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Beitritt zur Dorferneuerung

Für eine schöne Dorfmitte: Egglkofen holt sich Hilfe beim Amt für ländliche Entwicklung

Das ehemalige Forsthaus (im Hintergrund) ist nicht unbedingt ein Blickfang. Es müsste dringend saniert werden, aber der Gemeinde fehlt das Geld.
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Das ehemalige Forsthaus (im Hintergrund) ist nicht unbedingt ein Blickfang. Es müsste dringend saniert werden, aber der Gemeinde fehlt das Geld.

Das Dorfzentrum von Egglkofen soll attraktiver werden. Zur Finanzierung hilft der Gemeinde der Beitritt zum Förderprogramm „Einfache Dorferneuerung“. Dabei soll auch eine Lösung für einen deutlich sichtbaren Schandfleck gefunden werden.

Egglkofen – Die Gemeinde arbeitet daran, das Dorfzentrum attraktiver zu gestalten. So wurde der Bereich rund um Kirche und Friedhof angelegt, von der Landshuter Straße wurde beim Bahnübergang ein Fußweg zur Kirche geschaffen und die Friedhofsmauer renoviert. Zudem wurde das Haus der ehemaligen Metzgerei Schönhuber samt Anbau und Garage abgerissen. Das Gelände wurde erst einmal begrünt, jetzt steht dort die Wieskapelle alleine da. Das ist für sich genommen ein Anfang; allerdings hat man jetzt auch freie Sicht auf das alte Forsthaus, das alles andere als schön anzuschauen ist.

Altes Forsthaus steht noch immer

Dieses Gebäude hat Bürgermeister Johann Ziegleder schon einiges an Nerven gekostet, das wurde bei einem Gespräch mit den OVB Heimatzeitungen deutlich. „Jetzt bin ich 21 Jahre Bürgermeister und das alte Forsthaus steht immer noch so da, wie es von meinem Vorgänger gekauft worden ist“, ärgert sich Ziegleder. Damals sei es von der Gemeinde gekauft worden, um es abzureißen, das sei aber bis heute nicht möglich gewesen.

Ein „außerordentliches Denkmal“

Das alte Forsthaus ist etwa 270 Jahre alt. Es hat dem Grafen Montgelas gehört, bevor es 1989 vom damaligen Bürgermeister Peter Reiter im Auftrag der Gemeinde gekauft worden ist. Dieser wollte es eigentlich abreißen lassen, doch das Denkmalamt verhinderte dies. Das Forsthaus sei ein „außerordentliches Denkmal“ lautete das Argument der Denkmalschützer.

Daran hat sich bis heute nichts geändert. Eine Sanierung kommt aber aktuell auch nicht infrage, da das Gebäude in einem erbärmlichen Zustand und die Gemeinde chronisch klamm ist.

Fördermittel durch die „Einfache Dorferneuerung“

Jetzt hat die Gemeinde die Möglichkeit, finanzielle Unterstützung bei der Sanierung des denkmalgeschützten Forsthauses zu bekommen. Das Amt für ländliche Entwicklung fördert im Rahmen der sogenannten „Einfachen Dorferneuerung“ Maßnahmen, mit denen „zentrale Bereiche in Dörfern gestalterisch“ verbessert werden. Nach dem bayerischen Dorfentwicklungsprogramm können nicht nur umfassende, sondern auch sogenannte „Einfache Dorferneuerungen“ ohne Bodenordnung oder öffentlich-rechtliche Regelungen durchgeführt werden. Mit ihnen werden hauptsächlich zentrale Bereiche in Dörfern gestalterisch verbessert und für das Gemeinschaftsleben aufgewertet sowie leer gefallene ortsbildprägende Gebäude saniert und neuen Nutzungen zugeführt, heißt es beim bayerischen Landwirtschaftsministerium, dem das Amt für ländliche Entwicklung angegliedert ist.

Altes Forsthaus kann von Vereinen genutzt werden

Allerdings sagte Bürgermeister Ziegleder in der Gemeinderatssitzung, wo der Beitritt zu der „Einfachen Dorferneuerung“ beschlossen wurde, auch, dass das Forsthaus erst einmal keine Priorität hat. Es solle zwar in die Liste für die Dorferneuerung mit aufgenommen werden, aber nachrangig behandelt werden. Ziegleder kann sich vorstellen, dass das Gebäude nach der Sanierung von Vereinen genutzt werden kann.

Der Dorfladen der Bäckerei Wagner. Firmenchef Stefan Wagner möchte gerne die Backstube im rückwärtigen Teil des Gebäudes erneuern.

Priorität bei der Dorferneuerung hat aber der Dorfladen der Bäckerei Wagner in der Landshuter Straße. Inhaber Stefan Wagner plant derzeit einen Neubau: Die Backstube auf der Westseite des Gebäudes soll abgebrochen und an gleicher Stelle eine neue, größere Backstube gebaut werden. Zusätzlich sollen im Obergeschoss des bestehenden Gebäudes Sozialräume für die Mitarbeiter entstehen. Der entsprechende Bauantrag wurde bereits im Gemeinderat beraten und befürwortet.

So soll die neue Backstube der Bäckerei Wagner aussehen.

Mit dem Beitritt der Gemeinde zur „Einfachen Dorferneuerung“ kann das Amt für ländliche Entwicklung den Dorfladen unterstützen. Es handle sich dabei um die Förderung von Kleinstunternehmen, erläuterte Ziegleder in der Gemeinderatssitzung. Möglich sei dies, da es im Ort und im näheren Umkreis keinen weiteren Lebensmittelladen gibt. Die nächste Möglichkeit zum Einkauf haben die Egglkofener in Neumarkt-St. Veit (rund 5,5 Kilometer) oder in Bodenkirchen (rund 7,5 Kilometer).

In diesem Fall muss die Gemeinde Egglkofen nicht mehr weiter handeln, da sich die Dorferneuerung nur auf die Bäckerei auswirkt. Die Gemeinde bekomme nur einen Bescheid, dass die Dorferneuerung durchgeführt wird, so Ziegleder. Anschließend kann Stefan Wagner einen Förderantrag stellen. Sobald die Maßnahme abgeschlossen ist, bekommt die Gemeinde noch einmal einen Bescheid, dass die Dorferneuerung in diesem Bereich abgeschlossen ist.

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