Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Jahresrückblick 2023

„Kosten brechen uns das Genick“ – Klinik-Defizit hat schwere Folgen für die Region

Landrat Heimerl InnKlinikum Mühldorf
+
Das Minus im „InnKlinikum“ beschäftigte Landrat Max Heimerl und den Kreistag im Jahr 2023.

Wie aus dem Gruselkabinett: Geriatrie Haag weg, Schmerztherapie Mühldorf weg, Notaufnahme Burghausen weg. Mit radikalen Maßnahmen wollen „InnKlinikum“ und Landkreis aus der Schuldenfalle kommen.

Mühldorf/Altötting – Das Jahr 2023 war für das „InnKlinikum Altötting und Mühldorf“ und den Landkreis Mühldorf kein leichtes. Bereits im Juli kündigte Landrat Max Heimerl im Rahmen der Bürgermeisterversammlung in Neumarkt-St.Veit an, dass das Krankenhaus-Defizit nicht bei 22,5 Millionen Euro bleiben würde. Aufgeteilt auf die beiden Landkreise Mühldorf und Altötting sollte jeder Landkreis 11,25 Millionen Euro des Defizits tragen.

34 Millionen Euro im Jahr 2023

Im Oktober legte Klinik-Vorstand Thomas Ewald im Kreistag schließlich die neuen Zahlen auf den Tisch. Das Minus des „InnKlinikum“ musste auf 34 Millionen hochgerechnet werden. „Die Hälfte des Defizits von 34 Millionen Euro geht auf bundespolitische Vorgaben zurück“, monierte Ewald. Die Explosion der Kosten würde nicht von den Krankenhäusern verursacht, aber trotzdem vom Bund an die Kommunen weitergereicht. „Die Schere von Kosten und Erlösen geht immer weiter auseinander.“

Das Defizit muss weg

Dieses Defizit schlägt pro Landkreis mit 17 Millionen Euro zu Buche. Vor diesem Hintergrund haben Mühldorfs Landrat und sein Altöttinger Amtskollege den Klinik-Vorstand samt Klinik-Verwaltungsrat aufgefordert, eine Strategie vorzulegen, wie das Defizit im Jahr 2024 um 10 Millionen Euro verringert werden kann. Heimerl machte klar: „Die Kosten brechen uns das Genick. Es darf keine Denkverbote geben.“

Leitbild „InnKlinikum 2.0“

Mit der hausinternen Umstrukturierung – wie dem Abbau von Doppelvorhaltungen, Konzentration medizinischer Angebote, Wegfall der Geriatrie in Haag und der Notaufnahme Burghausen – sei das Klinikum laut Ewald und Landrat Max Heimerl als Verwaltungsratsvorsitzendem auf einem „sehr, sehr guten“ Weg und liege damit zeitlich weit vor anderen Kliniken im Umkreis. „Unsere Richtung stimmt.“ Aber: „Leider sieht man das noch nicht auf der wirtschaftlichen Seite.“ Unter dem Leitbild „InnKlinikum 2.0“ gehe es darum, jeden der vier Klinik-Standorte fit für die Zukunft zu machen.

Schmerztherapie in Mühldorf ersatzlos gestrichen

Weiterer Schritt hin zum finanziellen Gesundschrumpfen der Klinik war die im Dezember für die Abteilung völlig überraschende Schließung der Schmerztherapie in Mühldorf. 21 Mitarbeiter samt Chefarzt verloren ihren angestammten Arbeitsplatz, hunderte Schmerzpatienten ihre gewohnte und hochgeschätzte Anlaufstelle.

Keine Alternative zu Nachtragshaushalt

Das in schwindelnde Höhen gekletterte Klinik-Minus hatte für den Landkreis Mühldorf die unausweichliche Folge, dass für 2023 ein Nachtragshaushalt beschlossen werden musste. Schließlich galt es, den Landkreis trotz des dicken Minus von 6,6 Millionen Euro in der Kasse am Laufen zu halten. Die Kreisräte stimmten mit 44:2 diesem Nachtragshaushalt für das Jahr 2023 zu.

Kommentare