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Rund um das „InnKlinikum“

Kein Hubschrauber-Landeplatz am Krankenhaus? Das wären die Folgen für Patienten und Autofahrer

Hubschrauber Landeplatz Mühldorf
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Hinter der Feuerwehr an der Ahamer Straße landet der Rettungshubschrauber. Steht der Landeplatz einem Parkhaus im Weg?

Die Parkplatznot in Mühldorf ist groß. Da käme ja ein neues Parkhaus gerade recht. Doch dafür müsste der Hubschrauber-Landeplatz am Krankenhaus verschwinden.

Mühldorf – Eine alte Idee für mehr Parkplätze, die aber von der Stadt Mühldorf seit Jahren nicht mehr verfolgt wird, ploppte in der jüngsten Sitzung des Stadtrates wieder auf. Die Rede ist von einem Parkhaus am Krankenhaus Mühldorf.

Parkhaus-Standort hinter der Feuerwehr

Als Standort war dafür das Gelände hinter der Feuerwehr gedacht, wo sich neben Parkplätzen auch der Landeplatz für den Rettungshubschrauber befindet. Noch unter Mühldorfs früherer Bürgermeisterin Marianne Zollner (SPD) war diese Idee entstanden.

Dieses fast vergessene Vorhaben kam im Gremium zur Sprache, weil die Stadt den Jahresantrag 2024 zur Städtebauförderung bei der Regierung von Oberbayern vorlegen muss. Stephan Schinko (Grüne) wollte wissen, worum es bei dem „Parkhaus am Krankenhaus“ geht, das mit 1,2 Millionen Euro für das Jahr 2026 auf der Liste des Jahresantrags steht.

Sümö war da noch kein Thema

Bürgermeister Michael Hetzl (UM) erklärte, es gebe dazu seit langem Pläne und Gespräche zwischen Klinik, Landratsamt und Stadt. Noch aus der Zeit von Landrat Georg Huber (CSU), als das Sümö-Gelände noch nicht in der Diskussion für Parkhäuser war, wie Stadtbaumeisterin Birgit Weichselgartner ergänzte.

Klinik sollte sich an den Kosten beteiligen

Es sei aber alles offen, da keiner wisse, wo sich die Klinik finanziell hinbewege und mit welcher Personalstärke. „Es war gedacht, dass sich die Klinik an den Kosten für ein solches Parkhaus beteiligt“, so Hetzl. Dazu bestehe in der derzeitigen Lage aber wohl nur mäßige Bereitschaft. Geplant sei ein Parkhaus mit 366 Plätzen, 100 Parkplätze davon öffentlich nutzbar, der Rest vermietet an das „InnKlinikum“ und einen privaten Investor.

Heli-Landeplatz verhindert den Bau

„In der Nähe gibt es auch noch das Landratsamt, den Kindergarten und die Altstadt“, sagte Stadtrat Oskar Stoiber (CSU). Er mahnte, man solle diese Parkhaus-Idee nicht nur unter dem Blickwinkel der Klinik betrachten. „Würde man die Idee weiterverfolgen, rentiert sich das auch für die Stadt.“ Worauf Hetzl feststellte: „Das Parkhaus kann dort nicht gebaut werden, weil der Hubschrauber dort steht.“ Dazu Stoiber: „Der Hubschrauber kann doch weg! Die jetzigen Krankenhaus-Parkplätze wären dann frei für andere.“

Die Stadtbaumeisterin hatte ein weiteres Argument gegen eine Parkhaus-Baustelle: „Während der Bauzeit würden unglaublich viele Parkplätze wegfallen.“ Stoiber: „Das ist doch immer so, egal wo gebaut wird. Wir sollten am Ball bleiben.“

Als Sondergebiet „Parken“ ausgewiesen

Zu den Plänen rund um ein Parkhaus am Krankenhaus hat das OVB beim „InnKlinikum“ nachgefragt. „Dieser Plan ist in den politischen Gremien, insbesondere durch die Initiative des früheren Landrats Georg Huber, entstanden“, erklärt Stefan Blanke, Klinikleiter Mühldorf und Haag. 2015 sei von der Stadt Mühldorf ein Bebauungsplan aufgestellt worden, der 2019 vor dem Baubeginn des Bettenhauses am „InnKlinikum“ Mühldorf rechtskräftig wurde. „Darin ist die Fläche nördlich der Ahamer Straße als Sondergebiet ‚Kindergarten, Kinderkrippe, Klinik, Medizinische Versorgungsdienste, Feuerwehr und Parken‘ enthalten und mit einer möglichen Bebauung bis zu einer Höhe von 16 Meter ausgewiesen.“

Stefan Blanke, Klinikleiter Mühldorf und Haag.

„Das Parkhaus ist zumindest derzeit kein Thema mehr“

So richtig handfest sind die Pläne allerdings nie geworden: „Die Nutzfläche des Parkhauses wurde nicht im Detail besprochen“, so Blanke. „Eine Kostenberechnung hat es nach meiner Kenntnis nicht gegeben, da die Planungen nicht so weit fortgeführt wurden. Das Parkhaus ist zumindest derzeit kein Thema mehr.“ Aktuell verfügt das Krankenhaus Mühldorf auf dem Klinikgelände und nördlich der Ahamer Straße über insgesamt 197 Parkplätze. 

Hubschrauber landet künftig in Mößling

Das von Bürgermeister Hetzl angeführte Bauhindernis für ein Parkhaus, ist dagegen schon fast schon vom Tisch: der Start- und Landeplatz des Hubschraubers. Dieser soll an den Flugplatz Mößling verlegt werden. „Die Verlegung der Landestelle an den Flugplatz Mößling wurde mit den dortigen Betreibern abgestimmt, die Bestätigung durch das Luftfahrtbundesamt steht derzeit noch aus“, erläutert Blanke die Pläne.

Keine Nachteile für Patienten

„Für die Patienten entstehen durch diese Verlegung des Hubschrauberlandeplatzes keine Nachteile, denn am ‚InnKlinikum‘ Mühldorf erfolgt keine nennenswerte Zuverlegung mehr aus der Luft“, so der Klinikleiter. „Seit der Zentrierung der Schlaganfallversorgung in Altötting sind auch die Landungen des ‚Flying Intervention Teams‘ weggefallen.“

Bei einer Verlegung per Hubschrauber mussten transportfähige Patienten auch bisher mit dem
Rettungstransportwagen von der Klinik zum Landeplatz hinter dem Feuerwehrgebäude gefahren werden. „Die geringfügige Verlängerung der Fahrzeit nach Mößling hat keinen Einfluss auf die Patientensicherheit, denn während des Anflugs des Hubschraubers kann der Patient bereits zum Landeplatz verbracht werden, sodass sich in der Regel keine Zeitverzögerung ergibt“, entkräftet Blanke etwaige Bedenken.

Gute Nachricht für Parkplatzsucher

Für das Heer der Autofahrer, die in Mühldorf auf Parkplatzsuche gehen, hat die Auflösung des Hubschrauberlandeplatzes am „InnKlinikum“ einen positiven Nebeneffekt: Dort werden etwa 100 neue Parkplätze entstehen.

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