Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Bäume in Waldkraiburg für Umbau gefällt

Pürtener Kreuzung: Nach Umbau nur „schneller im nächsten Stau“? Bund Naturschutz fordert Umdenken

Die Waldkraiburger Ortsgruppe vom Bund Naturschutz macht darauf aufmerksam, bei künftigen Verkehrsprojekten umzudenken.
+
Die Bäume an der Pürtener Kreuzung sind Geschichte: Die Waldkraiburger Ortsgruppe vom Bund Naturschutz macht darauf aufmerksam, bei künftigen Verkehrsprojekten umzudenken.

Die Pürtener Kreuzung in Waldkraiburg steht vor einem großen Umbau. Doch nicht alle sind damit einverstanden. Die Ortsgruppe vom Bund Naturschutz kritisiert die Pläne und fordert ein Umdenken.

Waldkraiburg – Die Bäume entlang der Staatsstraßen an der Pürtener Kreuzung sind Geschichte. Gefällt bereits vor Wochen, um Platz zu machen für den großen Umbau der Kreuzung. Seitdem hat sich das Landschaftsbild dort deutlich verändert – egal, aus welcher Richtung Autofahrer kommen.

„Über 500 Bäume weg! Dafür schneller im nächsten Stau“ steht auf einem Banner, das seit wenigen Tagen an der Pürtener Kreuzung ins Auge sticht. Dass daran nichts mehr zu rütteln ist, der gewaltige Umbau der Pürtener Kreuzung längst beschlossene Sache ist, das weiß auch die Ortsgruppe vom Bund Naturschutz. Trotzdem nutzt sie die Gelegenheit und fordert ein Umdenken.

„Am Umbau der Kreuzung ist nichts mehr zu ändern, aber ist das noch zeitgemäß?“, fragt sich Bettina Rolle, Vorsitzende der Ortsgruppe. Schon jetzt gebe es immer wieder Staus am Kreisverkehr in Ampfing, von wo aus die Verkehrsströme aus vier Richtungen fließen.

Bessere Straßen, mehr Verkehr

„Was das mit der Pürtener Kreuzung zu tun hat? Bessere Straßen ziehen immer mehr Verkehr nach sich“, sagt Bettina Rolle. Deshalb ist sie davon überzeugt, dass nach dem Umbau der Kreuzung und dem Wegfall der Bahnschranke noch mehr Autos und Lastwagen diese Strecke nutzen.

Schon heute befahren rund 15.000 Fahrzeuge täglich die Staatsstraße zwischen Kraiburg und Ampfing, auf der Staatsstraße 2352 kommen weitere 6.000 hinzu. Die Kreuzung der beiden Straßen kommt einem Nadelöhr gleich: Die eine Zubringer zur A94, die andere die Verbindung zwischen Waldkraiburg und Mühldorf. Weil hier aber Qualität und Sicherheit nicht mehr zusammenpassen, es trotz Ampel immer wieder zu Unfällen kommt und in Zusammenspiel mit dem Bahnübergang Rückstaus gibt, soll die Kreuzung großflächig umgebaut werden.

Und zwar so, dass die beiden Staatsstraßen auf unterschiedlichen Ebenen verlaufen werden. Dazu wird die Ost-West-Verbindung in Richtung Mühldorf oberhalb verlaufen, die Staatsstraße in Richtung Ampfing eine Ebene tiefer. Verknüpft werden die beiden Staatsstraßen über zwei Kreisverkehre, die Bahnhofsstraße wie die Teplitzer Straße werden über einen Kreisverkehr erschlossen.

Angesichts dieser großen Umbaupläne schütteln die Mitglieder vom Bund Naturschutz den Kopf. Viel zu massiv erscheinen ihnen mit drei Kreisverkehren und einem Brückenbauwerk die Pläne. Der Umbau ist beschlossene Sache, trotzdem hinterfragt der Bund Naturschutz die Entscheidung. „Sind immer bessere, immer breitere Straßen die Lösung?“, fragt Bettina Rolle. Mehr, bessere Straßen würden immer mehr Verkehr nach sich ziehen.

Fünf Minuten schneller im nächsten Stau

„Die Folgen davon werden in Pürten bei der Ortsdurchfahrt und dann wieder vorm Kreisverkehr deutlich zu spüren sein. Ein teurer Umbau, der Wegfall eines großen Stückes Wald dafür, dass wir fünf Minuten schneller im nächsten Stau stecken“, fährt sie fort.

Statt Geld in immer breitere Straßen zu investieren, sollte man nach Ansicht vom Bund Naturschutz lieber in bessere Radwege investieren. „Das würde sicherlich mehr Radfahrer auf den Weg bringen.“ Deshalb schauen die Mitglieder bei den Plänen zur Pürtener Kreuzung ganz genau hin, wo künftig die Radwege verlaufen. Denn vor allem aus dem Föhrenwinkel nutzen viele die direkte Radverbindung in die Stadt oder ins Schulzentrum.

Die gefällten Bäume sind zwar Geschichte, dennoch bleibt das nun geschmälerte Waldgebiet Thema für den Bund Naturschutz: „Wo bleibt der Wald, den wir zur Erholung, aber auch aus Klimaschutzgründen so dringend brauchen?“

Kommentare