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Verhandlungen im Ukraine-Krieg

„Ließ Putin die rote Linie überschreiten“: Trumps Alaska-Treffen spaltet US-Senat

Die Frage, ob Trump Frieden im Ukraine-Krieg durch Sanktionen oder unkonventionelle Diplomatie erreichen kann, sorgt für Ärger im politischen Washington.

Washington, DC – Ende der Woche ist es so weit: Am Freitag (15. August) treffen sich US-Präsident Donald Trump und der russische Präsident Wladimir Putin, um über ein Ende des Ukraine-Kriegs zu verhandeln. Doch die Strategie Trumps spaltet das politische Washington.

Demokratische Senatorin kritisiert: Trumps leere Sanktionsdrohungen an Putin schaden der USA

Im Zentrum des Konflikts stehen zwei führende Senatoren mit völlig gegensätzlichen Ansichten zur Ukraine-Politik. Senatorin Jeanne Shaheen, die führende Demokratin in außenpolitischen Fragen, übte scharfe Kritik an Präsident Trump. Der Grund: Trump ließ die selbstgesetzte Frist für neue Sanktionen gegen Russland verstreichen, ohne zu handeln, berichtet die Kyiv Post.

Donald Trumps berüchtigte Handschlag-Strategie

Handschlag auf Augenhöhe – und es wird ordentlich gequetscht: US-Präsident Donald Trump begrüßt Bundeskanzler Friedrich Merz vor dem Weißen Haus.
US-Präsident Donald Trump begrüßt Bundeskanzler Friedrich Merz vor dem Weißen Haus.  © SAUL LOEB / AFP
Donald Trumps Handschlag
Berühmt, berüchtigt und bekannt: Donald Trumps Handschlag ist eines der Markenzeichen des US-Präsidenten und vereint Machtspiel und Macho-Pose. Zu spüren bekamen das schon zahlreiche Politikerinnen und Politiker auf der ganzen Welt – hier Russlands Präsident Wladimir Putin im Juli 2017 in Hamburg. © imago
Auf dem G20-Gipfel in Hamburg traf er zum Handschlag-Foto mit Putin zusammen.
Donald Trump war noch frisch im Amt und genoss die mediale Aufmerksamkeit, die ihm durch seinen überraschenden Sieg bei der US-Wahl zukam. Auf dem G20-Gipfel in Hamburg traf er zum Handschlag-Foto mit Putin zusammen. © imago
Trump, hier als junger Mann mit Ex-Präsident Ronald Reagan
Mehrere Biografen Donald Trumps beschreiben, dass ihm sein Handschlag schon immer wichtig gewesen sei. Trump, hier als junger Mann mit Ex-Präsident Ronald Reagan, soll der Meinung sein, dass ein Handschlag darüber entscheidet, wer im anschließenden Gespräch Dominanz ausstrahlt und wer nicht. © IMAGO
Donald Trumps Handschläge, hier in der Praxis mit „Miss America 2025“ Abbie Stockard
Donald Trumps Handschläge, hier in der Praxis mit „Miss America 2025“ Abbie Stockard, beschäftigen die politische Medienlandschaft seit seinem Eintritt in die politische Arena. Die Washington Post beschrieb den Präsidenten als jemand, der „unbeholfene, intensive und manchmal geradezu seltsame Händedrücke“ gebe. © imago
James Comey. Der ehemalige Direktor des FBI
imago418416130.jpg © imago
Japans ehemaliger Premierminister geriet ebenfalls in die Handschlagfalle Donald Trumps
Japans ehemaliger Premierminister geriet ebenfalls in die Handschlagfalle Donald Trumps. Bei ihrem Treffen im Oval Office im Weißen Haus packte der US-Präsident zu - und ließ nicht mehr los. Ganze 19 Sekunden soll der Handschlag zwischen Trump und Abe gedauert haben. Japans Premierminister war von Trumps Händedruck sichtlich überrascht und reagierte mit nervösem Lächeln und ungläubigem Augenrollen. © imago
Donald Trump es offenbar auch bei Neil Gorsuch
