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Planungen für gewaltigen Umbau

Unfallschwerpunkt und Stau-Zentrum: So soll die Pürtener Kreuzung sicherer werden

Die Pürtener Kreuzung ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Jetzt soll sie umgebaut und damit sicherer werden.
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Die Pürtener Kreuzung ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Jetzt soll sie umgebaut und damit sicherer werden.

Hier kracht es immer wieder: Die Pürtener Kreuzung ist eine wichtige Verkehrsachse, doch es mangelt ihr an Qualität und Sicherheit. Deshalb braucht es einen gewaltigen Umbau. Darauf müssen sich Autofahrer einstellen.

Waldkraiburg – Die eine ist Zubringer zur A94, die andere die Ost-West-Verbindung zwischen Mühldorf und Waldkraiburg, an der Pürtener Kreuzung treffen sich die beiden Staatsstraßen. Die Kreuzung kommt einem Nadelöhr im Landkreis gleich, denn auf der Staatsstraße 2091 zwischen Ampfing und Kraiburg sind täglich rund 15.000 Fahrzeuge unterwegs, auf der Staatsstraße 2352 sind es weitere 6000. „Es ist eine wichtige Verkehrsbeziehung“, erklärte Veronika Nies, Gebietsabteilungsleiterin am Staatlichen Bauamt in Rosenheim. Zusammen mit Sabine Burges erläuterte sie dem Stadtrat Details zum Umbau der Pürtener Kreuzung.

Darum dreht sich vieles im Straßenverkehr: Qualität und Sicherheit. Beides lässt aber zu wünschen übrig bei der Pürtener Kreuzung. Im Zusammenspiel mit dem Bahnübergang kommt es auf der Staatsstraße immer wieder zu Rückstaus, die Kreuzung selbst gilt als Unfallschwerpunkt. Trotz Ampelanlage. „Eine Ampel ist gut für die Verkehrssicherheit, dennoch gibt es hier eine Unfallhäufung“, erklärte Veronika Nies.

Weg vom höhengleichen Aufbau

Der Umbau ist umfangreich, denn: „Wir müssen weg von einem höhengleichen Aufbau“, fuhr sie fort. Das heißt: Die beiden Staatsstraßen, die sich an der Pürtener Kreuzung treffen, werden künftig auf zwei verschiedenen Ebenen laufen. Dazu wird die Ost-West-Verbindung in Richtung Mühldorf oberhalb verlaufen, die Staatsstraße in Richtung Ampfing eine Ebene tiefer. Verknüpft werden die beiden Staatsstraßen über zwei Kreisverkehre, die Bahnhofsstraße wie die Teplitzer Straße werden über einen Kreisverkehr erschlossen.

Die Planungen für den Umbau der Kreuzung laufen seit Jahren. Im Februar 2020 hat die Regierung von Oberbayern den Plan genehmigt, das Planfeststellungsverfahren ist seit 30. Dezember 2019 rechtsgültig. Klagen dagegen gab es damals nicht. Trotzdem ging es nicht recht vorwärts, manches zu klären dauerte einfach länger.

Zum Beispiel die Kreuzungsvereinbarung mit der Deutschen Bahn. Denn neben der Kreuzung der beiden Staatsstraßen soll der Bahnübergang von einer Straßenunterführung ersetzt werden. „Die Vereinbarung mit der Bahn hat lange gedauert, weitere Abstimmungen werden uns weiterhin stark beschäftigen“, sagte Nies. Da gehe es beispielsweise um Absperrungen oder technische Sicherung. Ebenfalls noch aktuelle Themen sind der Grunderwerb, der Naturschutz und vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen.

Mehrere Bauphasen nötig

Was ebenfalls noch fehlt, ist ein Ausführungsplan, der mehr ins Detail geht. Fest steht bereits, dass der Kreuzungsumbau in mehreren Bauphasen passieren soll. „Vorerst läuft der Verkehr auf dem Bestand weiter“, erklärte Veronika Nies. Währenddessen können die ersten Arbeiten nebendran beginnen, weil die künftige Straßenführung mehrere Meter versetzt zum Bestand läuft. Während des rund zwei Jahre dauernden Umbaus will man vor allem eins: „Die Sperrungen so gering und so verträglich wie möglich halten.“ Denn mit insgesamt rund 21.000 Fahrzeugen pro Tag ist die Kreuzung eine „wichtige Verkehrsbeziehung“. Trotzdem ließen sich zeitweise Vollsperrungen nicht vermeiden.

2024 soll der Umbau losgehen, einen genauen Zeitpunkt nannte die Gebietsleiterin nicht. Bis 2026 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Kostenpunkt aus dem Jahr 2021: 10,3 Millionen Euro.

Die Pürtener Kreuzung wird im großen Stil umgebaut. Künftig werden sich die Staatsstraßen auf unterschiedlichen Ebenen kreuzen, über Kreisverkehr werden sie miteinander verknüpft.

Trotz der ausführlichen Präsentation gab es noch Fragen im Gremium: „Bekommt die Straßenunterführung die volle Höhe für Lastwagen. Und ist durch den Umbau die Entwicklung für das geplante Paketlager noch möglich“, wollte Ernst Schäffer (AfD) wissen. Die Unterführung wird laut Veronika Nies auch für Lastwagen zu passieren sein, das geplante Paketzentrum ist zwar laut Bürgermeister Robert Pötzsch (UWG) aktuell kein Thema, aber weiterhin möglich.

Querungshilfe über die Staatsstraße

Einen Blick richtete Harald Jungbauer (CSU) auf Fußgänger und Radfahrer. „Für Fußgänger und Radfahrer bleibt es nicht ungefährlich, weil der Verkehr zunehmen wird. Ist eine gemeinsame Lösung möglich, sie sicher über die Staatsstraße 2091 zu bringen?“ Jungbauer sprach damit die Querungshilfe an der Innkanal-Brücke bei Pürten an, die schon seit Jahren diskutiert wird, aber bislang nichts passiert ist.

Eine solche berücksichtigt das Staatliche Bauamt Rosenheim im Zuge des Kreuzungsumbau nicht, bewertet sie als „nicht zwingend erforderlich“. Sollte diese allerdings gewollt sein, könnte diese in Abstimmung mit der Stadt realisiert werden. Was allerdings konkret bedeutet, dass die Stadt für die Querungshilfe einspringen muss, wie es Pötzsch erklärte. Aktuell ist die Querungshilfe im städtischen Straßenbau-Programm gelistet, wann sie umgesetzt wird, ist unklar.

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