Ukraine-Krieg
ATACMS-Raketen der USA in der Ukraine bereits im Einsatz - russische Stützpunkte zerstört
Russland scheitert mit einer Offensive auf Awdijiwka. Kiew kann offenbar mit lange ersehnten ATACMS-Raketen Erfolge erzielen. Der News-Ticker.
- Rückschlag für Moskau: Russland scheitert mit seinen Angriffen auf Awdijiwka
- Russlands Verluste in den Gefechten: Moskau soll 800 Soldaten an einem Tag verloren haben
- Angriff auf russische Stützpunkte: Ukraine attackiert Flugplätze und Hubschrauber
- Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien Russland, der Ukraine und ihren Verbündeten. Insbesondere die Angaben zu Verlusten der beteiligten Armeen im Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Hinweis der Redaktion: Dieser Ticker ist beendet. Über die aktuelle militärische Entwicklung im Ukraine-Krieg informieren wir in unserem neuen News-Ticker.
Update vom 17. Oktober, 18.25 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Dienstagabend die Lieferung amerikanischer ATACMS-Raketen an sein Land und deren ersten Einsatz bestätigt. „Die ATACMS haben sich bewährt“, sagte er in seiner abendlichen Videoansprache am Dienstag.
Update vom 17. Oktober, 17.47 Uhr: Die USA haben heimlich die von der Ukraine seit Monaten angefragten Langstreckenraketen vom Typ ATACMS an die Ukraine geliefert. Das berichten das Wall Street Journal (WSJ) und Politico unter Berufung auf nicht näher genannte „informierte Quellen“. Es soll angeblich. Laut WSJ haben die USA in den letzten Tagen heimlich „eine kleine Anzahl Raketen“ in die Ukraine geschickt worden sein. Die Raketen sollen so modifiziert sein, dass sie Ziele bis 160 Kilometer Entfernung erreichen.
Die ATACMS-Raketen sollen jüngst auch schon zum Einsatz gekommen sein, als die ukrainischen Streitkräfte in der Nacht vom 16. auf den 17. Oktober die Luftwaffenstützpunkte in den besetzten Städten Berdjansk im Süden und Luhansk im Osten der Ukraine angegriffen haben. Dabei sollen unter anderem neun russische Hubschrauber und ein Munitionslager zerstört worden sein, wie das urkainische Militär bestätigte.
Russen greifen Cherson im Osten der Ukraine an – Luftalarm in Kiew
Update vom 17. Oktober, 16.44 Uhr: Zum ersten Mal seit zwei Wochen ertönte in der ukrainischen Hauptstadt Kiew wieder ein Luftalarm, wie die Zeitung Ukrainska Pravda berichtete. Demnach gab die Luftwaffe gegen 16.10 Uhr Ortszeit für die Stadt Kiew, den gleichnamigen Oblast und einige weitere Oblasten eine entsprechende Warnung vor dem Einsatz ballistischer Waffen durch die Russen bekannt. Gegen 17.22 Ortszeit wurde für die Hauptstadt wieder Entwarnung gegeben. Der letzte Luftalarm in Kiew erfolgte am 2. Oktober.
Update vom 17. Oktober, 16.18 Uhr: Die Russen haben am Dienstagnachmittag (17. Oktober) das Zentrum der ostukrainischen Stadt Cherson angegriffen. Das teilte Roman Mrochko, Leiter der Militärverwaltung der Stadt, auf Telegram mit. „Die russischen Streitkräfte griffen das Zentrum der Stadt Cherson mehrmals vom vorübergehend besetzten Teil der Oblast Cherson aus an!“, heißt es darin. Es seien keine Zerstörungen oder Verluste gemeldet worden. Zum Zeitpunkt, als Mrochko die Telegram-Nachricht verfasste, war der Angriff noch im Gange, wie die Ukrainska Pravda berichtete.
