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Blutet die Innenstadt aus?

„Verdammt noch mal“ – Mühldorfs Händler fordern vom Stadtrat endlich Taten

Christian Kühl
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Christian Kühl von der Händlergemeinschaft „Mühldorf vor Ort“ plädiert für eine zügige Entscheidung zugunsten eines altstadtnahen Parkhauses.

Der Parkplatzmangel treibt Mühldorfs Innenstadthändler weiter um: Sie brauchen Stellplätze für Mitarbeiter und Kunden und fühlen sich von den Lokalpolitikern alleingelassen, sagt Christian Kühl von der Händlergemeinschaft „Mühldorf vor Ort“.

Mühldorf – Die unendliche Parkhaus-Geschichte geht weiter. Aktuell stehen sich im Mühldorfer Stadtrat zwei Vorschläge für Parkhaus-Standorte gegenüber. Sollen sie allein auf dem ehemaligen Sümö-Gelände gebaut werden oder dort und am Stadtwall? Soll überhaupt eines gebaut werden und wenn ja wann?

Stadtpolitik erschwert den Parkhaus-Bau

Jetzt hat sich auch Christian Kühl, Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft Mühldorf vor Ort, zu Wort gemeldet und wird gegenüber den OVB Heimatzeitungen sehr deutlich. „Eins muss klar sein, aktuell befinden wir uns in einem Vakuum“, bemängelt er. „Die Stadtpolitik kommt zu keiner Entscheidung, beziehungsweise erschwert den Bau eines Parkhauses massiv.“

Auch am Stadtplatz stehen Läden leer

„Der Handel und die Innenstädte haben zu kämpfen!“, sagt der Einzelhändler aus eigener Erfahrung. „Auch unser Stadtplatz ist von Schließungen betroffen und die Ladenleerstände nehmen zu!“ Konkrete Zahlen kann er nicht vorlegen, aber er kann im Gespräch einige leere Läden aufzählen, weiß, wer in Kürze das Handtuch wirft. „Dabei zählt auch immer die verfahrene Parkplatzsituation zu den Gründen.“ Es müsse doch das Bestreben der Politik sein, die bestehenden städtischen Handels- und Gastrostrukturen zu schützen. 

„Wir brauchen Parkplätze für unsere Mitarbeiter“

„Wir drehen uns im Kreis“, bemängelt Kühl. „Wir brauchen zusätzliche Parkplätze nicht in erster Linie für die Kunden, sondern für unsere Mitarbeiter, dann wären deren Autos aufgeräumt und Platz für die Kunden.“ Momentan beschäftigten die Praxen, Kanzleien, Firmen, Läden und Gastrobetriebe im Altstadtgebiet rund 1300 Mitarbeiter, die meisten davon kämen von außerhalb. „Ein Mitarbeiterparkplatz ist mittlerweile ein Kriterium für einen attraktiven Arbeitsplatz.“

Dauerparker am Stadtplatz

Die Parkplätze am Stadtplatz seien zu einem guten Teil auch von dauerparkenden Angestellten und deren Chefs zugestellt. Da werden alle drei Stunden neue Parkscheine gezogen, die Park-App aktualisiert oder an E-Autos die Parkscheiben weitergedreht. „Ich kenne die Fahrzeuge, könnte da täglich Knöllchen verteilen“, lacht der Augenoptikermeister.

Mühldorf macht sich zum Gespött

„Wenn man heute die Stadtratsfraktionen nach einem Parkhaus für die Mitarbeiter der Innenstadt fragt, sagen alle: ‚Aber natürlich brauchen wir dieses Parkhaus für die Mitarbeiter, wir verstehen euch!‘“, stellt Kühl fest und übt heftige Kritik: „Die zweite Aussage ist aber meistens: ‚Nur nicht auf dem Sümö-Gelände.‘ Das bringt uns nicht weiter! Wenn wir immer wieder neue Baustellen aufreißen, werden wir mit der ersten nicht mal fertig und uns geht es wie dem Flughafen in Berlin. Wir machen uns nicht nur zum Gespött, sondern schaden den Betrieben der Innenstadt, die vom Bau dieses Parkhauses abhängig sind.“

Die Idee eines Parkhauses am Stadtwall habe es schon früher gegeben. „Da kann ich mich noch gut erinnern und so schnell wie diese Idee geboren war, genauso schnell wurde sie damals auch wieder beerdigt“, klagt er. „Es ist doch die Frage, was möchte die aktuelle Politik? Möchte sie Schließungen vermeiden oder möchte sie eine verkehrsberuhigte, tote Innenstadt ohne Einzelhandel und Gastro, weil darauf läuft es aktuell raus.“ Es sei ein Tanz auf der Rasierklinge, Kühl klingt resigniert: „Die Stadt liegt mir am Herzen. Wenns erst mal anfängt, den Bach runterzugehen, dann ist die Entwicklung nicht mehr zu stoppen.“

Großes Interesse an Stellplätzen zum Mieten

Oft werde die Frage der Finanzierung gestellt, so Kühl: „Wir haben im Sommer letzten Jahres bei Betrieben am Stadtplatz abgefragt, wer für seine Mitarbeiter Parkplätze in einem Parkhaus mieten würde.“ Es wurde ein Netto-Mietpreis von 85 bis 100 Euro pro Monat angesetzt. Das Ergebnis: „Wir könnten momentan 128 Stellplätze in einem stadtplatznahen Parkhaus vermieten!“

Im Interesse von Bürgern und Handel entscheiden

„Die Blockadehaltung im Stadtrat geht gar nicht!“ Im Namen der Händler wird Christian Kühl deutlich: „Wir erwarten, dass die gewählten politischen Vertreter verdammt noch mal die Interessen der Betriebe des Stadtplatzes umsetzen und durchsetzen!“ Sich wie Erwachsene an einen Tisch setzen und gemeinsam Entscheidungen für die Bürger und den Handel vor Ort treffen.

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