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Einblick in Drogen-Vergangenheit

Warnung vor Berufung in Trumps Kabinett: Kennedy-Cousine nennt neuen Gesundheitsminister „Raubtier“

Donald Trump will mit Robert F. Kennedy einen einstigen Kontrahenten zum Gesundheitsminister machen. Dessen Cousine sieht das als Fehler an und schreibt dem Senat.

Washington, D.C. – Sechseinhalb Jahrzehnte nach der Wahl von John F. Kennedy zum 35. US-Präsidenten soll wieder ein Mitglied der einflussreichen Familie eine wichtige Rolle in der US-Regierung übernehmen. Donald Trump hat Robert F. Kennedy Jr. als künftigen Gesundheitsminister auserkoren. Das ruft im Kreis der Kennedys aber keinesfalls ungeteilte Freude hervor.

Vielmehr treibt es einige enge Verwandte regelrecht um. Kerry Kennedy hatte bereits vor Monaten in einem MSNBC-Interview kein gutes Haar an ihrem Bruder gelassen. Damals hatte RFK Jr. seine Präsidentschaftskandidatur als Parteiloser aufgegeben, um als einst überzeugter Demokrat ins Lager der Republikaner zu wechseln. Nun warnt mit Caroline Kennedy die letzte lebende Tochter des einstigen Präsidenten vor der Wahl ihres Cousins.

Kennedy-Cousine warnt vor Gesundheitsminister: „Kann Rolle nicht ausfüllen“

Ihren offenen Brief an die Senatoren Mike Crapo, Bill Cassidy, Ron Wyden und Bernie Sanders als Vertreter der Komitees der Finanzen sowie der Gesundheit, Bildung, Arbeit und Renten druckte unter anderem die New York Times ab. Zudem postete ihr Sohn Jack Schlossberg beim Twitter-Nachfolger X ein Video, in dem die 67-Jährige das Schreiben selbst vorliest.

Caroline Kennedy betont, sie habe sich bislang nicht zu den Ambitionen ihres Cousins geäußert, auch wenn sie oft danach gefragt worden sei. Zum einen sei sie als US-Botschafterin von Australien unter Präsident Joe Biden eingespannt gewesen, zum anderen sei die Kennedy-Generation mit insgesamt 28 Cousins und Cousine sehr eng verbunden und habe vieles durchgemacht. Gemeint sind wohl auch die vielen Tragödien innerhalb der Familie.

Doch nun sehe sie sich gezwungen, das Wort zu ergreifen. Bobby, wie sie RFK Jr. nennt, würde als Gesundheitsminister „eine enorme Verantwortung“ tragen – „eine, die Bobby nicht ausfüllen kann“. Und das hat mehrere Gründe: „Ihm fehlt jegliche Erfahrung hinsichtlich Regierungsarbeit, Finanzen, Management und Medizin.“ Zudem sei seine Ansicht zu Impfstoffen gefährlich – der Trump-Vertraute gilt als vehementer Impfgegner.

Will ihren Cousin nicht als Gesundheitsminister sehen: Caroline Kennedy warnt vor dem bekennenden Impfgegner Robert F. Kennedy Jr..

Wird RFK Jr. der nächste Gesundheitsminister? Cousine nennt ihn „Raubtier“

„Diese Fakten allein sollten disqualifizierend sein“, findet Caroline Kennedy: „Aber er besitzt mit dieser Position verbundene persönliche Qualitäten, die noch größere Sorgen bereiten.“ Sie kenne ihn bereits ihr ganzes Leben lang.

„Es ist kein Wunder, dass er Greifvögel als Haustiere hält, weil er selbst ein Raubtier ist“, bringt sie eines seiner Hobbys zur Sprache. Ihr Cousin sei schon immer charismatisch gewesen und habe andere Menschen durch seine starke Persönlichkeit angezogen, ebenso durch seine Bereitschaft, Risiken einzugehen und Regeln zu brechen.

„Ich habe beobachtet, wie seine jüngeren Brüder und Cousins ihm auf dem Weg in die Drogenabhängigkeit gefolgt sind“, spielt sie womöglich auch auf den Drogentod seines Bruders David Kennedy im Jahr 1984 an. Jedenfalls habe RFK Jr. in seinem Keller, seiner Garage und auch seinem Wohnheimzimmer Drogen gelagert.

