom 13. Oktober, 10.00 Uhr: Die Lage rund um die Stadt Awdijiwka in der Region Donezk bleibt weiterhin umkämpft. Es ist bereits der vierte Tag in Folge, in dem russische Streitkräfte ihre Angriffe verstärken und mit gepanzerten Kampffahrzeugen gegen ukrainische Truppen vorrücken. Dies teilte Witali Barabasch, Leiter der Militärverwaltung Awdijiwkas, im ukrainischen Fernsehen mit. Die Kämpfe seien „heftig und ohne Unterbrechung“. Russland würde alles einsetzen, „was sie haben“.

Russische Verluste im Ukraine-Krieg: Moskau verliert mehr als 1000 Soldaten

Update vom 13. Oktober, 8.42 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat aktuelle Zahlen zu Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg veröffentlicht. Demnach wurden binnen eines Tages in den Gefechten mehr als 1000 russische Soldaten getötet oder verletzt. Unabhängig prüfen ließen sich die Angaben zunächst nicht.

Ukraine-Krieg: Schwere Kämpfe um Stadt im Gebiet Donezk

Update vom 13. Oktober, 5.27 Uhr: Die schweren Kämpfe um die Stadt Awdijiwka (Ostukraine) halten weiter an. „Unsere Verteidiger halten tapfer die Stellung“, teilte der ukrainische Generalstab am Donnerstagabend mit. Russische Militärblogger hingegen schrieben von weiteren Geländegewinnen der Moskauer Truppen. Unabhängig lassen sich die Angaben beider Seiten nicht überprüfen. Der Kommandeur des südlichen Frontabschnitts „Taurien“, Brigadegeneral Olexander Tarnawskyj, schrieb auf Telegram, den russischen Angreifern würden schwere Verluste zugefügt.

Die schwierige Lage der ukrainischen Verteidiger macht allerdings der Bericht des Generalstabs über russische Luftangriffe auf die Gegend deutlich. In den vergangenen Monaten hat Moskau seine Flugzeuge nur vereinzelt eingesetzt, auch weil die ukrainische Flugabwehr der russischen Luftwaffe empfindliche Verluste zugefügt hat. Nun aber wurden neben Awdijiwka auch die Ortschaften Nowokalinowe, Keramik und Stepowe nordwestlich davon bombardiert.

Awdijiwka liegt in unmittelbarer Nähe der bereits seit 2014 von prorussischen Kräften kontrollierten Großstadt Donezk. Die stark ausgebaute Festung ist seit Monaten umkämpft. Ziel der seit zwei Tagen aber noch einmal verstärkten russischen Offensive ist es offenbar, Awdijiwka von der Versorgung abzuschneiden und die dort stationierten ukrainischen Truppen einzukesseln.

Update vom 12. Oktober, 18.22 Uhr: Im Gebiet Cherson ist es zu einem russischen Angriff auf die Kleinstadt Beryslaw gekommen. „Feindliche Artilleriegranaten trafen Wohngebiete der Stadt. Ein 70-jähriger Mann wurde durch den Beschuss verwundet und von Rettungskräften vor Ort behandelt“, teilte Wolodymyr Litwinow, Leiter der staatlichen Verwaltung des Bezirks, auf Telegram mit. Zuvor hatten russische Truppen das Dorf Tschornobaiwka nahe der Kleinstadt mehrmals angriffen, wobei ein Zivilist getötet wurde.

Erfolg nahe Donezk: Ukrainische Truppen wehrt russische Angriffe ab

Update vom 12. Oktober, 14.30 Uhr: Ukrainische Truppen halten offenbar den russischen Angriffen bei der Stadt Awdijiwka stand. Das erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Donnerstag in einem Beitrag auf Telegram. Das Militär habe mehr als zehn russische Angriffe in der Nähe der Stadt abgewehrt. Awdijiwka liegt nahe der besetzten russischen Stadt Donezk und ist in den letzten Monaten immer mehr zum Symbol des Widerstands der ukrainischen Truppen geworden.

Russische Beteiligung im Krieg in Israel? Kiews Geheimdienstchef sieht „klares Zeichen“

Update vom 12. Oktober, 11.36 Uhr: Der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, vermutet, dass die Hamas im Krieg gegen Israel Unterstützung von Russland erhalten hat. Dass die Hamas auch Drohnen für Angriffe auf Israel benutzte, sei ein „klares Zeichen“ für eine Beteiligung von Russland. Budanow hält ein gezieltes Training durch russische Militärs für wahrscheinlich. Das sagte der Geheimdienstchef gegenüber Ukrainska Pravada. Über eindeutige Beweise auf eine Beteiligung des Kremls im Nahen Osten verfügt der ukrainische Geheimdienst jedoch offenbar nicht.

Ukraine-Krieg: Russland attackiert über Nacht wohl Donau-Häfen

Update vom 12. Oktober, 11.17 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben offenbar in der Nacht auf Donnerstag die ukrainischen Donau-Häfen ins Visier genommen. Das geht aus Angaben der ukrainischen Militärführung hervor. Im Bezirk Ismajil seien Hafen-Infrastruktur sowie Wohngebäude getroffen und beschädigt worden, erklärt der Gouverneur der Oblast Odessa, Oleh Kiper, auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. Es seien Brände ausgebrochen, die aber bereits wieder gelöscht seien.