Wie schon bei Comey versuchte Donald Trump es offenbar auch bei Neil Gorsuch, den Trump während seiner ersten Amtszeit zum Obersten Richter am Supreme Court ernannte. Beim Handedrücken zog Trump den Arm Gosuchs zu sich und brachte den obersten Richter sichtbar aus dem Gleichgewicht. © imago
Donald Trump und Emmanuel Macron
Den Höhepunkt des Händeschüttelns erlebte die Welt mit Donald Trump und Emmanuel Macron. Mehrfach während ihres Treffen schüttelten der amerikanische und der französische Präsident die Hände - fast immer in absonderlicher Art.  © IMAGO/Ron Sachs
Aufeinandertreffen mit Macron
Bei den Aufeinandertreffen mit Macron, wie hier beim G7-Gipfel in Kanada, wurde besonders deutlich, dass der Handschlag für Donald Trump vor allem ein Machtspiel ist. Frankreichs Präsident aber schien darauf vorbereitet und reagierte ebenfalls mit Angriff statt Verteidigung. Auf den Bildern war zu sehen, wie er Trumps Hand mit aller Kraft drückte, bis sogar seine Knöchel weiß wurden. Trump versuchte erfolglos, Macrons Arm zu verdrehen. © Evan Vucci/afp
Emmanuel Macron und Donald Trump
Emmanuel Macron beschrieb seine Reaktion auf Donald Trumps Handschlag-Taktik im Nachgang. „Mein Händedruck mit ihm war nicht unschuldig“, so Frankreichs Präsident. Man müsse Trump „zeigen, dass wir keine kleinen Zugeständnisse machen werden, auch nicht symbolische.“ Das galt für Macron offensichtlich selbst bei dem Austausch von Begrüßungsfloskeln. © Michael Kappeler/dpa
Emmanuel Macron und Donald Trump
Über die Jahre entwickelten die Alpha-Männer Emmanuel Macron und Donald Trump dann doch noch einen zivilisierten Händedruck. Den präsentierten sie der Weltöffentlichkeit in Rom, als beide Staatschefs zur Beerdigung von Papst Franziskus zu Gast waren. „Er ist ein toller Kerl - klug, stark und hält gerne meine Hand“, beschrieb Trump Macron, der „ein sehr guter Mensch“ und ein „sehr harter Kerl“. © imago
G7-Gipfel in Kanada
Ähnlich wie bei Emmanuel Macron wurde auch der Handschlag zwischen Donald Trump Marc Trudeau zum Politikum. Kanadas Premierminister wollte wie schon Frankreichs Präsident nicht klein beigeben. Es entwickelte sich ein kurzes Handgemenge, dass Trudeau aber mit einem Lächeln quittierte. © Evan Vucci/dpa
UFC-Kommentator Joe Rogan
UFC-Kommentator Joe Rogan beschrieb in seinem Podcast „The Joe Rogan Experience“, wie er sich auf das Händeschütteln mit Donald Trump vorbereitet hätte. Der Kampfsport-Experte sagte, er habe damit gerechnet, dass ihn der US-Präsident durch einen Ruck aus dem Gleichgewicht habe bringen wollen. „Ich habe mich breiter gestellt, um eine feste Basis zu haben“, so Rogan. Der US-Präsident sei deshalb trotz mehrfacher Versuche mit seinem Trick an ihm gescheitert. © imago
Donald Trump verfügt noch über weitere Techniken, um die Begrüßungssituation
Doch Donald Trump verfügt noch über weitere Techniken, um die Begrüßungssituation für seinen Gegenüber maximal unangenehm zu gestalten. Eine davon präsentierte er 2018 in Brüssel beim Handschlag mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Als die beiden beim Nato-Gipfel aufeinandertrafen, packte Trump zu und lehnte sich mit seinem Oberkörper nach vorne. Stoltenberg reagierte mit diesem Eindringen in seinen persönlichen Raum mit dezentem Rückzug. © imago
Bundeskanzlerin Angela Merkel r CDU trifft US Praesident Donald Trump im Rahmen des G20 Gipfels