Donald Trumps Kabinett: Liste voller skandalöser Überraschungen

Donald Trump im Weißen Haus
Donald Trump ist am 20. Januar 2025 als neuer Präsident ins Weiße Haus zurückgekehrt. Die Posten in seinem Kabinett sind alle verteilt. Wir stellen vor, wer Trump in die Regierung folgt. © Evan Vucci/dpa
 J.D. Vance wird Donald Trump als Vizepräsident ins Weiße Haus folgen.
J.D. Vance ist Donald Trump als Vizepräsident ins Weiße Haus gefolgt. Der 40 Jahre alte ehemalige Senator aus Ohio ist einer der jüngsten US-Vizepräsidenten aller Zeiten. Nach Washington DC hat Vance seine Ehefrau Usha Vance begleitet. Die 38 Jahre alte Anwältin ist die erste „Second Lady“ der USA mit indischen Wurzeln. Das Paar hat die für den Vizepräsidenten vorgesehenen Räumlichkeiten im „United States Naval Observatory“ nahe dem Weißen Haus bezogen. © Alex Brandon/dpa
Marco Rubio soll laut US-Medien in der Regierung von Donald Trump das Amt des Außenministers übernehmen.
Marco Rubio hat in der Regierung von Donald Trump das Amt des Außenministers übernommen. Der 53 Jahre alte Senator aus Florida ist der erste US-Außenminister mit lateinamerikanischen Wurzeln. Rubio trat 2016 gegen Trump bei den Vorwahlen der Republikaner an und musste sich von dem späteren US-Präsidenten als „totaler Witz“ mit einem Schweißproblem beschimpfen lassen. Doch statt sich zu wehren, schluckte der langjährige Senator die Beleidigungen und präsentierte sich als loyaler Anhänger Trumps. In der US-Außenpolitik stellte sich Rubio in der Vergangenheit an die Seite der Ukraine. © IMAGO/Michael Brochstein / SOPA Images
Scott Bessent soll unter Donald Trump den Job des Finanzministers übernehmen
Donald Trumps Nominierung für den Posten des Finanzministers wirkte geradezu langweilig. Scott Bessent übernahm den Job – gegen den Wunsch Elon Musks. Der hatte sich mehrfach gegen die Ernennung des Wall-Street-Experten ausgesprochen. Bessent gilt als international erfahrener Finanzexperte und soll Donald Trump bereits 2016 mehrere Millionen Dollar für den Wahlkampf gespendet haben. In seiner neuen Funktion wird Bessent zahlreiche Wahlversprechen Trumps umsetzen müssen, darunter unter anderem Steuersenkungen, neue Zölle gegen China und die Finanzierung von Projekten wie den geplanten Massenabschiebungen. © DREW ANGERER/AFP
Pete Hegseth soll Verteidigungsminister werden
Eine überraschende Wahl Donald Trumps war die Personalie des Verteidigungsministers. Pete Hegseth war acht Jahre lang als Moderator für Fox News tätig. Als Soldat diente Hegseth im Irak und in Afghanistan. Erfahrung in Regierungsarbeit bringt er aber nicht mit. Doch Hegseth dürfte sich die Nominierung durch Trump mit seiner langjährigen Loyalität verdient haben: Der zweifache Familienvater hält schon seit 2016 zu Trump, als viele den Milliardär noch als politische Witzfigur belächelten. © TERRY WYATT(AFP
Pamela Jo Bondi, genannt Pam Bondi, den Job im Justizministerium bekommen
Statt dem ursprünglich von Trump nominierten Matt Gaetz hat Pamela Jo Bondi, genannt Pam Bondi, den Job im Justizministerium bekommen. Die 59 Jahre alte Juristin war in ähnlicher Funktion auf bundesstaatlicher Ebene bereits in Florida tätig. 2013 stellte sie dort in dieser Funktion einen Betrugsprozess gegen die Trump University ein. 2016 unterstützte sie Trump im Vorwahlkampf der Republikaner. Er holte die Juristin drei Jahre später in sein Anwaltsteam, das ihn im ersten Amtsenthebungsverfahren vertrat.  © MANDEL NGAN/AFP
