Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Zukunft des wichtigsten Areals in Mühldorf

Stillstand in Mühldorf: Parkhäuser oder Hochschule? Wie geht‘s mit dem Sümö-Gelände weiter?

Teil Park, teils Parkplatz: Die Stadt hat genaue Vorstellungen, wie das Sümö-Gelände künftig genutzt werden soll (links). Andere sind massiv dagegen.
+
Teil Park, teils Parkplatz: Die Stadt hat genaue Vorstellungen, wie das Sümö-Gelände künftig genutzt werden soll (links). Andere sind massiv dagegen.

Parkhäuser, Supermarkt, Wohnungen? Oder doch eine Hochschule? Monatelang stritten Stadträte um die Zukunft des Sümö-Geländes. Jetzt herrscht plötzlich Ruhe. Warum?

Mühldorf – Es ist still geworden um die wichtigste freie Fläche in der Mühldorfer Altstadt: das sogenannte Sümö-Gelände, auch als Innstadtpark oder Zentralparkplatz bezeichnet. Seit Jahren tobt die Diskussion um die Nutzung des Geländes, das übereinstimmend als wichtigste Entwicklungsfläche in der Innenstadt bezeichnet wird. Seit einem Jahr herrscht seltsame Stille.

Seit einem Jahr herrscht Ruhe rund ums Sümö-Gelände

Vor über einem Jahr war das Gelände zuletzt Thema in einem städtischen Gremium. Damals ging es um die Neuaufstellung des Flächennutzungsplans. Um damit voranzukommen, musste das Sümö-Gelände ausgeklammert werden. Zu groß ist die Uneinigkeit im Stadtrat über dessen künftige Entwicklung, vorangeht nichts.

Diese Einschätzung teilt auch Bürgermeister Michael Hetzl (UM), der 2022 eine Planung für das Gelände vorstellte. „Für ein weiteres Vorantreiben des Projekts auf dieser Grundlage fehlt nun seit einiger Zeit offensichtlich eine Stadtratsmehrheit“, sagt Hetzl auf Anfrage. Die Diskussion habe sich auf die Frage verlagert, ob das Gelände als Standort für den Hochschulcampus infrage komme.

Teils Parkplatz, teils Park: Um das Sümö-Gelände ist es ruhig geworden. Was ist für 2025 zu erwarten?

Diesen Vorschlag hatte die CSU im Sommer 2023 ins Spiel gebracht und viel Zustimmung bei den anderen Parteien mit Ausnahme der UM erfahren. Von einer Belebung der Innenstadt sprachen viele und von einer angemesseneren Nutzung des Areals am Rande der Altstadt.

Bürgermeister Hetzl blieb dagegen ablehnend: Das Areal sei zu klein, dazu verhindere eine Hochschule die Lösung des Parkplatzproblems und des Baus eines Supermarkts in der Innenstadt. Es sei außerdem völlig unklar, ob die Hochschule wegen bestehender Mietverträge überhaupt umziehen könne. Auch eine Finanzierung gebe es nicht. Deshalb gehe es derzeit nicht um das Sümö-Gelände, sondern um mögliche Standorte für die Hochschule, sagt der Bürgermeister. „Ohne eine Antwort auf diese Frage wird sich auf dem Areal nichts tun.“

Vorfahrt für das Hallenbad: Die Stadtwerke wolle es am Freibad neu bauen.

Eine Standortanalyse könnte darauf Antwort geben, für einen möglichen Ideenwettbewerb zur Gestaltung eines Geländes stünden 250.000 Euro aus Haushaltsmitteln der Regierungsfraktionen im Landtag zur Verfügung, erklärt die Stadt.

Kleine Fortschritte beim Hallenbad

Einzig in Sachen Hallenbad gibt es Fortschritte. Sein Neubau am Freibad und der folgende Abriss in der Innenstadt ist beschlossene Sache. Es gibt allerdings noch keine Finanzierung oder gar einen Zeitplan, sodass auch dieses Vorhaben derzeit noch eher vage ist. Anfang 2025 sollen die ersten Pläne vorliegen, vielleicht ist das Bad 2028 fertig. Offen ist damit auch noch, was die Stadtwerke mit ihrem Areal auf dem Sümö-Gelände machen wollen.

Eine neue alte Idee: ein Parkhaus am Haberkasten

CSU, SPD und Grüne haben derweil eine neue Idee auf den Markt geworfen, die so neu aber nicht ist: ein Parkdeck am Stadtwall in der Nähe des Haberkastens. Nach längerer Diskussion hat sich der Bauausschuss im Juni dazu entschlossen, seinen Bau prüfen zu lassen. Dabei geht es um die mögliche Zahl von Stellplätzen, die optische Auswirkung auf die denkmalgeschützten Korn- und Haberkasten, um die Finanzierbarkeit und den Betrieb.

Am Stadtwall gegenüber des Haberkastens könnte ein Parkdeck entstehen.

Trotzdem hat Stadtbaumeisterin Birgit Weichselgartner die Idee eines Parkhauses am Stadtwall unter die Lupe genommen und ihre Vorplanungen in der Sitzung am Dienstag, 11. Juni, ausführlich vorgestellt. In ihrer Präsentation ging sie von einem Parkhaus mit sechs Halbgeschossen und insgesamt 147 Stellplätzen aus. Die maximale Breite des Parkhauses sei auf 40 Meter begrenzt, da auf dem Grundstück eine Privatgarage steht. Für das Parkhaus würden 67 Stellplätze des jetzigen Parkplatzes P5 wegfallen. 80 Stellplätze würden mit dem Parkhaus dazugewonnen.

In einer ersten Berechnung hatte Stadtbaumeisterin Weichselgartner die Kosten für ein solches Parkhaus auf mindestens 2,2 Millionen Euro beziffert, was den üblichen Kosten von rund 15.000 Euro pro Parkhaus-Stellplatz entspreche. Diese Parkplätze sollen vor allem Mitarbeitern von Firmen, Behörden und Geschäften in der Innenstadt zur Verfügung stehen.

Insgesamt sieht Hetzl angesichts der laufenden Diskussion für eine schnelle Entwicklung des Sümö-Geländes schwarz. „Deshalb gehe ich nicht davon aus, dass es vor der Kommunalwahl 2026 Fortschritte geben wird“, sagt Hetzl auf Anfrage. Sollte die Entscheidung zugunsten eines Hochschulstandorts am Rande der Altstadt fallen, wäre nach seiner Ansicht „die Umsetzung eines solchen Projekts angesichts fehlender Fördergelder des Landes und der finanziellen Situation des Landkreises auf Jahrzehnte unrealistisch“.

Kommentare