Ukraine-Krieg: Russland scheitert mit seinen Angriffen auf Awdijiwka
Update vom 17. Oktober, 13.35 Uhr: Der seit Tagen andauernde Versuch der russischen Streitkräfte, die strategisch wichtige Stadt Awdijiwka in der Ostukraine zu erobern, scheint zu scheitern. Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs haben die ukrainischen Streitkräfte in den vergangenen 24 Stunden 15 russische Angriffe aus vier Richtungen auf Awdijiwka abgewehrt. Mitte letzter Woche waren es nach Angaben des Leiters der Stadtverwaltung, Witali Barabasch, noch bis zu 60 Angriffe pro Tag. Der Rückgang deutet darauf hin, dass die russischen Bemühungen, Awdijiwka einzunehmen, „nachgelassen“ haben, so Barabash.
Ein in Washington ansässiger Thinktank stimmte dieser Einschätzung im Großen und Ganzen zu. „Die russischen Streitkräfte setzten ihre Offensivoperationen zur Einkreisung von Awdijiwka fort. Sie haben aber noch keine weiteren Fortschritte erzielt. Das Tempo der russischen Operationen in diesem Gebiet nimmt wahrscheinlich ab“, so das Institute for the Study of War in einer Analyse.
Ukraine-Krieg: Russland beginnt neue Offensive auf Awdijiwka
Update vom 17. Oktober, 11.44 Uhr: Die Attacken Russlands im Osten der Ukraine könnten die größte Angriffswelle seit Monaten ein. Dies ist jedenfalls die Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums. „Russland hat höchstwahrscheinlich eine koordinierte Offensive an mehreren Achsen im Osten der Ukraine begonnen“, teilten die Briten am Dienstag in ihrem täglichen Update bei X mit.
Russische Streitkräfte greifen seit Längerem vehement die Stadt Awdijiwka an. Die Stadt sei bisher ein großes Hindernis für die Russen, um die Kontrolle über das teils von Moskau besetzte Gebiet Donezk zu übernehmen, schrieben die Briten. Nach ihrer Einschätzung könnten mehrere Panzerbataillone versuchen, die Stadt zu umzingeln. „Es ist wahrscheinlich die bedeutendste Offensive Russlands seit mindestens Januar 2023.“ Verschanzte ukrainische Streitkräfte hätten bisher wohl einen russischen Vormarsch verhindert, teilten die Briten mit. Der langsame Fortschritt und hohe Opferzahlen hätten nun wahrscheinlich einen Strategiewechsel in Russland ausgelöst – von einer Offensive hin zu einer „aktiven Verteidigung“, weil es zunehmend unwahrscheinlich erscheine, Awdijiwka auf kurze Sicht erfolgreich einzunehmen.
Ukraine-Krieg: Angriff auf russische Stützpunkte
Update vom 17. Oktober, 11 Uhr: Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben erfolgreich russische Stützpunkte in der Nähe der besetzten Städte Luhansk und Berdjansk im Osten angegriffen. Die Streitkräfte hätten dort gezielt feindliche Flugplätze und Hubschrauber attackiert, teilt das Militär über den Kurznachrichtendienst Telegram mit.
Russischen Angaben zufolge wurden ukrainische Raketenangriffe bei der Hafenstadt Berdjansk am Asowschen Meer abgewehrt. Dies teilt der von Russland eingesetzte Statthalter in den besetzten Teilen der südöstlichen ukrainischen Region Saporischschja, Wladimir Rogow, mit.
