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Stift Neumarkt-St.Veit

Von Bankerin zu Hauswirtschafts-Chefin: Monika Schmid (53) betreut Neumarkts Senioren meisterlich

Monika Schmid hat ihre Prüfung zur Hauswirtschaftsmeisterin mit Erfolg abgelegt und leitet jetzt im Altenheim Stift St. Veit den Bereich Hauswirtschaft und Küche.
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Monika Schmid hat ihre Prüfung zur Hauswirtschaftsmeisterin mit Erfolg abgelegt und leitet jetzt im Altenheim Stift St. Veit den Bereich Hauswirtschaft und Küche.

Die 53-jährige Monika Schmid hat noch einmal die Schulbank gedrückt. Doch für die frisch gebackene Hauswirtschaftsmeisterin war dieses Engagement ein Karriere-Booster.

Neumarkt-St. Veit/Ansbach – „Des is wie bei der Mama; nur halt in größer“. So beschreibt Monika Schmid ihre Arbeit. Die 53-Jährige leitet im Altenheim Stift St. Veit seit April die Bereiche Hauswirtschaft und Küche. Das ist möglich geworden, da sie in den vergangenen eineinhalb Jahren in Teilzeit die Schulbank gedrückt hatte und die Ausbildung zur Hauswirtschaftsmeisterin gemacht hatte.

Monika Schmit bekommt Meisterbrief und Meisterpreis

Im März hatte die Neumarkterin ihre Prüfung erfolgreich abgelegt und jetzt wurde ihr bei einer zentralen Festveranstaltung in Ansbach ihr Meisterbrief überreicht. Zudem gehörte sie zu den besten 20 Prozent der Prüfungsteilnehmerinnen aller hauswirtschaftlichen Fortbildungsberufe, die mit dem Meisterpreis der Bayerischen Staatsregierung ausgezeichnet wurden. „Monika Schmid ist ein klarer Gewinn für das Haus und wir freuen uns, dass sie Teil des Teams ist“, fasst es Karin Wimmer, Geschäftsführerin im Altenheim Stift St. Veit, zusammen.

Vielfältige Berufschancen als Hauswirtschaftsmeisterin

Ministerialrätin Andrea Seidl im Onoldiasaal der Stadt Ansbach überreichte 89 frisch gebackenen Meisterinnen der Hauswirtschaft aus ganz Bayern die Meisterbriefe. „Berufe der Hauswirtschaft haben Zukunft“, machte auch Regierungspräsidentin Dr. Kerstin Engelhardt-Blum in ihrem Grußwort deutlich. „Fachkräfte der Hauswirtschaft werden in unserer modernen Dienstleistungsgesellschaft dringend benötigt“. Fachkräfte, so betonte sie, haben vielfältige Berufschancen in hauswirtschaftlichen Betrieben und Privathaushalten, in Gastronomie und Hotellerie, als Anbieter von hauswirtschaftlichen Dienstleistungen oder als Partyserviceunternehmen. Auch in Kitas und im schulischen Ganztag sind sie für die hauswirtschaftliche Versorgung und Betreuung und die Vermittlung von Alltagskompetenzen begehrt.

Bei der Preisverleihung: Ministerialrätin Andrea Seidl mit Monika Schmid und Regierungspräsidentin Dr. Kerstin Engelhardt-Blum (von links).

Monika Schmid ist nicht auf geradem Weg zur Hauswirtschaft gekommen. Sie hatte erst eine Banklehre gemacht und dann den Sparkassenfachwirt draufgesattelt. Nachdem sie geheiratet hatte, waren allerdings andere Qualitäten von ihr gefragt: „Ich habe in einen Hof eingeheiratet. Und damit ich dort die Abläufe besser kennenlerne, habe ich eine Ausbildung zur Hauswirtschafterin gemacht“.