Beim Handschlag mit Altkanzlerin Angela Merkel hielt sich Donald Trump vornehm zurück. Die Bundeskanzlerin bekam beim G20-Gipfel einen eher unterkühlten Händedruck vom US-Präsidenten. © Inga Kjer/dpa
UN Generalversammlung in New York
Ganz gesittet gestaltete sich 2017 in Donald Trumps Heimatstadt New York das Händeschütteln. Bei der UN-Generalversammlung traf Trump auf António Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen. © Shealah Craighead/dpa
Sprecherin der Demokraten im US-Repräsentantenhaus musste der Rede zur Lage der Nation lauschen, die Trump im Kongress hielt
Nancy Pelosi beschloss, bei ihrem Handschlag mit Donald Trump den Spieß umzudrehen. Die damalige Sprecherin der Demokraten im US-Repräsentantenhaus musste der Rede zur Lage der Nation lauschen, die Trump im Kongress hielt. Pelosi streckte ihm im Anschluss die Hand mit soviel Ablehnung entgegen, wie ein Blick und eine Geste nur ausstrahlen können. © imago
Elon Musk bei seiner Verabschiedung aus den Regierungsdiensten im Oval Office
Wer die Gunst Donald Trumps genießt, der bekommt beizeiten einen ganz speziellen Händedruck vom US-Präsidenten. Trump legt dann liebevoll seine linke Hand auf die rechte seines Gegenübers und tätschelt diese. In den Genuss dieser Geste kam Elon Musk bei seiner Verabschiedung aus den Regierungsdiensten im Oval Office. © imago
Modi bei seinem Besuch Donald Trumps im Weißen Haus.
Den doppelten Händedruck für besonders gute Freunde bekam auch Indiens Premierminister Modi bei seinem Besuch Donald Trumps im Weißen Haus. © imago
Besuch Bolsonaros in Mar-a-Lago
Zu den guten Freunden Donald Trumps gehörte auch Brasiliens ehemaliger Präsident, Jair Bolsonaro. Der hatte sich im Wahlkampf mit seinem Rechtspopulismus und Skandalen den Spitznamen „Tropen-Trump“ erarbeitet. Der US-Präsident quittierte das im März 2020 bei einem Besuch Bolsonaros in Mar-a-Lago mit dem doppelten Händedruck. © imago
Als guter Freund Donald Trumps gilt schon lange Rudy Giuliani
Als guter Freund Donald Trumps gilt schon lange Rudy Giuliani. Bei einem Treffen mit Trump im Jahr 2016 schien der ehemalige Bürgermeister New Yorks auch auf den besonderen Handschlag mit dem damaligen Kandidaten der Republikaner für das Präsidentenamt zu hoffen. Trump gönnte seinem Ex-Anwalt diese Ehre aber offenbar nicht. © imago
Vizepräsident JD Vance bekam beim Handschlag von Donald Trump
Sein Vizepräsident JD Vance bekam beim Handschlag von Donald Trump ein Augenzwinkern oben drauf. © imago
US-Präsident Trump im Nahen Osten - Katar
Bei seinem Staatsbesuch in Katar bemühte Donald Trump sich offensichtlich um Zurückhaltung. Das galt auch für seinen Händedruck, den hier der Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad Al Thani, während eines Staatsdinners im Lusail-Palast entgegen nahm. © Alex Brandon/dpa
Keir Starmer und Donald Trump
Großbritanniens Premierminister Keir Starmer reiste vor kurzem zum Antrittsbesuch nach Washington DC. Im Weißen Haus traf er auf Donald Trump. Der Handschlag blieb folgenlos und unspektakulär. © Carl Court/dpa
Cyril Ramaphosa und Donald Trump
Auf den absonderlichen Handschlag zwischen Cyril Ramaphosa und Donald Trump im Weißen Haus folgte der Eklat im Oval Office. Trump beschuldigte den südafrikanischen Präsidenten, in seinem Land einen Völkermord an weißen Landbesitzern geschehen zu lassen. Um seine Behauptungen zu untermauern, konfrontierte der US-Präsidenten seinen Amtskollegen sogar mit gefälschten Videomaterial. © imago

