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15.000 Unterschriften gegen Trumps Kandidaten: US-Ärzte gegen Kennedy
Die medizinischen Fachkräfte, organisiert von der Interessenvertretung Committee to Protect Health Care, beschreiben Kennedy als „gefährlich“ und verurteilen den Schritt von Präsident Donald Trump als einen „Schlag ins Gesicht“ für Gesundheitshelfende, die sich ihr Leben lang dafür eingesetzt haben, Patienten vor vermeidbaren Krankheiten und Todesfällen zu schützen.
In dem Brief wird betont, dass „die Gesundheit und das Wohlbefinden von 336 Millionen Amerikanern von einer Führung abhängen, die Wissenschaft, evidenzbasierte Medizin und die Integrität des Gesundheitssystems priorisiert. Der Vorwurf, dass Kennedy unqualifiziert sei, wird von zahlreichen Wissenschaftlern und Ärzten geteilt, die sich um die zukünftige Gesundheit der Bevölkerung sorgen, beobachtet beispielsweise der Guardian.
In einem eindringlichen Brief fordern mehr als 15.000 Ärzte den US-Senat auf, Robert F. Kennedy Jr. als Gesundheitsminister abzulehnen – als Gefahr für die öffentliche Gesundheit.
Kennedy als neuer Gesundheitsminister unter Trump: Es hagelt Kritik
Kennedy, ein bekannter Impfgegner und ehemaliger unabhängiger Präsidentschaftskandidat, hat in seiner Karriere immer wieder Falschinformationen über Impfstoffe und andere gesundheitliche Themen verbreitet. Kritiker, erläutert der Guardian, verweisen auf seine Rolle bei der Verbreitung von Falschinformationen, die zu einem Ausbruch von Masern in Samoa im Jahr 2019 führten, bei dem 83 Menschen, vor allem Kinder unter fünf Jahren, starben. Seine Kampagne fokussierte sich nicht nur auf Impfstoffe, sondern umfasste auch zahlreiche Behauptungen über die COVID-19-Pandemie und die Impfstoffe, die gegen das Virus entwickelt wurden.
Demokratische Gesetzgeber wie Senator Chris Murphy aus Connecticut äußerten ebenfalls scharfe Kritik. Er warnt, schreibt der Independent, dass Kennedys Bestätigung ernsthafte Gefahren für das Leben von Kindern bedeuten könnte, falls Impfquoten wegen seiner Verbreitung von Verschwörungstheorien sinken würden.
„Wir müssen Verschwörungstheoretiker wie RFK Jr. nicht mit Samthandschuhen anfassen. Er hat seine Karriere damit verbracht, Schulimpfprogramme zu bekämpfen. Wenn diese geschwächt werden, werden Kinder sterben“, erklärte Murphy auf der Plattform X.
🚨 BREAKING: 15,000+ doctors urge Senate to reject RFK Jr. for HHS Secretary.
— Committee to Protect Health Care (@ctphealthcare) January 9, 2025
Kennedys Nominierung: Auch innerhalb der Republikaner ist man sich uneins
Die Reaktionen auf Kennedys Nominierung sind auch innerhalb der Republikanischen Partei unterschiedlich. Viele Entscheidungsträger unter den Republikanern zeigen sich besorgt über die Risiken, die mit seiner möglichen Bestätigung verbunden sind, insbesondere in Bezug auf die Aufrechterhaltung von Impfprogrammen und öffentlichen Gesundheitsinitiativen.
Während einige Republikaner eine überzeugte Unterstützung für Kennedy zeigen, gibt es auch Stimmen, die seine Ansichten als unhaltbar erachten und sich einer Unterstützung widersetzen, heißt es im Independent. Auch Trumps Ex-Vize Mike Pence stellte sich jüngst gegen Kennedy als neuen Gesundheitsminister, jedoch nannte dieser dessen Einstellung beim Thema Abtreibung als Grund.
