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Kommunalwahl 2026

Zuhören, handeln, Verantwortung übernehmen: SPD-Mann fordert Landrat Max Heimerl heraus

SPD-Mann Patrick Hüller (Zweiter von rechts) möchte 2026 im Landkreis Mühldorf Landrat werden. Der stellvertretende Landrat Richard Fischer, die SPD-Landesvorsitzender Ronja Endres und der Altöttinger Unterbezirksvorsitzende Jürgen Gastel sagten ihre Unterstützung zu.
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SPD-Mann Patrick Hüller (Zweiter von rechts) möchte 2026 im Landkreis Mühldorf Landrat werden. Der stellvertretende Landrat Richard Fischer, die SPD-Landesvorsitzender Ronja Endres und der Altöttinger Unterbezirksvorsitzende Jürgen Gastel sagten ihre Unterstützung zu.

Die Mühldorfer Landkreis-SPD bekennt als erstes Farbe: Patrick Hüller (33) will 2026 Landrat werden. Was seine Ziele sind, was er vermisst und wer noch in den Ring steigt.

Mettenheim – Es war die Chefin der Bayern-SPD, Ronja Endres, selbst, die das Geheimnis lüftete, wer für die SPD im Landkreis Mühldorf im März 2026 als Landratskandidat in den Ring steigen wird: Ihr rutschte der Name „Patrick Mayer“ heraus. Damit wussten es die SPD-Mitglieder, wer Landrat werden möchte: Patrick Hüller, vormals Mayer.

Der 33-jährige Hüller ist als Controller in einer großen Sozialeinrichtung tätig. In der SPD ist er Vorsitzender des SPD-Unterbezirks Mühldorf. „Ich bin jemand, der tief in unserer Region verwurzelt ist und deshalb werde ich mich mit Leidenschaft für die Zukunft unserer Heimat einsetzen“, machte Hüller deutlich.

Großes Vorbild: Hans Liebl

Ein großes politisches Vorbild, so Hüller, sei ihm sein Vater Hans Liebl, der über Jahre Stadtrat und Dritter Bürgermeister in Mühldorf war. Sein Vater habe sich stets für die Bürger vor Ort eingesetzt und ihre Anliegen ernst genommen. „Sein Einsatz für die Gemeinschaft hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, Verantwortung zu übernehmen. Dieses politische Erbe möchte ich weiterführen.“

Als konkrete politische Ziele nannte Hüller die Stärkung der Jugendhilfe und der sozialen Einrichtungen. „Junge Menschen sind unsere Zukunft, ihre Ideen verdienen Gehör und Unterstützung“. Er wolle die Zusammenarbeit mit Jugendparlamenten fördern und sicherstellen, dass die sozialen Einrichtungen im Landkreis weiterhin hochwertige Leistungen erbringen können.

Klinik-Standort Mühldorf nicht schwächen

Bei den sozialen Einrichtungen steht für Hüller das Mühldorfer Krankenhaus besonders im Blickpunkt. „Das ‚InnKlinikum‘ in Altötting und Mühldorf ist unverzichtbarer Bestandteil unserer medizinischen Versorgung. Es ist unsere Aufgabe, diese Kliniken zu stärken und ihre Zukunft sicherzustellen.“ Gerade in Zeiten von Umstrukturierungen müsse sichergestellt werden, dass der Standort Mühldorf nicht geschwächt wird.

Ein weiteres wichtiges Anliegen des jungen Politikers ist die Schaffung bezahlbaren Wohnraums. „Alle Prognosen zeigen uns, dass unser Landkreis um etwa 10.000 Bürger wachsen wird. Diese Entwicklung fordert dringende Maßnahmen“, sagte Hüller. Gemeinsam mit den Kommunen wolle er im Falle seiner Wahl Lösungen entwickeln, um Wohngebiete zu erschließen und bestehende Infrastruktur zu modernisieren. „Nur durch eine enge Zusammenarbeit können wir sicherstellen, dass jeder Bürger ein Zuhause findet.“ Mit Erbpachtverträgen und mithilfe der Stadt- und Kreisbauwohnbaugesellschaften müsse man alle Hebel in Bewegung setzen, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. „Auch die Mieten explodieren in unserer Heimat, deshalb müssen dringend Wohnungen durch die Kommunen gebaut werden, um den Preisdruck etwas vom Markt zu nehmen.“

Landkreis, in dem man gerne lebt und arbeitet

Mit einer modernen Infrastruktur und durch gezielte Förderungen soll die Ansiedlung neuer Arbeitsplätze ebenso gestärkt werden wie der Erhalt bestehender Arbeitsplätze. Gleichzeitig müsse in Bildung investiert werden, um Fachkräfte vor Ort auszubilden. Genutzt werden müsse auch das Potenzial der Autobahn als Wirtschaftsfaktor.

Hüller erklärte, er wolle als Landrat für eine sachliche und faire Zusammenarbeit stehen: „Mein Ziel ist es, den Landkreis Mühldorf zu einem Ort zu machen, an dem man gerne lebt und arbeitet.“ Er werde ein Landrat sein, der zuhört, handelt und Verantwortung übernimmt. 

Politik für die Menschen machen

Gegenüber den OVB Heimatzeitungen erklärte Hüller, dass er bei Landrat Max Heimerl in Bezug auf das „InnKlinikum“ eine Strategie vermisse, „wo das Krankenhaus hin soll, was die Planung ist. Das habe ich das Gefühl, dass das zu wenig der Fall ist.“ Auch beim Thema Haushalt und der Zukunft des Landkreises vermisse er die Zielrichtung. „Wo möchte ich meinen Landkreis hinführen? Wie kann ich das verbessern?“

Landrat Max Heimerl (CSU) bekommt bei der Kommunalwahl 2026 Gegenkandidaten.

„Wir müssen zeigen, dass wir Politik für die Menschen machen können“, betonte der stellvertretende Landrat und Sprecher der SPD-Fraktion im Kreistag, Richard Fischer. Patrick Hüller habe das „im Kreuz“, auch wenn der Wahlkampf kein Spaziergang werden dürfte. 

Mut, sich der Aufgabe Landrat zu stellen

Jürgen Gastel, SPD-Chef im Landkreis Altötting, erklärte: „Es geht hier um einen der schwierigsten Posten in der Kommunalpolitik“. Angesichts der schwierigen Haushaltslage der Landkreise, die von den Klinikdefiziten gelähmt seien, könne man durchaus von großem Mut sprechen, sich dieser Aufgabe zu stellen.

Hüller wurde anschließend einstimmig als Landratskandidat nominiert. Damit steht er als erster Bewerber für Amt als Landrat fest.

Landrat Max Heimerl möchte wieder antreten

Auf Nachfrage der OVB Heimatzeitungen bestätigte der CSU-Kreisvorsitzende und Landrat Max Heimerl, dass er ebenfalls wieder antreten möchte: „Ich werde mich CSU-intern zur Wahl stellen und hoffe, dass ich nominiert werde.“ Das werde „voraussichtlich noch vor der Sommerpause“ geschehen.

AfD wird ebenfalls Kandidaten nominieren

Auch die AfD wird einen eigenen Landratskandidaten ins Rennen schicken, das erklärte der AfD-Kreisvorsitzende Oliver Multusch auf Nachfrage: „Wir werden auch jemanden nominieren.“ Das werde zeitnah geschehen: „Spätestens bis Mitte Mai.“ (krb)

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