Für Ende des Ukraine-Kriegs
Russlands „Wirtschaft am Boden“: Trumps neue Sanktionen sollen Putin „keine Wahl lassen“
Trump setzt noch vor dem Treffen zwischen Russland und den USA auf die Niederlage von Putins Wirtschaft. Nach Ablauf einer Frist drohen ernste Konsequenzen durch US-Sanktionen.
Update vom 6. August, 16.19 Uhr: Donald Trump hat seine Drohungen gegenüber Russlands Energiepartnern wahr werden lassen: Laut Informationen der AFP hat der US-Präsident 25 Prozent Zusatzzoll gegen Indien verhängt. So will der US-Präsident Druck auf Länder ausüben, die weiterhin russisches Öl kaufen.
Erstmeldung vom 6. August, 14.52 Uhr: Moskau – In nur wenigen Tagen läuft eine Frist ab, die US-Präsident Donald Trump dem Kremlchef Wladimir Putin gesetzt hatte. Danach will der US-Präsident Sanktionen gegen Russlands Wirtschaft verhängen, um Putin zum Ende des Ukraine-Kriegs zu zwingen. Das Treffen am heutigen Mittwoch (6. August 2025) könnte entscheidend für Trumps Sanktionskurs sein. Berichten zufolge hat Putin Trumps Vertrauten Steve Witkoff bereits empfangen.
Trump erwägt Sanktionshammer gegen Russlands Wirtschaft – für Ende des Ukraine-Kriegs
Nachdem es zwischen den USA und Russland wegen des Ukraine-Krieges jahrelang kaum Kontakt gegeben hatte, ist Witkoff mittlerweile zum fünften Mal in diesem Jahr Moskau. Der Kreml hatte zuvor nicht ausgeschlossen, dass der Amerikaner auch dieses Mal von Putin empfangen wird. Worum es genau bei dem Treffen geht, wollte Trump nicht konkretisieren. „Wir werden sehen, was passiert.“ Mehr Angaben machte der Republikaner nicht.
Für die russische Seite dürfte zweifellos das Thema Sanktionen ein wichtiger Punkt sein. Trump hatte bereits Ländern gedroht, die weiterhin russische Energie importieren. Im Raum stehen Sanktionen gegen russische Energiepartner, aber auch Zölle, um große Öl-Abnehmer unter Druck zu setzen.
Einen verhärteten Russland-Sanktionskurs will Trump offenbar auch weiter fortsetzen, um die russische Wirtschaft und Putins Energiegeschäft weiterhin zu schwächen. „Wenn die Energieversorgung ausfällt, wird Putin aufhören, Menschen zu töten“, sagt Trump jüngst in einem Interview mit der CNBC-Sendung Squawk Box. Der Republikaner hofft, dass durch Energie-Sanktionen die Einnahmen aus dem Ölgeschäft sinken und Putins Kriegskasse schmälern. „Wenn die Energiepreise um weitere 10 Dollar pro Barrel sinken, wird er keine andere Wahl haben, weil seine Wirtschaft am Boden ist“, so der US-Präsident.
Trump droht Russlands Handelspartnern – das hätte Folgen für Putins Energiegeschäfte
Auch auf Indien will Trump offenbar den Druck weiter erhöhen. Er stellte in Aussicht, dass er den Zollsatz von 25 Prozent in den „nächsten 24 Stunden deutlich erhöhen wird“, weil Indien russisches Öl kaufe und damit die Kriegsmaschinerie anheize. Trumps erste Drohungen zeigten bereits Wirkung: Indien hatte russische Öleinkäufe nach Trumps Ankündigungen gegenüber russischen Energiepartnern eingestellt. Ende Juli 2025 hatte Trump mit Blick auf Indien von mindestens 25 Prozent Zöllen und einer nicht näher benannten Strafe gesprochen.
Indien befindet sich aufgrund der Spannungen mit den USA in der Zwickmühle. Sollte Trump Indien dazu bewegen, die russischen Ölimporte komplett einzustellen, hätte das weitreichende Folgen für Russlands Wirtschaft. Indien wurde nach dem Ukraine-Krieg zum größten Abnehmer russischen Öls und kauft täglich bis zu zwei Millionen Barrel Öl, was zwei Prozent der weltweiten Versorgung entspricht.
Trump will Russlands Wirtschaft schwächen – Energie-Großmacht Indien in der Zwickmühle
Westliche Sanktionen schränkten Russlands Verkaufsmöglichkeiten ein, weshalb China und Indien als Abnehmer russischen Öls ins Spiel kamen. Am stärksten betroffen wäre die russische Rohölsorte Ural, wenn Indien seine Käufe einstellte. Indien kauft bis zu 70 Prozent der mengenmäßig größten russischen Exportsorte. Indiens Ölminister sagte, das Land könne alternative Versorgungsquellen finden.
Ob Indien den USA entgegenkommen wird, bleibt abzuwarten. Für die USA sind die russischen Ölkäufe des Landes ein Störfaktor für die Beziehung zwischen Indien und den Staaten, wie US-Außenminister Marco Rubio jüngst in einem Interview mit Fox News Radio betonte. Indien sei für die USA ein „Verbündeter“ und „strategischer Partner“ – die Handelsbeziehungen zu Putin würden das Verhältnis zu den USA jedoch beeinträchtigen. Indien habe enormen Energiebedarf, dennoch würde das Land durch den Kauf russischen Öls Putins Kriegsanstrengungen befeuern. (bohy)
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