Schwere russische Verluste: Kiew meldet aktuelle Zahlen
Update vom 17. Oktober, 9.37 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat neue Zahlen zu Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg veröffentlicht. Demnach wurden in den Gefechten binnen eines Tages 800 russische Soldaten entweder getötet oder verletzt. Unabhängig prüfen lassen sich die Angaben nicht. Hier die Übersicht (in Klammern die Verluste vom Vortag):
- Soldaten: 289.430 (+800 zum Vortag)
- Panzer: 4979 (+14)
- Gepanzerte Kampffahrzeuge: 9405 (+20)
- Artilleriesysteme: 6936 (+26)
- Mehrfachraketenwerfer: 814
- Luftabwehrsysteme: 547
- Flugzeuge: 318
- Hubschrauber: 317
- Drohnen: 5291 (+11)
- Langstrecken-Raketen: 1533 (+2)
- Schiffe und Boote: 20
- U-Boote: 1
- Fahrzeuge und Tanklastzüge: 9,293 (+22)
- Spezialfahrzeuge: 982 (+1)
- Quelle: Ukrainischer Generalstab vom 17. Oktober 2023. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.
Russland gibt Abhängigkeit von chinesischen Drohnen zu
Update vom 17. Oktober, 5.45 Uhr: Der russische Finanzminister Anton Siluanow hat die Abhängigkeit Russlands von Drohnen aus China eingeräumt. „Im Grunde kommen alle unsere Drohnen aus der Volksrepublik China“, sagte der Minister bei einer Sitzung des Haushaltsausschusses des russischen Parlaments.
Als Antwort auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verhängte der Westen Sanktionen gegen Moskau, die unter anderem den Import und Bau ziviler und militärischer Drohnen erschweren sollten. China hatte bereits im Frühjahr angegeben, den Export sogenannter Dual-Use-Güter nach Russland, die zivil und militärisch verwendet werden können, kontrollieren zu wollen. Ab September erließ das chinesische Handelsministerium zudem Beschränkungen für den Export von zivilen Langstreckendrohnen, die für „nicht friedliche Zwecke“ genutzt werden könnten, nach Russland.
Kommerzielle Drohnenmodelle werden nach Berichten russischer und ukrainischer Medien häufig von beiden Seiten für den Kriegseinsatz modifiziert. Ihre Bedeutung für das Kampfgeschehen gilt als hoch.
Partisanen greifen russisches Militär an
Update vom 16. Oktober, 21.52 Uhr: Ukrainische Partisanen haben in den letzten Monaten offenbar Angriffe auf russische Soldaten in Mariupol verübt. Mehr als 40 russische Soldaten wurden dabei getötet – die meisten von ihnen durch Vergiftungen, wie Quellen der Kyiv Post mitteilten.
Bei dem jüngsten Vorfall wurden 26 Soldaten getötet und 15 im Krankenhaus behandelt. „Dies ist die Aktivität von Partisanen. Es wurde möglich durch eine neue Rotation [des Personals] und weil die Orks [abwertende Bezeichnung für Russen] Idioten sind“, sagte eine Quelle.
Update vom 16. Oktober, 14.22 Uhr: Russland hat nach Einschätzung britischer Militärexperten auch dank der Anwerbung von Söldnern unpopuläre Rekrutierungswellen für den Krieg in der Ukraine zuletzt vermieden. Das geht aus dem täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London zum Krieg in der Ukraine hervor. Allein die Privatarmee Redut, die unter dem Deckmantel der Anwerbung von Freiwilligen unter anderem frühere Wagner-Söldner in ihren Dienst nehme, habe eine Personalstärke von 7000 Mann, hieß es in der Mitteilung am Montag weiter. Redut sei seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 in Kämpfe in den Gebieten Donezk, Charkiw, Kiew und Luhansk verwickelt gewesen. Es sei aber nur eine von mehreren Privatarmeen und Freiwilligeneinheiten, die das russische Verteidigungsministerium einsetze, um reguläre Einheiten zu verstärken.
