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Zoff in Neumarkt-St. Veit

Wurde der Hallenboden durch den Stadtball ramponiert? Wer trägt die Verantwortung?

Inspizieren den Hallenboden der Mehrzweckhalle: Florian Reichl von der Bauverwaltung und Bürgermeister Erwin Baumgartner. Irgendwelche Schäden nach dem gelungenen Stadtball können sie aber nicht feststellen.
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Inspizieren den Hallenboden der Mehrzweckhalle: Florian Reichl von der Bauverwaltung und Bürgermeister Erwin Baumgartner.

Nach zehn Jahren Pause gab es heuer erstmals wieder einen Stadtball in Neumarkt-St. Veit. Die Anschuldigung, damit hätte der Veranstalter, der EC Schpana, den Hallenboden kaputtgemacht, sorgt für Zündstoff. Wie sich die Stadt in dem Streit positioniert.

Neumarkt-St. Veit – Nach zehn Jahren Pause gab es in der Mehrzweckhalle von Neumarkt-St. Veit wieder einmal einen Stadtball. Zum ersten Mal haben die Mitglieder des EC Schpana Crocodiles den Ball organisiert; und das Feedback nach der Veranstaltung war durchweg positiv. Dann tauchten allerdings Stimmen auf, die dem Verein vorwarfen, dass der Hallenboden durch den Stadtball arg ramponiert worden sei. Sogar von „völlig hinüber“ und „der muss komplett ausgetauscht werden“ war die Rede.

Veranstalter können Anschuldigungen nicht nachvollziehen

Anschuldigungen, die der Schpana-Vorsitzende Günther Ohneis nicht nachvollziehen kann. Die Halle und der Boden seien vor dem Ball und nach dem Ball inspiziert worden und der Bauhof habe alles abgenommen. „Damit war für uns die Sache erledigt“, so Ohneis. Er sagt weiter, dass nach dem Stadtball Kratzer und Druckstellen am Boden erkennbar waren. „Diese waren aber bereits vorher vorhanden. Es war für uns wirklich nichts erkennbar, was auf eine Beschädigung durch die Veranstaltung hindeuten könnte“, heißt es in einer Mitteilung des Vereins, die auch in den sozialen Medien veröffentlicht wurde.

„Wir finden, dass es schon schön war, nach zehn Jahren wieder einen Stadtball in Neumarkt zu haben. Das Feedback der Gäste war überragend, sodass wir uns als Veranstalter in der Idee bestätigt und für unseren Aufwand entschädigt sahen“, lautet das Resümee von Günther Ohneis und seinen Vorstandskollegen. Er macht aber auch klar, dass man aufgrund der „aktuellen, aus unserer Sicht, völlig haltlosen und aus der Luft gegriffenen Kommentare“ noch nicht wisse, ob es eine Wiederholung des Stadtballes geben werde. „Diese Kommentare nerven“, sagt Ohneis. Er betont, dass der Verein das Glück habe, immer ausreichend ehrenamtliche Helfer zu haben, was in der heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich ist. Sich in seiner Freizeit aber mit solchen Dingen herumärgern zu müssen, steigere nicht die Motivation.

Stadt sieht Kritik als nicht gerechtfertigt

Unterstützung bekommt der Verein auch von der Stadt Neumarkt-St. Veit. Bürgermeister Erwin Baumgartner sagt in einem Gespräch mit den OVB Heimatzeitungen: „Ich kann mit ruhigem Gewissen feststellen, dass der Stadtball keinerlei dauerhafte Beschädigungen des Parkettbodens verursacht hat. Solche Behauptungen weisen wir zurück und geben auch zum Ausdruck, dass derartige Veröffentlichungen unangebracht sind“.

Bei einem Ortstermin in der Mehrzweckhalle blickt er zusammen mit Florian Reichl von der Bauverwaltung noch einmal auf die Geschichte des Hallenbodens zurück. Im Sommer 2019 hat die Stadt den über 30 Jahre alten Bodenbelag in der Mehrzweckhalle durch einen hochwertigen Parkettbelag ersetzen lassen. Die übliche Nutzungsdauer eines derartigen Bodens betrage rund 15 bis 20 Jahre.

Hallenboden ist für Mehrzweckhalle am besten geeignet

Natürlich habe man sich davor erkundigt, welche Materialien für die Nutzung einer Mehrzweckhalle am besten geeignet sind. Florian Reichl ergänzt, dass man verschiedene Hallen in der Umgebung besichtigt habe und sich am Ende für den gleichen Belag entschieden habe, wie in Ampfing. Dabei sei bewusst darauf geachtet worden, dass der neue Hallenboden sowohl für alle sportlichen Aktivitäten geeignet ist, als auch für gesellschaftliche Veranstaltungen. „Dazu gehören Ausbildungs- und Berufsmessen genauso wie der grandiose Kinderfasching oder ein Weinfest mit unserer Partnerstadt Caneva. Auch das Aufleben der Stadtbälle war eingeplant“, erläuterte Bürgermeister Baumgartner. Die normale Nutzung einer Mehrzweckhalle eben.

Zustand des Bodens wurde vorher begutachtet

Nicht nachvollziehen kann Baumgartner, dass der Parkettbelag unter dem Stadtball gelitten haben soll. Den Verdacht, dass die Rollerskater, die wirklich nur kurz zum Einsatz kamen, oder die Absätze der Damenschuhe Schäden am Boden verursacht haben könnten, kann er nicht verstehen. Zudem sagt er: „Natürlich haben wir uns vor der Veranstaltung den Zustand des Bodens angesehen und vom Veranstalter auch schriftlich versichern lassen, dass Beschädigungen auf dessen Kosten ausgebessert werden“.

Er bestätigte, dass nach dem Stadtball, noch vor dem Kinderfasching, und auch nach dem Kinderfasching der Parkettboden wiederum besichtigt wurde. Dabei war die einhellige Meinung, dass keine dauerhaften Beschädigungen durch die beiden Veranstaltungen entstanden sind. „Einen ausgesprochen guten und gepflegten Zustand unserer Mehrzweckhalle, bezogen auf die Dauerbelastung und mit Berücksichtigung des Baujahres, hat uns in dieser Woche erst der Bayerische Sportstättenservice ausgesprochen, der die Halle regelmäßig überprüft. Hier werden unter anderem Sportgeräte und natürlich auch die weiteren Bereiche der Halle unter die Lupe genommen. Den Boden hat er mit sehr gut bewertet“, berichtete Florian Reichl. Ein entsprechender Aufkleber in der Mehrzweckhalle bestätigt dies.

Normale Gebrauchsspuren

Die im Boden zum Teil ersichtlichen Veränderungen sind ganz normale Gebrauchsspuren, die durch die Benutzung von Sportgeräten und Ähnlichem entstehen können, lautet das Fazit von Bürgermeister Baumgartner.

Er gibt zu bedenken, dass „die Halle den Vereinen kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Unter kostenlos verstehe sich, dass die Reinigung, Strom, Heizung mit Warmwasser auf Kosten der Stadt gehen. Auch zur berücksichtigen ist, dass die Halle morgens um 5 Uhr gereinigt wird und bis zum Abend mit Schulsport, Nachmittagsbetreuung und sonstigen Schulveranstaltungen und natürlich den Sportangeboten des TSV benutzt wird“, wie es in einer Erklärung der Stadt heißt.

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