Douglas James „Doug“ Burgum ist Mitglied der Republikaner
Douglas James „Doug“ Burgum ist Mitglied der Republikaner und hat im Kabinett von Donald Trump den Posten des Innenministers übernommen. Von 2016 an war der ehemalige Unternehmer Gouverneur des Bundesstaates North Dakota.  © IMAGO/Ricky Fitchett
Brooke Rollins soll im zweiten Kabinett Donald Trumps das Amt der Landwirtschaftsministerin übernehmen
Brooke Rollins hat im zweiten Kabinett Donald Trumps das Amt der Landwirtschaftsministerin übernommen. Die Anwältin stammt aus Texas und war bereits in der ersten Regierung Trumps tätig. Sie gilt als loyale Anhängerin des künftigen Präsidenten und als politische Vordenkerin konservativer Strategien. © MANDEL NGAN/AFP
Howard Lutnick, hier im Jahr 2010 mit seiner Ehefrau bei einer Gala
Howard Lutnick, hier im Jahr 2010 mit seiner Ehefrau bei einer Gala, ist Donald Trump als Handelsminister ins Weiße Haus gefolgt. Der Milliardär war stellvertretender Vorsitzender im Übergangsteam Trumps und regelmäßiger Gast in dessen Luxus-Resort Mar-a-Lago. Laut der New York Times war Lutnick lange Zeit als Mitglied der Demokraten registriert, lief nach der Machtübernahme Trumps im Jahr 2016 zu den Republikanern über. © IMAGO
Lori Chavez-DeRemer war Abgeordnete im US-Repräsentantenhaus
Lori Chavez-DeRemer war Abgeordnete im US-Repräsentantenhaus und ist unter Donald Trump Arbeitsministerin geworden. Die Personalie war innerhalb der Republikanischen Partei umstritten. Chavez-DeRemer unterhält enge Beziehungen zu mehreren Gewerkschaften in den USA und unterstützte während ihrer Amtszeit mehrere Gesetzentwürfe der Demokraten, darunter auch eine Amnestie für illegal Eingewanderte, die auf dem Arbeitsmarkt integriert sind. © IMAGO/Michael Brochstein
Robert F. Kennedy Jr., Neffe des einstigen Präsidenten John F. Kennedy
Robert F. Kennedy Jr., Neffe des einstigen Präsidenten John F. Kennedy, hat sich in den vergangenen Jahren vor allem als Impf-Leugner und Verschwörungstheoretiker hervorgetan. Bei der US-Wahl 2024 trat RFK zunächst als unabhängiger Kandidat an, zog sich dann aber aus dem Rennen zurück und unterstützte die Kampagne Donald Trumps. Der versprach dem 70 Jahre alten Kennedy dafür eine herausragende Rolle bei der Gestaltung der Gesundheitspolitik – und nominierte ihn schließlich als US-Gesundheitsminister. © IMAGO/Robin Rayne
Scott Turner, ehemaliger NFL-Profi, soll unter Donald Trump Minister für Wohnungsbau und Stadtentwicklung werden.
Scott Turner ist unter Donald Trump Minister für Wohnungsbau und Stadtentwicklung geworden. Der ehemalige Profi der American Football League gehörte bereits der ersten Administration Trumps an. Scott ist die erste Schwarze Person im Team des künftigen Präsidenten. Zu Scotts Aufgaben werden unter anderem Programme zur Förderung von erschwinglichem Wohnraum gehören, außerdem zur Unterstützung von Amerikanern mit geringem Einkommen, zur Verhinderung von Diskriminierung auf dem Markt und zur Förderung der Stadtentwicklung. © ANNA MONEYMAKER/AFP
Sean Duffy, hier mit seiner Ehefrau Rachel Duffy