Lettland reagiert auf Ukraine-Krieg mit Sanktionen gegen russische Staatsbürger
Update vom 16. Oktober, 11.00 Uhr: Lettland hat in Reaktion auf Russlands Entscheidung, die Einreisemöglichkeiten ukrainischer Staatsbürger einzuschränken, zwei Grenzübergänge vorübergehend geschlossen. Auf Beschluss der Regierung des baltischen EU- und Nato-Landes sind die beiden Kontrollpunkte Pededze and Vientuli bis auf Weiteres dicht. „Die Grenzübergänge wurden erfolgreich geschlossen“, sagte Innenminister Rihards Kozlovskis am Montag (16. Oktober) im lettischen Rundfunk. Demnach wurden an beiden Kontrollpunkten Betonblöcke und Stacheldrahtrollen errichtet.
Russland hatte vergangene Woche angekündigt, dass ukrainische Staatsbürger ab diesem Montag nur noch an zwei Grenzübergängen nach Russland einreisen dürfen: über den Flughafen Scheremetjewo in Moskau und den Kontrollpunkt Vientuli. Die lettische Regierung erklärte daraufhin, Pededze and Vientuli zu schließen.
US-Regierung will trotz Kongress-Blockade deutlich mehr Geld für Ukraine
Update vom 16. Oktober, 9.00 Uhr: Die US-Regierung will ungeachtet der faktischen Blockade des Kongresses deutlich mehr Geld für Militärhilfe an Israel und die Ukraine beantragen. Der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan sagte am Sonntag im US-Fernsehen, im Laufe der Woche solle den Abgeordneten ein entsprechendes Paket vorgelegt werden. Es werde „signifikant größer“ sein als die zwei Milliarden Dollar, über die bislang berichtet worden seien, sagte Sullivan dem Sender CBS. Das Paket werde die notwendigen Rüstungsgüter enthalten, damit die Ukraine ihre „Freiheit, Souveränität und territoriale Integrität“ verteidigen könne. Gleichzeitig werde Israel im Kampf gegen die „terroristische Bedrohung“ unterstützt.
Wie das Paket in den kommenden Tagen durch den Kongress gebracht werden kann, ist unklar. Das Repräsentantenhaus ist nach einem internen Machtkampf der Republikaner faktisch handlungsunfähig.
Ukraine-Krieg: Schwere Angriffe auf Cherson
Kiew – Die südukrainische Stadt Cherson wurde am Sonntag (15. Oktober) wiederholt von russischen Kampfflugzeugen und Artillerie angegriffen. Die Stadt am Ufer des Dnipro werde von immer neuen Explosionen erschüttert, berichtete der Leiter der regionalen Militärverwaltung, Roman Mrotschko. „Durch den feindlichen Beschuss wurden Elektrizitätsleitungen beschädigt und Häuser zerstört“, schrieb er auf Telegram. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.
Russische Luftangriffe hatten am Morgen laut Mrotschko Objekte der Infrastruktur getroffen. Dadurch sei die Versorgung mit Strom und Wasser bis zum Abend ausgefallen.
Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland




Biden: Wir können und müssen Ukraine und Israel unterstützen
US-Präsident Joe Biden sicherte zu, dass Amerika sowohl die Ukraine als auch Israel militärisch unterstützen könne. „Wir sind die Vereinigten Staaten von Amerika, um Gottes Willen, die mächtigste Nation (…) in der Geschichte der Welt“, sagte Biden dem Sender CBS. Die US-Regierung könne sich um beides kümmern und trotzdem die Fähigkeiten zur allgemeinen Verteidigung des eigenen Landes aufrechterhalten. „Wir haben die Möglichkeit, das zu tun. Wir haben eine Verpflichtung“, betonte er. „Und wenn wir es nicht machen, wer dann?“
Die USA haben seit dem Beginn des Kriegs der Ukraine knapp 44 Milliarden Dollar (rund 42 Milliarden Euro) an Unterstützung zugesagt. Das Weiße Haus hat bereits weitere Mittel für die Ukraine beim Parlament beantragt. Dort herrscht im Moment aber Stillstand, da sich die Republikaner nicht auf einen Vorsitzenden für das Repräsentantenhaus einigen können. Solange liegt die gesetzgeberische Arbeit auf Eis. (mit Agenturmaterial)
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