Shaheen warf Trump vor, Putin erlaubt zu haben, „eine seiner roten Linien zu überschreiten, ohne dass es Konsequenzen hätte“, und argumentierte, dass solche Fristsetzungen ohne Folgen die Glaubwürdigkeit der USA „zutiefst untergraben“.

Die 78-Jährige forderte stattdessen harte Sanktionen und mehr Hilfe für die Ukraine als einzigen Weg, Putin Entschlossenheit zu demonstrieren und ihn zu Verhandlungen in gutem Glauben zu zwingen. Sie warnte, dass sich der Krieg ohne diese Maßnahmen weiter hinziehen und mehr Ukrainer sterben würden.

Republikaner stellt sich hinter Trump: Ende des Ukraine-Kriegs könnte Territoriumsverlust für Kiew bedeuten

Im Gegensatz dazu verteidigte der republikanische Senator Lindsey Graham, ein wichtiger Verbündeter Trumps, die Strategie des Präsidenten. Graham äußerte volles Vertrauen in Trumps bevorstehendes Treffen mit Putin in Alaska und erklärte, der Präsident werde Putin aus einer Position der Stärke entgegentreten und ein ehrenhaftes Ende des Krieges sicherstellen.

Putin-Trump-Gipfel in Alaska: Die wichtigsten Fakten

  • Datum: 15. August 2025 (Freitag)
  • Ort: Alaska, USA
  • Teilnehmer: Donald Trump (US-Präsident) und Wladimir Putin (Russischer Präsident)
  • Möglicher Deal: Russland behält: Gesamte Donbas-Region und Krim oder Russland gibt Teile von Cherson und Saporischschja auf
  • Russische Forderungen: Ukraine als neutraler Staat, drastische Reduzierung der ukrainischen Streitkräfte, Aufgabe der Nato-Bestrebungen, Aufhebung westlicher Sanktionen, Rückzug aus vier teilweise besetzten Regionen

Kontrovers brachte Graham die Möglichkeit, dass die Ukraine Teile ihres Territoriums aufgeben müsse – ein Vorschlag, der von Kiew vehement zurückgewiesen wurde. Er verglich eine mögliche territoriale Konzession mit historischen Situationen in Berlin und Korea und meinte, dass es am „Ende zu einigen Landtauschen“ kommen werde.

Hintergrund: Trump und Putin wollen sich am Freitag im US-Bundesstaat Alaska treffen. Bei dem Gipfel gehe es darum, den russischen Staatschef darauf zu „testen“, wie ernst er es damit meine, „diesen schrecklichen Krieg zu beenden“, sagte Nato-Generalsekretär Mark Rutte am Montag (11. August). Es werde über „Territorium“ und über die Bedingungen eines möglichen Waffenstillstands gesprochen werden. Trump hatte zuletzt einen „Gebietstausch“ zwischen Russland und der Ukraine als Möglichkeit bezeichnet.

Kurz vor Alaska-Gipfel zum Ukraine-Krieg: Merz lädt zu virtuellem Treffen mit Trump und Selenskyj

Die Ukraine wird nicht an dem Treffen am Freitag teilnehmen – das sorgte im Vorfeld für Kritik. Der US-Botschafter bei der Nato, Matthew Whittaker, brachte zuvor eine mögliche Teilnahme Selenskyjs an dem Treffen ins Spiel. Dies sei „sicherlich möglich“, sagte Whittaker am Sonntag. Auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CSU) hatte gefordert, Selenskyj an dem Gipfel zu beteiligen.

Die Senatoren Jeanne Shaheen (Demokratin, links) und Lindsey Graham (Republikaner, rechts) geraten wegen Donald Trumps Ukraine-Politik aneinander.

Merz lädt außerdem für Mittwoch (13. August) zu einem virtuellen Ukraine-Treffen ein, an dem auch Trump und der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj teilnehmen sollen. Bei dem Treffen solle es „unter anderem um weitere Handlungsoptionen gehen, um Druck auf Russland zu erzeugen“, erklärte Regierungssprecher Stefan Kornelius am Montag (11. August) in Berlin.

Nach Angaben von Vizepräsident JD Vance arbeitet die US-Regierung bereits an der Terminierung eines Dreiertreffens von Trump, Putin und Selenskyj. Washington versuche derzeit, „den Zeitplan und solche Dinge zu klären, damit diese drei Staatschefs sich zusammensetzen und über ein Ende dieses Konflikts diskutieren können“, sagte Vance am Sonntag dem US-Sender Fox News. Am Freitag wird sich zeigen, ob die Kritik der Demokratin Shaheen an Trump berechtigt ist. (bg/dpa)

Rubriklistenbild: © ZUMA Press Wire/ABACAPRESS/ UPI Photo/IMAGO/Montage

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