Sean Duffy, hier mit seiner Ehefrau Rachel Duffy, ist der neue Verkehrsminister in der Trump-Regierung. Duffy bringt politische Erfahrung als ehemaliger Kongressabgeordneter mit. Seine Nominierung durch Trump dürfte er aber vor allem seiner Präsenz bei Fox News verdanken. Neben zahlreichen Gastauftritten moderierte Duffy gut ein Jahr seine eigene Show namens „The Bottom Line“ auf dem Spartensender Fox Business Network. © IMAGO/Robert Deutsch
Chris Wright
Neuer Energieminister ist Chris Wright. Er soll Trump dabei helfen, Regulierungen abzubauen und so die Ausbeutung der Rohstoffe in den USA voranzutreiben. Trump hat es eigenen Aussagen zufolge vor allem auf Ölfelder in Alaska abgesehen. Burgums Aufgabe ist, als Energierminister Öl-Förderungen in dortigen Naturschutzgebieten zu ermöglichen. © Ting Shen/AFP
Linda McMahon. Die 76 Jahre alte Managerin ist die Ehefrau von Vince McMahon
Eine weitere Fernsehpersönlichkeit, die Donald Trump mit nach Washington DC gebracht hat, ist Linda McMahon. Die neue Bildungsministerin ist die Ehefrau von Vince McMahon. Gemeinsam mit ihrem Mann führte McMahon die Wrestling-Show WWE zu internationalem Erfolg. Das Vermögen des Ehepaars wird laut Forbes auf fast drei Milliarden Dollar geschätzt. Die McMahons gelten als spendenfreudige Unterstützer der Republikaner im Allgemeinen und Donald Trump im Speziellen. Was genau ihre Aufgaben sind, ist nicht ganz klar. Im Wahlkampf hatte Trump immer wieder angekündigt, das Bildungsministerium abschaffen zu wollen. © imago stock&people
Der ehemalige Kongressabgeordnete Doug Collins
Der ehemalige Kongressabgeordnete Doug Collins hat unter Donald Trump den Posten des Ministers für Kriegsveteranen übernommen – ein wichtiger Posten in den USA, wo die Rolle der Umgang mit den eigenen Veteranen ein konstanter Streitpunkt ist. Collins gilt als loyaler Unterstützer Trumps und verteidigte auch dessen Behauptungen zum angeblichen Wahlbetrug in Georgia bei der US-Wahl 2020.  © IMAGO/Robin Rayne
Kristi Noem vor der US-Wahl
Kristi Noem berichtete vor der US-Wahl in einer Autobiografie davon, wie sie ihren Hund wegen Ungehorsams erschossen hatte. Damit löste die 52 Jahre alte Gouverneurin des Bundesstaates South Dakota eine Welle der Empörung aus – und hinderte Donald Trump wohl daran, sie zu seiner Vizepräsidentin zu machen. Dafür ist die Republikanerin nun als Ministerin für innere Sicherheit Teil des Trump-Kabinetts. © IMAGO/Samantha Laurey / Argus Leader
Der 44 Jahre alte Lee Zeldin
Lee Zeldin ist neuer Direktor der Umweltschutzbehörde. Trump selbst glaubt nicht an den menschengemachten Klimawandel. Zeldins Aufgabe soll also weniger der Schutz der Umwelt sein. Stattdessen soll der Ex-Abgeordnete laut Trump „für faire und rasche Deregulierung sorgen“. Zeldin bedankte sich für den Posten bei seinem neuen Chef via X und kündigte an, „amerikanische Arbeitsplätze zurückzubringen“. © IMAGO/Matt Bishop/imageSPACE
Russel Vought nennt sich selbst einen „christlichen Nationalisten“.
Russell Vought nennt sich selbst einen „christlichen Nationalisten“. Erfahrungen hat er bereits als Regierungsbeamter in der ersten Administration von Donald Trump sammeln können. Vought war einer der Autoren des „Project 2025“ und gilt als Hardliner in Sachen Grenz- und Einwanderungspolitik. In der neuen Administration von Donald Trump hat er die Leitung des Büros für Management und Haushalt übernommen. © Michael Brochstein/imago