Von der Bankkauffrau zur Hauswirtschafterin

Danach kamen ihre Kinder zur Welt und als sie nach 16 Jahren wieder ins Arbeitsleben zurückkehren wollte, war der Weg in eine Bank für sie keine Option. „Ich glaube nicht, dass ich da noch eine Chance gehabt hätte“, sagt Monika Schmid. Als das Altenheim Stift St. Veit eine Mitarbeiterin in der Hauswirtschaft suchte, hat sie sich beworben und den Job auch bekommen, erinnert sie sich. Das war im Jahr 2016. „Monika Schmid kam als einfache Mitarbeiterin in der Hauswirtschaft zu uns. Es hat sich schnell herauskristallisiert, dass sie absolut geeignet ist, Verantwortung zu übernehmen. Daher hat es sich angeboten, sie als Nachfolgerin unserer langjährigen Hauswirtschaftsleitung zu installieren, wenn diese in Rente geht“, sagt Karin Wimmer, die Geschäftsführerin des Altenheimes. 

2019 war Monika Schmid bereits Stellvertreterin von Elisabeth Wick. „Während Corona war ich de facto bereits Leiterin, da wir den Bereich Hauswirtschaft in zwei Teams aufgeteilt haben; ein Team habe ich geführt, das andere Elisabeth Wick“. Da war es folgerichtig für Monika Schmid, dass sie sich um die Leitungsstelle bewirbt, wenn Elisabeth Wick in diesem Jahr in Ruhestand geht. Dafür hatte Monika Schmid aber nicht die Qualifikation. „Darum haben wir sie auch sehr darin bestärkt, die Weiterbildung als Meisterin der Hauswirtschaft zu absolvieren, die sie jetzt so erfolgreich abgeschlossen hat“, erinnert sich Karin Wimmer.

Mit viel Ehrgeiz eineinhalbjährige Ausbildung durchgezogen

Gesagt, getan. Monika Schmid machte in den vergangenen eineinhalb Jahren in Rosenheim an der Landwirtschaftsschule in Teilzeit die Ausbildung zur Hauswirtschaftsmeisterin. Dabei musste sie schauen, Beruf, Kinder und Ausbildung unter einen Hut zu bringen. „Ich bin ein Nachtmensch und habe meistens nachts gelernt. Es war schon eine stressige Zeit“, erinnert sich Monika Schmid. Doch sie hatte auch den Ehrgeiz, zu zeigen, dass sie das schafft und mit den Jüngeren („Ich war die Viertälteste“) mithalten kann. Am Ende hatten 20 Teilnehmerinnen, 24 waren gestartet, den Meisterbrief in der Tasche.

Es war eine breitgefächerte Ausbildung in Theorie und Praxis, weiß sie jetzt. Da standen beispielsweise Betriebs- und Unternehmensführung, Ernährungslehre, Küchen-, Wäscherei- und Gartenpraxis, verschiedene Reinigungsformen oder Mitarbeiterführung auf dem Stundenplan. Daneben gab es auch die Möglichkeit, andere Heime oder Betätigungsfelder für die angehenden Hauswirtschaftsmeisterinnen kennenzulernen. „Es hat brutal etwas gebracht“, meinte Monika Schmid, nachdem sie im März ihre Prüfung erfolgreich gemeistert und im April die Leitung der Hauswirtschaft im Altenheim Stift St. Veit übernommen hatte. Gerade in Sachen Organisation oder Auftreten vor einer Gruppe sei sie jetzt viel sicherer.

„Seit Anfang des Jahres hat sie die Leitungsrolle in Hauswirtschaft und Küche übernommen und ist schnell darin gewachsen. Es ist heutzutage selten, dass jemand so viele positive Eigenschaften miteinander verknüpft: Interesse an der Hauswirtschaft, hochwertige schulische und berufliche Ausbildung, Übernahme von Verantwortung und Leitungsfunktion, regionale Verbundenheit und Bereitschaft, sich auf pflegebedürftige Menschen einzulassen – und das alles verbunden mit einer so fröhlichen Ausstrahlung“, lobt Karin Wimmer ihre Mitarbeiterin.

Monika Schmid fühlt sich im Stift St. Veit gut aufgehoben

Monika Schmid, die jetzt „Chefin“ von 18 Mitarbeitern im Bereich Hauswirtschaft, Küche und Hausmeister ist, liebt ihren Beruf. „Ich gehe gerne in die Arbeit und schätze unser kleines Haus, wo man den Kontakt zu allen halten kann“. Das gilt für die Mitarbeiter und die Senioren: „Mir ist es wichtig, dass es den Leuten bei uns gutgeht. Die sind hier zu Hause“. Diese Einstellung spüren die Menschen, die ihr anvertraut sind.

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