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„Tag der Befreiung“
Massive Zölle: Trump bringt ganz Asien in Schwierigkeiten – und gegen sich auf
Mit seinen Zöllen nimmt Donald Trump besonders Asien ins Visier. Dort regt sich Widerstand. Ein Experte meint: Im Falle Chinas hat Trump allerdings recht.
China: Hohe Zölle verärgern Peking, das Land ist aber gut vorbereitet
Mit China hatte Trump bereits in seiner ersten Amtszeit einen Handelskrieg vom Zaun gebrochen, sein Nachfolger Joe Biden legte später nach und belegte unter anderem E-Auto-Importe mit 100-prozentigen Strafzöllen. Zu Beginn seiner zweiten Amtszeit erließ Trump zunächst Zölle von zehn, dann 20 Prozent. Jetzt kommen 34 Prozentpunkteobendrauf, macht zusammen 54 Prozent. Auch eine Ausnahmeregelung für Importe mit geringem Warenwert fällt weg. Begründet wird das mit der Rolle Chinas in der Fentanyl-Epidemie: Das Senden von kleinen Warensendungen mit Stoffen zur Herstellung der tödlichen Droge sollen so erschwert werden.
Im vergangenen Jahr war die Volksrepublik zwar nur der drittgrößte Handelspartner der USA. Das Handelsdefizit aber war mit gut 295 Milliarden US-Dollar so hoch wie bei keinem anderen Handelspartner. Zudem wirft Trump China vor, seine Währung künstlich abzuwerten und US-Unternehmen mit Handelshemmnissen zu benachteiligen. „China ist zwar 2001 der Welthandelsorganisation beigetreten, hat aber alles getan, um die Regeln, die dort gelten, zu unterminieren“, sagte der Geopolitik-Experte Alexander Görlach von der New York University der Frankfurter Rundschau. „Von daher sind die Strafzölle richtig.“
Taiwan: Trump wettert über „Chip-Diebstahl“ – und erlässt 32-Prozent-Zölle
Auch auf Taiwan hat es Trump besonders abgesehen. Am Mittwoch behauptete er einmal mehr, taiwanische Unternehmen hätten den USA ihre Chip-Industrie gestohlen. Dabei hatte Trump erst vor wenigen Wochen den Chef des weltgrößten Chip-Fertigers TSMC dazu gebracht, 100 Milliarden US-Dollar in weitere Halbleiter-Werke in den USA zu investieren. Trotzdem belegte die Trump-Administration den von China bedrängten Staat mit 32-Prozent-Zöllen. Die Regierung in Taipeh sprach von einem „höchst unangemessenen“ Schritt und kündigte an, mit den USA über die Zölle verhandeln zu wollen. Besonders heikel: Im Konflikt mit China ist Taipeh auf die Unterstützung der USA angewiesen, Washington ist der größte Waffenlieferant Taiwans.
Japan: Auch Trumps Freunde bekommen seine Zoll-Wut zu spüren
In Trumps Rede zum „Liberation Day“ war überraschend oft von „Freundschaft“ die Rede. Auch die Japaner bezeichnete Trump als „großartiges Volk“, ausführlich schwärmte er vom 2022 erschossenen japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe, mit dem ihn eine enge Männerfreundschaft verband. Und dennoch: Auf japanische Importe werden künftig 24 Prozent Strafzölle fällig. Vor allem auf japanische Autos zielt Trump ab, sie werden – wie alle Automobilimporte in die USA– künftig ohnehin mit 25-prozentigen Zöllen belegt. Von „sehr negativen Auswirkungen“ sprach am Donnerstag Japans Premierminister Shigeru Ishiba. Konkrete Gegenmaßnahmen kündigte Tokio indes noch nicht an.
Südkorea: Der enge US-Verbündete erhält Zölle in Höhe von 25 Prozent
Wie Japan ist auch Südkorea ein enger Verbündeter der USA. Vor Trumps Zoll-Wut schützt das nicht, die US-Regierung belegte das Land mit Grenzsteuern in Höhe von 25 Prozent. „Angesichts der ernsten Lage, in der sich ein globaler Zollkrieg abzeichnet, muss die Regierung alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, um diese Handelskrise zu überwinden“, sagte in Seoul Interimspräsident Han Duck-soo. Der Wirtschaftswissenschaftler Park Jung-soo von der Sogang University sagte der Nachrichtenagentur Yonhap, die neuen Zölle seien weniger hoch als befürchtet. Weil Südkorea sehr wettbewerbsfähig sei, ließen sich die Auswirkungen relativ gut managen.
Restliches Asien: Vor allem ärmere Staaten von Trump-Zöllen schwer getroffen
Insgesamt hat Donald Trump 13 asiatische Staaten mit Zöllen belegt, die oberhalb der allgemeinen Zehn-Prozent-Pauschale liegen. Dazu zählen etwa Indien (26 Prozent), Thailand (36 Prozent) und Vietnam (46 Prozent). Besonders hart trifft es die ärmsten Staaten des Kontinents, die besonders auf den Handel mit den USA angewiesen sind. Importe aus dem Bürgerkriegsland Myanmar, das noch dazu vor wenigen Tagen erst von einem verheerenden Erdbeben erschüttert wurde, werden an der Grenze mit 44 Prozent besteuert, auf Importe aus Kambodscha und Laos werden 49 beziehungsweise 48 Prozent fällig.