Tulsi Gabbard war einst Abgeordnete der Demokraten
Tulsi Gabbard war einst Abgeordnete der Demokraten und vertrat den Bundesstaat Hawaii von 2013 bis 2022 im Repräsentantenhaus. 2020 kandidierte sie bei den Vorwahlen der Demokrate. 2022 brach sie mit ihrer Partei und erklärte sich für unabhängig. In den Folgejahren näherte sie sich immer mehr den Republikanern an, bis sie sich vor der US-Wahl 2024 öffentlich für Donald Trump aussprach. Der dankte es der 43 Jahre alte Politikerin jetzt mit einem Amt in seinem Kabinett. Gabbard ist neue Direktorin der Geheimdienste. „Seit über zwei Jahrzehnten kämpft Tulsi Gabbard für unser Land und die Freiheiten aller Amerikaner“, sagte Donald Trump in einem Statement. © Marco Garcia/dpa
John ratcliffe
John Ratcliffe führt seit Ende Januar den Auslandsgeheimdienst der USA. Der ehemalige Kongressabgeordnete aus Texas gilt als enger Vertrauter von Trump. Ratcliffe war zuvor Co-Vorsitzender einer konservativen Denkfabrik. In der ersten Amtszeit des Republikaners war der neue CIA-Direktor als Geheimdienstkoordinator tätig. Die Demokraten warfen Ratcliffe damals unter anderem vor, seine Position für politische Zwecke zu missbrauchen. © Jemal Countess/AFP
Jamieson Greer
Jamieson Greer ist der neue US-Handelsbeauftragte – eine Schlüsselrolle angesichts von Trumps Vorliebe, hohe Zölle auf ausländische Produkte zu verhängen. Historisch habe der US-Handelsbeauftragte nicht im Rampenlicht der Öffentlichkeit gestanden, schreibt die „New York Times“. Unter Trump habe die Rolle aber erheblich an Bedeutung gewonnen.  © Imago
Kelly loeffler
Neue Direktorin der Mittelstandsbehörde ist Kelly Loeffler. Die frühere Senatorin verlor im Januar 2021 die Stichwahl um den Sitz im US-Senat – trotz massiver Unterstützung von Donald Trump. Loeffler ist seit 2004 mit Jeffrey Sprecher, dem Vorsitzenden der New York Stock Exchange, verheiratet. © Imago
Susie Wiles, Spitzname „Ice Lady“, wird unter Donald Trump Stabschefin im Weißen Haus
Ebenfalls dabei ist Susie Wiles. Die sogenannte „Ice Lady“ ist Donald Trumps Stabschefin im Weißen Haus und damit die erste Frau auf dieser Position. Die 67 Jahre alte Politikberaterin leitete den Wahlkampf Trumps bei der US-Wahl 2024. In ihrer neuen Funktion wird sie vor allem dafür zuständig sein, zu regeln, wer Zugang zum künftigen Präsidenten erhält. Doch Wiles hat auf einem wahren Schleudersitz Platz genommen. In seinen ersten vier Jahren Regierungszeit benötigte Trump ganze vier Stabschefs. © Alex Brandon/dpa
Elise Stefanik wird die Vereinigten Staaten von Amerika unter der zweiten Regierung von Donald Trump als Botschafterin bei den Vereinten Nationen vertreten
Elise Stefanik sollte die USA eigentlich als Botschafterin bei den Vereinten Nationen vertreten. Doch Donald Trump hat seine Nominierung Ende März überraschend zurückgezogen. Zur Begründung erklärte er, er wolle nicht riskieren, dass Stefaniks Mandat im Kongress bei einer Nachwahl an die Demokraten falle. Stefanik ist eine loyale Verbündete Trumps. 2014 war sie mit damals 30 Jahren die jüngste Frau, die ins Repräsentantenhaus gewählt wurde. Einst zählte sie zu den eher moderateren Mitgliedern der Partei. Davon kann jetzt keine Rede mehr sein.  © Annabelle Gordon/Imago

