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Nach der Tonnage-Beschränkung

Brücke in Dolling bleibt für Schwerlastverkehr gesperrt: Warum sich ein Anwohner veräppelt fühlt

Nur noch „Leichtgewichte“ dürfen die Brücke zukünftig nutzen. Ab sechs Tonnen ist Schluss. Doch gilt das auch für Rettungsfahrzeuge?
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Nur noch „Leichtgewichte“ dürfen die Brücke zukünftig nutzen. Ab sechs Tonnen ist Schluss. Doch gilt das auch für Rettungsfahrzeuge?

Die Eisenbahnbrücke in Dolling hat vor einigen Wochen eine Begrenzung auf sechs Tonnen erhalten. Jetzt haben die Gemeinden auf Kritik der Anwohner reagiert und eine Lösung für Rettungsfahrzeuge herbeigeführt. Wie geht es nun mit der Wegeführung weiter?

Neumarkt-St. Veit – Die Herabstufung ist enorm: Von 30 Tonnen auf sechs Tonnen musste die Nutzung der Brücke in Dolling eingeschränkt werden. Aufgrund der turnusgemäßen Brückenprüfung wurde festgestellt, dass das Widerlager verschoben ist, die Belastung deswegen eingeschränkt werden musste, um diese überhaupt weiter zu nutzen. Das heißt: Schwere Landmaschinen müssen künftig einen Umweg in Kauf nehmen, wenn sie die Äcker in der Senke von Dolling erreichen wollen. Das Kuriose an der Brücke: Sie verbindet die Kommunen Niederbergkirchen und Neumarkt-St. Veit. Diese beiden wurden nun von den OVB-Heimatzeitungen angefragt, wie es mit der Situation im Niederbergkirchener Ortsteil weitergehen soll.

Anwohner wurden informiert

Wie dazu Georg Wagenbauer, Geschäftsleiter der Verwaltungsgemeinschaft Rohrbach, bestätigt, wurden die beiden Anwohner Egbert Pfeifer und Florian Dirnberger von der Gemeinde Niederbergkirchen informiert. Die Anwesen der beiden Niederbergkirchener Bürger seien seitens der Gemeinde mit Lageplan angeschrieben worden, mit dem Hinweis, mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen vorübergehend einen anderen vorhandenen Weg zu nutzen.

Gemeinden haben sich abgestimmt

Noch wichtiger erschien es einem der Bürger, Egbert Pfeifer, eine Regelung mit Rettungsfahrzeugen zu treffen. Wie es dazu aus dem Rathaus in Neumarkt-St. Veit heißt, seien auch darüber die beiden Anlieger seitens der Verwaltung Niederbergkirchen informiert worden. Man habe sich dafür bedankt, nun eine Regelung getroffen zu haben, da ihnen dies sehr wichtig gewesen sei, informiert Natascha Engelmann aus Neumarkt in Abstimmung mit dem Amtskollegen aus Rohrbach.

Das mit den Rettungsfahrzeugen ist geregelt. Aber wohin mit dem Müll? Wie Egbert Pfeifer, Anwohner in Dolling nun sagt, hätten die Dollinger eine Bringschuld. Das heißt: Wenn das Müllauto den Müll nicht holen kann, dann müssen die Anwohner den Müll zum Müllauto bringen. In diesem Fall ist das nur über einen Feldweg möglich nach Wolfsberg-Irlau oder in Richtung Straß. „Bei schlechtem Wetter ist die Straße nicht befahrbar. Und bei den Schneemassen aktuell sowieso nicht“, so Pfeifer weiter. Immerhin sei es über eine Sonderregelung noch möglich gewesen, dass er seinen 4000-Liter-Gastank auffüllen lassen durfte, noch rechtzeitig vor dem Wintereinbruch. „Das wird uns über den Winter retten!“

Sonderrecht in Notsituationen

Laut Engelmann sei auch noch geplant, ein Zusatzzeichen „Rettungsfahrzeuge frei“ anzubringen, „wobei diese grundsätzlich nicht notwendig wären, da Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei in einer Notsituation generell vom Sonderrecht Gebrauch machen“ können. Sie beruft sich dabei auf Paragraph 36 der Straßenverkehrsordnung.

Gespräche mit der Bahn über weiteres Vorgehen

Abriss oder Instandsetzung? Wie geht es nun mit der Brücke weiter? Wie es dazu aus beiden Gemeinden heißt, habe es bereits erste Gespräche mit der Bahn gegeben, wie es mit der Brücke in Dolling weitergehen soll. „Hierzu werden wir zur gegebenen Zeit weitere Infos an Sie weitergeben, was jedoch noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird“, teilt dazu das Bauamt in Neumarkt-St. Veit mit.

Schwierig gestaltet sich die Situation für Florian Dirnberger, der nicht nur in Dolling wohnt, sondern dort auch Ackerflächen verpachtet hat. Schon im Sommer hatte er kritisiert, dass die alternative Wegeführung nicht geeignet sei für landwirtschaftliche Fahrzeuge. Eine langfristige und vor allem für ihn zufriedenstellende Lösung sei mit der nun getroffenen Entscheidung jedenfalls noch nicht einhergegangen. „Wir bauen Körnermais an, der von Lastwagen weggefahren wird. Über die andere Wegeführung ist das unmöglich“, beschwert sich Dirnberger, der sich als Anlieger im Stich gelassen fühlt. Er sei zwar schriftlich über die Sondernutzung der Brücke durch Rettungsdienste in Kenntnis gesetzt worden. Und er habe auch die anderen Wegeführung mitgeteilt bekommen, die er ab sofort nutzen sollte. Doch die alternative Route, so Dirnberger, sei mit den modernen Kippern oder sonstigem landwirtschaftlichen Gerät nicht zu befahren.

Dirnberger vermisst die Kommunikation

Er kommt sich veräppelt vor, sagt Dirnberger, zumal niemand mit ihm das Gespräch gesucht habe. Auch jetzt bei Wintereinbruch seien die Dollinger komplett auf sich alleine gestellt gewesen. Der Weg von Straß sei lediglich bis zur Brücke geräumt worden. „Dahinter war selbst für den Geländewagen Ende im Gelände!“ Er habe dann den Bulldog aus der Garage geholt und selbst geräumt, damit die Dollinger wieder freie Bahn hatten.

Er hofft jetzt, dass man gemeinsam über eine langfristige Lösung nachdenkt, und zwar spätestens bis zum Frühjahr, wenn die Feldarbeit wieder beginnt. So wie die Situation jetzt sei, sei sie nicht tragbar. Er wünscht sich ein Vorgehen, wie er es vom Landratsamt Mühldorf kennt. Da sei ein Mitarbeiter sogar nach Dolling geschickt worden, um zu klären, wie und wo die Mülltonne entleert werden könnte.

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