Bauausschuss Waldkraiburg
Mehr Sicherheit auf dem Schulweg in Pürten: Daran könnte die Querungshilfe noch scheitern
Staus und gefährliche Übergänge: Eine geplanter Querungshilfe für Fußgänger könnte den Schulweg in Pürten sicherer machen, doch es gibt noch eine letzte Hürde.
Waldkraiburg – Jeden Morgen und Abend zu den Stoßzeiten das gleiche Bild: Eine Blechlawine rollt durch Pürten. Staus von der Kreuzung bis in den Ort hinein sind keine Seltenheit. Wer dann als Fußgänger oder Radfahrer am Ortseingang die Straßenseite wechseln muss, muss genau schauen.
Seit Jahren gibt es den Wunsch nach einer Querungshilfe zwischen Innkanalbrücke und Pürtener Berg, der Schulweg aus Niederndorf und Pürten soll damit sicherer werden. Lange wurde das Vorhaben zurückgestellt, weil es Zweifel an der Notwendigkeit gab. Mit dem Umbau der Pürtener Kreuzung scheint die Querungshilfe in greifbare Nähe zu rücken, nachdem das Staatliche Bauamt Rosenheim das Vorhaben als sinnvoll beurteilt hatte. Voraussetzung allerdings ist, dass die Stadt die Kosten übernimmt.
Querungshilfe in Kombination mit Bedarfsampel
170.000 Euro hat die Stadt in ihrem Straßenbau-Programm für 2025 dafür bereits eingestellt, für die Bau- und Baunebenkosten sowie den nötigen Grunderwerb. 710 Quadratmeter braucht es dafür und genau die setzen hinter dem Vorhaben jetzt ein Fragezeichen. „Wir brauchen Grund und erste Gespräche wurden bereits geführt“, erklärte Bürgermeister Robert Pötzsch (UWG) im Bauausschuss. Aber Grund gebe es nur dann, wenn die Querungshilfe zusätzlich mit einer Bedarfsampel ausgestattet wird.
Das Staatliche Bauamt ist darüber bereits informiert, deren Haltung ist klar: Die Kosten müsste die Stadt übernehmen. Entschieden ist noch nichts, die Verhandlungen laufen, aber: „Das Staatliche Bauamt sieht die Ampel kritisch“, erklärte Bauamtsleiter Carsten Schwunck. Als Straßenbaulastträger ist das Staatliche Bauamt in eine solche Entscheidung eingebunden. Zusätzlich zu den Kosten von rund 140.000 Euro müsste die Stadt Waldkraiburg auch eine Ampel finanzieren. Mit Ablöse und Folgekosten geht Schwunck von einem sechsstelligen Betrag aus.
An der Sinnhaftigkeit einer Querungshilfe gibt es keine Zweifel. „Eine Verkehrsinsel ist notwendig“, sagt Schwunck. Aber ohne Grunderwerb scheitert das Vorhaben. Und das hätte zusätzliche Folgen: Denn mit einer Querungshilfe könnte ergänzend ein Tempolimit angeordnet werden. Ein solches sei ohne Verkehrsinsel nicht vorgesehen.
Ampel zu einem späteren Zeitpunk ergänzen?
Die Prioritäten sieht Richard Fischer (SPD) beim Thema Sicherheit. „Das ist zu unterstützen und dafür muss es Mittel geben. Wenn nicht, bleibt es ein Sicherheitsrisiko.“
Viel Zeit bleibt nicht, denn eine Querungshilfe soll in Zusammenhang mit dem Umbau der Pürtener Kreuzung gebaut werden, und der wiederum soll bis April 2026 abgeschlossen sein. Sollte es zu keiner Einigung kommen, hatte Wolfgang Hintereder (UWG) einen Vorschlag: „Man könnte die Leitungen vorhalten, um die Maßnahme zu einem späteren Zeitpunkt abschließen.“ Daran hat Schwunck seine Zweifel. „Die Maßnahme ist dann abgeschlossen für das Staatliche Bauamt. Weil es eine Ampel ohnehin mehr als kritisch sieht, sind die Aussichten später gleich null.“
Als „dringlich“ stufte Karl-Heinz Stocker (CSU) die Querung ein und wünschte „Glück bei den Verhandlungen“. Und: „Es wird schwierig, zu überzeugen.“
Zumindest im Gremium musste keiner überzeugt werden: Die Vorplanung billigte der Bauausschuss. Unklar bleibt aber vorerst, ob das Staatliche Bauamt Rosenheim und die Verkehrsbehörde offen für eine Ampel sind und ob gegebenenfalls der Bauausschuss über eine Erweiterung des Vorhabens beraten muss.