Trumps Gesundheitsminister als Impfgegner: Laut Cousine impft er seine eigenen Kinder

Mit seiner Empathie sei es nicht weit her: „Er zeigte, wie er Küken und Mäusebabys in den Mixer gab, um seine Falken zu füttern. Es war oft ein perverser Schauplatz der Verzweiflung und der Gewalt.“ Zugleich gesteht sie ihm zu, dass sich Menschen im Laufe ihres Lebens ändern und er bereits im Jugendalter seinen einem Attentat zum Opfer gefallenen Vater Robert F. Kennedy verlor.

Doch während andere unter dem von ihm eingeschlagenen Pfad leiden würden, würde der mittlerweile 71-Jährige sein ganzes Leben lang lügen und betrügen. RFK Jr. sei süchtig nach Macht und Aufmerksamkeit: „Bobby macht sich die Verzweiflung der Eltern kranker Kinder zunutze – während er seine eigenen Kinder impft, baut er sich eine Gefolgschaft auf, indem er andere Eltern auf heuchlerische Art davon abhält, ihre Kinder zu impfen.“

Der Blick geht nach oben: Statt US-Präsident könnte Robert F. Kennedy Jr. nun Gesundheitsminister unter Donald Trump werden.

Robert F. Kennedy Jr. und das Gesundheitssystem: Bereichert er sich auf Kosten von Menschenleben?

Als angehender Gesundheitsminister würde er das Gesundheitssystem verunglimpfen und „verschwörerische Halbwahrheiten“ über Impfstoffe verbreiten. Ihr zufolge hat sich auch gezeigt, dass ihr Cousin für den eigenen finanziellen Vorteil das Leben anderer Menschen in Kauf nehme.

„Aus seinem Ethikbericht geht hervor, dass er seine finanzielle Beteiligung an einer Klage gegen einen HPV-Impfstoff behalten wird“, betont sie: „Mit anderen Worte: Er ist bereit, sich selbst zu bereichern, indem er den Zugang zu einem Impfstoff verweigert, der fast allen Formen von Gebärmutterhalskrebs vorbeugen kann und der Millionen von Jungen und Mädchen sicher verabreicht wurde.“ Jährlich würden 200.000 Frauen wegen fehlender Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen an dieser Krankheit sterben.

Sie sei sicher, dass ihre beiden Väter und auch deren jüngster Bruder Ted, der fast fünf Jahrzehnte als Senator für Massachusetts fungierte und sich für eine Verbesserung der Gesundheitsfürsorge einsetzte, mit Blick auf ihren Sohn respektive Neffen angewidert wären.

Cousine kritisiert Robert F. Kennedy Jr.: „Wir verdienen etwas Besseres als ihn“

Das US-Gesundheitssystem sei trotz seiner Mängel auf der ganzen Welt angesehen. Die Ärzte, Krankenschwestern, Forscher und Wissenschaftler würden einen Minister verdienen, „der sich dafür einsetzt, die Spitzenmedizin voranzutreiben, um Leben zu retten, und nicht die Fortschritte, die wir bereits gemacht haben, zurückweist“.

Es brauche „eine stabile, moralische und ethische Person an der Spitze dieser wichtigen Behörde“. Was sie zu der Schlussfolgerung samt Appell führt: „Sie verdienen etwas Besseres als Bobby Kennedy – und wir anderen auch. Ich fordere den Senat auf, seine Nominierung abzulehnen.“ Das Schreiben adressierte sie auch an den republikanischen Mehrheitsführer John Thune und den demokratischen Minderheitsführer Chuck Schumer als wichtigste Stimmen im Senat.

Trumps Gesundheitsminister vor dem Senat: Droht RFK Jr. eine Blamage?

Mit ihrer Meinung steht sie keinesfalls alleine da. Auch zahlreiche Ärzte stellen sich bereits gegen den für seine Verschwörungstheorien bekannten Spross der Kennedy-Familie, der einst als Umweltschützer bekannt wurde, mittlerweile aber Kontakte zu rechtsextremen Politikern unterhalten soll. 15.000 Unterschriften wurden bereits gesammelt, um den Senat zu einem Nein zu bewegen.

Der auch unter Republikanern umstrittene RFK Jr. muss sich nach der Nominierung durch Trump in diesen Tagen Fragen der Mitglieder des Parlaments stellen. Diese entscheiden dann über seine Eignung als Gesundheitsminister. Die Republikaner stellen 53 der 100 Abgeordneten.

Um das ihm zugedachte Amt übernehmen zu dürfen, braucht der sechsfache Vater die Mehrheit der Stimmen. Bei einem Patt entscheidet die Stimme von Vize-Präsident J.D. Vance, der zugleich Senatspräsident ist. So war es bereits bei der Abstimmung über den bisherigen TV-Moderator Pete Hegseth, der damit trotz aller Bedenken einer öffentlichen Blamage entging und zum Verteidigungsminister aufstieg. (mg)

Rubriklistenbild: © Screenshot Twitter/@JBKSchlossberg, IMAGO / Newscom World

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