Trumps Übergangsteam hat die wachsende Opposition gegen Kennedy derweil zur Kenntnis genommen. Ein Sprecher wies die Vorwürfe in einer Stellungnahme jedoch zurück und bezeichnete den Brief aus der Ärzteschaft als „nur einen weiteren Betrug“. Er fügte hinzu, dass Kennedy bestätigt werden würde.
Kandidaten wie RFK Jr. sollten keine Verantwortung in Positionen übernehmen, die die öffentliche Gesundheit betreffen.
Neuer Gesundheitsminister unter Trump: Nobelpreisträger zeigen sich besorgt
Doch die Ärzteschaft ist sich in weiten Teilen einig: Kennedys Nominierung kann nicht nur die Fortschritte, die in den letzten Jahrzehnten in der öffentlichen Gesundheit erzielt wurden, gefährden, sondern auch zu einem Vertrauensverlust in essentielle Gesundheitsdienste führen. Ein weiterer Brief, der von 77 Nobelpreisträgern unterzeichnet wurde, so der Guardian, bekräftigte die Besorgnis über Kennedys Ernennung und betonte die möglichen Konsequenzen für die nationale und globale Gesundheit.
Inmitten dieser Kontroversen entsteht eine neue Initiative von Demokraten im Kongress, angeführt von Abgeordneten wie Kim Schrier, einer Kinderärztin. Sie betont gegenüber Politico, dass Kennedys Positionen gegen Impfungen als „völlig verantwortungslos“ gewertet werden sollten und dass sein Werdegang ihn eigentlich von einer Ernennung zum Gesundheitsminister disqualifizieren müsste.
Die Abgeordneten argumentieren, dass es ihre Pflicht als Mediziner ist, sich gegen Kennedys Nominierung auszusprechen, vor allem in einer Zeit, in der die Gesellschaft mit großen gesundheitlichen Herausforderungen konfrontiert ist. Schrier erklärt: „Kandidaten wie RFK Jr. sollten keine Verantwortung in Positionen übernehmen, die die öffentliche Gesundheit betreffen“, und drängt darauf, dass der Senat die Meinungen und Bedenken der medizinischen Fachwelt ernst nimmt, die sich für evidenzbasierte Praktiken einsetzen.
Widerstand gegen Robert F. Kennedy Jr. wächst
Öffentlicher Druck wächst zusätzlich durch die Tätigkeit zahlreicher medizinischer Organisationen. Die Non-Profit-Organisation Protect Our Care hat eine Kampagne ins Leben gerufen, um Kennedys Nominierung zu verhindern, indem sie die Notwendigkeit eines starken Gesundheitsministeriums betont, das auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert.
Trotz Kennedys Bemühungen, Unterstützung unter Republikanern und moderaten Stimmen zu gewinnen, sind die Fronten gegen ihn zunehmend verhärtet. Viele Stimmen innerhalb der medizinischen Gemeinschaft sind sich einig, dass seine Ansichten über Impfstoffe und öffentliche Gesundheit nicht nur gefährlich sind, sondern auch eine Rückkehr zu Praktiken darstellen, die in der Vergangenheit bereits gravierende Krisen verursacht haben.
Donald Trumps Kabinett: Liste voller skandalöser Überraschungen
Die bevorstehenden Abstimmungen im Senat könnten entscheidend für Kennedys Schicksal sein. Er benötigt eine nahezu einheitliche Unterstützung von den Republikanern, um die Ablehnung durch die Demokraten zu überwinden, was angesichts der zunehmenden Oppositionskraft und der internen Bedenken innerhalb der Republikanischen Partei eine erhebliche Herausforderung darstellt.
Es bleibt freilich abzuwarten, wie der Senat reagieren wird – und ob er bereit ist, den Auffassungen und dem Fachwissen von über 15.000 Ärzten sowie anderen Gesundheitsexperten zu folgen. (chnnn)