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Er will Verteidigungsminister werden
Eine Frage bringt Trump-Favorit Hegseth bei Senat-Anhörung ins Straucheln
Dass Pete Hegseth in Trumps Kabinett zum Verteidigungsminister wird, ist nach der Senatsanhörung gut möglich. Ein Demokrat ließ ihn jedoch straucheln.
Washington, D. C. – Dass Pete Hegseth als Moderator des Frühstücksfernsehens bei Fox News ein gewandter Redner ist, kam ihm bei seiner Anhörung im US-Senat am Dienstag (14. Januar) zugute: Der 44-Jährige schaffte es geschickt, kritische Fragen zu umschiffen und sich als Kämpfer und „Krieger“ für das amerikanische Volk zu inszenieren. Das US-Militär hält er für verweichlicht, sagte er in seiner Rede, das Pentagon brauche eine „Kriegerkultur“. Jedoch: Als ein Demokrat ihn später direkt als Lügner bezichtigte, musste Hegseth schlucken – und schwieg.
Trump will Hegseth als Verteidigungsminister im Kabinett – Letztes Wort hat Senat
Donald Trump, der nächste Woche als US-Präsident vereidigt wird, will Hegseth zum Verteidigungsminister in seinem Kabinett machen. Das letzte Wort darüber hat aber der US-Senat. Doch die Mehrheit im Senat haben die Republikaner – mindestens vier von ihnen müssten gegen die Personalie stimmen, um den skandalträchtigen Hegseth als Trump-Minister zu verhindern.
Nach der Anhörung im Senat ist es trotz aller Zweifel an Pete Hegseths Eignung wahrscheinlicher geworden, dass er US-Verteidigungsminister wird. Das liegt auch daran, dass Donald Trump die Republikaner im Senat vor der Anhörung ordentlich geimpft zu haben scheint. Zumindest berichten US-Medien und die US-Korrespondenten deutscher Medien, dass die Republikaner im Senat sich überschlugen in Lobeshymnen auf Hegseth.
Bei Anhörung im Senat: Republikaner scheinen von Trump zu Hegseth geimpft
Sogar Hegseth schärfste Kritikerin unter den Republikanern, Joni Ernst, ging bei der Anhörung nicht darauf ein, dass Hegseth sexuelle Belästigung vorgeworfen wird und er sich gegen Frauen im Militär ausgesprochen hatte. Stattdessen kündigte sie handzahm an, sie werde Hegseth Nominierung als Verteidigungsminister in Trumps Kabinett unterstützen. Und Roger Wicker, republikanischer Vorsitzender des Senats, lobte, Hegseth sei eine „hervorragende Wahl“ Trumps, wenn auch „unkonventionell“.
„Unkonventionell“ ist nett ausgedrückt für einen Mann, dem etliche Alkoholexzesse im Dienst, eine Vergewaltigung in einem Hotel in Kalifornien und Besuche mit Kollegen im Stripclub zur Last gelegt werden. Hegseth selbst tat dies im Senat alles als „Schmierenkampagne“ ab. Er sei nicht „perfekt“, aber mittlerweile von Jesus geläutert. Moralische Unterstützung erhielt er von seinen Fans, die zahlreich zur Anhörung im Senat erschienen waren, unter anderem seine dritte Ehefrau.
Donald Trumps Kabinett: Liste voller skandalöser Überraschungen
Demokraten befragen Trumps möglichen Verteidigungsminister Hegsetz bei Senat-Anhörung
Die Demokraten im Senat versuchten bei der Anhörung durchaus, Hegseth ins Kreuzfeuer zu nehmen. Elissa Slotkin, Senatorin aus Michigan, ließ nicht locker, aus Hegseth herauszulocken, ob er jeden Befehl von Donald Trump als baldigen Oberbefehlshaber der Streitkräfte ausführen würde – auch wenn dieser Befehl laut US-Verfassung illegal sei.
Hegseth antwortete gebetsmühlenartig, Trump werde als Präsident gewiss keine illegalen Befehle erteilen, woraufhin die Senatorin erinnerte: „Präsident Trump sagte im November, er sei bereit, den Einsatz des aktiven Militärs gegen den ,Feind im Inneren‘ in Betracht zu ziehen.“ Hegseth schaffte es trotz ihrer wiederholten Nachfragen, eine Antwort schuldig zu bleiben.
Hegseth bei Senat-Anhörung unter Druck: Qualifiziert als Verteidigungsminister unter Trump?
Der Demokrat Mark Kelly schaffte es offenbar als einer der einzigen, Hegseth unter Druck zu setzen. Wie in einem Video des US-Senders CBS zu sehen ist, fragte er kritisch nach, ob Hegseth „irgendeine Qualifikation“ mitbringe, die ihn für den „riesigen Job“ des Verteidigungsministers qualifiziere. „Wir leben in einer gefährlichen Welt und die USA kann sich einen Verteidigungsminister, der unvorbereitet ist für seine Mission, nicht leisten“, mahnte er.
Hegseths bisherige Karriere qualifiziert ihn tatsächlich nicht in der Weise als Verteidigungsminister unter Trump, wie es in den USA für seine Vorgänger üblich war. Hegseth studierte Politikwissenschaften, war Soldat im Irak und in Afghanistan und arbeite dann erst für einen Think-Tank, dann für eine Veteranenorganisation, dessen Budget unter seiner Leitung aber rapide schrumpfte. Seit 2014 ist er als Moderator bei Fox News angestellt.
Der Demokrat Kelly erhöhte den Druck auf Hegseth, indem er im Senat die Skandale seiner Vergangenheit verlas und darum bat, Hegseth möge sie schlicht mit „wahr“ oder „falsch“ beantworten. Darunter waren etliche Fälle von Volltrunkenheit bei beruflichen Events, Schweigegeldzahlungen an Frauen, die belästigt worden sein sollen, und andere Vergehen.
Trump-Liebling Hegseth windet sich im Senat – nur eine Frage bringt ihn aus der Fassung
Hegseth wand sich heraus, indem er sämtliche der Anschuldigungen als „anonyme Verleumdung“ abtat. Senator Kelly schloss seine Anhörung daraufhin mit den Worten: „Mir ist klar, dass Sie uns oder dem amerikanischen Volk gegenüber nicht ehrlich sind, weil Sie wissen, dass die Wahrheit Sie für den Job disqualifizieren würde.“ Hegseth musste in diesem Moment um Fassung ringen – und schwieg. Sein Glück, dass die Redezeit Kellys in dem Moment zu Ende war.
Nun muss der Verteidigungsausschuss des Senats abstimmen, ob er Hegseth als Verteidigungsminister unter Trump akzeptiert. Das Votum ist für Montagabend angesetzt, kurz nach Trumps Vereidigung als neuer US-Präsident. (smu)