Die Luftwaffe teilt zudem mit, es seien 28 von insgesamt 33 russischen Drohnen des iranischen Typs Schahed abgefangen worden. Die Donau-Häfen sind seit Russlands Aussetzen des Getreideabkommens im Juli, das den Export über das Schwarze Meer regelte, für die ukrainischen Getreideausfuhren von enormer Bedeutung.

Verluste im Ukraine-Krieg – Kiew veröffentlicht neue Zahlen

Update vom 12. Oktober, 10.15 Uhr: Die ukrainische Militärführung hat am Donnerstag neue Zahlen zu den russischen Verlusten im Ukraine-Krieg veröffentlicht. Demnach hat Russland in den vergangenen 24 Stunden 990 Soldaten verloren. Die Zahlen der Ukraine lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Man kann davon ausgehen, dass sowohl Russland als auch die Ukraine bei den feindlichen Verlusten übertreiben.

Drohnenangriff bei Belgorod - zwei Menschen getötet

Update vom 12. Oktober, 5.30 Uhr: Trümmer einer von der Luftabwehr abgeschossenen Drohne über dem südrussischen Oblast Belgorod haben nach jüngsten Angaben des Gouverneurs der Region zwei Menschen getötet und mindestens zwei weitere verletzt. Ein Haus sei zerstört worden, zwei Leichen, ein Mann und eine Frau, seien unter den Trümmern gefunden worden, schreibt Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow im Kurznachrichtendienst Telegram. Zwei weitere Menschen befänden sich in ernstem Zustand im Krankenhaus, ein Kind sei möglicherweise noch eingeklemmt. Weitere Häuser seien beschädigt worden. Die Ukraine erwähnte Gladkow nicht.

Das ukrainische Militär fliegt immer häufiger Drohnen- und Raketenangriffe auf Ziele in Südrussland und auf der von Russland annektierten Krim.

Ukraine-Krieg: Russland startet Offensive bei Donezk

Erstmeldung: Kiew/Moskau – Die russische Armee versucht eine der wichtigsten Bastionen der Ukraine im Donbass einzukesseln: die Industriestadt Awdijiwka in unmittelbarer Nähe von Donezk. Zwar berichtete der ukrainische Generalstab, die Sturmangriffe seien abgewehrt worden - 13 Attacken bei Awidijiwka selbst, zehn Attacken nahe dem etwas nördlich gelegenen Dorf Stepowe.

Doch die von Flugzeugen, Artillerie und Dutzenden Panzern unterstützte Offensive ist die größte der russischen Armee seit Wochen. In der Nacht auf Donnerstag griff Russland den Süden und Osten der Ukraine zudem wieder mit zahlreichen Kampfdrohnen an, wie die ukrainische Luftwaffe mitteilte.

Schwere Verluste für Russland: Kiew veröffentlicht aktuelle Zahlen

Bei der Invasion der Ukraine soll die Armee von Russlands Präsident Wladimir Putin weiter herbe Verluste erleiden. Laut Angaben der ukrainischen Streitkräfte sei es Kiew gelungen, innerhalb der vergangenen 24 Stunden 820 russische Soldaten außer Gefecht zu setzen. Unabhängig prüfen lassen sich diese Angaben zu Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg aber nicht. Die Zahlen in Klammern sind die Veränderungen zum Vortag.

Ukraine-Krieg: Shahed-Drohnen im Kamikaze-Stil

Die Warnungen vor den russischen Shahed-Drohnen, die im Kamikaze-Stil mit Sprengladungen auf ihr Ziel herabstürzen, betrafen in der Nacht zu Donnerstag viele ukrainische Gebiete. Explosionen wurden nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe aus den Gebieten Charkiw im Osten sowie Odessa und Cherson im Süden gemeldet. Zu möglichen Schäden gab es noch keine Angaben.

Umgekehrt meldete die russische Seite zwei Todesopfer nach einem angeblichen ukrainischen Drohnenangriff in der Grenzregion Belgorod. Rettungskräfte hätten aus den Trümmern eines Hauses die Leichen einer Frau und eines Mannes geborgen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow. Ein Kind werde noch unter dem Schutthaufen vermutet. Auch diese Angaben waren zunächst nicht überprüfbar.

In der im November 2022 von ukrainischen Truppen zurückeroberten Gebietshauptstadt Cherson schlugen am Mittwochabend nach Behördenangaben fortwährend russische Artilleriegeschosse ein. Dabei seien mehrere Hochhäuser beschädigt worden. Cherson liegt direkt am Strom Dnipro, dessen Südufer von russischen Truppen besetzt ist.

Früher am Tag hatte russischer Beschuss die Stadt Nikopol im Gebiet Dnipropetrowsk getroffen. Aus den Trümmern einer Schule bargen Rettungsmannschaften bis zum Abend vier Tote, wie der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko mitteilte. (mit Agenturmaterial)

Rubriklistenbild: © Evan Vucci/dpa/AP

Kommentare