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Der nächste umstrittene Minister
Kennedy als Trump-Gesundheitsminister: Radikaler Impfgegner und Verschwörungstheoretiker
Die Trump-Administration ist um einen Minister reicher: Ausgerechnet Impfgegner Robert F. Kennedy Jr. soll das Gesundheitsministerium leiten.
Washington, D.C. – Es ist die nächste umstrittene Nominierung für die Regierung von Donald Trump: Robert F. Kennedy Jr., vehementer Impfgegner und Verbreiter von Verschwörungsmythen, soll Trumps neuer Gesundheitsminister werden. „Die Sicherheit und Gesundheit aller Amerikaner ist die wichtigste Aufgabe jeder Regierung“, erklärte Trump auf Truth Social. Der 70-jährige Nachkomme der berühmten Kennedy-Dynastie sorgte in der Vergangenheit mit abstrusen Behauptungen und Geschichten für Schlagzeilen.
Kennedy soll die Bevölkerung für Trump vor dem „industriellen Lebensmittelkomplex“ schützen
Viel zu lange seien die Bürgerinnen und Bürger der USA „vom industriellen Lebensmittelkomplex und den Arzneimittelherstellern“ bedrängt worden, „die Täuschung, Fehlinformation und Desinformation betrieben haben, wenn es um die öffentliche Gesundheit ging“, schrieb Trump weiter. Kennedy werde das Gesundheitsministerium leiten, das die Bevölkerung vor Chemikalien, Schadstoffen, Pestiziden und schädlichen Pharmaprodukten schützen solle.
Der designierte US-Gesundheitsminister von Donald Trump: Robert F. Kennedy Jr. schießt ein Selfie mit den Gästen einer Trump-Veranstaltung in Mar-a-Lago, Florida.
Trumps Wunsch-Gesundheitsminister: Kennedy verbreitet seit Jahren Verschwörungsmythen
Noch vor Jahren war Kennedy ein angesehener Anwalt für Umweltrecht und galt als Spitzenkandidat für die Leitung der Umweltschutzbehörde unter dem früheren demokratischen Präsidenten Barack Obama, wurde damals aber übergangen. Daraufhin trat er immer mehr als Impfgegner in Erscheinung und behauptete unter anderem, dass Impfungen zu Autismus führen und in die Umwelt freigesetzte Chemikalien Kinder zu Transgendern machen. Hier eine Übersicht von einigen Verschwörungsmythen, die Donald Trumps Wunsch-Gesundheitsminister in den vergangenen Jahren verbreitet hatte:
Das Coronavirus attackiere nur schwarze und weiße Menschen: „Die Menschen, die am immunsten sind, sind aschekansische Juden und Chinesen“, behauptete Kennedy vor laufender Kamera, wie ein Video der New York Post zeigt.
Das Coronavirus sei im Labor erschaffen worden: „Covid war eindeutig ein Biowaffenproblem“, sagte Kennedy laut einem Forbes-Bericht einst auf Twitter Spaces.
Pandemie-Panik, um Geld und Macht zu erlangen: In seinem Buch „The Real Anthony Fauci“ behauptete Kennedy, dass Fauci, der ehemalige medizinische Berater des Weißen Hauses, gemeinsam mit Microsoft-Gründer Bill Gates die Auswirkungen der Pandemie übertrieben habe, um die Demokratie zu unterwandern und sich an Impfstoffen zu bereichern.
Amokläufe seien auf verschreibungspflichtige Medikamente zurückzuführen: Vor der Einführung des Antidepressivums Prozac habe „fast keine dieser Ereignisse“ gegeben, sagte Kennedy im Gespräch mit Elon Musk, wie Forbes berichtet.
Die US-Wahl 2004 sei „gestohlen“ wurden: 2006 erklärte Kennedy in einem Artikel für den Rolling Stone, er sei „überzeugt“, dass Wählerbetrug den Wahlsieg von George W. Bush gegen den Demokraten John Kerry ermöglicht hätte.
Die CIA sei an der Ermordung von John F. Kennedy beteiligt gewesen: Kennedy wiederholte gegenüber Fox News die sich seit Jahren hartnäckig haltende Theorie, der zufolge der US-Geheimdienst den damaligen Ex-Präsidenten ermorden ließ.
Der falsche Mann sei für den Mord seines Vaters verurteilt worden: Nach der Ermordung seines Vaters, dem ehemaligen US-Justizminister und demokratischen Präsidentschaftskandidaten Robert F. Kennedy, wurde der Palästinenser Sirhan Sirhan als Schütze ausfindig gemacht und verurteilt. Kennedy Jr. behauptete, Sirhan sei hypnotisiert und zu einem Geständnis gezwungen wurden, berichtet die Washington Post.
Robert F. Kennedy Jr. ist der Sohn des früheren Justizministers und Präsidentschaftsbewerbers Robert F. Kennedy, der 1968 wie fünf Jahre zuvor sein Bruder John F. Kennedy bei einem Attentat erschossen wurde. Bei der US-Wahl dieses Jahres war er zunächst als unabhängiger Kandidat angetreten, entschloss sich später aber dazu, seine Kandidatur zurückzuziehen und Donald Trump zu unterstützen.
Kennedys Wurm: „In mein Gehirn eingedrungen und einen Teil davon gefressen“
Kennedy, der keine wissenschaftliche Ausbildung für das Gesundheitsressort hat, verbreitete während der Corona-Pandemie Verschwörungstheorien über die in den USA entwickelten Covid-19-Impfstoffe. Zuletzt polarisierte er damit, als er sich dagegen wandte, das Trinkwasser in den USA weiterhin mit Fluorid zu versetzen – eine Maßnahme gegen Karies, die in den USA als große Errungenschaft angesehen wird.
Auch sorgte er für Schlagzeilen mit Aussagen über einen Wurm, der einen Teil seines Gehirns auffresse. So sagte Kennedy in einem Gespräch mit der New York Times, er gehe davon aus, dass ein Parasit in seinem Gehirn vor einigen Jahren für seinen Gedächtnisverlust verantwortlich war. Ein Doktor habe ihm gesagt, dass ein dunkler Fleck in seinem Gehirn auf einen Wurm zurückgehe, „der in mein Gehirn eingedrungen war, einen Teil davon gefressen hatte und dann starb“.
Tatsächlich leidet Kennedy an einer neurologischen Erkrankung, die seine Stimme beeinträchtigt. Wie er selbst erklärte, leide er an spasmodischer Dysphonie, einer Erkrankung der Stimmbänder, die sich auf den Klang der Stimme auswirkt.
Donald Trumps Kabinett: Liste voller skandalöser Überraschungen
Mit der Nominierung Kennedys setzt Donald Trump seine Serie ungewöhnlicher Personalentscheidungen Trumps fort. Selbst einige Republikaner sehen Trumps Ministerentscheidungen kritisch. Die Nominierungen müssen eigentlich vom US-Senat gebilligt werden. Dort verfügt die Republikanische Partei Trumps seit der US-Wahl vom 5. November wieder über die Mehrheit der Mandate.
Trump hat allerdings signalisiert, möglicherweise eine Sonderregelung anzustreben, um ihn und andere Wunschkandidaten schneller ins Amt zu bringen. Dafür könnte er auf sogenannte „Recess Appointments“ zurückgreifen. Dieses verfassungsrechtliche Mittel erlaubt es dem US-Präsidenten, in Sitzungspausen des Senats bestimmte Positionen zu besetzen. (nak mit AFP)